MAALOXAN 25 mVal Kautabletten

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 16.06.2017
Hersteller: Winthrop Arzneimittel GmbH
Wirkstoffkombination: Algeldrat + Magnesiumhydroxid
Darreichnungsform: Kautablette
Rezeptfrei

Wirkung

MAALOXAN 25 mVal Kautabletten enthalten die Wirkstoffkombination Algeldrat + Magnesiumhydroxid.

Die Kombination dient der Behandlung von Beschwerden, die durch einen Überschuss an Magensäurte verursacht werden. Diese sind Sodbrennen und säurebedingte Magenbeschwerden sowie Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre (Ulcus ventriculi oder Ulcus duodeni).

Bei Patienten mit Geschwüren im Magen oder dem Zwölffingerdarm sollte der Arzt zunächst eine Untersuchung auf den Erreger Helicobacter pylori unternehmen. Die Untersuchung dazu ist einfach und beruht auf einer Analyse der ausgeatmeten Luft. Wird dieser Keim nachgewiesen, sollte eine Therapie begonnen werden, die den Krankheitserreger ausrottet. Ist diese Behandlung erfolgreich, heilt auch das Geschwür in der Regel aus.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Algeldrat + Magnesiumhydroxid sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Antazida, Mittel gegen zu viel Magensäure, zu welchen die Wirkstoffkombination Algeldrat + Magnesiumhydroxid gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Sodbrennen und säurebedingte Magenbeschwerden
  • Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüre

Dosierung

Gegen Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre nehmen Erwachsene im Allgemeinen zwischen den Mahlzeiten und unmittelbar vor dem Schlafengehen eine bis zwei Kautabletten ein. Die tägliche Dosis sollte vier bis acht Kautabletten betragen.

Zur Behandlung von Sodbrennen und säurebedingten Magenbeschwerden wird bei Bedarf mehrmals täglich eine Kautablette genommen.

Die Einnahme anderer Medikamente sollte grundsätzlich zwei Stunden vor oder nach Gebrauch des Medikaments erfolgen.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Saccharose
  • Sorbitol
  • Krauseminz-Aroma
  • Magnesiumdistearat
  • Mannitol
  • Saccharin-Natrium
  • Stärke

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
weicher Stuhl.

Vereinzelte Nebenwirkungen:
Durchfall.

Besonderheiten:
Bei Nierenfunktionsstörungen und bei langfristiger Einnahme hoher Dosen kommt es zur allmählichen Aluminiumeinlagerung vor allem in das Nerven- und Knochengewebe. In das Nervengewebe aufgenommenes Aluminium hat sich im Tierversuch als schädlich für die Nerven gezeigt.

Auch im Gehirn kann sich Aluminium ablagern, was bisher jedoch nur bei Patienten nachgewiesen wurde, die einer Blutwäsche bedürfen. Bei diesen Patienten kann es auch zu einer aluminiumbedingten Knochenerweichung und Blutarmut kommen.

Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Einnahme von aluminiumhaltigen Magenmitteln mit anderen Medikamenten kann deren Aufnahme verändern. Das ist der Fall bei Tetrazyklinen und Chinolonen wie Ciprofloxacin, Norfloxacin und Pefloxacin, die dadurch deutlich an Wirkung verlieren. Daher ist während einer Therapie mit diesen Antibiotika von einer Einnahme der säurehemmenden Mittel abzuraten und im Bedarfsfall auf andere (Protonenpumpenhemmer, H2-Rezeptorenblocker) auszuweichen.

Ebenfalls in ihrer Wirkung leicht behindert werden das MalariamittelChloroquin, das GichtmittelAllopurinol, nicht-steroidale Antirheumatika (wie beispielsweise Diclofenac, Acetylsalicylsäure, Penicillamin und Naproxen), Digoxin (gegen Herzmuskelschwäche), Isoniazid (Tuberkulose-Mittel), der Blutdrucksenker Captopril, die BetablockerAtenolol oder Propranolol, Dicumarol (zur Blutverdünnung), Levothyroxin (Schilddrüsenhormon), das Pilzmittel Ketoconazol, das AntiepileptikumGabapentin, H2-Rezeptorenblocker (Magenmittel), Bisphosphonate (gegen Osteoporose), Eisenpräparate und Chlorpromazin (Psychopharmakon).

