Ventolair Steri-Neb 400 Mikrogramm Suspension für einen Vernebler

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 28.10.2017
Hersteller: TEVA Generics GmbH
Wirkstoff: Beclometason
Darreichnungsform: Suspension
Rezeptpflichtig

Wirkung

Ventolair Steri-Neb 400 Mikrogramm Suspension für einen Vernebler enthält den Wirkstoff Beclometason. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Ventolair Steri-Neb 400 Mikrogramm Suspension für einen Vernebler.

Beclometason wird als Aerosol zum Einatmen insbesondere zur Langzeittherapie bei Asthma bronchiale, chronischer Bronchitis und bei chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen wie COPD verwendet, um die Atemwege zu erweitern.

Außerdem wird Beclometason als Aerosol in der akuten Behandlung von Patienten mit Rauchgasvergiftung oder bei Giftgasunfällen eingesetzt, um die Atemnot zu lindern.

Als Nasenspray bewirkt Beclomethason das Abschwellen der Nasenschleimhaut und vermindert die Sekretbildung bei Schnupfen, der durch eine Allergie hervorgerufen ist.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Beclometason sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Glukokortikoide, Entzündungshemmer, Antiasthmatika, zu welcher der Wirkstoff Beclometason gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Asthma bei Erwachsenen und Kindern im Alter bis zu 18 Jahren
  • Atemnot bei Kindern im Alter bis zu fünf Jahren

Dosierung

Erwachsene und Jugendliche ab zwölf Jahren inhalieren anfänglich zweimal täglich 800 bis 1.600 Mikrogramm Beclomethason-Dipropionat. Diese Dosis kann dann auf insgesamt 3.200 Mikrogramm gesteigert werden.
Kinder von bis zu elf Jahren erhalten zu Beginn zweimal täglich 400 bis 800 Mikrogramm des Medikaments, die vom Arzt bis auf eine Tagesgesamtdosis von 1.600 Mikrogramm gesteigert werden kann.

Sobald sich Asthma oder Giemen gebessert haben, wird der Arzt die Tagesgesamtdosis auf die niedrigste wirksame Dosis vermindern und eine einmal tägliche Gabe anordnen.

Bei Patienten mit Asthma muss das Medikament regelmäßig jeden Tag angewendet werden. Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Schweregrad der Luftnot.

Bei Kindern mit wiederkehrendem Giemen wird der Arzt die Therapie abbrechen, wenn sich innerhalb von zwei bis drei Monaten kein Behandlungserfolg einstellt. Außerdem sollte die Dauer der Behandlung des wiederkehrenden Giemens drei Monate nicht überschreiten, es sei denn, der Arzt hat ein Asthma festgestellt.

Zur Anwendung öffnen Sie den Folienbeutel und trennen eine Ampulle vom Streifen ab. Durchmischen Sie den Inhalt der Ampulle durch kräftiges Schütteln und drehen sie dann den Verschluss von der senkrecht gehaltenen Ampulle ab. Drehen Sie die Ampulle um und entleeren Sie die Suspension durch Drücken in die Verneblerkammer.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Natriumchlorid
  • Polysorbat 20
  • Sorbitanlaurat
  • Wasser für Injektionszwecke

Nebenwirkungen

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Entzündungen des Mund- und Rachenraums.

Häufige Nebenwirkungen:
Infektionen; Pilzbefall der Mund- und Rachenschleimhaut (Pilzinfektionen im Mund); Schwindel (Nausea); Verdauungsstörungen (Dyspepsie).

Seltene Nebenwirkungen:
Nasen- oder Rachenschleimhautreizungen; Geruchsempfindungsstörungen; Geschmacksempfindungsstörungen; Nasenbluten; akute Verschlechterung der Atemnot (paradoxe Bronchospasmen); Überempfindlichkeitsreaktionen wie beispielsweise Hautausschlag; Nesselsucht (Urtikaria); Juckreiz; Rötungen und Schwellungen am Auge, Gesicht, Lippen und Rachen.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Akute Entzündungen der Bronchien (Bronchitis); Entzündungen des Kehlkopfs (Laryngitis); Halsschmerzen; Heiserkeit; Kopfschmerzen; Schädigung der Nasenscheidewand (Nasenseptumperforation); Grüner Star (Glaukom).

