Urbason 4 mg Tabletten
Hersteller: Aventis Pharma Deutschland GmbH
Wirkstoff: Methylprednisolon
Darreichungsform: Tabletten
Bitte beachten: Die Angaben zu Nebenwirkungen und Wechselwirkungen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihren Arzt oder Apotheker oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.
Urbason 4 mg Tabletten
Nebenwirkungen
Bei kurzfristiger Anwendung ist die Gefahr von Nebenwirkungen gering. Eine Ausnahme stellt die hochdosierte Therapie mit Methylprednisolon als Injektion oder Infusion dar, bei der auch bei kurzfristiger Gabe mit einem erhöhten Infektionsrisiko gerechnet werden muss. Bei längerer Anwendung des Wirkstoffes sind unerwünschte Wirkungen in unterschiedlicher Ausprägung regelmässig zu erwarten.
Innerliche Therapie
Häufige Nebenwirkungen (bei Langzeittherapie):
Vollmondgesicht, Fettsucht.
Seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautausschlag.
Vereinzelte Nebenwirkungen:
Herzrhythmusstörungen, Kreislaufkollaps, Herzstillstand (nach Gabe hoher Dosen Methylprednisolon (über 500 mg) in die Vene).
Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Hautveränderungen, Gewebeschwund (Nekrosen), punktförmige Hauteinblutungen (Purpura), blaue Flecke (Hämatome), Akne, Wundheilungsverzögerung, Entzündungszeichen um den Mund, Muskelschwund, Osteoporose, Knochengewebezerstörung (Kopf des Oberarm- und Oberschenkelknochens), grüner Star, Katarakt, Depressionen, Gereiztheit, Hochstimmung, Appetitsteigerung, Antriebssteigerung, Gehirnscheingeschwulst, Epilepsie (Verstärkung einer bestehenden Erkrankung), Magen- und Zwölffingerdarmgeschwür, Magen-Darm-Blutungen, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Veränderung der Blutzuckerwerte, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus, Ausbruch einer verborgenen Erkrankung), Serumnatriumerhöhung, Wassereinlagerung (Ödeme), Serumkaliumerniedrigung, Herzrhythmusstörungen, Inaktivität, Rückbildung der Nebennierenrinden, Wachstumsverzögerung bei Kindern, Sexualhormonsekretionsstörung wie Zyklusstörungen und -beschwerden, Amenorrhöe, Behaarungszunahme (bei Frauen), Impotenz, Bluthochdruck, Arteriosklerose, Thrombosen, Gefäßentzündungen, Blutbildveränderungen wie Erhöhung bestimmter weißer Blutkörperchen (Leukozytose), Verringerung bestimmter weißer Blutkörperchen (Lymphopenie, Eosinopenie), Vermehrung roter Blutkörperchen, Immunabwehrunterdrückung, Infektionsüberdeckung.
Äußerliche Anwendung
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Jucken, Brennen, Hautrötung, Bläschen, Haarbalgentzündungen.
Seltene Nebenwirkungen:
Überbehaarung, Hautentzündung rund um den Mund.
Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Hautgewebeabbau, Gefäßzeichnung, Hautstreifung, Akne, allgemeine Nebenwirkungen durch Aufnahme in den Körper.
Besonderheiten:
Wird die Dosierung nach längerer Behandlung zu rasch verrringert, kann es zu Beschwerden wie Muskel- und Gelenkschmerzen kommen.
Auch eine kurzzeitige Anwendung des Wirkstoffs (wenige Wochen) kann bereits zu Knochenverlust (Osteoporose) führen. Das Risiko steigt mit zunehmender Dosierung.
Während der Anwendung von Methylprednisolon ist bei Diabetikern der Bedarf an Insulin oder oralen Antidiabetika möglicherweise erhöht.
Bluthochdruck-Patienten bedürfen während der Behandlung mit dem Wirkstoff einer regelmäßigen Blutdruckkontrolle.
Patienten mit schwerer Herzmuskelschwäche sind sorgfältig ärztlich zu überwachen, da die Gefahr einer Verschlechterung ihres Leidens besteht.
Eine gleichzeitig bestehende Myasthenia gravis kann sich anfangs unter der Behandlung mit dem Wirkstoff verschlechtern. Der Therapiebeginn bei solchen Patienten hat daher im Krankenhaus zu erfolgen.
Die Behandlung mit Methylprednisolon kann das Risiko für Infektionen erhöhen und die Anzeichen einer bestehenden oder sich entwickelnden Infektion verschleiern und somit ihre Feststellung erschweren.
Impfungen mit Totimpfstoffen sind grundsätzlich möglich. Es ist jedoch zu beachten, dass die Impfreaktion und damit der Impferfolg bei höheren Dosierungen von Methylprednisolon beeinträchtigt werden kann.
Bei hohen Dosen Methylprednisolon ist auf eine ausreichende Kaliumzufuhr und auf geringe Aufnahme von Natrium zu achten. Der Blutkaliumgehalt ist regelmäßig ärztlich zu überwachen.
Bei einer langdauernden Therapie mit Methylprednisolon sind regelmäßige ärztliche Kontrollen (einschließlich augenärztlicher Kontrollen in dreimonatigen Abständen) zu empfehlen.
Wechselwirkungen
Methylprednisolon wird in seiner Wirkung abgeschwächt, wenn es gemeinsam mit folgenden Wirkstoffen angewendet wird:- Rifampicin, einem Mittel gegen Tuberkulose
- Phenytoin und Primidon aus der Gruppe der Antiepileptika
- bestimmte Schlafmittel aus der Gruppe der Barbiturate
Methylprednisolon verstärkt die Wirkung und damit auch die Nebenwirkungen zahlreicher Wirkstoffe, wenn es mit diesen kombiniert wird:
- Herzglykoside wie Digoxin
- Entwässerungsmittel wie Schleifendiuretika und Abführmittel (vermehrte Ausscheidung von Kalium beeinflusst die Herztätigkeit)
- nicht-steroidale Antirheumatika wie Indometacin, Paracetamol, Ibuprofen (vermehrte Magen-Darm-Blutungen)
- ACE-Hemmer (Blutbildveränderung)
- Mittel gegen Malaria wie Chloroquin, Hydroxychloroquinsulfat und Mefloquin (Risiko für Erkrankungen der Muskeln und des Herzens steigt)
- Impfstoffe mit lebenden Erregern, wie sie gegen Kinderlähmung, Masern oder Röteln eingesetzt werden
- Muscarinrezeptor-Antagonisten
- Ciclosporin aus der Gruppe der Immunologika
- orale Antidiabetika
- orale Antikoagulanzien, die die Blutgerinnung verzögern
- Somatropin (Wachstumshormon) und Protirelin (aus der Gruppe der Hypothalamushormone)
- Salicylate
- Isoniazid, ein Mittel gegen Tuberkulose
- Cholinesterase-Hemmstoffe
- Praziquantel, ein Mittel gegen Wurmerkrankungen
- Impfstoffe mit abgetöteten Erregern wie Hepatitis-Impfungen