RECOSYN

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 03.02.2011
Hersteller: Merckle Recordati GmbH
Wirkstoff: Hyaluronsäure
Darreichnungsform: Fertigspritze
Rezeptpflichtig

Wirkung

RECOSYN enthält den Wirkstoff Hyaluronsäure. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von RECOSYN.

Hyaluronsäure, beziehungsweise deren Natriumsalz Natriumhyaluronat, hat eine breit gefächerte Anwendung. Hyaluronsäure ist ein wichtiger Bestandteil des Bindegewebes und der Knorpel und spielt auch eine Rolle bei der Zellvermehrung und der Zellwanderung.

Hyaluronsäure wurde zunächst aus Hahnenkämmen gewonnen, wird aber heute biotechnologisch von Bakterien mit verändertem Erbgut hergestellt. Bei Einspritzung in Gelenke soll die Substanz die Neubildung abgenutzter Knorpelschichten fördern. Neben diesem nicht unumstrittenen Anwendungsgebiet wird Hyaluronsäure in Augentropfen, Lutschtabletten gegen trockene und gereizte Mund- und Rachenschleimhaut und Hautpräparaten verarbeitet.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Hyaluronsäure sind vertiefende Informationen verfügbar:

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Schmerzen und eingeschränkte Bewegungsfähigkeit als Folge einer abnutzungs- oder verletzungsbedingten Veränderung von Gelenken

Dosierung

Das Medikament wird drei- bis fünfmal in wöchentlichen Abständen in das Gelenk verabreicht. Die gleichzeitige Behandlung mehrerer Gelenke und wiederholte Behandlungsreihen sind möglich.

Zur Vermeidung von Gelenk-Infektionen ist eine streng sterile Injektionstechnik erforderlich. Um Schmerzen und Schwellungen zu vermeiden, sollte das zu behandelnde Gelenk für fünf bsi zehn Minuten mit einem Eisbeutel gekühlt werden. Bei Ergussbildung mit starken Schmerzen ist es notwendig, dass Flüssigkeit aus dem betroffenen Gelenk entfernt wird.

Zur Injektion wird die Fertigspritze aus dem Sterilbehälter genommen, die Kautschukkappe durch leichtes Drehen entfernt, eine geeignete Kanüle aufgesetzt und diese durch eine leichte Drehung befestigt.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Es liegen uns keine näheren Informationen zu den weiteren Bestandteilen vor.

Nebenwirkungen

Allgemein
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen.

Anwendung zur Einspritzung in ein Gelenk
Seltene Nebenwirkungen:
Hautausschläge, Ergussbildung am Gelenk, Juckreiz, Muskelkrämpfe.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
allergischer Schock, Bluterguss im Gelenk, Blutgefäßentzündung, Blutvergiftung, schwere akute entzündliche Reaktionen, Schnupfen, Gelenksteife, Sehnenscheidenentzündung, Schleimbeutelentzündung, Fieber, Muskelschmerzen.

Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsnennung:
Begleiterscheinungen am Behandlungsort (Schmerzen, Hitzegefühl, Rötungen und Schwellungen), leichte bis mittelstarke Gelenkschmerzen.

Anwendung als Augentropfen
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen (Brennen, Tränenfluss).

Wechselwirkungen

Hyaluronsäure darf nicht zusammen mit Desinfektionsmitteln angewendet werden, die beispielsweise das Konservierungsmittel Benzalkoniumchlorid enthalten, da die Hyaluronsäure in ihrer Gegenwart auskristallisieren kann und damit unwirksam wird.

Gegenanzeigen

Hyaluronsäure darf in keinem Fall bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff angewendet werden. Stammt die Substanz aus Hahnenkämmen, verbietet sich auch der Einsatz bei Überempfindlichkeit gegen Hühnereiweiß.

Bei Patienten mit einer Überempfindlichkeit gegen andere Wirkstoffe oder mit Neigung zu allergischen Reaktionen sollte der Wirkstoff nur nach besonderer Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses durch den Arzt angewendet werden.

Die Anwendung des Wirkstoffs zur Einspritzung in ein Gelenk ist bei Patienten mit einer Gelenksentzündung aufgrund einer bakteriell bedingten Infektion untersagt.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Die Anwendung von Hyaluronsäure am Auge oder in Hautpräparaten ist in der Schwangerschaft unbedenklich. Für die Einspritzung in Gelenke wurde der Wirkstoff nicht in Studien an Schwangeren getestet. Über die Anwendung muss der behandelnde Arzt entscheiden.

In der Stillzeit kann der Wirkstoff angewendet werden; allerdings ist beim Auftragen auf die Haut die stillende Brust auszusparen.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Anwendung von Hyaluronsäure am Auge oder in Hautpräparaten ist bei Kindern unbedenklich. Für die Einspritzung in Gelenke wurde der Wirkstoff nicht in Studien an Personen unter 18 Jahren getestet. Vor der Anwendung sind die entsprechenden Hinweise der Hersteller zu beachten oder ein Arzt zu befragen.

Warnhinweise

  • Sollte es nach der Behandlung zu Überempfindlichkeitreaktionen wie Blutdruckabfall kommen, kann die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein.
  • Das Medikament ist zur Anwendung im Gelenkinneren bestimmt und nur durch einen Arzt zu verabreichen.
  • Die Spritzen sind nur einmalig zu verwenden und dürfen nicht zur Wiederverwendung sterilisiert werden.
  • Das Medikament darf nicht wärmer als 25 Grad und gelagert werden und ist vor Frost und Feuchtigkeit zu schützen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Fertigspritze)
1 Stück Fertigspritzen
20 Milligramm Hyaluronsäure
5 Stück Fertigspritzen
20 Milligramm Hyaluronsäure

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über RECOSYN sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Hyaluronsäure (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.