Manyper 10 mg/ -20 mg Tabletten

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 24.02.2017
Hersteller: Chiesi GmbH
Wirkstoff: Manidipin
Darreichnungsform: Tablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Manyper 10 mg/ -20 mg Tabletten enthalten den Wirkstoff Manidipin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Manyper 10 mg/ -20 mg Tabletten.

Manidipin wird bei leichtem bis mittelschwerem Bluthochdruck ohne erkennbare körperliche Ursache eingesetzt.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Manidipin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Calciumkanalblocker, Blutdrucksenker, zu welcher der Wirkstoff Manidipin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • leichter bis mittelschwerer Bluthochdruck ohne erkennbare körperliche Ursache

Dosierung

Die empfohlene Dosis zu Beginn der Behandlung beträgt eine 10-Milligramm-Tablette einmal täglich. Sollte die blutdrucksenkende Wirkung nach zwei bis vier Wochen nach wie vor unzureichend sein, wird der Arzt die Dosis auf die übliche für die Langzeitanwendung - einmal täglich eine 20-Milligramm-Tablette - steigern.

Bei älteren Patienten mit entsprechend verlangsamtem Stoffwechsel beträgt die empfohlene Dosis einmal täglich eine 10-Milligramm-Tablette. Diese Dosis ist bei den meisten älteren Patienten ausreichend. Dosissteigerungen wird der Arzt nur mit Vorsicht und nach Abwägung von Nutzen und Risiko für den einzelnen Patienten vornehmen.

Auch bei Patienten mit leichter bis mäßiger Einschränkung der Nierenfunktion wird der Arzt die Dosis mit Vorsicht von einer 10-Milligramm- auf eine 20-Milligramm-Tablette steigern. Aufgrund der ausgeprägten Verstoffwechselung von Manidipin in der Leber wird er die Dosis bei Patienten mit leichter Einschränkung der Leberfunktion auf eine 10-Milligramm-Tablette täglich bschränken.

Die Tabletten werden unzerkaut am Morgen nach dem Frühstück mit etwas Flüssigkeit eingenommen.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Hyprolose
  • Magnesiumstearat
  • Lactose-Monohydrat
  • Maisstärke
  • Poly-(O-2-hydroxypropyl)cellulose
  • Riboflavin (E 101)

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Schwindelgefühl, Schwindel, Kopfschmerz, Herzklopfen, Erröten, Wassereinlagerungen in das Gewebe (Ödeme).

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Missempfindungen, Herzrasen, niedriger Blutdruck, Atemprobleme, Übelkeit und Erbrechen, Verstopfung, Mundtrockenheit, Magen-Darm-Beschwerden, flüchtige Hautreizungen, Ekzeme, Schwäche, vorübergehende Erhöhung von Blutwerten (ASAT, ALAT, Lactatdehydrogenase, Gamma-GT, alkalische Phosphatase, Blut-Harnstoff-Stickstoff, Kreatinin.

Seltene Nebenwirkungen:
Schläfrigkeit, Brustschmerz, Angina pectoris, Bluthochdruck, Magenschmerzen, Bauchschmerzen, Durchfall, Appetitlosigkeit, Gelbsucht, Hautrötung, Juckreiz, Reizbarkeit, Erhöhung des Bilirubin-Wertes im Blut.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Herzinfarkt, Verschlimmerung einer Angina pectoris (bei vorbestehender Erkrankung), Zahnfleischentzündung, Zahnfleischwucherungen (nach Therapieende und bei sorgfältiger Zahnpflege oft rückläufig).

Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
Erythema multiforme, abschälende Hautentzündung.

Wechselwirkungen

Die blutdrucksenkende Wirkung von Manidipin kann bei gleichzeitiger Anwendung von Diuretika, Betablockern und von anderen Blutdrucksenkern im Allgemeinen verstärkt werden.

