Vagi C

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 09.06.2011
Hersteller: Taurus Pharma GmbH
Wirkstoff: Vitamin C
Darreichnungsform: Vaginaltablette
Rezeptfrei

Wirkung

Vagi C enthält den Wirkstoff Vitamin C.

Vitamin C wird immer dann angewendet, wenn es nicht möglich ist, den Vitamin-C-Bedarf ausreichend zu decken. Dies ist insbesondere der Fall bei
  • Rauchern, die das Vitamin zur Entgiftung des Körpers benötigen
  • beruflich Angespannten und Sportlern zum Ausgleich des Stress
  • Personen mit Diäten zur Gewichtsabnahme, weil sie sich oft einseitig ernähren
  • Schwangeren und Stillenden, die für sich und das Kind eine ausreichende Vitamin-C-Versorgung sicherstellen müssen
  • Diabetikern und Tumorkranken, die einen erhöhten Vitamin-C-Bedarf haben.
Darüber hinaus findet der Wirkstoff auch örtlich Anwendung, beispielsweise in der Scheide. Hier macht man sich die saure Eigenschaft der Ascorbinsäure zu Nutze, um schädliche Bakterienstämme bei der Vermehrung zu hemmen.


Zu folgenden Anwendungsgebieten von Vitamin C sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Vitamine, zu welcher der Wirkstoff Vitamin C gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • leichte bis mittel schwere Ausprägung einer chronischen oder wiederkehrenden Entzündung der Scheide
  • Ungleichgewicht der Bakterien in der Scheide

Dosierung

Die Standardtherapie beträgt eine Vaginal tablette pro Tag. Diese wird am besten abends tief in die Scheide eingeführt. Bei leichten bis mittleren bakteriellen Störun gen der Vaginalflora genügt eine sechstägige Anwendung.

Bei schwerer Störung der Vaginalflora oder in der Schwangerschaft ist eine längere Anwendung über Wochen angeraten. Eine Wiederholung nach der Periode erhöht den Heilungser folg. Falls notwendig, kann das Medikament über Wochen und Monate hinweg täglich ver abreicht werden. Hinweise für eine Be grenzung der Anwendungsdauer liegen nicht vor.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Magnesiumstearat
  • Hypro mellose
  • Lactose-Monohydrat
  • Siliconharz

Nebenwirkungen

Bei Einnahme sind keine Nebenwirkungen bekannt.

Bei Einsatz in der Scheide kann es dort in gelegentlichen Fällen zu Brennen und Juckreiz kommen.

Bei der Injektion treten sehr selten Überempfindlichkeitsreaktionen der Atemwege oder der Haut auf. In Einzelfällen kann es kurzfristig zu Kreislaufstörungen mit Schwindel, Übelkeit oder Sehstörungen kommen. Bei akuten Infektionen treten in sehr seltenen Fällen Reaktionen wie Schüttelfrost und Temperaturanstieg auf.

Wechselwirkungen

Die Anwendung von Vitamin C führt zu einer vermehrten Aufnahme von Eisen aus dem Magen-Darm-Kanal. Dies ist zu beachten, wenn beispielsweise Eisenpräparate eingenommen werden müssen.

Nach Gabe von Vitamin C in Grammdosierungen kann die Konzentration des Wirkstoffs im Harn so weit ansteigen, dass die Messung verschiedener
Urinwerte wie Glucose, Harnsäure, Kreatinin und anorganischem Phosphat gestört ist. Ebenso kann es nach Grammdosen zu falsch negativen Ergebnissen bei versuchtem Nachweis von Blut im Stuhl kommen. Vor der Durchführung solcher Tests ist die Einnahme für mindestens zwei Tage zu unterbrechen. Allgemein können chemische Nachweismethoden, die auf Farbreaktionen beruhen, durch die Anwendung von Vitamin C beeinträchtigt werden.

Bei Bluttests auf bestimmte Laborwerte kann Vitamin C die Messung von bestimmten Leberwerten (Transaminasen, Lactatdehydrogenase, Bilirubin) verfälschen.

Salicylate wie beispielsweise Acetylsalicylsäure erhöhen die Ausscheidung von Vitamin C und behindern die Aufnahme des Vitamins in die weißen Blutkörperchen und Blutplättchen. Umgekehrt behindert Vitamin C die Ausscheidung von Acetylsalicylsäure.