Besonderheiten:
Aufgrund der Wirkweise von Glukokortikoiden kann es zu einer verschlechterten Reaktion auf Stress, zu einer Verminderung der Knochendichte sowie zu Wachstumsverzögerungen bei Kindern kommen. Außerdem besteht die Möglichkeit von Reaktionen am Auge (Glaukom, Katarakt). Beclometason sollte daher in der geringst möglichen Dosierung, die noch einen ausreichenden therapeutischen Nutzen hat, eingesetzt werden.

Kommt es während der Behandlung mit Beclometason akut zu einer Verschlechterung der Atemnot ("paradoxe Bronchospastik"), sollte die Therapie sofort abgesetzt werden.

Wechselwirkungen

Der Wirkstoff Beclometason verstärkt die Wirkung von Beta-2-Sympathomimetika wie beispielsweise Salbutamol, Fenoterol, Salmeterol oder Formoterol. Auch diese Wirkstoffe weiten die Bronchien und unterstützen damit den Effekt von Beclometason.

Wirkstoffe wie Itraconazol, Ketoconazol, Ritonavir und Nelfinavir hemmen den Abbau von Beclometason im Körper und können daher dessen Wirkungen und Nebenwirkungen verstärken. Dies ist besonders bei einer Langzeitanwendung zu beachten.

Gegenanzeigen

Bei einer Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff und bei Lungentuberkulose, Pilzerkrankungen (Mykosen) im Bereich der Atemwege sowie bei bakteriellen und viralen Infektionen der Atemwege darf Beclometason nicht angewendet werden.

Beclometason ist aufgrund des verzögerten Wirkungseintritts nicht zur Behandlung eines akuten Asthmaanfalls geeignet.


Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Beclometason sollte während der Schwangerschaft nur nach ärztlicher Anweisung und sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden. Bei Neugeborenen, deren Mütter in der Schwangerschaft Beclometason erhielten, können Schäden der Nebennierenfunktion auftreten.

Ratsam ist es, während einer Therapie mit Beclometason eine Schwangerschaft möglichst auszuschließen, indem geeignete Verhütungsmaßnahmen getroffen werden.

Da Beclometason wie alle Glukokortikoide in die Muttermilch übergehen kann, wird empfohlen, bei einer Langzeitbehandlung oder bei der Anwendung höherer Dosen vorher abzustillen.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Zur Anwendung von Beclometason als Nasenspray bei Kindern machen die hersteller zum Teil unterschiedliche Angaben. Manche erlauben den Einsatz ab sechs Jahren, manche erst ab zwölf. Es sind also die Herstellerangaben zu beachten oder der Arzt sollte befragt werden.

Beclometason wird als Inhalation zur Langzeittherapie von Asthma bei Kindern ab vier Jahren eingesetzt. Eine Anwendung sollte jedoch nur unter Aufsicht eines Erwachsenen erfolgen. Dabei muss regelmäßig das Wachstum der Kinder vom Arzt kontrolliert werden. Treten Wachstumsverzögerungen auf, muss die Dosis durch den Arzt verringert werden oder eine alternative Behandlung versucht werden.

Warnhinweise

  • Die Anwendung bei Kindern sollte nur unter der Aufsicht eines Erwachsenen erfolgen.
  • Der Wirkstoff ist aufgrund des verzögerten Wirkungseintritts jedoch nicht zur Behandlung eines akuten Asthmaanfalls geeignet.
  • Bei akuter Verschlechterung der Atemnot muss der Wirkstoff sofort abgesetzt werden.
  • Bei der Umstellung von der Tabletteneinnahme auf Nasensprayanwendung sind allergische Reaktionen möglich.
  • Die Ampullen sind aufrecht in der Originalverpackung aufzubewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
  • Nach dem Öffnen des Beutels sind die Ampullen innerhalb von drei Monaten zu verbrauchen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Ampulle Suspension)
20 Ampulle Suspension
312 Mikrogramm Beclometason
40 Ampulle Suspension
312 Mikrogramm Beclometason

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Ventolair Steri-Neb 400 Mikrogramm Suspension für einen Vernebler sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Beclometason (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.