Mometasonfuroat AbZ 50 Mikrogramm/Sprühstoß Nasenspray

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 19.01.2015

Hersteller: AbZ-Pharma
Wirkstoff: Mometason
Darreichnungsform: Nasenspray

Rezeptpflichtig

Wirkung

Mometasonfuroat AbZ 50 Mikrogramm/Sprühstoß Nasenspray enthält den Wirkstoff Mometason. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Mometasonfuroat AbZ 50 Mikrogramm/Sprühstoß Nasenspray.

 

Mometason wird in Form von Salben, Lösungen und Cremes zur Behandlung von allergischen Hautkrankheiten eingesetzt. Hierzu zählen Ekzeme, Neurodermitis, Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris), Kontaktallergien, zum Beispiel gegen bestimmte Metalle, und andere allergisch bedingte Hauterkrankungen. Mometason bekämpft Entzündungen und wirkt lindernd auf Begleiterscheinungen wie Juckreiz.

Außerdem können mit dem Wirkstoff Erkrankungen der Atemwege behandelt werden. Als Inhalationsspray wird Mometason zur Dauertherapie von Asthma eingesetzt. Als Nasenspray dient es der Vorbeugung und Behandlung von allergischem Schnupfen (Rhinitis allergica), auch jahreszeitlich bedingtem Heuschnupfen. Ein weiteres Einsatzgebiet für Nasensprays ist die Behandlung von Schleimhautwucherungen (Nasenpolypen) bei Personen über 18 Jahren.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Mometason sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Glukokortikoide, Entzündungshemmer, zu welcher der Wirkstoff Mometason gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Heuschnupfen-Beschwerden bei Erwachsenen und Kindern ab sechs Jahren, die ganzjährig oder nur zeitweise auftreten
  • Vorbeugung gegen mäßig bis schwere Heuschnupfen-Beschwerden bei Erwachsenen und Kindern ab sechs Jahren, die ganzjährig oder nur zeitweise auftreten
  • Nasenpolypen

Dosierung

Heuschnupfen-Behandlung
Für Erwachsene (einschließlich alter Patienten) und Jugendliche ab zwölf Jahren beträgt die übliche empfohlene Dosis einmal täglich zwei Sprühstöße in jede Nasenöffnung. Sind damit die Beschwerden verschwunden, kann eine verminderte Dosis von einem Sprühstoß in jede Nasenöffnung ausreichend sein. Bei unzureichender Wirkung kann der Arzt die Dosis auf eine Tageshöchstdosis von einmal täglich vier Sprühstößen in jede Nasenöffnung erhöhen.

Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren erhalten einmal täglich einen Sprühstoß in jede Nasenöffnung.

Normalerweise tritt die Wirkung innerhalb von zwölf Stunden nach der
ersten Gabe ein. In manchen Fällen aber dauert es länger als 48 Stunden. Sie sollten das Medikament daher weiter regelmäßig anwenden, um den vollen
Nutzen zu erzielen.

Heuschnupfen-Vorbeugung
Um Beschwerden vorzubeugen, kann bis zu vier Wochen vor dem voraussichtlichen Beginn der Pollensaison mit dem Einsatz des Medikaments begonnen werden.

Behandlung von Nasenpolypen
Die übliche, empfohlene Dosis beträgt zu Beginn der Therapie einmal täglich zwei Sprühstöße in jede Nasenöffnung. Sind die Beschwerden nach fünf bis sechs Wochen nicht angemessen geschwunden, kann der Arzt die Dosis auf zweimal täglich zwei Sprühstöße in jede Nasenöffnung erhöhen. Der Arzt wird stets die niedrigste Dosis wählen, mit der eine effektive Kontrolle der Beschwerden erreicht werden kann. Kommt es bei einer zweimal täglichen Anwendung nach fünf bis sechs Wochen zu keiner Besserung, wird er eine andere Behandlung vorschlagen.

Vor der ersten Anwendung schütteln Sie den Behälter gut und betätigen zehnmal die Dosierpumpe, bis ein feiner Sprühnebel abgegeben wird. Haben Sie den Pump-Dosiersprüher für 14 Tage oder länger nicht verwendet, ist vor
der nächsten Anwendung ein erneutes Vorfüllen durch zweimaliges Pumpen erforderlich. Auch vor jeder weiteren Anwendung ist der Behälter gut zu schütteln. Die Flasche sollte nach der angegebenen Anzahl von Sprühstößen
oder zwei Monate nach Anbruch entsorgt werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Glycerol
  • mikrokristalline Cellulose
  • Benzalkoniumchlorid-Lösung
  • Carmellose-Natrium
  • Citronensäure-Monohydrat
  • Natriumcitrat
  • Polysorbat 80
  • Wasser für Injektionszwecke

Nebenwirkungen

 

Häufige Nebenwirkungen allgemein:
Brennen, Juckreiz.

