Traumon Gel 10%

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 21.05.2008
Hersteller: Tropon GmbH
Wirkstoff: Etofenamat
Darreichnungsform: Gel
Rezeptfrei

Wirkung

Traumon Gel 10% enthält den Wirkstoff Etofenamat.

Etofenamat wird bei Schmerzen, Schwellungen und Entzündungen von Gelenken sowie bei stumpfen Verletzungen wie zum Beispiel Sportverletzungen eingesetzt.

Etofenamat wirkt auch bei rheumatischen Erkrankungen der Weichteile, des Bewegungsapparates und des Stützapparates. Weiterhin bei Überlastungserkrankungen und Verschleißerkrankungen (Arthrose) der Wirbelsäule und der Gelenke.
Behandelt werden außerdem Schmerzen der gelenknahen Weichteile wie zum Beispiel Schleimbeutel, Bänder, Sehnen und Gelenkkapseln. Eine Behandlung von Kniegelenkerkrankungen erfolgt ebenso mit Etofenamt.

Die Anwendung dieses Wirkstoffes erfolgt entweder äußerlich (beispielsweise in Form von Cremes und Salben) oder als Spritze.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Etofenamat sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen nicht-steroidale Antirheumatika, Entzündungshemmer, zu welcher der Wirkstoff Etofenamat gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Schmerzen bei stumpfen Verletzungen (z.B. Sportverletzungen)
  • Schmerzen der gelenknahen Weichteile (z.B. Schleimbeutel, Bänder, Sehnen und Gelenkkapsel) bei Kniegelenksarthrose (verschleißbedingte Erkrankung des Knies)

Dosierung

Drei- bis viermal täglich einen fünf bis zehn Zentimeter langen Strang des Gels auf die betroffene Hautstelle auftragen und möglichst großflächig in die Haut einreiben.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • 2-Propanol
  • Carbomer 940
  • Fettalkohol-Polyglycolether
  • Isopropylalkohol
  • Macrogol
  • Propylenglycol
  • Wasser, gereinigtes

Nebenwirkungen

Äußerliche ungen:
Hautrötungen, Jucken, Brennen, Hautausschlag (auch mit Pusteln oder
Quaddelbildung).

Seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen, Kontaktdermatitis.

Anwendung als Spritze
Häufige Nebenwirkungen:
Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Magen-Darm-Blutverluste (geringfügig).

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Verdauungsstörungen, Blähungen, Bauchkrämpfe, Appetitlosigkeit, Magen-Darm-Geschwüre (unter Umständen mit Blutung und Durchbruch), Kopfschmerzen, Erregung, Reizbarkeit, Müdigkeit, Benommenheit, Schwindel, Hautausschlag, Hautjucken, Blut-Transaminasen-Erhöhung, Brennen oder Gewebeschäden (an der Injektionsstelle).

Seltene Nebenwirkungen:
Bluterbrechen, schwarzer Stuhl, blutiger Durchfall, Nesselsucht, Haarausfall, Leberentzündung, (mit oder ohne Gelbsucht), Blutarmut, Weiße Blutkörperchen-Mangel, Granulozyten-Fehlen, Blutplättchenmangel, Wasseransammlungen im Gewebe (besonders bei Patienten mit
hohem Blutdruck oder eingeschränkter Nierenfunktion).

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Mundschleimhautentzündung, Zungenentzündung, Speiseröhrenschäden, blutige Dickdarmentzündung, Morbus Crohn-Verstärkung, Colitis ulcerosa-Verstärkung, Verstopfung, Gefühlsstörungen, Geschmacksempfindungsstörungen, Verschwommensehen, Doppeltsehen, Ohrensausen, Hörstörungen (vorübergehend), Gedächtnisstörungen, Desorientierung, Krämpfe, Angstgefühle, Alpträume, Zittern, Depressionen, Psychosen, (blasige) Hautrötung, Ekzeme, Haut-Lichtempfindlichkeit, Hautblutungen (auch allergisch), schwere Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom, Lyell-Syndrom), Nierengewebsschädigungen (interstitielle Nephritis, Papillennekrose), akute Nierenfunktionsstörung, Eiweiß im Urin, Blut im Urin, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Blutarmut (hämolytische Anämie), Herzklopfen, Brustschmerzen, Bluthochdruck, Gesichtsschwellungen, Zungenschwellung, Kehlkopfschwellung, Luftnot, Herzrasen, Blutdruckabfall, Schock, Gefäßentzündung und Lungenentzündung (allergisch), Infektionsverschlechterung.

Einzelfälle:
Schnell und stark verlaufende Leberentzündung, Nierenversagen (nephrotisches Syndrom), Herzmuskelschwäche.

Wechselwirkungen

Bei der äußerlichen und bestimmugsgemäßen Anwendung des Wirkstoffs sind keine Wechselwirkungen zu erwarten.

Wird Etofenamat gespritzt, können folgende Wechselwirkungen auftreten:

Die GichtmittelProbenecid und Sulfinpyrazon verlangsamen die Ausscheidung von Etofenamat und können dadurch zu einer Wirkungsverstärkung führen. Gleichzeitig kann Sulfinpyrazon durch Etofenamat in seiner Wirkung abgeschwächt werden.

