MSI 10 mg/-20 mg/-100 mg/-200 mg Mundipharma Injektionslösung
Hersteller: Mundipharma GmbH
Wirkstoff: Morphin
Darreichungsform: Injektionslösung
Bitte beachten: Die Angaben zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihren Arzt oder Apotheker oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.
MSI 10 mg/-20 mg/-100 mg/-200 mg Mundipharma Injektionslösung
Gegenanzeigen
Morphin darf nicht angewendet werden bei:- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
- unbehandelten Störungen der Atemfunktion
- lebensbedrohlichen Erkrankungen im Bauchraum ("akuter Bauch") unbekannter Ursache
- schwerer Leberfunktionsstörung
- nicht behandelbaren Krampfanfällen (Epilepsie)
- gleichzeitiger Einnahme von weiteren opioiden Schmerzmitteln oder Wirkstoffen, die die opioide Wirkung aufheben.
- Darmverschluss (Ileus); tritt während der Behandlung ein Darmverschluss auf, muss die Morphin-Gabe sofort abgebrochen werden.
- Patienten mit Gerinnungsstörungen oder Infektionen im Injektionsbereich (als Injektion am Rückenmark, in die Rückenmarkshaut oder den Flüssigkeitskanal eingespritzt).
- Abhängigkeit von opioiden Schmerzmitteln
- Krankheitszuständen, bei denen eine Störung des Atemreflexes und der Atemfunktion vorliegt oder vermieden werden muss
- Zuständen mit erhöhtem Hirndruck (beispielsweise durch Wasseransammlungen im Gehirn), wenn nicht eine Beatmung durchgeführt wird
- älteren Personen
- gutartiger Prostatavergrößerung mit Restharnbildung sowie Harnwegsverengungen oder Koliken der Harnwege
- Lebererkrankungen
- Gallenwegserkrankungen
- Verstopfung sowie Verengungen und Abschnürungen des Darmes oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn
- Bauchspeicheldrüsenentzündung
- Nierenerkrankungen.
- Schilddrüsenunterfunktion mit Anschwellung der Augenlider und teigigen Hautveränderungen (Myxödem)
- Patienten mit Epilepsie oder erhöhter Krampfbereitschaft des Gehirns
- einem Tumor der Nebennierenrinde
- niedrigem Blutdruck durch eine zu geringer Blutmenge.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Weil die Gabe von Morphin zu Missbildungen führen kann, sollte dieser Wirkstoff Männern und Frauen im zeugungs- beziehungsweise gebärfähigen Alter nur dann verabreicht werden, wenn eine wirksame Verhütung sichergestellt ist.
Der Wirkstoff sollte auch während der gesamten Schwangerschaft nicht angewendet werden, da er schon im Mutterleib abhängig machen und nach der Geburt Entzugserscheinungen beim Neugeborenen auslösen kann.
Der Wirkstoff darf auch nicht vor oder während der Geburt (inklusive Kaiserschnitt) gegeben werden. Er kann beim Neugeborenen Atemprobleme durch eine Atemdepression verursachen und zu lebensgefährlichen Zuständen für das Kind führen.
Morphin geht in die Muttermilch über. Obwohl dadurch eine Schädigung des Säuglings bisher nicht bekannt geworden ist, darf der Wirkstoff in der Stillzeit nicht eingesetzt werden. Bei einmaliger Anwendung ist eine Unterbrechung des Stillens in der Regel aber nicht erforderlich.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Morphin in gespritzter Form oder als Tropfen ist durch die Möglichkeit der niedrigen Dosierung prinzipiell auch für die Anwendung bei Kindern ab einem Jahr geeignet. Tabletten oder Retardtabletten dürfen hingegen erst ab einem Alter von zwölf Jahren eingesetzt werden.
Warnhinweise
- Das Reaktionsvermögen ist unter der Einnahme des Wirkstoffes so weit beeinträchtigt, dass Autofahren oder das Führen von Maschinen gefährlich sind.
- Die Anwendung des Medikaments kann zu gehobener Stimmung und Entwicklung einer Abhängigkeit führen, wobei nach dem Absetzen des Wirkstoffs typische Entzugssyndrome auftreten.
- Bei Patienten in höherem Lebensalter oder mit schlechtem Allgemeinzustand sollten schwächere Dosierungen eingesetzt werden.
- Bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen sowie bei Verdacht auf einen verzögerten Magen-Darm-Durchgang sollte der Arzt besonders vorsichtig dosieren.
- Während der Behandlung darf auf keinen Fall Alkohol getrunken werden.
- Der Wirkstoff unterliegt in Deutschland dem Betäubungsmittelgesetz und ist nur auf Verschreibung auf einem speziellen Betäubungsmittel (BTM)-Rezept erhältlich.
- Um Entzugserscheinungen bei plötzlichem Behandlungsabbruch zu vermeiden, muss die Dosierung zum Therapie-Ende hin schrittweise verringert werden.
- Die Anwendung des Medikaments kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
- Bei Jugendlichen und Erwachsenen darf das Medikament nur angewendet werden, wenn eine wirksame Schwangerschaftsverhütung sichergestellt ist.
- Nach einer operativen Schmerzbehandlung sollte die Dosis neu eingestellt werden.
- Bei Patienten mit reduziertem Allgemeinzustand oder höherem Lebensalter sollte die Dosis reduziert werden.
- Bei unzureichender Funktion der Nebennierenrinde sollten die Kortisolkonzentration im Blut sorgfältig überwacht und gegebenenfalls Kortikoide zugeführt werden.
- Bei Nierenfunktionsstörungen sollte besonders vorsichtig dosiert werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.