Metform 500 mg AbZ

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 09.12.2007
Hersteller: AbZ-Pharma
Wirkstoff: Metformin
Darreichnungsform: Filmtablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Metform 500 mg AbZ enthält den Wirkstoff Metformin.

Metformin senkt den Blutzuckerspiegel. Es wird für die Behandlung von übergewichtigen Patienten mit Diabetes mellitus vom Typ 2 eingesetzt, wenn sich der erhöhte Blutzuckerspiegel langfristig weder mit Ernährungs- noch mit Bewegungstherapie normalisieren lässt.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Metformin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe orale Antidiabetika, zu welcher der Wirkstoff Metformin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • erworbene Zuckerkrankheit, insbesondere bei übergewichtigen Personen, wenn Diätmaßnahmen und körperliche Betätigung nicht ausreichen, um den Blutzuckerspiegel genügend zu senken
  • erworbene Zuckerkrankheit in Kombination mit bestimmten Medikamenten

Dosierung

Zu Beginn der Therapie wird zwei- bis dreimal täglich eine Filmtablette während oder nach den Mahlzeiten eingenommen. Nach etwa zwei Wochen wird dann die Dosis an die gemessenen Blutzuckerspiegel angepasst. Dabei soll die Dosis möglichst langsam erhöht werden, da so das Risiko für Magen-Darm-Beschwerden geringer ist. Es sollen am Tag nicht mehr als 3 Gramm Metformin eingenommen werden, dies entspricht sechs Filmtabletten Metform 500 mg AbZ.

Der Wirkstoff liegt in dieser Formulierung als Hydrochlorid vor, weshalb geringfügig weniger Arzneistoff enthalten ist als angegeben.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Povidon
  • 2-Propanol
  • Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A)
  • gereinigtes Wasser
  • hochdisperses Siliciumdioxid
  • Hypromellose
  • Macrogol 6000
  • Magnesiumstearat
  • Maisstärke
  • Propylenglycol
  • Talkum
  • Titandioxid

Nebenwirkungen

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Appetitverlust.

Häufige Nebenwirkungen:
Geschmacksveränderung

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Hautrötung, Juckreiz, Nesselsucht, Vitamin B12-Mangel (bei langfristiger Anwendung), Stoffwechselentgleisung (Laktatazidose), Leber-Enzym-Wertveränderung, Leberentzündung.

Besonderheiten:
Vor allem zu Therapiebeginn können Magen- und Darmbeschwerden auftreten, in den meisten Fällen verschwinden diese jedoch wieder von selbst. Um diese Beschwerden zu verhindern wird empfohlen, Metformin während der oder nach den Mahlzeiten in Form von zwei oder drei Einzeldosen einzunehmen. Eine langsame Steigerung der Dosierung kann die Verträglichkeit ebenfalls fördern.

Bei langfristiger Einnahme von Metformin kommt es manchmal zu einer verminderten Aufnahme von Vitamin B12 und demzufolge zu einem Mangel des Vitamins im Blut. Dies muss der Arzt als mögliche Ursache einer Blutarmut (megaloblastäre Anämie) berücksichtigen.

Wechselwirkungen

Glukokortikoide ("Kortison"), Entwässerungsmittel und Asthma-Medikamente aus der Wirkstoffgruppe der Beta-2-Sympathomimetika können den blutzuckersenkenden Effekt des Wirkstoffs vermindern.

Herz-Kreislauf-Medikamente aus der Gruppe der ACE-Hemmer können zu einer verstärkten Senkung des Blutzuckerspiegels und einer Unterzuckerung führen.

Ein erhöhtes Risiko für Laktatazidose besteht
  • bei Alkoholgenuss oder gar einer Alkoholvergiftung, insbesondere in Verbindung mit Fasten
  • bei Einspritzung jodhaltiger Röntgenkontrastmittel in die Blutgefäße. Es kann dabei auch ein Nierenversagen auftreten.

