RasagiHEXAL 1 mg Tabletten

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 28.09.2015
Hersteller: HEXAL AG
Wirkstoff: Rasagilin
Darreichnungsform: Tablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

RasagiHEXAL 1 mg Tabletten enthalten den Wirkstoff Rasagilin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von RasagiHEXAL 1 mg Tabletten.

Rasagilin ist zur Behandlung der Parkinson-Krankheit bestimmt, wenn diese nicht durch Verletzungen oder als Nebenwirkung anderer Therapien auftritt. Die Substanz wird als Einzelwirkstoff (ohne Levodopa) eingesetzt oder als Zusatztherapie (mit Levodopa) bei Patienten mit einem wechselnden Beschwerdebild, bei dem sich beispielsweise Phasen der Lähmung mit Zittern abwechseln.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Rasagilin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen MAO-Hemmer, Parkinson-Mittel, Antidepressiva, zu welcher der Wirkstoff Rasagilin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Parkinson-Krankheit ohne erkennbare körperliche Ursache, die mit den herkömmlichen Medikamenten unzureichend behandelt ist - zur alleinigen Therapie (ohne Levodopa)
  • Parkinson-Krankheit ohne erkennbare körperliche Ursache, die mit den herkömmlichen Medikamenten unzureichend behandelt ist - zur Therapie gemeinsam mit Levodopa

Dosierung

Das Medikament wird einmal täglich mit oder ohne Levodopa angewendet. Die Einnahme kann mit oder ohne Nahrung erfolgen.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • mikrokristalline Cellulose
  • Talkum
  • (vorverkleisterte) Maisstärke
  • Natriumstearylfumarat

Nebenwirkungen

Einzelbehandlung
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen.

Häufige Nebenwirkungen:
Grippe, Hautkrebs, Mangel an Weißen Blutkörperchen, allergische Reaktion, Depression, Wahnvorstellungen, Bindehautentzündung, Schwindel, Angina pectoris, Schnupfen, Blähungen, Hautentzündung, Muskelschmerzen, Nackenschmerzen, Gelenksentzündung, Harndrang, Fieber, Unwohlsein.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Verminderter Appetit, Schlaganfall, Herzinfarkt, blasiger Hautausschlag.

Kombinatin mit Levodopa
Sehr häufige Nebenwirkungen:
unwillkürliche Gesichtsbewegungen.

Häufige Nebenwirkungen:
Verminderter Appetit, Wahnvorstellungen, anomale Träume, Verstimmung, Karpaltunnelsyndrom, Gleichgewichtsstörung, körperlageabhängiger Blutdruckabfall, Bauchschmerzen, Verstopfung, Übelkeit und Erbrechen, Mundtrockenheit, Hautausschlag, Gelenkschmerzen, Nackenschmerzen, Gewichtsverlust, Stürze.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
schwarzer Hautkrebs, Verwirrungszustände, Schlaganfall, Angina pectoris.

Besonderheiten:
Während der klinischen Studien wurde ein möglicher Zusammenhang zwischen schwarzem Hautkrebs und Rasagilin aufgedeckt. Die erhobenen Daten deuten jedoch darauf hin, dass die Parkinson-Krankheit und nicht irgendein spezieller Wirkstoff mit einem erhöhten Hautkrebsrisiko verbunden ist. Jede verdächtige Hautveränderung sollte daher von einem Facharzt untersucht werden.

Wechselwirkungen

Eine gleichzeitige Behandlung mit anderen Wirkstoffen aus der Wirkstoffgruppe der MAO-Hemmer einschließlich nicht verschreibungspflichtiger Wirkstoffe und Naturheilmittel wie beispielsweise Johanniskraut ist verboten. Es könnte sonst zu Bluthochdruck-Krisen kommen. Zwischen dem Ende einer Behandlung mit Rasagilin und dem Beginn einer Therapie mit MAO-Hemmern, Johanniskraut oder dem opioiden SchmerzmittelPethidin müssen mindestens 14 Tage liegen. Auch die gleichzeitige Anwendung von Rasagilin mit den selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-HemmernFluoxetin oder Fluvoxamin (gegen Depressionen) sollte vermieden werden. Ansonsten droht ein
Serotonin-Syndrom mit Aufgeregtheit, Verwirrungszuständen, Muskelsteifigkeit und -starre sowie Fieber. Deshalb muss zwischen dem Ende einer Behandlung mit Fluoxetin und dem Behandlungsbeginn mit Rasagilin ein Zeitraum von mindestens fünf Wochen eingehalten werden. Fluoxetin oder Fluvoxamin dürfen frühestens 14 Tage nach einer Behandlung mit Rasagilin eingesetzt werden.

