Spregal

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 04.11.2007
Hersteller: Wolff (Dr. August Wolff Arzneimittel GmbH & Co.)
Wirkstoffkombination: Allethrin I + Piperonylbutoxid
Darreichnungsform: Sprühlösung
Rezeptfrei

Wirkung

Spregal enthält die Wirkstoffkombination Allethrin I + Piperonylbutoxid. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Spregal.

Allethrin I in Kombination mit Piperonylbutoxid wird zur äußerlichen Behandlung des Kopfhaares bei Befall mit Kopfläusen (Pediculus captitis) sowie zur Behandlung bei Befall mit Filzläusen (Pediculus pubis Phthirius pubis) oder Kleiderläusen (Pediculus corporis) eingesetzt. Die Wirkstoffkombination lindert dabei auch die Hautinfektionen und den Juckreiz.

Wie die Kopflaus ist auch die Kleiderlaus ein Parasit, der gut an Menschen angepasst ist und sich am wohlsten bei menschlicher Körpertemperatur fühlt. Die Kleiderlaus wohnt bevorzugt zwischen den Haaren oder in der Bekleidung. Filzläuse kommen hingegen vor allem in der Schambehaarung vor, seltener in den Achsel- und Barthaaren und nur extrem selten in den Kopfhaaren, Augenbrauen oder Augenwimpern. Die Stiche der Läuse lösen eine meist kleine, juckende Schwellung aus.

Neben der Behandlung bei Läusebefall kann die Wirkstoffkombination außerdem bei Krätze (Scabies) zur Linderung der Beschwerden verwendet werden. Die weit verbreitete Hauterkrankung Scabies wird durch die Krätzmilbe (Sarcoptes scabiei) verursacht. Die Parasiten bohren sich in die Epidermis (Oberhaut) und legen dort in den Bohrgängen ihren Kot und ihre Eier ab. Diese Absonderungen bringen Bläschen, Papeln, Pusteln, Blasen und Quaddeln an der Haut hervor und führen dazu, dass die Betroffenen unter ausgeprägtem Juckreiz leiden. Infolge des intensiven Kratzens entstehen oft zusätzlich Kratzwunden und Hautverletzungen. Befallen sind häufig Finger, Handgelenke, Gesäß, Genitalien, Ellbogen, Achseln, Gürtelgegend, Knie, Gelenkbeugen und Füße, vor allem in den Hautfalten.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Allethrin I + Piperonylbutoxid sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Hautmittel gegen Insekten, zu welcher die Wirkstoffkombination Allethrin I + Piperonylbutoxid gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • geringgradig gereizte Haut bei einer parasitären Hauterkrankung, die durch die Krätzemilbe verursacht wurde

Dosierung

Das Medikament wird aus ca. 30 Zentimeter Abstand gleichmäßig über die Haut versprüht. Dabei wird der ganze Körper berücksichtigt, auch der Intimbereich (Vorsicht bei den Schleimhäuten) sowie Finger- und Zehenzwischenräume, Hautfalten und besonders gründlich stark betroffene Körperregionen. Sollte ausnahmsweise das Gesicht befallen sein, dann nicht direkt einsprühen, sondern das Arzneimittel auf einen Lappen sprühen und auf die befallenen Stellen tupfen.

Meist reicht eine einmalige Anwendung des Medikaments. Allerdings sollte nach acht bis zehn Tagen eine ärztliche Kontrolle erfolgen. Unter Umständen kann eine zweite Therapie nötig sein, dann sollte das Medikament aber erst nach Ablauf von zehn Tagen erneut angewendet werden. 20 Tage später muss eine erneute ärztliche Kontrolle stattfinden.

Zum Einsatz kommt das Medikament im Idealfall abends, nach einer letzten gründlichen Reingung des Körpers. Nach dem Auftragen des Medikaments nicht erneut waschen, auch nicht die Hände! Nach der Anwendung sollte das Medikament für mindestens zwölf Stunden nicht abgewaschen werden. Danach sollte eine gründliche Reinigung, am besten unter der Dusche oder in der Badewanne, erfolgen. Direkte Sonnenbestrahlung oder Solarium ist nach der Behandlung nicht zu empfehlen.

Neben dem Körper müssen sämtliche Bett- und Körperwäsche sowie Handtücher und alle anderen Textilien entwest werden. Alle Textilien sollten mindestens zwei Tage lang zweimal täglich gewechselt werden. Zur Entwesung dieser Gegenstände müssen sie mindestens zehn Minuten bei mindestens 60°C gewaschen werden - wo dies nicht möglich ist (Sitzmöbel sowie textile Sitzmöbelflächen) reicht ein Aufbewahren in Plastiksäcken oder Nichtbenutzen für mindestens 36 Stunden. Genaue Details sind der Gebrauchsinformation des Arzneimittels zu entnehmen.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • 2-Methylpropan
  • Diethylenglycolmonoethylether
  • Ethanol 96%
  • Poly(oxyethylen)-6-glyceroltris[oleat/(Z,Z)-octadeca-9,12-dienoat

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Sensibilitätsstörungen, Juckreiz, Hautrötungen, leichtes Hautbrennen.

Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Reizungen von Schleimhäuten oder Augen, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Auslösung eines Asthma-Anfalls.

Wechselwirkungen

Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen sind nicht bekannt.

Gegenanzeigen

Allethrin I darf nicht verwendet werden bei Überempfindlichkeit gegen Wirkstoffe mit Pyrethrin-Struktur. Dies kann sich auch in einer Überempfindlichkeit oder Allergie gegen Chrysanthemen ausdrücken.

Bei größeren Verletzungen oder Entzündungen der Haut darf die Wirkstoffkombination ebenfalls nicht angewendet werden. Vermieden werden sollte außerdem ein Kontakt mit Schleimhäuten von Nase und Mund sowie am After.

Kinder unter einem Jahr dürfen nicht mit der Wirkstoffkombination behandelt werden und auch bei Schwangeren und stillenden Müttern sollte die Kombination vorsichtshalber nicht eingesetzt werden.

Nur nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung sollten Patienten mit chronischen Atembeschwerden und Asthma die Wirkstoffkombination anwenden.

Als Spray sollte die Wirkstoffkombination zudem nicht in unbelüfteten Räumen verwendet werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Während der Schwangerschaft und Stillzeit darf die Wirkstoffkombination nicht verwendet werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Für Kinder unter einem Jahr ist die Wirkstoffkombination nicht geeignet.

Warnhinweise

  • Besondere Vorsicht sollte der Arzt bei Patienten mit chronischen Atembeschwerden oder Asthma walten lassen.
  • Bei Schleimhautkontakt (Auge, Mund) muss sofort mit reichlich Wasser gespült werden.
  • Als Spray darf die Wirkstoffkombination nur in gut durchlüfteten Räumen angewendet werden. Das Einatmen des Sprühnebels ist unbedingt zu vermeiden.
  • Die Wirkstoffkombination darf nicht großflächig auf geschädigter Haut angewendet werden.
  • Nicht einatmen! Nicht unmittelbar ins Gesicht oder auf den Kopf sprühen!
  • Bei versehentlichem Einnehmen größerer Mengen muss schnellstmöglich eine Magenentleerung vorgenommen werden.
  • Acht bis zehn Tage nach Behandlung ist eine ärztliche Erfolgskontrolle erforderlich.
  • Nicht versehentlich auf lackierte Gegenstände sprühen (Lackschäden)!

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
80 Gramm Sprühlösung

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Spregal sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Allethrin I + Piperonylbutoxid (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Sprühlösung
Sprühlösung

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.