Thomapyrin tension DUO

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 25.04.2019
Hersteller: sanofi-aventis
Wirkstoffkombination: Ibuprofen + Coffein
Rezeptfrei

Wirkung

Thomapyrin tension DUO enthält die Wirkstoffkombination Ibuprofen + Coffein.

Das Medikament dient der kurzzeitigen Behandlung von akut auftretenden leichten bis mäßig starken Schmerzen bei Erwachsenen.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Ibuprofen + Coffein sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen nicht-opioide Schmerzmittel, nicht-steroidale Antirheumatika, Schmerzmittel, zu welchen die Wirkstoffkombination Ibuprofen + Coffein gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • akut auftretende mäßig starke Schmerzen bei Erwachsenen

Dosierung

Bei akuten mäßig starken Schmerzen nehmen Sie eine Filmtablette ein. Nach sechs bis acht Stunden kann eine weitere Dosis eingenommen werden.

Die Tageshöchstdosis liegt bei drei Tabletten täglich und darf nicht überschritten werden. Die Behandlungsdauer darf höchstens drei Tage betragen.

Das Medikament wird nicht zur Behandlung leichter Schmerzen oder einer Behandlungsdauer von mehr als drei Tagen empfohlen. Hierbei ist ein Mediakment, das nur einen Wirkstoff in der niedrigsten wirksamen Dosis enthält, vorzuziehen.

Nehmen Sie die Tabletten im Ganzen mit einem Glas Wasser ein.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • hochdisperses Siliciumdioxid
  • Hyprolose
  • Hypromellose
  • Magnesiumstearat
  • mikrokristalline Cellulose
  • Talkum
  • Titandioxid (E 171)
  • Croscarmellose-Natrium
  • Macrogol 6000

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Schwindelgefühl, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Sodbrennen, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Blähungen, Durchfall, Verstopfung, geringfügige Blutverluste aus Magen und Darm (die in seltenen Fällen eine Blutarmut verursachen können)

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen mit Hautausschlägen und Juckreiz ebenso wie Asthma-Anfälle (mit Abfall des Blutdrucks), Psychose-ähnliche Reaktionen, Aufregung, Reizbarkeit, Müdigkeit, Sehstörungen, Herzklopfen, Magen-Darm-Geschwüre (eventuell mit Blutung und/oder Durchbruch), schwarzer Stuhl, Bluterbrechen, Wiederaufflammen einer Colitis ulcerosa und eines Morbus Crohn, Magenschleimhautentzündung

Seltene Nebenwirkungen:
Ohrgeräusche, Nierengewebsschädigungen, erhöhte Harnsäurekonzentration im Blut

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Verschlimmerung von infektionsbedingten Entzündungen, Anzeichen einer Gehirnhautentzündung (Nackensteifheit, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Fieber oder Orientierungsstörung; insbesondere bei Patienten mit bestehenden Autoimmunerkrankungen), Störungen der Blutbildung (Blutarmut, Mangel an weißen Blutkörperchen oder allen Blutzellen und Blutplättchen, Fehlen von Granulozyten), Anzeichen schwerer allgemeiner Überempfindlichkeitsreaktionen (Gesichtsschwellung, Atembeschwerden, Herzrasen, Abfall des Blutdrucks, allergischer Schock), Depressionen, Herzmuskelschwäche, Herzinfarkt, Bluthochdruck, Blutgefäßentzündung, Speiseröhrenentzündung, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Darmverengungen, Leberfunktionsstörungen, Leberschäden (vor allem bei Langzeittherapie), Leberversagen, akute Leberentzündung, schwere Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse), Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme) (vor allem bei Patienten mit Bluthochdruck
oder Nierenfunktionsstörung), Nierenschäden, akutes Nierenversagen

Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:Zittern, Herzrasen, schwerer Arzneimittelhautausschlag

Besonderheiten:
Bei den ersten Anzeichen von Hautausschlägen, Schleimhautwunden uns allen Anzeichen allergischer Reaktionen ist die Einnahme der Kombination sofort zu beenden.

Treten starke Schmerzen im Oberbauch, hellroter oder schwarzer Stuhl oder Erbrechen von Blut auf, ist die Einnahme sofort zu beenden und ein Arzt aufzusuchen.

Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Anwendung mehrerer nicht-steroidaler Antirheumatika kann das Risiko von Magen-Darm-Geschwüren und -Blutungen aufgrund eines verstärkenden Effekts erhöhen. Daher sollte die gleichzeitige Anwendung von Ibuprofen mit anderen Substanzen dieser Wirkstoffgruppe vermieden werden. Gleiches gilt für Glukokortikoide, selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (gegen Depressionen), Thrombozytenaggregationshemmer und Acetylsalicylsäure.

Wird Acetylsalicylsäure in niedriger Dosierung zur Blutverdünnung eingesetzt, kann Ibuprofen möglicherweise diese Wirkung hemmen, wenn beide gleichzeitig über längere Zeit eingenommen werden.

Die gleichzeitige Anwendung von Ibuprofen mit dem HerzglykosidDigoxin, dem AntiepileptikumPhenytoin und dem AntidepressivumLithium kann zu einer Wirkungsverstärkung der Substanzen führen. Wird Ibuprofen länger als drei Tage lang angewendet, ist eine ärztliche Kontrolle von deren Blutkonzentrationen notwendig.

Ibuprofen kann die Wirkung von Antikoagulanzien verstärken und das Blutungsrisiko erhöhen.

Die GichtmittelProbenecid und Sulfinpyrazon können die Ausscheidung von Ibuprofen verzögern.

Ibuprofen kann die Wirkung von Diuretika und anderen Blutdrucksenkern verringern. Bei einigen Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion (beispielsweise bei Austrocknung oder älteren Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion) kann die gleichzeitige Anwendung eines ACE-Hemmers, von Betablockern oder von AT-I-Rezeptor-Antagonisten und COX-2-Hemmern (wie Celecoxib oder Etoricoxib), eine weitere Verschlechterung der Nierenfunktion zur Folge haben. Das reicht bis hin zum möglichen akuten Nierenversagen, das gewöhnlich nach Behandlungsende wieder verschwindet. Daher sollte die Kombination insbesondere bei älteren Patienten mit Vorsicht angewendet werden. Die Patienten müssen auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Die Nierenfunktion sollte bei Beginn einer Kombinationstherapie sowie später in regelmäßigen Abständen ärztlich kontrolliert werden.

Die gleichzeitige Anwendung von Ibuprofen mit kaliumsparenden Diuretika wie Spironolacton oder Eplerenon kann zum Auftreten eines Kalium-Überschusses im Blut führen. Es wird die ärztlicheine Überwachung der Kalium-Konzentration im Blut empfohlen.

Die Anwendung von Ibuprofen innerhalb von 24 Stunden vor oder nach Anwendung des Krebs- und Rheumamittels Methotrexat kann zu erhöhten Konzentrationen von Methotrexat im Körper und einer Zunahme seiner giftigen Wirkung führen.

Das Risiko einer nierenschädigenden Wirkung durch Immumologika wie Ciclosporin wird durch die gleichzeitige Anwendung bestimmter nicht-steroidaler Antirheumatika erhöht. Diese Wirkung kann auch für eine Kombination von Ciclosporin mit Ibuprofen nicht ausgeschlossen werden. Gesichert ist sie für Tacrolimus.

Es gibt Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Blutergüsse in Gelenke und in das Gewebe bei AIDS-kranken Blutern, die gleichzeitig Zidovudin und Ibuprofen einnehmen.

Werden Ibuprofen und blutzuckersenkende Sulfonylharnstoffe (Beispiel: Glibenclamid) gleichzeitig eingenommen, wird der Arzt die Blutzuckerwerte besonders sorgfältig kontrollieren.

Antibiotika aus der Gruppe der Gyrasehemmer haben in Gegenwart von Ibuprofen ein erhöhtes Risiko, Krampfanfälle auszulösen. Außerdem verzögern sie die Ausscheidung von Coffein.

Ibuprofen wird von einem leicht beeinflussbaren Enzym-System abgebaut. Hemmstoffe dieses Systems können zu mehr Ibuprofen im Blut und stärkeren Nebenwirkungen führen. Zu diesen Hemmstoffen gehören vor allem die Pilzmittel Voriconazol und Fluconazol.

Nach der Anwendung von Mifepriston (zur Schwangerschaftsverhinderung) sollte für acht bis zwölf Tage auf die Einnahme von Ibuprofen verzichtet werden, da es die Wirkung von Mifepriston abschwächen können.

Barbiturate, H1-Antihistaminika, Beruhigungs- und Schlafmittel können in ihrer Wirkung durch Coffein beeinträchtigt werden.