Gegenanzeigen

Metformin darf nicht verwendet werden bei
  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
  • Stoffwechselentgleisungen wie diabetische Ketoazidose oder diabetisches Präkoma
  • Nierenversagen oder Störung der Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance unter 30 Milliliter/Minute)
  • akuten Zuständen, die zu einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion führen können wie Austrocknung, schwere Infektionen und Schock
  • Gabe von jodhaltigen Kontrastmitteln in die Vene
  • mangelnder Sauerstoff-Versorgung im Gewebe durch Herz- oder Lungenfunktionsstörungen, frischen Herzinfarkt oder Schock
  • Leberfunktionsstörungen
  • akuter Alkoholvergiftung oder Alkoholismus.
Nur unter besonderer ärztlicher Überwachung darf eine Metformin-Therapie durchgeführt werden bei
  • älteren Patienten mit möglicherweise eingeschränkter Nierenfunktion, Patienten mit Neigung zu Nierenfunktionsstörungen oder wenn sie Medikamente einnehmen, die die Nierenfunktion verändern: Blutdrucksenker, Entwässerungsmittel und nicht-steroidale Antirheumatika
  • Risiko einer Lactatacidose wie zum Beispiel bei Fastenkuren, erhöhter Blut-Keton-Konzentration, schlecht eingestelltem Diabetes.
Hinweise:
Vor Behandlungsbeginn sowie danach sollte der Arzt regelmäßige Kontrollen der Blut-Kreatinin-Konzentration durchführen. Bei normaler Nierenfunktion mindestens jährlich; bei älteren Patienten und wenn der Blut-Kreatinin-Wert an der Obergrenze des Normbereichs liegt, mindestens zwei- bis viermal jährlich.

Allgemein sollten während der Therapie mit dem Wirkstoff regelmäßige ärztliche Laboruntersuchungen durchgeführt werden. Eine blutzuckersenkende Diät ist fortzusetzen, wobei auf angemessene Kohlenhydrat-Verteilung zu achten ist. Übergewichtige sollten eine Diät zur Gewichtsabnahme weiterführen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Grundsätzlich ist Metformin während der Schwangerschaft nicht anzuwenden. Die möglichen Blutzuckerschwankungen sind für das ungeborene Kind zu gefährlich. Stattdessen sollten zuckerkranke Patientinnen, die schwanger sind oder dies werden möchten, mit Insulinen behandelt werden. Mit Insulinen ist eine ausgeglichene Blutzuckereinstellung auf normale Werte leichter möglich. Damit sinkt auch das Risiko, ungeborene Kinder durch Blutzuckerschwankungen zu schädigen.

Auch während der Stillzeit darf Metformin nicht angewendet werden. Hält der Arzt eine Behandlung der Mutter mit Metformin für unumgänglich, so muss abgestillt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

In die klinischen Studien mit Kindern und Jugendlichen waren aus der Altersgruppe zwischen zehn und zwölf Jahren nur wenige eingeschlossen. Wirksamkeit und Sicherheit von Metformin unterschieden sich bei Kindern unter zwölf Jahren nicht von den Erkenntnissen bei älteren Kindern. Dennoch wird den Ärzten besondere Vorsicht bei der Verordnung von Metformin für Kinder zwischen zehn und zwölf Jahren empfohlen.

Warnhinweise

  • Zu Beginn der Therapie oder bei unsachgemäßer Anwendung des Wirkstoffs kann die Teilnahme am Straßenverkehr oder das Führen von Maschinen durch Unterzuckerung beeinträchtigt sein.
  • Der Alkoholgenuss muss während der Behandlung mit Metformin eingeschränkt, wenn nicht ganz unterlassen werden.
  • Während der Therapie mit dem Wirkstoff ist eine regelmäßige ärztliche Kontrolle der Nierenfunktion nötig.
  • Übelkeit und Erbrechen sowie Bauchschmerzen können auf eine Laktatazidose hindeuten. In solchen Fällen ist der Arzt zu befragen.
  • Das Medikament ist nicht zur Behandlung von Kindern unter zehn Jahren geeignet.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Filmtablette)
120 Stück Filmtabletten
500 Milligramm Metformin

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Metform 500 mg AbZ sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Metformin (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.