Zusätzlich für Salben und Fettcremes
Häufige Nebenwirkungen:
Missempfindungen (Kribbeln, Stechen, Parästhesien).

Zusätzlich für Lösungen
Häufige Nebenwirkungen :
Haarwurzelentzündung (Follikulitis), Steroidakne (bei chronischer Anwendung).

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Stechen, Bildung von Pusteln und Papeln.

Zusätzlich für Inhalationssprays
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Pilzinfektionen im Mund (wie etwa Soor).

Häufige Nebenwirkungen:
Rachenentzündung, Kopfschmerzen, Stimmveränderungen.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Mundtrockenheit, Rachentrockenheit, Gewichtszunahme, Reizmagen (Dyspepsie), Herzklopfen.

Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Atemwegsmuskulaturverkrampfung (Bronchospasmus), allergische Reaktionen (Nesselsucht, Hautausschlag, Wassereinlagerung in Auge, Mund, Nase).

Zusätzlich für Nasensprays
Häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Nasenbluten, Rachenentzündung, Nasenschleimhautreizung, Nasenschleimhautgeschwür.

Seltene Nebenwirkungen:
Allergische Reaktionen (Atemnot, Atemwegsmuskulaturverkrampfung).

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Allergischer Schock (anaphylaktischer Schock), Geschmacksveränderungen, Geruchssinnveränderungen.

Besonderheiten:
Bei chronischer äußerlicher Anwendung oder bei Verwendung in Kombination mit weiteren äußerlich anzuwendenden Glukokortikoiden können zusätzliche Nebenwirkungen auftreten. Hierzu zählen:

Häufige Nebenwirkungen:
Hautrückbildung.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Reizung, Körperbehaarungszunahme (Hypertrichose), Hautpigmentierungsänderung, Kontaktallergie, Hautaufweichung (Hautmazeration), Dermatitis perioralis, Hautgrießbildung (Milien), Hautstreifenbildung (Striae), Infektion der behandelten Hautstelle mit Bakterien, (Sekundärinfektion).

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Hautgefäßerweiterung (Teleangiektasien).

Weiterhin besteht bei langfristiger (mehr als drei Wochen dauernder) oder großflächiger (mehr als 20 Prozent der Körperoberfläche betreffender) äußerlicher Anwendung die Möglichkeit der Wirkstoffaufnahme in den Körper. Als Nebenwirkungen können dann beispielsweise auftreten: Erhöhung der Glukokortikoid-Menge im Blut (Cushing-Syndrom), Hormonhaushaltsstörung, Verminderung der Funktion der Nebennierenrinde, Augeninnendruckerhöhung, Glaukom.

Glukokortikoide können das Erscheinungsbild einer Hauterkrankung verändern und damit die Diagnosestellung erschweren.

Wechselwirkungen

Wird Mometason als Inhalationsspray (aber nicht als Nasenspray) angewendet, so kann sich in Kombination mit Ketoconazol die Konzentration des Glukokortikoids verdoppeln. Dadurch erhöht sich auch die Gefahr von Nebenwirkungen.

Gegenanzeigen

Bei einer Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff darf Mometason nicht angewendet werden. Auch im Bereich des Auges ist die Behandlung mit dem Wirkstoff nicht erlaubt.

Mometason-haltige Salben, Lösungen, Cremes und Nasensprays dürfen nicht bei Haut- oder Schleimhauterkrankungen eingesetzt werden, die auf einer Infektion mit Erregern wie Bakterien, Pilzen oder Viren beruhen. Hierzu zählen beispielsweise Akne, Tuberkulose und Syphilis (Infektionen durch Bakterien) oder Windpocken und Herpes (Infektionen durch Viren). Daneben sollten auch Hautareale, die von entzündlichen Hautkrankheiten wie Dermatitis perioralis oder Rosazea befallen sind oder an denen sich Hautreaktionen (Rötung, Brennen) als Folge einer Impfung gebildet haben, nicht in Kontakt mit Mometason kommen. Die Anwendung von Mometason an der Schleimhaut der Atemwege ist auch bei allgemeinen Infektionserkrankungen verboten. Dazu gehören beispielsweise eine aktive oder ruhende Tuberkulose der Atemwege, unbehandelte Pilzinfektionen, bakterielle Infektionen, Virusinfektionen des Körpers oder eine Herpes simplex-Infektion des Auges.