Barbiturate und Rauchen, aber auch die "Pille", das Magenmittel Cimetidin, das Psychopharmakon Fluvoxamin und Disulfiram (zur Alkoholentwöhnung) führen zu einer schnelleren Verstoffwechselung von Coffein in der Leber und damit einer Wirkungsminderung.

Alpha-Sympathomimetika, das SchilddrüsenhormonLevothyroxin und andere Substanzen mit herzschlagbeschleunigender Wirkung werden darin von Coffein verstärkt.

Coffein verringert die Ausscheidung des AntiasthmatikumsTheophyllin und verstärkt dessen erwünschte und unerwünschte Wirkungen.

Gegenanzeigen

Die Kombination darf nicht eingenommen werden bei
  • Überempfindlichkeit gegen Ibuprofen oder Coffein
  • Atemnot, Asthma, einer laufenden Nase, Schwellungen oder Nesselsucht in Folge der Einnahme von Acetylsalicylsäure oder anderen nicht-steroidalen Antirheumatika in der Vergangenheit
  • aktuell bestehendem oder vorausgegangenem Magengeschwür oder Magenblutungen
  • früherer Magen-Darm-Blutung oder Durchbruch in Folge einer Therapie mit einem nicht-steroidalen Antirheumatikum
  • schwerem Leber- oder Nierenversagen
  • schwerer Herzmuskelschwäche (NYHA-Klasse IV)
  • Blutungen im Gehirn oder anderen Blutungen
  • Blutbildungsstörungen unbekannter Ursache
  • akuter Windpockenerkrankung
  • schwerer Austrocknung des Körpers (verursacht durch Erbrechen, Durchfall oder nicht ausreichender Flüssigkeitszufuhr).
Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf die kombination eingesetzt werden bei
  • allgemeiner Neigung zu Asthma oder einer allergischen Erkrankung
  • Heuschnupfen, Nasenpolypen oder Verengungen der Atemwege
  • Lebererkrankung oder Einschränkung der Nierenfunktion
  • chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa
  • Herzproblemen wie Herzmuskelschwäche, Herzrhythmusstörungen, Angina pectoris, einem Herzinfarkt oder Bypass-Operationen in der Vergangenheit
  • Verstopfungen von Venen oder Arterien und Schlaganfall in der Vergangenheit
  • Bluthochdruck, Diabetes mellitus oder Fettstoffwechselstörungen
  • Blutgerinnungsstörungen oder angeborenen Blutbildungsstörungen wie Porphyrie
  • Autoimmunerkrankungen wie Lupus erythematodes oder Mischkollagenose
  • Schilddrüsenüberfunktion.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Die Hemmung der Prostaglandin-Bioproduktion kann die Schwangerschaft und/oder die Entwicklung des Kindes nachteilig beeinflussen. Während der ersten sechs Monate der Schwangerschaft sollte Ibuprofen nur eingenommen werden, wenn dies unbedingt notwendig ist. Die Dosis sollte dann so niedrig und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich gehalten werden.

Während des letzten Schwangerschaftsdrittels ist die Einnahme von Ibuprofen verboten.

Auch Coffein kann, wenn es in großen Mengen eingenommen oder genossen wird, in der Schwangerschaft zu Fehl- oder Frühgeburten führen.

Ibuprofen und seine Abbauprodukte können in niedrigen Konzentrationen in die Muttermilch übergehen. Bisher sind keine schädlichen Wirkungen für Säuglinge bekannt. Auch Coffein geht in die Muttermilch über, kann aber den Zustand und das Verhalten des Säuglings beeinflussen. Reizbarkeit und schlechtes Schlafverhalten wurden bei Säuglingen berichtet. Die Kombination sollte daher nur dann durch stillende Mütter angewendet werden, wenn dies unbedingt erforderlich ist.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Kombination ist nicht zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren geeignet.

Warnhinweise

  • Es kann zu Müdigkeit, Schwindelgefühl und Sehstörungen kommen, die Autofahren und das Führen von Maschinen gefährlich machen.
  • Bei den ersten Anzeichen von Hautausschlägen, Schleimhautwunden uns allen Anzeichen allergischer Reaktionen ist die Einnahme des Medikaments sofort zu beenden.
  • Treten starke Schmerzen im Oberbauch, hellroter oder schwarzer Stuhl oder Erbrechen von Blut auf, ist die Einnahme sofort zu beenden und ein Arzt aufzusuchen.
  • Das Medikament ist nicht zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren geeignet.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.


Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Thomapyrin tension DUO sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Ibuprofen + Coffein (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.