Im Hinblick auf eine mögliche Beeinträchtigung der Aufnahme sollte allgemein ein Abstand von zwei Stunden zwischen der Einnahme von säurebindenden Mitteln und anderen Medikamenten eingehalten werden.

Aluminiumhaltige säurebindende Magenmittel erhöhen bei gleichzeitiger Einnahme mit säurehaltigen Getränken (Obstsäfte, Wein) die Aluminiumaufnahme aus dem Darm.

Gegenanzeigen

Die Kombination darf nicht eingenommen werden bei Überempfindlichkeit gegen Aluminiumhydroxid, Aluminiumoxid oder Magnesiumhydroxid und bei Mangel an Phosphat im Blut (Hypophosphatämie).

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance unter 30 Milliliter/Minute) dürfen die Kombination nur bei regelmäßiger ärztlicher Kontrolle des Blutgehaltes an Magnesium und Aluminium nehmen. Bei langdauernder Einnahme hoher Dosen und einer phosphatarmen Diät kann es zur Phosphatverarmung mit dem Risiko einer Knochenerweichung kommen. Deshalb sollten diese Patienten auf eine langdauernde Einnahme hoher Dosen verzichten.

Bei langfristigem Gebrauch muss der Blutgehalt an Aluminium regelmäßig vom Arzt kontrolliert werden.

Bei länger anhaltenden und/oder in häufigeren Abständen wiederkehrenden Beschwerden sollte eine schwerwiegende Erkrankung wie ein säurebedingtes Magen- oder Zwöllfingerdarmgeschwür oder gar eine Krebserkrankung vom Arzt ausgeschlossen werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Bisher wurden nicht ausreichend viele Studien mit Schwangeren durchgeführt. Man weiß aber aus Tierexperimenten, dass Aluminiumverbindungen schädlich für das Ungeborene sein können. Untersuchungen beim Menschen zeigen für unreife Neugeborene (Frühgeborene) eine Aluminium-Ansammlung in den Knochen. Daher darf die Kombination in der Schwangerschaft nur kurzfristig angewendet werden, um eine Aluminiumbelastung des Kindes zu vermeiden.

Aluminiumverbindungen gehen in die Muttermilch über. Ein Risiko für das Neugeborene ist nicht anzunehmen, da nur sehr geringe Mengen aufgenommen werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Kombination soll nicht bei Kindern unter zwölf Jahren angewendet werden, da in dieser Altersgruppe keine ausreichenden Erfahrungen aus Studien vorliegen.

Warnhinweise

  • Zu anderen Medikamenten sollte nach Einnahme ein zeitlicher Abstand von zwei Stunden eingehalten werden, um Wirkungsminderungen zu vermeiden.
  • Bei Langzeitanwendung sind Aluminium- und Magnesiumkonzentrationen im Blut regelmäßig ärztlich zu prüfen.
  • Bei Auftreten von Teerstuhl, Blutbeimengungen im Stuhl oder Erbrechen von Blut ist unverzüglich ein Arzt aufzusuchen.
  • Bei Beschwerden trotz Therapie länger als zwei Wochen sollte ein Arzt abklären, ob eine bösartige Erkrankung besteht.
  • Das enthaltene Minzaroma kann bei Patienten mit ausgeprägter Überempfindlichkeit der Atemwege bei Inhalation zu Atemnot führen oder einen Asthmaanfall auslösen.
  • Das Medikament enthält die Süßungsmittel Mannitol, Sorbitol und Saccharose (Rohrzucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen werden.
  • Eine Kautablette enthält Kohlenhydrate im Wert von 0,032 Broteinheiten (BE).

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
20 Kautabletten Kautabletten
50 Kautabletten Kautabletten
100 Kautabletten Kautabletten
40 Kautabletten Kautabletten

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über MAALOXAN 25 mVal Kautabletten sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Algeldrat + Magnesiumhydroxid (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.