XALKORI 200mg/ -250mg Hartkapseln
Hersteller: Pfizer Limited
Wirkstoff: Crizotinib
Darreichungsform: Hartkapseln
Bitte beachten: Die Angaben zu Nebenwirkungen und Wechselwirkungen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihren Arzt oder Apotheker oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.
XALKORI 200mg/ -250mg Hartkapseln
Nebenwirkungen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Mangel an neutrophilen Blutzellen, verminderter Appetit, Störungen der Nervenfunktion, Schwindel, Geschmacksstörungen, Sehstörungen, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Verstopfung, Müdigkeit, Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme), erhöhte Leberwerte (ALAT).
Häufige Nebenwirkungen:
Herzmuskelschwäche (mit und ohne vorbestehende Herzerkrankung), Mangel an weißen Blutkörperchen, Mangel an Lymphozyten, Blutarmut, Mangel an Phosphat im Blut, krankhaft verlangsamter Puls, Lungenentzündung, Beschwerden in der Speiseröhre, Verdauungsstörungen, Ausschlag, EKG-Veränderung (QT-Verlängerung), erhöhte Leberwerte (ASAT), alkalische Phosphatase im Blut erhöht.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Nierenzysten.
Besonderheiten:
Kommt es während der Therapie zu Anzeichen von Herzmuskelschwäche wie Atembeschwerden, Schwellungen rascher Gewichtszunahme, muss der Arzt über Therapieabbruch oder Dosisverminderung entscheiden.
der Leberwerte ALAT und ASAT treten meist innerhalb der ersten zwei Behandlungsmonate auf. Der Arzt wird beide Werte und zusätzlich Bilirubin in der Regel während der ersten zwei Behandlungsmonate zweimal monatlich, danach einmal monatlich prüfen.
Tritt während der Behandlung eine eindeutig damit in Zusammenhang stehende Lungenentzündung auf, wird der Arzt die Therapie abbrechen.
Etwaige während der Behandlung auftretende Sehstörungen müssen unbedingt vom Augenarzt abgeklärt werden.
Patienten mit Risikofaktoren für Herzrhythmusstörungen (QT-Verlängerung) müssen vom Arzt regelmäßig per EKG überwacht werden.
Wechselwirkungen
Crizotinib wird im Körper vorrangig von einem bestimmten Enzym abgebaut. Wirkstoffe, die dieses Enzym hemmen, steigern daher die Crizotinib-Konzentration im Blut und damit auch die Wirkung und mögliche Wechselwirkungen. Aus diesem Grunde sollte die gleichzeitige Anwendung der virenhemmenden Mittel Atazanavir, Indinavir, Nelfinavir, Ritonavir und Saquinavir, von Pilzmitteln wie Itraconazol, Ketoconazol und Voriconazol, bestimmten Makrolid-Antibiotika wie Clarithromycin, Telithromycin und Troleandomycin vermieden werden. Auch Grapefruit oder Grapefruitsaft können die Blutkonzentration an Crizotinib erhöhen und sind daher nicht zu empfehlen.Substanzen, die die Aktivität des Crizotinib abbauenden Enzyms erhöhen, schwächen es in seiner Wirkung ab. Dazu gehören die Tuberkulosemittel Rifampicin und Rifabutin, die Antiepileptika Carbamazepin, Phenobarbital und Phenytoin sowie das gegen Depressionen eingesetzte Johanniskraut. Crizotinib sollte man daher möglichst nicht mit diesen Wirkstoffen kombinieren.
Crizotinib selbst kann jedoch auch Wirkung und Nebenwirkungen anderer Substanzen steigern. Dies ist der Fall zusammen mit
- den Psychopharmaka Midazolam und Pimozid
- den opioiden Schmerzmitteln Alfentanil, Fentanyl und Morphin
- dem Magenmittel Cisaprid
- Mutterkorn-Alkaloiden
- dem Zytostatikum Irinotecan
- bei Chinidin (gegen Herzrhythmusstörungen)
- den Immunologika Ciclosporin, Sirolimus und Tacrolimus
- dem Herzglykosid Digoxin
- dem Gichtmittel Colchicin
- Pravastatin (gegen Fettstoffwechselstörungen)
- dem Thrombozytenaggregationshemmer Dabigatran
- und dem einfachen Schmerzmittel Paracetamol.
Crizotinib verändert die Herztätigkeit (QT-Verlängerung). Deshalb sollte man es möglichst vermeiden, Crizotinib gleichzeitig mit Wirkstoffen, die bekanntermaßen den gleichen Effekt haben oder Torsades de pointes verursachen können, einzunehmen. Dazu gehören die Antiarrhythmika Chinidin, Disopyramid, Amiodaron und Sotalol, das Drogenersatzmittel Methadon, das Magenmittel Cisaprid, das Antibiotikum Moxifloxacin und Psychopharmaka gegen Psychosen. Andererseits kann Crizotinib den Herschlag kritisch verlangsamen. Das kann zusammen mit Wirkstoffen, die es ebenfalls tun, gefährlich sein. Dazu gehören Calciumkanalblocker wie Verapamil und Diltiazem, Betablocker, die Blutdrucksenker Clonidin und Guanfacin, das Herzglykosid Digoxin, das Malariamittel Mefloquin, Muscarinrezeptor-Antagonisten wie Biperiden, Butylscopolamin, Scopolamin, Tiotropium, Ipratropium, Metixen und Trospium sowie Pilocarpin (gegen Grünen Star). Bei Kombination mit allen diesen Substanzen wird der Arzt das EKG sehr sorgfältig überwachen.