Migräne-Kranit 500mg Tabletten

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 02.10.2007
Hersteller: Krewel Meuselbach GmbH
Wirkstoff: Phenazon
Darreichnungsform: Tablette
Rezeptfrei

Wirkung

Migräne-Kranit 500mg Tabletten enthalten den Wirkstoff Phenazon.

Phenazon hat sehr gute Fieber-senkende und schmerzstillende Eigenschaften und wird heute fast ausschließlich zur Behandlung von Kopfschmerzen bei Migräne verwendet.

Der Wirkstoff kann auch bei leichten bis mäßig starken Schmerzen eingesetzt werden. So wird Phenazon beispielsweise in der Darreichungsform als Tropfen zur Behandlung von Schmerzen bei Mittelohrentzündungen verordnet.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Phenazon sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen nicht-opioide Schmerzmittel, nicht-steroidale Antirheumatika, Entzündungshemmer, Schmerzmittel, zu welcher der Wirkstoff Phenazon gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • akute Behandlung der Kopfschmerzen von Migräneanfällen mit und ohne Aura

Dosierung

Erwachsene und Jugendliche über 15 Jahren nehmen für die Akutbehandlung der Kopfschmerzen bei Migräne zwei Tabletten, eventuell mehrmals täglich in Abständen von vier bis acht Stunden, ein. Dabei sollen am Tag nicht mehr als acht Tabletten verwendet werden.

Zur Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen nehmen Erwachsene und Jugendliche über 15 Jahren ein bis zwei Tabletten, wenn erforderich mehrmals täglich in Abständen von vier bis acht Stunden,
ein. Die maximale Tagesdosis soll acht Tabletten nicht überschreiten.
Kinder von 12 bis 15 Jahren erhalten ein- bis zweimal täglich je eine Tablette im Abstand von sechs bis acht Stunden. Die tägliche Gesamtdosis von zwei Tabletten soll dabei nicht überschritten werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Crospovidon
  • hochdisperses Siliciumdioxid
  • Magnesiumstearat
  • mikrokristalline Cellulose

Nebenwirkungen

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Allergische Hautreaktionen wie Rötungen (Erytheme), Juckreiz (Pruritus), Nesselsucht (Urtikaria).

Seltene Nebenwirkungen:
Allergische Reaktionen, Schock.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Schwere Hautreaktionen wie makulopapulöse Exantheme, Erythromelalgien, Erythema multiforme, Erythema nodosum, angioneurotisches Ödem, toxische epidermale Nekrolyse.

Besonderheiten:
Bei Einnahme von Phenazon sind Blutbildveränderungen nicht auszuschließen. Bei Patienten mit Blutbildschäden in der Vorgeschichte sollte daher das Blutbild ärztlich überwacht werden.

Wechselwirkungen

Bei einer Therapie mit Blutgerinnungshemmer Warfarin führt die gleichzeitige Gabe von Phenazon zu einem beschleunigten Abbau von Warfarin. Dadurch wird die Blutgerinnungshemmung abgeschwächt und es kann zur Gerinnselbildung kommen.

Die gleichzeitige längerfristige Einnahme von Wirkstoffen, die den Abbau von Phenazon in der Leber fördern wie zum Beispiel die AntiepileptikaPhenytoin, Carbamazepin oder Barbiturate sowie das Entwässerungsmittel Spironolacton verkürzt die Wirkdauer von Phenazon.

Bei gleichzeitiger Einnahme von magensäurehemmenden Wirkstoffen (Antiazida) wie Cimetidin oder dem Alkohol-Entwöhnungsmittel Disulfiram sowie von Beta-Rezeptorenblockern (zur Behandlung von Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen), ferner bei Fieber ist die Ausscheidung von Phenazon verlangsamt und dadurch eine Wirkungsverstärkung möglich.

Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen ähnliche Wirkstoffe wie Pyrazolone oder Phenylbutazone darf Phenazon nicht eingenommen werden. Ebenso darf keine Anwendung erfolgen bei einem genetisch bedingten Mangel an bestimmten Enzymen, der so genannten Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase oder bei speziellen Leberfunktionsstörungen (akute hepatische Porphyrie).

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Aufgrund des Wirkungsmechanismus von Phenazon muss, mit einem erhöhten Risiko an Komplikationen für Mutter und Kind gerechnet werden. In den letzten sechs Wochen der Schwangerschaft verwendet, kann der Wirkstoff die Wehen hemmen und außerdem das Blutungsrisiko nach der Geburt erhöhen. Daher darf Phenazon in der Schwangerschaft nicht verwendet werden.

Eine Anwendung verbietet sich auch in der Stillzeit, weil der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht und den Säugling schädigen könnte.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Der Wirkstoff darf bei Kindern unter sieben Jahren nicht eingesetzt werden.

Warnhinweise

  • Bei Patienten mit Blutbildschäden in der Vorgeschichte sollte das Blutbild ärztlich überwacht werden, da unerwünschte Wirkungen auf die Blutbildung nicht sicher auszuschließen sind.
  • Das Arzneimittel soll ohne ärztlichen und zahnärztlichen Rat nicht über längere Zeit eingenommen werden.
  • Bei Patienten, bei denen schon einmal Veränderungen des Blutbildes festgestellt wurden, sollte vom Arzt das Blutbild überwacht werden, da unerwünschte Wirkungen auf die Blutbildung nicht sicher auszuschließen sind.
  • Das Arzneimittel ist für Kindern unter 15 Jahren nicht geeignet.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Tabletten)
10 Stück Tabletten
500 Milligramm Phenazon
20 Stück Tabletten
500 Milligramm Phenazon
50 Stück Tabletten
500 Milligramm Phenazon
100 Stück Tabletten
500 Milligramm Phenazon

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Migräne-Kranit 500mg Tabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Phenazon (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Zäpfchen (Suppositorien)

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.