Sildenafil - 1 A Pharma 25 mg/ -50 mg/ -100 mg Tabletten

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 15.02.2019
Hersteller: 1A Pharma GmbH
Wirkstoff: Sildenafil
Rezeptpflichtig

Wirkung

Sildenafil - 1 A Pharma 25 mg/ -50 mg/ -100 mg Tabletten enthalten den Wirkstoff Sildenafil. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Sildenafil - 1 A Pharma 25 mg/ -50 mg/ -100 mg Tabletten.

Sildenafil wird zur Behandlung von Impotenz (erektiler Dysfunktion) eingesetzt und dient dazu Erektionsstörungen zu verringern. Der Wirkstoff hat keine luststeigernde Wirkung und führt nicht "automatisch" zu einer Erektion, sondern verbessert die Fähigkeit, auf eine sexuelle Erregung mit einer Erektion zu reagieren. Sildenafil wird dazu als Tablette etwa eine halbe bis eine Stunde vor einem beabsichtigten Geschlechtsverkehr eingenommen.

Die Diagnose der Impotenz kann nur von einem Arzt durch Befragung und gründliche körperliche Untersuchung des Patienten gestellt werden. Vor Anwendung des Wirkstoffs müssen der Zustand des Herz-Kreislauf-Systems und der Blutgefäße sorgfältig ärztlich geprüft werden.

Aufgrund seiner gefäßerweiternden Wirkung kann Sildenafil auch zur Behandlung von Lungenhochdruck (pulmonale Hypertonie) verabreicht werden. Für dieses Anwendungsgebiet ist der Wirkstoff in Deutschland bei Patienten ab einem Jahr zugelassen.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Sildenafil sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen durchblutungsfördernde Mittel, Potenzmittel, Phosphodiesterasehemmer, Blutdrucksenker, zu welcher der Wirkstoff Sildenafil gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Erektionsstörungen bei Männern

Dosierung

Die empfohlene Dosis des Medikaments beträgt 50 Milligramm Sildenafil. Sie ist ungefähr eine Stunde vor dem Geschlechtsverkehr einzunehmen. Wenn das Medikament während des Essens eingenommen wird, kann der Wirkungseintritt im Vergleich zur Nüchterneinnahme verzögert sein.

Entsprechend der Wirksamkeit und Verträglichkeit kann der Arzt die Dosis auf 25 Milligramm vermindern oder auf 100 Milligramm erhöhen. Letzteres stellt auch die Tageshöchstdosis dar. Die Anwendung darf nicht häufiger als einmal täglich erfolgen.

Da bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen (beispielsweise Leberzirrhose) die Ausscheidung von Sildenafil vermindert ist, wird der Arzt zunächst eine Dosis von 25 Milligramm verschreiben. Je nach Wirksamkeit und Verträglichkeit kann die Dosis dann auf 50 oder 100 Milligramm erhöht werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • mikrokristalline Cellulose
  • Calciumhydrogenphosphat
  • Copovidon
  • Croscarmellose-Natrium
  • Indigocarmin-Aluminiumsalz (E 132)
  • pflanzliches Magnesiumstearat
  • Saccharin-Natrium

Nebenwirkungen

In dieser Aufstellung sind alle Nebenwirkungen zussammengefaßt, welche bei der Anwendung von Sildenafil sowohl gegen Erektionsstörungen wie auch gegen Lungenbluthochdruck auftraten. Dadurch kann es in Einzelfällen Doppelungen bei den Häufigkeitsangaben geben.

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Hitzegefühl und Rötung des Oberkörpers (Flush), Durchfall, Verdauungsstörungen, Gliederschmerzen.

