Zinkorotat-POS

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 16.08.2010
Hersteller: URSAPHARM Arzneimittel GmbH & Co. KG
Wirkstoff: Zink
Darreichnungsform: magensaft­resistente Tablette
Rezeptfrei

Wirkung

Zinkorotat-POS enthält den Wirkstoff Zink. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Zinkorotat-POS.

Zink in Form seiner verschiedenen Salze wie Zinkoxid oder Zinksulfat hat sowohl äußerliche wie innerliche Anwendungsgebiete.
  • Äußerlich dient der Wirkstoff - meist als Zinkoxid - zur Behandlung von nicht nässenden, nicht infizierten Hautschäden, die mit Rötung, Juckreiz oder Schmerzen verbunden sind. Dazu gehören oberflächliche Hautverletzungen, Hautausschläge, Windpocken, Nesselsucht, Unterschenkelgeschwüre, Insektenstiche und Intertrigo. Auch bei normalen Entzündungen der Haut und Haarbälge, beim seborrhoischen Ekzem, kindlichem Strophulus, Verbrennungen ersten Grades sowie Hautreizungen bei Windeldermatitis der Säuglinge und Kleinkinder ist Zinkoxid anwendbar.

    Auch in Form von Zinksulfat fördert Zink die Bildung von neuem Hautgewebe. Daher wird Zinksulfat bei nicht-infektiösen Entzündungen des Lidrandes und Bindehautentzündungen eingesetzt. Am Mund dient Zinksulfat der Behandlung von Lippenherpes.

  • Innerlich findet Zink als Zink-Aspartat, Zinksulfat und als Zinkorotat Verwendung, da es in dieser Form besonders wasserlöslich und für den Körper verwertbar ist. Der Wirkstoff behebt eine mit Zink-Mangel verbundene Abwehrschwäche und den Zinkmangel bei Acrodermatitis enteropathica.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Zink sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Hautpflegemittel, Entzündungshemmer, Mineralstoffe (Mengenelemente und Spurenelemente), Gerbstoffe, zu welcher der Wirkstoff Zink gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Mangel an Zink, der nicht durch die Ernährung ausgeglichen werden kann

Dosierung

Erwachsene nehmen dreimal täglich eine Tablette. Zur Dauerbehandlung wird zwei- bis dreimal täglich eine Tablette eingenommen. Für Kinder über zwölf Jahren und Jugendliche gelten die gleichen Dosierungen.

Kinder von vier bis elf Jahren nehmen zweimal täglich eine Tablette.

Um Wechselwirkungen mit Nahrungsmitteln zu vermeiden, sollten die Tabletten etwa eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten unzerkaut mit etwas Flüssigkeit eingenommen werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Magnesiumstearat
  • Maisstärke
  • mikrokristalline Cellulose
  • Talkum
  • Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat
  • Copovidon
  • Crospovidon
  • Dextrose-Maltose-Saccharid-Gemisch (92:3,5:4,5)
  • Diethylphthalat
  • Mannitol
  • Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer (1:1)
  • Methacrylsäure-Methylmetacrylat-Copolymer (1: 1)
  • Triethylcitrat

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen äußerlicher Anwendung:
Hautrötungen, Austrocken der Haut, raue Haut, Verdickungen der Haut (erfordern ein Absetzen der Therapie).

Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit bei überdosierter innerlicher Anwendung:
Metallgeschmack auf der Zunge, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Übelkeit und Erbrechen.

Besonderheiten:
Nach Auftragen von zinkhaltigen Medikamenten auf stark entzündete Hautpartien oder bei der Anwendung von Zink-Augentropfen kann ein leichtes Brennen auftreten.

Wechselwirkungen

äußerliche Anwendung
Zink-haltige Zubereitungen sollten nicht mit anderen Hautmitteln gleichzeitig auf dieselbe Stelle aufgebracht werden, da so die Wirkungen anderer Mittel vermindert werden können.

