Progynova 21
Hersteller: Schering Deutschland GmbH
Wirkstoff: Estradiol
Darreichungsform: Dragee
Bitte beachten: Die Angaben zur Wirkung beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihren Arzt oder Apotheker oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.
Progynova 21
Wirkung
Progynova 21 enthält den Wirkstoff Estradiol. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Progynova 21.
Estradiol wird in erster Linie bei Frauen mit Beschwerden in Folge eines Mangels an bestimmten weiblichen Geschlechthormonen (den Östrogenen) als Hormonersatztherapie angewendet. In der Regel betrifft dies Frauen in oder nach den Wechseljahren, deren Regelblutung bereits ausgesetzt hat. Es können aber auch jüngere Frauen betroffen sein, deren Eierstöcke entfernt wurden oder eine Unterfunktion haben.
Symptome eines Östrogenmangels sind beispielsweise Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen oder depressive Verstimmungen, Rückbildung der Harn- und Geschlechtsorgane, trockene Scheide, Juckreiz im After- oder Scheidenbereich und Scheidenentzündungen. Auch ein erhöhtes Knochenbruchrisiko durch eine Knochenmasseverminderung (Osteoporose) kann Folge eines Östrogenmangels sein.
Grundsätzlich ist bei einer Hormonersatztherapie zu beachten, dass Frauen, deren Gebärmutter nicht entfernt wurde, zusätzlich mit anderen Geschlechtshormonen (den Gestagenen) behandelt werden sollten.
Weiterhin findet Estradiol Anwendung bei bestimmten Hauterkrankungen wie Akne, Unterschenkelhautgeschwüren (Ulcus cruris), perioraler Dermatitis, Rosazea und Hautausschlag (Ekzem). Aber auch bei Rückgang der Hautzellzahl mit Verminderung der Hautsubstanz und Hautausdünnung (so genannte Atrophie) oder zur Narbennachbehandlung kann dieser Wirkstoff angewendet werden.
Außerdem kann Estradiol eingesetzt werden zur Vorbeugung von Scheidenverletzungen durch Einlage eines Pessars (mechanisches Verhütungsmittel) sowie zur Linderung von Beschwerden beim Geschlechtsverkehr. Beides kann beispielseise durch eine trockene Scheide verursacht werden. Bestehen bereits pessareinlagebedingte Scheidenverletzungen, kann Estradiol zur Förderung des Heilungsprozesses angewendet werden.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Estradiol sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Mittel gegen Wechseljahresbeschwerden, Sexualhormone, zu welcher der Wirkstoff Estradiol gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Wechseljahresbeschwerden
- Hormonersatzbehandlung nach Entfernung der Eierstöcke oder nach Bestrahlung im Rahmen einer Krebstherapie
Video: Das Wichtigste über die Wechseljahre in Kürze
Dosierung
Die Dragees sind mit 1 Milligramm und mit 2 Milligramm des Wirkstoffs Estradiol erhältlich. Um die gewünschte Dosierung zu erreichen, können auch mehrere niedriger dosierte Dragees zusammen eingenommen werden.
In der Regel wird mit täglich einer Tablette Progynova zu 2 Milligramm nach dem Essen begonnen. Eine mindestens einwöchige Pause sollte nach jeweils drei Wochen eingelegt werden. So wird eine Gebärmutterschleimhautwucherung vermieden. Das Therapieschema kann durch die Kalenderpackung "Progynova 21" mit 21 Tabletten zu je 2 Milligramm gut befolgt werden. Sie schützt vor eigenmächtiger Überdosierung und sichert die Regelmäßigkeit des Einnahmezyklus. Im weiteren Verlauf der Behandlung kann die Estrogendosis oftmals reduziert werden. In vielen Fällen genügt dann täglich 1 Tablette "Progynova 21 mite" zu 1 Milligramm. Bei leichteren Beschwerden kann ein Behandlungsversuch mit Progynova 21 mite unternommen werden. Grundsätzlich empfiehlt sich bei jeder Estrogentherapie im Klimakterium eine individuelle Vorgehensweise. Es sollte immer jeweils die niedrigste wirksame Dosis verwendet werden.
Die Behandlung von Frauen mit entfernter Gebärmutter oder Frauen in den Wechseljahren kann an jedem beliebigen Tag begonnen werden. Bestehen noch Monatsblutungen, so wird mit der Einnahme von Progynova am ersten oder fünften Tag der Menstruationsblutung begonnen. Bei Frauen mit intakter Gebärmutter muss die Behandlung mit Progynova für mindestens zehn bis 14 Tage pro 28-Tage-Zyklus mit einem Gestagen kombiniert werden. Bei Frauen mit Gebärmutterentfernung wird der Zusatz eines Gestagens nicht empfohlen. Eine Ausnahme bilden hier Frauen, bei denen eine Endometriose diagnostiziert wurde. Die Dauer der Anwendung bestimmt der Arzt.
Packungsgrößen
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Magnesiumstearat
- Maisstärke
- Povidon
- Saccharose
- Talkum
- Titandioxid
- Glycerol 85 %
- Indigotin-Lack (E 132)
- Kalziumcarbonat
- Laktose
- Macrogol 6000
- Montanglycolwachs