Häufige Nebenwirkungen:
Schwindel, erhöhte Lichtempfindlichkeit der Augen, unscharfes Sehen, Veränderungen des Farbensehens (auch Blausehen), Netzhautblutungen, Doppelbilder, anormales Gefühl im Auge, Augenreizungen, Herzklopfen, verstopfte Nase, Schnupfen und Nasennebenhöhlenentzündung, Nasenbluten, Grippe, Bronchitis, Husten, Blutarmut, Wasseransammlung im Gewebe, Schlaflosigkeit, Angst, Migräne, Zittern, nervliche Mißampfindungen, Gefühl des Brennens, Empfindungsstörungen, Magenschleimhautentzündung, Magen-Darm-Entzündung, Sodbrennen, Verdauungsbeschwerden, Bauchspannen, Hämorrhoiden, Cellulitis, Hautrötung, Haarausfall, Muskelschmerzen, Brustschwellung, Fieber, Gewichtszunahme.

Gelegentliche oder seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen, Augenschmerzen, Augenrötung, blutunterlaufene Augen, Hörstörungen, Herzrasen, Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkt, Beschwerden-verursachende Angina pectoris, plötzlicher Herztod, niedriger Blutdruck, Bluthochdruck, Nasenbluten, Bewußtseinverlust, Gehirngefäß-Blutungen, vorübergehende Durchblutungsstörungen des Gehirns, Erbrechen, Hautausschlag, Erektionsverlängerung, schmerzhafte Erektion.

Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Hautausschlag.

Wechselwirkungen

Manche Wirkstoffe verzögern den Abbau von Sildenafil im Körper und verstärken seine Wirkung. Bei Gabe zusammen mit Wirkstoffen wie Erythromycin, Clarithromycin und Telithromycin (alle zur Behandlung bakterieller Infektionen), Saquinavir (gegen HIV-Infektionen), oder Nefazodon (gegen Depressionen) und dem Säureblocker Cimetidin muss die Sildenafil-Dosierung vermindert werden. Zusammen mit dem Pilzmitteln Ketoconazol und Itraconazol sowie Ritonavir gegen HIV-Infektionen darf der Wirkstoff nicht eingenommen werden. Auch bei gleichzeitiger Einnahme von gefäßerweiternden Mitteln auf Nitro-Basis oder Alpha-Sympatholytika und Nicorandil kommt es zu einer gegenseitigen Wirkungsverstärkung. Dies kann zu einem starken Blutdruckabfall, Störungen der Blutgerinnung und einer Erhöhung der Herzfrequenz führen. Diese Wirkstoffe dürfen nicht gemeinsam mit Sildenafil angewendet werden.

Sildenafil sollte auch nicht zusammen mit Grapefruitsaft eingenommen werden. Grapefruitsaft verhindert den Abbau von Sildenafil im Körper und verstärkt die blutdrucksenkende Wirkung.

Andere Wirkstoffe wie die AntiepileptikaCarbamazepin, Phenytoin und Phenobarbital, das pflanzliche AntidepressivumJohanniskraut und das Tuberkulose-MittelRifampicin beschleunigen die Ausscheidung von Sildenafil aus dem Körper und verringern so seine Wirkung.

Die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Sildenafil bei gleichzeitiger Anwendung mit anderen Arzneimitteln zur Behandlung des Lungenbluthockdrucks aus der Wirkstoffgruppe der Prostaglandine (Bosentan, Epoprostenol, Iloprost) wurde bisher nicht ausreichend untersucht. Die gleichzeitige Anwendung dieser Medikamente ist daher nur unter ärztlicher Beobachtung erlaubt.