Wirkstoffe, die mit Zinksalzen unlösliche oder unwirksame Verbindungen bilden (zum Beispiel 8-Chinolinolsulfat, Dithranol, Salicylsäure) dürfen nicht zur gleichen Zeit auf derselben Hautstelle örtlich angewendet werden.

innerliche Anwendung
Zink bildet mit manchen Wirkstoffen unlösliche Verbindungen, die die Wirkung beider abschwächen. Zu diesen Wirkstoffen gehören: Tetracycline (Antibiotika), D-Penicillamin (Rheumamittel), DMPS ((RS)-2,3-Disulfanylpropan-1-sulfonsäure), ein Gegenmittel bei Quecksilbervergiftung oder EDTA (Ethylendiamin-tetraacetat), ein Entgiftungsmittel. Aus diesem Grund sollte zwischen der Einnahme der beiden Medikamente ein zeitlicher Abstand von mindestens vier Stunden eingehalten werden. Eine Behandlung mit den genannten Wirkstoffen kann außerdem zu einem Zinkmangel führen, den der Arzt hinterher durch Verordnung von Zink ausgleichen muss.

Zink behindert die Aufnahme von Antibiotika wie Ofloxacin und anderen Chinolonen (beispielsweise Norfloxacin, Ciprofloxacin) in den Körper. Gleiches gilt für die Aufnahme und Speicherung von Eisen.

Seinerseits wird die Aufnahme von Zink durch Phosphat, Eisen, Kupfer und Calcium behindert, während die langfristige Einnahme von Zink Kupfermangel verursachen kann.

Nahrungsmittel mit hohem Gehalt an Phytinsäure, die besonders in Vollkornbrot, Bohnenkeimlingen und Mais enthalten ist, vermindern die Zink-Aufnahme in den Körper. Ihr Verzehr sollte daher nach einer Zinkeinnahme vermieden werden.

Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen Zink und seine Salze wie Zinkoxid oder Zinksulfat darf der Wirkstoff nicht angewandt werden.

Ebenso verbietet sich der innerliche Einsatz bei aktiven Autoimmunerkrankungen (insbesonders Gehirnentzündungen), bei akutem Nierenversagen und schweren Schäden der äußeren Nierenzellen.

Bei großflächiger äußerlicher Behandlung sollten Zink-haltige Mittel auf höchstens nur 20 Prozent der Hautoberfläche eingesetzt werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Die äußerliche Anwendung von Zink in der Schwangerschaft und Stillzeit ist nach bisherigem Wissensstand unbedenklich. Zink ist nicht fruchtschädigend, doch sollte es nicht großflächig und nicht an der stillenden Brust aufgebracht werden.

Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch und Einhaltung der Dosierungsanleitung können Zink-Präparate auch innerlich in der Schwangerschaft und in der Stillzeit angewendet werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Für die Anwendung von Zink und seinen Salzen bei Kindern sind keine besonderen Einschränkungen weder für die äußerliche, noch die innerliche Anwendung zu beachten.

Warnhinweise

  • Äußerliche Medikamente mit Zink sollten nicht mit anderen Hautmitteln gleichzeitig auf dieselbe Stelle aufgebracht werden, da Zinkoxid die Wirkung anderer Mittel vermindern kann.
  • Bei langfristiger innerlicher Zinkanwendung kann ein Kupfermangel entstehen.
  • Das Medikament darf nicht wärmer als 25 Grad gelagert werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück magensaft­resistente Tablette)
20 Stück magensaft­resistente Tabletten
6,36 Milligramm Zink
50 Stück magensaft­resistente Tabletten
6,36 Milligramm Zink
100 Stück magensaft­resistente Tabletten
6,36 Milligramm Zink

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Zinkorotat-POS sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Zink (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Hartkapseln
Augentropfen
magensaft­resistente Tabletten
magensaft­resistente Tabletten

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.