Memantin Heumann 5 mg/ -15 mg/ -20mg Filmtabletten

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 07.03.2018
Hersteller: Heumann Pharma GmbH & Co. Generika KG (Torrent Gruppe)
Wirkstoff: Memantin
Darreichnungsform: Filmtablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Memantin Heumann 5 mg/ -15 mg/ -20mg Filmtabletten enthalten den Wirkstoff Memantin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Memantin Heumann 5 mg/ -15 mg/ -20mg Filmtabletten.

Memantin kann allein oder in Kombination mit anderen Wirkstoffen bei mittelschwerer bis schwerer Demenz vom Alzheimer-Typ und auch schon im Frühstadium der Krankheit eingesetzt werden. Der Wirkstoff verbessert die Denk- und Handlungsleistung der Patienten. Memantin kann jedoch bestenfalls den Fortschritt der Alzheimererkrankung verlangsamen, geheilt wird die Krankheit dadurch nicht.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Memantin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen NMDA-Antagonisten, Antidementiva, zu welcher der Wirkstoff Memantin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • mittelschwere bis schwere Demenz vom Alzheimer-Typ

Dosierung

Die Einleitung und Überwachung der Behandlung sollte durch einen Arzt erfolgen, der über Erfahrungen in der Diagnose und Behandlung der Alzheimer-Demenz verfügt. Mit der Therapie sollte nur begonnen werden, wenn eine Betreuungsperson zur Verfügung steht, die die Einnahme des Medikaments durch den Patienten sorgsam überwacht. Die Verträglichkeit und Dosierung von Memantin wird vom Arzt regelmäßig überprüft, vorzugsweise während der ersten drei Monate nach Beginn der Behandlung. Auch danach sind der Nutzen von Memantin und die Verträglichkeit der Behandlung für den Patienten regelmäßig ärztlich zu überprüfen. Die Therapie kann so lange fortgesetzt werden, wie ein Behandlungserfolg besteht und der Patient die Behandlung mit Memantine verträgt.

Die tägliche Höchstdosis beträgt 20 Milligramm Memantin-Hydrochlorid pro Tag. Ein "einschleichender" Behandlungsbeginn vermindert das Risiko von Nebenwirkungen. Damit erreicht man die Langzeit-Dosierung von 20 Milligramm während der ersten drei Behandlungswochen durch wöchentliche Steigerung der Dosis um 5 Milligramm. Dafür steht eine 10mg-Filmtablette zur Verfügung. In der ersten Woche nimmt der Patient täglich eine halbe 10mg-Filmtablette ein, danach (8. bis 14. Tag) eine 10mg-Filmtablette, gefolgt von eineinhalb 10mg-Filmtabletten täglich vom 15. bis 21. Tag. Ab der vierten Woche erfolgt die tägliche Einnahme einer 20mg-Filmtablette.

Ältere Patienten (über 65 Jahre) vertragen die Tageshöchstdosis besser, wenn sie auf eine 10mg-Filmtablette jeweils morgens und abends verteilt wird.

Nehmen Sie das Medikament einmal täglich und jeweils zur gleichen Zeit mit oder ohne Nahrung ein.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Hypromellose
  • Magnesiumstearat
  • Talkum
  • Titandioxid (E 171)
  • Crospovidon (Typ B)
  • Eisenoxid (E 172)
  • Eisenoxide und -hydrate (E 172)
  • hochdisperses Siliciumdioxid
  • Macrogol 400
  • mikrokristalline Cellulose

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Schwindel, Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Verstopfung.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Halluzinationen, Verwirrtheit, Angstzustände, Müdigkeit, erhöhte Muskelspannung, Gangstörungen, Erbrechen, Blasenentzündungen, gesteigertes sexuelles Verlangen.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Krampfanfälle.

Wechselwirkungen

Mittel zur Behandlung der Parkinson-Krankheit wie Levodopa oder Dopaminrezeptor-Agonisten können in ihrer Wirkung verstärkt werden. Das Gleiche gilt auch für Muscarinrezeptor-Antagonisten.

Dagegen wird der Effekt von Neuroleptika, bestimmten Schlafmitteln (Barbituraten) und dem Wirkstoff Hydrochlorothiazid abgeschwächt.

Bei gleichzeitiger Einnahme von Dantrolen oder Baclofen zur Muskelentspannung kann deren Wirkung verändert sein, es ist unter Umständen eine Dosisanpassung durch den Arzt erforderlich.

Amantadin, Ketamin, Dextromethorphan erhöhen das Risiko von Psychosen, wenn sie mit Memantin kombiniert werden.

Memantin sollte nicht mit Phenytoin kombiniert werden.

In Kombination mit Wirkstoffen wie H2-Rezeptorenblockern, Antiarrhythmika wie Procainamid und Chinidin sowie Chinin und Nikotin besteht die Gefahr eines erhöhten Blutspiegels von Memantin. Die Dosierungen müssen dann vom Arzt angepasst werden.

Gegenanzeigen

Bei einer Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff darf Memantin nicht eingenommen werden.

Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen, Epilepsie, erhöhtem Epilepsierisiko, Harnwegsinfektionen, frischem Herzinfarkt, Herzmuskelschwäche oder unkontrolliertem Bluthochdruck sollten den Wirkstoff nur unter besonderer ärztlicher Vorsicht einnehmen.

Bei Erkrankungen, die den pH-Wert des Urins verändern, oder übermäßiger Einnahme von säurebindenden Mitteln muss der Patient genauso sorgfältig ärztlich überwacht werden wie Patienten, die kürzlich ihre Ernährung auf vegetarische Kost umgestellt haben.

Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren dürfen Memantin nicht einnehmen.

Bei gleichzeitiger Anwendung anderer NMDA-Antagonisten wie Amantadin, Ketamin oder Dextromethorphan erhöht sich die Gefahr von Nebenwirkungen. Deshalb sollten diese Wirkstoffe nur unter sorgfältiger ärztlicher Überwachung mit Memantin kombiniert werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

In der Schwangerschaft und Stillzeit darf der Wirkstoff nicht angewendet werden, weil nicht bekannt ist, ob Memantin dem Kind schaden kann.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Memantin darf nicht bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren eingesetzt werden.

Warnhinweise

  • Schwindel, möglicherweise auftretende Wahnvorstellungen und Müdigkeit sowie eine Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens machen Autofahren und die Bedienung von Maschinen gefährlich.
  • Eine Behandlung mit dem Medikament darf nur von einem Arzt begonnen werden, der Erfahrung in der Therapie von Demenz hat.
  • Bewahren Sie Medikament in der Originalverpackung auf, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Filmtabletten)
42 Stück Filmtabletten
16,6 Milligramm Memantin
98 Stück Filmtabletten
16,6 Milligramm Memantin
28 Stück Filmtabletten
4,16 Milligramm Memantin
42 Stück Filmtabletten
4,16 Milligramm Memantin
98 Stück Filmtabletten
4,16 Milligramm Memantin
28 Stück Filmtabletten
12,48 Milligramm Memantin
42 Stück Filmtabletten
12,48 Milligramm Memantin
98 Stück Filmtabletten
12,48 Milligramm Memantin
28 Stück Filmtabletten
16,62 Milligramm Memantin

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Memantin Heumann 5 mg/ -15 mg/ -20mg Filmtabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Memantin (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.