Gegenanzeigen

Der Wirkstoff darf nicht angewendet werden bei
  • Überempfindlichkeit gegen Sildenafil
  • gleichzeitiger Einnahme von Alpha-Sympatholytika oder gefäßerweiternden Mitteln auf Nitro-Basis (Nitraten), da es hier zu einem starken Blutdruckabfall kommen kann
  • gleichzeitiger Einnahme von Wirkstoffen wie den Pilzmitteln Ketoconazol und Itraconazol sowie dem Anti-Vitus-Mittel Ritonavir. Sie können Wirkung und Nebenwirkungen von Sildenafil verstärken.
  • schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie instabiler Angina Pectoris oder schwerer Herzmuskelschwäche, nach einem Schlaganfall, der weniger als sechs Monate zurückliegt, oder innerhalb der ersten drei Monate nach einem Herzinfarkt
  • schwerem Lungenhochdruck (Klasse IV)
  • schweren Nieren- oder Leberfunktionsstörungen
  • niedrigem Blutdruck mit einem Systolenwert unter 90 mmHg
  • erblicher Erkrankung der Augennetzhaut (Retinitis pigmentosa) oder mit Schädigung des Sehnervs aufgrund einer Durchblutungsstörung.
Außerdem ist die Anwendung von Sildenafil zur Behandlung schwerer Wachstumsstörungen Ungeborener verboten, da es bei den Neugeborenen zu schwerem Lungenhochdruck und plötzlichen Todesfällen kommen kann.

Nur nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung darf der Wirkstoff eingenommen werden bei
  • schweren arteriellen Durchblutungsstörungen, insbesondere bei einer Verengung im Bereich der Hauptschlagader (Aortenstenose)
  • einer Störung der Blutdruckkontrolle (Multisystematrophie)
  • Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren
  • Störungen der Blutgerinnung, Sichelzellenanämie oder bestimmten Formen von Blutkrebs (zum Beispiel Leukämie, Plasmozytom)
  • Missbildungen des Penis
  • bereits aufgetretenen schmerzhaften Dauererektionen (Priapismus)
  • Nierenschwäche oder Leberfunktionsstörungen (zum Beispiel Leberzirrhose). Hier wird eine Verringerung der Sildenafil-Dosis durch den Arzt empfohlen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Der Wirkstoff ist erst seit kurzem für die Anwendung bei Frauen zur Behandlung von Lungenbluthochdruck (pulmonale Hypertonie) zugelassen. Noch gibt es keine gesicherten Erkentnisse über das Risiko für das Ungeborene bei Schwangerschaft. Studien an Tieren ergaben jedoch Schädigungen, die sich erst nach der Geburt zeigten. Das Medikament sollte daher bei schwangeren Frauen nicht zur Behandlung des Lungenbluthochdrucks angewendet werden, es sei denn eine Anwendung wird vom Arzt für dringend erforderlich gehalten.

Sildenafil sollte auch nicht während der Stillzeit eingenommen werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Der Wirkstoff ist für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren nicht geeignet.

Warnhinweise

  • Das Medikament kann Schwindelgefühl und Sehstörungen hervorrufen und somit das Reaktionsvermögen beeinträchtigen.
  • Das Reaktionsvermögen kann durch das Medikament so weit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
  • Die Einnahme des Medikaments bewirkt vorübergehend einen leichten Blutdruckabfall.
  • Möglicherweise besteht im Zusammenhang mit sexueller Aktivität bei Einnahme des Medikaments ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen und andere, zum Teil lebensbedrohliche Herz-Kreislauf-Störungen.
  • In einigen Fällen trat eine unumkehrbare Schädigung des Sehnervs (nichtarteriitische anteriore ischämische Optikusneuropathie, NAION) auf. Ob ein Zusammenhang mit der Einnahme des Medikaments besteht, ist nicht bekannt. Bei Verschlechterung des Sehvermögens ist unverzüglich ein Augenarzt aufzusuchen.
  • Die Anwendung des Medikaments sollte nicht mit anderen Behandlungsmethoden für Erektionsstörungen (Prostaglandine) kombiniert werden.
  • Das Medikament sollte nicht mit Grapefruitsaft eingenommen werden, da die Kombination zu einem starken Blutdruckabfall führen kann.
  • Nehmen Patienten für einen Geschlechtsverkehr das Medikament, sollten sie während des Geschlechtsverkehrs oder danach bei Herzschmerzen keine Nitrate anwenden. Ihre Kombination mit dem Medikament kann zu schwerem Blutdruckabfall führen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.


Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Sildenafil - 1 A Pharma 25 mg/ -50 mg/ -100 mg Tabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Sildenafil (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.