Anisöl

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 07.10.2007

Allgemeines

Anisöl wird innerlich zur Linderung von leichten Verdauungsbeschwerden, bei Völlegefühl und Blähungen eingesetzt. Häufig wird das Öl dabei mit anderen pflanzlichen Wirkstoffen, beispielsweise aus Fenchel oder Kümmel, kombiniert. Die Einnahme erfolgt als Tee mit Anis-Früchten, verarbeitet in Tabletten oder als Lösung.

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • Magen-Darm-Trakt beruhigen und Krämpfe lösen
  • Völlegefühl und Blähungen mindern
  • Verschleimungen der Atemwege lösen
  • Geschmack von Arzneizubereitungen verbessern.

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Anisöl im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Anisöl nicht verwendet werden?

Anisöl darf bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff nicht angewendet werden.

Bei Asthma, akuter Lungenentzündung oder Keuchhusten darf Anisöl nicht inhaliert werden, da es Verkrampfungen der Atemmuskulatur und Atemnot hervorrufen kann.

Das Öl darf nicht auf geschädigte, verletzte oder verbrannte Haut aufgetragen werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Anisöl-haltige Präparate sollten während der Schwangerschaft und in der Stillzeit nur nach Rücksprache mit dem Arzt eingesetzt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Vor der Anwendung Anisöl-haltiger Präparate bei Kindern sind die Empfehlungen des jeweiligen Herstellers zu beachten. Hoch dosierte Arzneimittel sind für Kinder unter zwölf Jahren ungeeignet, niedrig dosierte können bereits bei Säuglingen mit Blähungen eingesetzt werden.

Welche Nebenwirkungen kann Anisöl haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Anisöl. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Anwendung auf der Haut:
Brennen, Rötung, Juckreiz.

Gelegentliche Nebenwirkungen beim Inhalieren:
Verstärkung von Hustenreizen, Verkrampfungen der Atemmuskulatur.

Seltene Nebenwirkungen bei innerlicher Anwendung:
Magen-Darm-Beschwerden.

Welche Wechselwirkungen zeigt Anisöl?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Bei vorschriftsmäßiger Anwendung sind keine Wechselwirkungen mit anderen Substanzen bekannt.

Allergische Reaktionen auf Medikamente

Manchmal lösen Arzneimittel allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion auf Anisöl wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.


Welche Medikamente beinhalten Anisöl?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Anisöl enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform

So wirkt Anisöl

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Anisöl. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen schleimlösende Mittel, Mittel gegen Erkältungskrankheiten, zu welcher der Wirkstoff Anisöl gehört.

Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Anisöl

Anisöl wird innerlich zur Linderung von leichten Verdauungsbeschwerden, bei Völlegefühl und Blähungen eingesetzt. Häufig wird das Öl dabei mit anderen pflanzlichen Wirkstoffen, beispielsweise aus Fenchel oder Kümmel, kombiniert. Die Einnahme erfolgt als Tee mit Anis-Früchten, verarbeitet in Tabletten oder als Lösung.

Bei Infektionen der Atemwege dient Anisöl der Schleimlösung und fördert den Auswurf. Zu diesem Zweck werden Anisöl-haltige Salben oder Balsame in die Haut von Brust und Rücken einmassiert oder das Öl wird inhaliert.

Aufgrund seines aromatischen Geschmacks wird Anisöl auch als Korrigens (Geschmacksverbesserer) bei unangenehm schmeckenden Arzneimittel-Mischungen verwendet.

Anisöl darf als konzentrierte Lösung weder eingenommen noch auf die Haut aufgetragen werden, da es starke Reizerscheinungen auslösen kann. Fertigarzneimittel mit verdünntem Anisöl sind hingegen meist gut verträglich.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Anisöl sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Anisöl

Anisöl ist ein leichtflüchtiges ätherisches Öl. Es wird aus den Früchten der Anispflanze (Pimpinella anisum), bisweilen auch aus Sternanis (Illicium verum) gewonnen. Sein Hauptinhaltsstoff ist das Anethol.

Im Tierversuch konnte bei Anisöl eine krampf- und schleimlösende Wirkung nachgewiesen werden. Anisöl regt darüber hinaus die Aktivität der Flimmerhärchen im Atemtrakt an und fördert den Schleimtransport, daher wird es auch der Gruppe schleimlösende Mittel zugerechnet. Anisöl löst Verschleimungen in den Atemwegen und erleichtert das Abhusten des Schleims. Darüber hinaus hemmen die Inhaltsstoffe von Anis das Wachstum einiger Krankheitserreger, wie beispielsweise Staphylococcus aureus (ein Eitererreger), und können so den Heilungsprozess bei Erkrankungen der Atemwege unterstützen.

Im Verdauungstrakt regt Anisöl die Drüsen zur vermehrten Produktion von Verdauungssäften an. Ferner fördert es die Darmtätigkeit und löst Darmwandkrämpfe. Dadurch werden Beschwerden im Magen-Darm-Trakt und Blähungen gelindert. Möglicherweise spielt dabei auch die Hemmung des Wachstums von Mikroorganismen eine heilsame Rolle.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.