Viani mite 50µg/100µg Diskus

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 09.02.2016

Hersteller: GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG
Wirkstoffkombination: Fluticason + Salmeterol
Darreichnungsform: Inhalationspulver

Rezeptpflichtig

Wirkung

Viani mite 50µg/100µg Diskus enthält die Wirkstoffkombination Fluticason + Salmeterol. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Viani mite 50µg/100µg Diskus.

 

Die Kombination wird zur regelmäßigen Behandlung von Asthma eingesetzt, wenn die Anwendung eines langwirksamen Beta-2-Sympathomimetikums in Kombination mit einem Glukokortikoid zur Inhalation nötig ist.

Dies ist der Fall bei Patienten, die mit der bedarfsweisen Inhalation von Glukokortikoiden und Anwendung kurzwirksamer Beta-2-Sympathomimetika nicht ausreichend beschwerdenfrei sind oder um die gleichzeitige Anwendung von zwei vorher getrennten Medikamenten zu ermöglichen.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Fluticason + Salmeterol sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Glukokortikoide, Beta-2-Sympathomimetika, Antiasthmatika, zu welchen die Wirkstoffkombination Fluticason + Salmeterol gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • regelmäßige Behandlung von Asthma bronchiale, wenn die gleichzeitige Anwendung von lang wirksamen Beta-2-Agonisten und Glukokortikoiden zur Inhalation notwendig ist
  • Asthma bronchiale bei Patienten, die mit Glukokortikoiden zur Inhalation und kurzwirksamen Beta-2-Agonisten zur bedarfsweisen Inhalation nicht ausreichend eingestellt sind
  • nicht zur Behandlung von schwerem Asthma bronchiale bei Erwachsenen und Kindern

Dosierung

Erwachsene und Kinder ab zwölf Jahren inhalieren zweimal täglich eine Einzeldosis. Die Behandlung ist auch fortzuseten, wenn eine Besserung eingetreten ist.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Lactose-Monohydrat

Nebenwirkungen

 

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Nasen-Rachen-Entzündung.

Häufige Nebenwirkungen:
Pilzinfektionen im Mund- und Rachenraum, Lungenentzündung, Bronchitis, Kalium-Mangel im Blut, Reizung der Rachenschleimhaut, Heiserkeit, Sprechstörung, Nasennebenhöhlenentzündung, Blutergüsse, Muskelkrämpfe, unfallbedingte Knochenbrüche, Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut, Atembeschwerden, Blutzuckerüberschuss, Angst, Schlafstörungen, Zittern, grauer Star, Herzklopfen, Herzrasen, Vorhofflimmern, Angina pectoris.

Seltene Nebenwirkungen:
Pilzbefall der Speiseröhre, Bronchialkrämpfe, allergischer Schock, Cushing-Syndrom und -ähnliche Beschwerden, Unterdrückung der Nebennierenfunktion, Wachstumsverzögerung bei Kindern und Jugendlichen, Verminderung der Knochendichte, Verhaltensänderungen (überwiegend bei Kindern: Überaktivität, Reizbarkeit), Grüner Star, Herzrhythmusstörungen, Bronchialkrampf (als paradoxe Reaktion).

Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Depression und Aggression (überwiegend bei Kindern).

Besonderheiten:
Eine plötzliche und zunehmende Verschlechterung der Asthma-Beschwerden trotz der Behandlung kann lebensbedrohlich sein. Der Patient ist dann dringend von einem Arzt zu untersuchen.

Die Behandlung mit der Kombination darf wegen des Risikos eines Wiederaufflammens nicht plötzlich abgebrochen werden. Sie ist unter ärztlicher Aufsicht schrittweise zu vermindern ("auszuschleichen").

Nebenwirkungen von Salmeterol wie Zittern, Herzklopfen und Kopfschmerzen sind meist vorübergehend und klingen bei regelmäßiger Behandlung wieder ab.

Menschen schwarzer Hautfarbe haben ein höheres Risiko für schwere atemwegsbedingte Nebenwirkungen oder Todesfälle. Sie sollten daher ärztlichen Rat suchen, wenn das Asthma durch die Behandlung nicht zu bessern ist oder sich gar verschlechtert.

Verletzungen, Operationen, Infektionen, Stressituationen oder jede schnelle Dosisverminderung begünstigen eine eingeschränkte Nebennierenfunktion oder gar eine sogenannte adrenale Krise. Kommt es zu Anzeichen wie Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, Gewichtsverlust, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, niedrigem Blutdruck, Bewusstseinstrübung, Unterzuckerung oder Krampfanfällen, ist sofort ein Arzt zu befragen.

Wechselwirkungen

Betablocker können die Wirkung von Salmeterol schwächen oder aufheben.

Patienten mit akutem schwerem Asthma erhalten häufig zusätzlich Theophyllin, andere Glukokortikoide und Entwässerungsmittel (Diuretika). Alle diese verstärken einen durch Salmeterol hervorgerufenen Kalium-Mangel im Blut.

Die gleichzeitige Anwendung anderer Beta-2-Sympathomimetika kann Wirkung und Nebenwirkungen von Salmeterol verstärken.

Das virenhemmende Mittel Ritonavir hemmt den Abbau von Fluticason im Körper so stark, dass es zur Anreicherung kommt. Um Nebenwirkungen desselben, wie Cushing-Syndrom und die Unterdrückung der Nebennierenfunktion, zu vermeiden, sollten die Kombination und Ritonavir möglichst nicht zusammen angewendet werden. Auch die Pilzmittel Ketoconazol und Intraconazol sowie das Antibiotikum Erythromycin hindern den Abbau von Fluticason und Salmeterol, jedoch nicht so stark.

Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe darf die Kombination Fluticason + Salmeterol nicht angewendet werden. Auch ist sie nicht für die Behandlung akuter Asthma-Anfälle geeignet. Der Beginn einer Therapie mit der Kombination sollte nicht während einer akuten Phase der Erkrankung erfolgen oder wenn sich das Asthma deutlich oder akut verschlimmert.

Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf die Kombination eingesetzt werden bei

  • Patienten mit aktiver oder ruhender Tuberkulose und Pilzinfektionen sowie anderen Infektionen der Luftwege mit Viren oder Bakterien
  • schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Herzrhythmusstörungen
  • Diabetes mellitus Typ 1 oder Typ 2, weil die Behandlung einen Blutzuckerüberschuss begünstigt
  • Schilddrüsenvergiftung (Thyreotoxikose)
  • nicht behandeltem Kalium-Mangel oder bei Patienten mit einer Neigung zu niedrigen Kalium-Konzentrationen im Blut
  • Patienten, die vorher hohe Dosen eines Glukokortikoids eingenommen haben, da deren Nebennierenrindenfunktion gestört sein kann.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Die vorhandenen Erfahrungen aus Studien lassen auf keine Missbildungen oder Schäden bei Kindern durch die Anwendung der Kombination in der Schwangerschaft schließen. In Tierstudien allerdings ziegten sich solche. Daher wird der Arzt die Anwendung der Kombination bei Schwangeren nur in Betracht ziehen, wenn der erwartete Nutzen für die Mutter größer ist als das mögliche Risiko für das Kind. Bei der Behandlung von Schwangeren wird stets die niedrigste wirksame Dosis eingesetzt werden, die nötig ist, um die Asthmabeschwerden wirksam zu unterdrücken.

Es ist nicht bekannt, ob die Kombination oder ihre Abbauprodukte im Körper beim Menschen ebenso in die Muttermilch übergehen, wie es bei Ratten der Fall ist. Ein Risiko für Neugeborene / Säuglinge, die gestillt werden, kann nicht ausgeschlossen werden. Der Arzt wird daher empfehlen, entweder abzustillen oder die Anwendung der Kombination zu beenden. Er wird dabei den Nutzen des Stillens für das Kind und den Nutzen der Therapie für die Mutter gegeneinander abwägen.

 

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren, die hohe Dosierungen von Fluticason (typischerweise über 1.000 Mikrogramm pro Tag) inhalieren, sind durch Nebenwirkungen allgemeiner Art besonders gefährdet. Die hohen Dosierungen stören die Funktion der Nebennierenrinde. So kann es zu einem Cushing-Syndrom, entsprechenden Beschwerden und Wachstumsverzögerung kommen. Da die Nebennierenrinde Nervenbotenstoffe wie Adrenalin und Noradrenalin herstellt, kann sich eine Reihe von Wirkungen auf die Seele oder das Verhalten ergeben. Sie sind durch Überaktivität, Schlafstörungen, Angst, Depression oder Aggression gekennzeichnet. Zeigen Kinder mit Asthma solche Auffälligkeiten, sind sie einem Kinderarzt mit zusätzlicher Facharztausbildung in der Lungenheilkunde vorzustellen.

Es wird empfohlen, die Körpergröße von Kindern, die eine Dauerbehandlung mit Glukokortikoid-Inhalationen benötigen, regelmäßig zu messen. Der Arzt wird die Dosis des Glukokortikoids auf die niedrigste noch wirksame Dosierung einstellen.

Warnhinweise

  • Kommt es bei Verletzungen, Operationen, Infektionen, Stressituationen oder schneller Dosisverminderung zu Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, Gewichtsverlust, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, niedrigem Blutdruck, Bewusstseinstrübung, Unterzuckerung und Krampfanfällen, ist sofort ein Arzt aufzusuchen.
  • Menschen schwarzer Hautfarbe haben ein höheres Risiko für schwere atemwegsbedingte Nebenwirkungen oder Todesfälle. Sie sollten daher ärztlichen Rat suchen, wenn das Asthma durch die Behandlung nicht zu bessern ist oder sich gar verschlechtert.
  • Nebenwirkungen wie Zittern, Herzklopfen und Kopfschmerzen sind meist vorübergehend und klingen bei regelmäßiger Behandlung wieder ab.
  • Die Behandlung mit dem Medikament darf nicht plötzlich abgebrochen werden. Sie ist unter ärztlicher Aufsicht schrittweise zu vermindern ("auszuschleichen").
  • Kommt es trotz Behandlung zu plötzlicher und zunehmender Verschlechterung der Beschwerden, ist dringend ein Arzt aufzusuchen.
  • Werden Kinder langzeitig mit dem Medikament behandelt, muss ihr Wachstum regelmößig überprüft werden.
  • Das Medikament ist in der Originalverpackung aufzubewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
  • Das Medikament ist nicht zur Behandlung von Kindern unter zwölf Jahren geeignet.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

 

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
 
60 Einzeldosis Inhalationspulver
120 Einzeldosis Inhalationspulver
180 Einzeldosis Inhalationspulver

 

Vergleichbare Medikamente

 

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Viani mite 50µg/100µg Diskus sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Fluticason + Salmeterol (ggf. auch Generika).

 

 

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.