Nasensprays mit Mometason dürfen nach Nasenoperationen oder -verletzungen bis zur Ausheilung nicht eingesetzt werden, da der Wirkstoff die Wundheilung verzögert.

Eine großflächige Auftragung von Mometason auf die Haut (auf mehr als 20 Prozent der Körperoberfläche, besonders unter dicht verschlossenen Verbänden) sollte nur kurzzeitig (nicht länger als drei Wochen) erfolgen. Ansonsten besteht die Gefahr einer erhöhten Wirkstoffaufnahme über die Haut in den Körper.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Mometason kann nach Aufnahme in den Körper in die Plazenta gelangen und das Wachstum des Kindes beeinflussen. Der Wirkstoff sollte deshalb während der Schwangerschaft nur nach Rücksprache mit dem Arzt angewendet werden. In jedem Fall sollte aber während der Schwangerschaft von einer großflächigen Auftragung oder einer langfristigen Verwendung abgesehen werden.

Glukokortikoide treten in die Muttermilch über. Der Wirkstoff sollte deshalb während der Stillzeit nicht auf die Brust aufgetragen werden. Eine großflächige Auftragung sollte, wenn unbedingt erforderlich, nur nach Abstillen des Säuglings erfolgen.

Die Anwendung des Wirkstoffs an der Nasenschleimhaut in der Schwangerschaft oder Stillzeit sollte vermieden werden. Der Arzt muss den möglichen Nutzen für die Mutter gegen das Risiko für das Ungeborene oder den Säugling abwägen.

Hinweis:
Säuglinge von Müttern, die während der Schwangerschaft mit Mometason behandelt wurden, sind vom Kinderarzt sorgfältig auf das Vorliegen
einer Fehlfunktion der Nebennierenrinde zu untersuchen.

 

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Kinder haben im Verhältnis zur Körperoberfläche ein geringeres Körpervolumen. Daher ist bei ihnen die Gefahr einer Wirkstoffaufnahme von Mometason in den Körper größer als bei Erwachsenen. Der Wirkstoff sollte deshalb nur kurzfristig (nicht länger als eine Woche) und in sehr niedriger Dosierung eingesetzt werden. In jedem Fall sollte die Anwendung nur nach Rücksprache mit dem Arzt erfolgen.

Mometason-haltige Cremes und Salben sind nicht für Kinder unter zwei Jahren zugelassen.

Für die Behandlung mit Salben, Lösungen und Nasenspray liegt die Altersgrenze bei sechs Jahren.

Die Anwendung von Mometason als Inhalationsspray bei Asthma ist für Kinder unter zwölf Jahren nicht erlaubt.

Warnhinweise

  • Bei Atemnot nach Anwendung des Medikaments als Inhalationsspray muss sofort ein Arzt aufgesucht werden.
  • Bei vorangegangener innerlicher Glukokortikoidgabe muss die Dosierung bei der Anwendung des Medikaments als Inhalations- oder Nasenspray verringert werden.
  • Eine Langzeitanwendung des Medikaments erfordert regelmäßige ärztliche Untersuchungen.
  • Nach Anbruch muss das Medikament innerhalb von acht Wochen aufgebraucht werden.
  • Das Medikament darf nicht wärmer als 25 Grad gelagert, aber auch nicht eingefroren werden.
  • Das Medikament enthält Benzalkoniumchlorid, das eine Reizung der Nase hervorrufen kann.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

 

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Sprühstoß Nasenspray)
60 Sprühstoß Nasenspray
41 Mikrogramm Mometason
140 Sprühstoß Nasenspray
41 Mikrogramm Mometason

 

Vergleichbare Medikamente

 

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Mometasonfuroat AbZ 50 Mikrogramm/Sprühstoß Nasenspray sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Mometason (ggf. auch Generika).

 
Medikament
Darreichungsform
MomeAllerg 50 Mikrogramm/Sprüh­stoß Nasenspray, Suspension
Nasenspray
Mometason-ratiopharm Heuschnupfenspray 50 Mikrogramm/Sprühstoß Nasenspray, Suspension
Dosierspray
Mometasonfuroat - 1 A Pharma Heuschnupfenspray 50 Mikrogramm/ Sprühstoß
Dosierspray
Sprühlösung

 

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.