Auch mit tri- und tetrazyklischen Antidepressiva und MAO-Hemmern sind schwere unerwünschte Wirkungen aufgetreten. Die Kombination derselben mit Rasagilin darf daher nur mit großer ärztlicher Vorsicht erfolgen.

Bei gleichzeitiger Anwendung von MAO-Hemmern und Alpha-Sympathomimetika kann es zu Wechselwirkungen kommen. Aufgrund der MAO-hemmenden Wirkung von Rasagilin wird daher die gleichzeitige Behandlung mit Rasagilin und beispielsweise schleimhautabschwellenden Wirkstoffen wie Ephedrin oder Pseudoephedrin zur Einnahme oder Anwendung in der Nase nicht empfohlen. Auch die gleichzeitige Anwendung des Hustenstillers Dextromethorphan und Rasagilin sollte unterbleiben.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Rasagilin und dem GyrasehemmerCiprofloxacin nimmt die Blutkonzentration von Rasagilin wegen der Hemmung eines abbauenden Enzyms zu. Da es so zu vermehrten Nebenwirkungen kommen kann, darf die gleichzeitige Gabe nur mit ärztlicher Vorsicht erfolgen.

Bei Patienten, die rauchen, besteht das Risiko, dass Rasagilin vermindert wirkt, weil es im Körper schneller abgebaut wird. Eine leichte Wirkungsminderung kann auch zusammen mit dem Parkinson-Mittel Entacapon eintreten.

Seit der Markteinführung traten bei Patienten, die Rasagilin einnahmen, Fälle von erhöhtem Blutdruck auf, einschließlich seltener Fälle von Bluthochdruck-Krisen in Verbindung mit der Aufnahme einer unbekannten Menge tyraminreicher Nahrung. Käse und Rotwein sind daher bei der Behandlung möglichst zu meiden.

Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff und bei stark eingeschränkter Leberfunktion darf Rasagilin nicht eingesetzt werden.

Bei Beginn der Behandlung mit Rasagilin bei Patienten mit leicht eingeschränkter Leberfunktion ist ärztliche Vorsicht geboten. Die Anwendung bei Patienten mit mittelschwerer Leberfunktionsstörung ist zu vermeiden. Bei Patienten, deren Leberfunktionsstörung von einer leichten zu einer
mittelschweren Form fortschreitet, ist Rasagilin abzusetzen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Es gibt keine klinischen Studien, in denen Schwangere mit Rasagilin behandelt wurden. Tierexperimente lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen auf Schwangerschaft, Entwicklung des Ungeborenen, Geburt oder Entwicklung des Kindes schließen. Dennoch darf die Anwendung bei schwangeren Frauen nur nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung geschehen.

Aus Tierexperimenten weiß man, dass Rasagilin die Ausschüttung des Hormons Prolactin beeinträchtigt und in der Folge die Milchbildung hemmen kann. Es ist nicht bekannt, ob Rasagilin in die Muttermilch übergeht. Die Anwendung von Rasagilin bei einer stillenden Mutter liegt also im Ermessen des Arztes.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Es gibt keine Studien zur Anwendung von Rasagilin bei Kindern und Jugendlichen. Daher ist die Anwendung in dieser Altersgruppe nicht erlaubt.

Warnhinweise

  • Um Blutdrucksteigerungen vorzubeugen, sind Käse und Rotwein bei der Behandlung möglichst zu meiden.
  • Bei Hautveränderungen während der Behandlung mit dem Medikament ist sofort ein Hautarzt zu befragen.
  • Das Medikament darf nicht mit dem Schmerzmittel Pethidin, mit MAO-Hemmern und Antidepressiva - einschließlich Johanniskraut - kombiniert werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Tabletten)
30 Stück Tabletten
1 Milligramm Rasagilin
60 Stück Tabletten
1 Milligramm Rasagilin
100 Stück Tabletten
1 Milligramm Rasagilin

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über RasagiHEXAL 1 mg Tabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Rasagilin (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.