Spalt Schmerztabletten

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 18.09.2007
Hersteller: Whitehall Much GmH
Wirkstoffkombination: Acetylsalicylsäure + Paracetamol
Darreichnungsform: Tablette
Rezeptfrei

Wirkung

Spalt Schmerztabletten enthalten die Wirkstoffkombination Acetylsalicylsäure + Paracetamol.

Die Wirkstoffkombination aus Acetylsalicylsäure + Paracetamol wird vor allem zur Linderung von leichten bis mittelstarken Schmerzen eingesetzt, beispielsweise bei Schmerzen der Gelenke, Kopfschmerzen und Migräne sowie Regelschmerzen und Zahnschmerzen.

Daneben findet diese Kombination auch bei Entzündungen vor allem des Bewegungsapparates Anwendung.

Des Weiteren ist sie zur Senkung von Fieber geeignet, beispielsweise bei Erkältungskrankheiten.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Acetylsalicylsäure + Paracetamol sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen nicht-opioide Schmerzmittel, nicht-steroidale Antirheumatika, Entzündungshemmer, Schmerzmittel, zu welchen die Wirkstoffkombination Acetylsalicylsäure + Paracetamol gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren bei akuten leichten bis mäßig starken Schmerzen

Dosierung

Dosierung und Dauer der Behandlung sind abhängig von Art und Schwere der Erkrankung. Sprechen Sie diesbezüglich mit Ihrem Arzt.

Die Tabletten werden unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit, beispielsweise einem Glas Wasser, oder in etwas Flüssigkeit gelöst eingenommen.

Erwachsene und Jugendliche ab zwölf Jahren nehmen bis zu dreimal täglich eine Tablette. Der zeitliche Abstand zwischen den einzelnen Einnahmen sollte mindestens vier Stunden betragen. Die Tageshöchstdosis von viermal einer Tablette sollte nicht überschritten werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Maisstärke
  • Cellulosepulver
  • Glycerintrimyristat
  • hochdisperses Siliciumdioxid
  • mikrokristalline Cellulose
  • Povidon
  • Stearinsäure

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Magenschmerzen, Mikroblutungen (kleinste Blutungen im Körper).

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Übelkeit und Erbrechen, Durchfälle.

Seltene Nebenwirkungen:
Magengeschwüre, Magenblutungen, Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautschwellung und -rötung, Juckreiz.

Vereinzelte Nebenwirkungen:
Nieren- und Leberfunktionsstörungen, Gichtanfall, Unterzuckerung bei Diabetikern, Verminderung aller oder einzelner Blutzellen, schwere Hautreaktionen, Atemnot, Verschlechterung nicht infektiös bedingter Entzündungen, Muskelschmerzen, Eisenmangel-Blutarmut.

Besonderheiten:
Sollten Hautreizungen mit Juckreiz und/oder Atemnot auftreten, kann eine allergische Reaktion vorliegen. Bei Überschreiten der Tageshöchstdosis kann es zu Vergiftungserscheinungen innerhalb der ersten 24 Stunden - mit Übelkeit und Erbrechen sowie Bauchschmerzen - kommen. Es sollte in beiden Fällen zügig ein Arzt aufgesucht werden.

Wechselwirkungen

Die Kombination verändert sehr vielfältig die Effekte anderer Wirkstoffe. Eine Wirkungsverstärkung tritt ein bei:
  • Antikoagulanzien. Besonders gefährlich ist die Kombination mit Clopidogrel und Vitamin-K-Antagonisten (Warfarin, Dicoumarol).
  • Digoxin (Herzglykosid), Barbituraten (Gruppe von Mitteln, die zur Narkose oder gegen Krampfleiden eingesetzt werden) und Lithium (Mittel gegen Depressionen) durch Erhöhung der Konzentration im Blut
  • Sulfonylharnstoff und Abkömmlingen im Sinne einer verstärkten Blutzuckersenkung
  • Chloramphenicol, einem Mittel gegen Infektionen mit Bakterien, durch verlangsamte Ausscheidung
  • Trijodthyronin (einem Schilddrüsenmittel) und Valproinsäure (Mittel gegen Krampfleiden)
  • Methotrexat (Mittel gegen chronisches Gelenkrheuma und Krebs) im Sinne einer Verstärkung von Wirkung und Nebenwirkungen.
An weiteren Wechselwirkungen verursacht die Kombination:
  • eine Erhöhung des Risikos für Magen-Darm-Blutungen bei gleichzeitiger Behandlung mit Glukokortikoiden und Alkohol
  • eine Verstärkung der Nebenwirkungen von nicht-steroidalen Antirheumatika (Gruppe von Schmerzmitteln, beispielsweise Diclofenac und Ibuprofen)
  • eine Abschwächung der Wirkung von Aldosteronantagonisten und Schleifendiuretika (beides so genannte Wassertabletten gegen Wassereinlagerungen im Gewebe, zur Herzentlastung bei Herzmuskelschwäche oder Bluthochdruck) sowie von Blutdrucksenkern und von Gichtmitteln
  • .
Aber auch die Kombination selbst unterliegt Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen:
  • Zu einer verzögerten Aufnahme der Kombination in den Körper und damit verzögertem Wirkeintritt kommt es durch das Magenmittel Propanthelin.
  • Eine beschleunigte Aufnahme der Kombination in den Körper und damit schnelleren Wirkeintritt verursachen Domperidon und Metoclopramid (beides Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen).
  • Förderung giftiger Abbauprodukte aus der Kombination durch einige Schlafmittel, Antiepileptika (Medikamente gegen Krampfleiden) und Rifampicin (Mittel gegen Tuberkulose).