Manidipin wird über ein leicht beeinflussbares Enzym-System abgebaut. Zusammen mit Hemmstoffen dieses Enzym-Systems kann es daher zu Überdosierungen und Blutdruckabfall kommen. Daher sollte der Wirkstoff nicht kombiniert werden mit HIV-1-Proteasehemmern, dem Magenmittel Cimetidin, den Pilzmitteln Ketoconazol und Itraconazol, den AntibiotikaErythromycin und Clarithromycin, Antiepileptika wie Phenytoin, Carbamazepin und Phenobarbital sowie dem TuberkulosemittelRifampicin. Auch Grapefruitsaft hat eine ähnliche Wirkung und darf während der Behandlung mit Manidipin nicht getrunken werden.

Manidipin seinerseits kann den Abbau von empfindlichen Substanzen hemmen, was zu mehr Nebenwirkungen wie beispielsweise Herzrhythmusstörungen führt. Das ist der Fall bei den H1-AntiallergikaTerfenadin und Astemizol sowie den AntiarrhrythmikaChinidin und Amiodaron, aber auch bei dem HerzglykosidDigoxin.

Wie bei allen gefäßerweiternden, blutdrucksenkenden Substanzen ist bei gleichzeitigem Konsum von Alkohol Vorsicht geboten, da Alkohol deren Wirkung verstärken kann.

Gegenanzeigen

Manidipin darf nicht eingesetzt werden bei
  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder seine chemischen Verwandten (z.B. Amlodipin, Nifedipin, Nitrendipin und andere)
  • schlecht behandelbarer Angina pectoris
  • Herzinfarkt (in den ersten vier Wochen)
  • nicht behandeltem Herzversagen
  • schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance unter 10 Milliliter / Minute)
  • mäßiger bis schwerer Leberfunktionsstörung
Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf Manidipin angewendet werden bei
  • Patienten mit leichter Einschränkung der Leberfunktion
  • älteren Patienten, weil sie durch ihren langsameren Stoffwechsel möglicherweise eine Dosisanpassung benötigen
  • Fehlfunktion der linken Herzkammer, Hemmung des Blutausflusses aus dieser Herzkammer und isolierter Funktionsschwäche der rechten Herzhälfte
  • Sinusknoten-Syndrom (wenn nicht durch einen Herzschrittmacher ausgeglichen)
  • Patienten mit behandelter Erkrankung der Herzkranzgefäße

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Bisher gibt es noch keine Erfahrungen zur Auswirkung von Manidipin auf eine menschliche Schwangerschaft und auch keine aussagekräftigen Tierexperimente. Da verwandte chemische Verbindungen im Tierversuch Missbildungen hervorriefen und das Risiko für den Menschen unbekannt ist, sollte Manidipin aus Sicherheitsgründen nicht während der Schwangerschaft angewendet werden.

Bei Ratten gehen Manidipin und dessen Stoffwechselprodukte zu einem hohen Anteil in die Muttermilch über. Da nicht bekannt ist, ob dies beim Menschen ebenso der Fall ist, ist die Anwendung von Manidipin während des Stillens zu unterlassen. Falls der Arzt die Behandlung für unverzichtbar hält, muss abgestillt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Der Wirkstoff ist nicht zur Behandlung von Kindern zugelassen.

Warnhinweise

  • Kommt es zu Schwindel, können Autofahren und das Führen von Maschinen gefährlich sein.
  • Während der Behandlung mit dem Medikament darf kein Alkohol oder Grapefruitsaft getrunken werden.
  • Das Medikament enthält Laktose (Milchzucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.
  • Das Medikament ist im Umkarton aufzubewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Tabletten)
98 Stück Tabletten
8,93 Milligramm Manidipin
56 Stück Tabletten
8,93 Milligramm Manidipin
56 Stück Tabletten
17,86 Milligramm Manidipin
98 Stück Tabletten
17,86 Milligramm Manidipin

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Manyper 10 mg/ -20 mg Tabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Manidipin (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.