Weibliche Sexualhormone (Östrogene verbessern) die Aufnahme von Vitamin C in den Körper.

Seinerseits mindert Vitamin C die Wirkung von Blutverdünnern (Antikoagulantien).

Vitamin C ist eine Säure und kann daher andere Wirkstoffe chemisch verändern. Bei gemeinsamer Gabe muss daher die Verträglichkeit gegenüber anderen Substanzen im Einzelfall überprüft werden.

Die gleichzeitige Einnahme von Vitamin C und dem Psychopharmakon Fluphenazin führt zu einer verminderten Konzentration von Fluphenazin im Blut.

Bei einer Krebsbehandlung mit Zytostatika oder bei einer Antibiotika-Therapie sollte die Anwendung von höheren Dosen Vitamin C zeitversetzt erfolgen (um einen bis drei Tage), da es keine Erkenntnisse zu möglichen Wechselwirkungen gibt.

Gegenanzeigen

Vitamin C darf nicht angewendet werden, wenn eine Überempfindlichkeit gegen Ascorbinsäure (Vitamin C) besteht.

Nur nach Rücksprache mit einem Arzt darf Vitamin C innerlich eingesetzt werden, wenn der Patient Nierensteine aus Oxalat bildet. Bei Patienten, die dazu neigen, Nierensteine zu bilden, können besonders hohe Dosen von Vitamin C (2000 bis 3000 Milligramm/Tag) diese Neigung fördern. Bei nierengesunden Personen wird eine Einnahme von bis zu 5000 Milligramm/Tag für unschädlich gehalten.

Ebenfalls erst den Arzt befragen müssen Patienten mit bestimmten Erkrankungen, bei denen zuviel Eisen im Körper gespeichert wird (Thalassämie, Hämochromatose, sideroblastische Anämie). Auch die sehr seltene Stoffwechselerkrankung Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel kann die Einnahme hoher Dosen (über 4000 Milligramm/Tag) von Vitamin C gefährlich machen. Hier kann es zum Zerfall der Blutzellen (Hämolyse) kommen. Eine Überschreitung der angegebenen Dosisempfehlung ist daher zu vermeiden.

Bei Patienten mit bekannten Atemwegsbeschwerden (Asthma, COPD, chronische Bronchitis) kann es in Einzelfällen bei Behandlung mit hohen Dosen (ab 7,5 Gramm Vitamin C) zu akuter Atemnot kommen. Bei diesen Patienten wird der Arzt die Behandlung mit niedrigeren Dosierungen beginnen.

Bei der Anwendung in der Scheide darf Vitamin C nicht bei Patienten mit einer Hefepilzinfektion eingesetzt werden. Diese wird durch Vitamin C nicht geheilt und die bestehenden Beschwerden können durch die Ansäuerung verstärkt werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Ein besonderes Risiko stellt die Einnahme von Vitamin C in Schwangerschaft und Stillzeit nicht dar. Allerdings sollten die von den jeweiligen Herstellern angegebenen Anwendungsmengen nicht überschritten werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Anwendung von Vitamin C bei Kindern ist unbedenklich.

Bei der Anwendung als Injektion sollte bei der Anwendung bei Kindern unter zwölf Jahren eine Dosierung von täglich 5 bis 7 Milligramm Vitamin C/Kilogramm Körpergewicht nicht überschritten werden.

Wird Vitamin C zur Therapie des Methämoglobin-Überschusses im Kindesalter eingesetzt, sollte nicht mehr als täglich 100 Milligramm Ascorbinsäure/Kilogramm Körpergewicht zum Einsatz kommen.

Warnhinweise

  • Besonders bei hoher Dosierung kann das Medikament Labortests verfälschen, die auf Färbemethoden beruhen.
  • Das Medikament darf nicht wärmer als 25 Grad gelagert werden.
  • Das Medikament ist im Originalbehältnis zu lagern, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen. Bei falscher Lagerung verfärben sich die Vaginaltabletten dunkelbraun.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Vaginaltablette)
6 Stück Vaginaltabletten
250 Milligramm Vitamin C
12 Stück Vaginaltabletten
250 Milligramm Vitamin C

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Vagi C sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Vitamin C (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Retardkapseln
Injektionslösung
Vaginaltabletten

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.