Gegenanzeigen

Die Wirkstoffkombination darf nicht angewendet werden bei:
  • Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe und deren chemische Verwandte
  • Magen- oder Darmgeschwüren
  • Leberschäden und der zur Gelbsucht führenden Meulengracht-Krankheit
  • Asthma, da ein Asthmaanfall hervorgerufen werden kann.
  • erhöhter Blutungsneigung
  • vorgeschädigter Niere
  • Herzmuskelschwäche.
Eine strenge ärztliche Abwägung von Nutzen und Risiko ist nötig, wenn
  • gleichzeitig andere Antikoagulanzien eingenommen werden
  • eine Gicht besteht.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Grundsätzlich sollte auf die Einnahme der Kombination sowohl in der Schwangerschaft als auch während der Stillzeit verzichtet werden.

Bis zum sechsten Schwangerschaftsmonat kann nach ärztlicher Rücksprache und strenger Abwägung von Nutzen und Risiko die Anwendung durchgeführt werden. Gleiches gilt für die Stillzeit, da die Wirkstoffe in die Muttermilch übergehen.

Im letzten Schwangerschaftsdrittel ist die Einnahme der Kombination streng untersagt.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Bei Kindern und Jugendlichen wurden bezüglich der Behandlung mit der Wirkstoffkombination keine ausreichenden Erfahrungen gemacht. Eine Einnahme sollte also nur nach ärztlicher Anweisung und nach strenger Abwägung von Nutzen und Risiko erfolgen. Es besteht die Gefahr eines lebensbedrohlichen Reye-Syndroms. Ein Hinweis darauf ist lang anhaltendes Erbrechen nach der Einnahme der Kombination.

Warnhinweise

  • Bei Überdosierung der Kombination besteht Vergiftungsgefahr.
  • Die Kombination darf nicht über einen längeren Zeitraum in höheren Dosen ohne Befragung des Arztes eingenommen werden.
  • Bei Langzeitbehandlung mit dem Medikament in höherer Dosierung sind Nierenschäden möglich.
  • Bei Blut im Urin, Blutstuhl, Bluterbrechen oder blutigem Durchfall muss sofort ein Arzt aufgesucht werden.
  • Nach längerer Anwendung des Medikaments in höherer Dosierung können nach abruptem Absetzen Entzugserscheinungen auftreten.
  • Die Verabreichung des Medikaments an Kinder und Jugendliche ist ärztlich streng abzuwägen.
  • Medikamenten-Packungen mit mehr als zehn Gramm Paracetamol sind verschreibungspflichtig.
  • Die regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln kann zu Gesundheitsschäden führen.
  • Durch die fiebersenkende Wirkung kann eine Besserung der Erkrankung vorgetäuscht werden. Gegebenenfalls ist ärztlicher Rat einzuholen.
  • Bei Patienten mit Nieren- oder Lebererkrankungen ist eine Dosisreduktion beziehungsweise eine Verlängerung der Dosisintervalle notwendig.
  • Das Arzneimittel ist nicht für Kinder unter zwölf Jahren geeignet.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
50 Tabletten Tabletten
100 Tabletten Tabletten
10 Tabletten Tabletten
20 Tabletten Tabletten

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Spalt Schmerztabletten sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Acetylsalicylsäure + Paracetamol (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.