Grundsätzlich kann die Wirkung aller Entwässerungsmittel abgeschwächt werden. Gleiches gilt für Blutdrucksenker.

Die gleichzeitige Einnahme von kaliumsparenden Entwässerungsmitteln kann eine Erhöhung der Blut-Kaliumkonzentration nach sich ziehen.

Blutdrucksenker der Gruppe ACE-Hemmer schwächen die Wirkung von Etofenamat ab und erhöhen gleichzeitig das Risiko von Nierenfunktionsstörungen.

Ciclosporin, ein Immunologikum, wirkt im Zusammenhang mit Etofenamat vermehrt schädigend auf die Nieren. Ähnliches gilt für das Krebs- und Rheumamittel Methotrexat - auch dessen Giftigkeit wird erhöht.

Gleichzeitiger Alkoholkonsum erhöht das Risiko von Magen-Darm-Blutungen. Gleiches gilt für Glukokortikoide (Wirkstoffe gegen Entzündungen unterschiedlichster Ursache) und nicht-steroidale Antirheumatika (Gruppe von Schmerzmitteln). Hier kann zusätzlich das Risiko von Magen-Darm-Geschwüren erhöht sein.

Die Wirkstoffspiegel von Lithium (Wirkstoff gegen Depressionen), Phenytoin (Wirkstoff gegen Epilepsie) und Digoxin (einem Wirkstoff gegen Herzmuskelschwäche) können durch Etofenamat erhöht werden und somit deren Wirkungen verstärkt werden. Das gilt auch für Wirkstoffe zur Blutzuckerspiegelsenkung (Antidiabetika). Regelmäßige Blutzuckerspiegelkontrollen sind daher erforderlich.

Außerdem sind bei gleichzeitiger Einnahme von Antikoagulanzien (zur Blutgerinnunghemmung) regelmäßige Kontrollen der Blutgerinnung erforderlich, da Blutungen entstehen können.

Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen Etofenamat, Flufenaminsäure und andere nichtsteroidale Antirheumatika darf dieser Wirkstoff nicht verabreicht werden.

Eine äußerliche Anwendung auf verletzter oder entzündeter Haut, auf Hautausschlägen, in den Augen oder auf Schleimhäuten ist ebenfalls untersagt.

Die Etofenamat-haltige Injektionslöung darf nicht bei Magengeschwüren oder Darmgeschwüren (auch in der Vergangenheit), inneren Blutungen sowie bei unzureichender Leistung der Leber, der Niere oder des Herzens angewendet werden. Gleiches gilt bei gleichzeitiger Behandlung mit Blutgerinnungshemmern (Antikoagulanzien).

Eine ärztliche Nutzen-Risiko-Abwägung ist unerlässlich bei
  • Asthma
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  • Heuschnupfen
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  • Nasenpolypen
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  • andauernden Atemwegsinfektionen
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  • chronisch verengten Bronchien (COPD)
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  • Störungen der Bildung von roten Blutkörperchen in der Leber (Porphyrie)
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  • Gerinnungsstörungen
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  • Bluthochdruck
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  • älteren Patienten
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  • Magen-Darmbeschwerden
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  • größeren Operationen
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  • chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (bei Anwendung einer Infusionslösung)
  • ,
  • Schmerzmittel-Unverträglichkeit
  • ,
  • Allergien

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Ausreichende Unbedenklichkeits-Untersuchungen über die Anwendung während der Schwangerschaft sind bisher nicht durchgeführt worden. In Tierversuchen wurden Hinweise auf fruchtschädigende Wirkungen nachgewiesen. Daher ist die Anwendung von Etofenamat in der Schwangerschaft untersagt.

Da der Wirkstoff in die Milch übergeht, sollte Etofenamat in der Stillzeit nur nach strenger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung und nur äußerlich, kleinflächig sowie über kurze Zeit angewendet werden. Etofenamat-haltige Injektionslösungen dürfen in der Stillzeit nicht angewendet werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Altersgrenzen bezüglich der Zulassung von Etofenamat bei Kindern sind unterschiedlich je nach Präparat und Darreichungsform. Grundsätzlich jedoch sind Säuglinge und Kleinkinder von einer Anwendung ausgeschlossen.

Warnhinweise

  • Das Medikament kann das Reaktionsvermögen so weit beeinträchtigen, dass Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich sind.
  • Bei äußerlicher Anwendung des Medikaments sollte Augenkontakt vermieden werden.
  • Bei äußerlicher Anwendung darf das Medikament nicht auf Schleimhäute oder verletzte Haut aufgetragen werden.
  • Bei Auftreten von Bluterbrechen, schwarzem Stuhl oder blutigem Durchfall ist das Medikament abzusetzen und sofort ein Arzt aufzusuchen.
  • Bei schweren allergischen Reaktionen (Blutdruckabfall, Gesichtsschwellungen, Luftnot oder Schock) ist das Medikament sofort abzusetzen und eine Arzt aufzusuchen.
  • Verschlechtern sich bestehende Infektionen während der Behandlung, ist sofort ein Arzt zu befragen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Gramm Gel)
100 Gramm Gel
100 Milligramm Etofenamat
50 Gramm Gel
100 Milligramm Etofenamat

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Traumon Gel 10% sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Etofenamat (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Sprühlösung

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.