Lixiana 15 mg/ -30 mg/ -60 mg Filmtabletten

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 10.09.2015
Hersteller: Daiichi-Sankyo
Wirkstoff: Edoxaban
Darreichnungsform: Filmtablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Lixiana 15 mg/ -30 mg/ -60 mg Filmtabletten enthalten den Wirkstoff Edoxaban. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Lixiana 15 mg/ -30 mg/ -60 mg Filmtabletten.

Edoxaban dient der Vorbeugung von Schlaganfällen und sonstigen Verstopfungen von Blutgefäßen. Es wird nur bei erwachsenen Patienten mit Risikofaktoren für solche Vorkommnisse eingesetzt. Risikofaktoren sind:
  • Vorhofflimmern, das nicht von den Herzklappen verursacht ist
  • schlecht behandelbare Herzmuskelschwäche
  • Bluthochdruck
  • Alter über 75 Jahre
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
  • ein Schlaganfall oder eine vorübergehende Durchblutungsstörung des Gehirns in der Vorgeschichte.
Des Weiteren wird Edoxaban zur Behandlung von tiefliegenden Venenverstopfungen und Lungenembolien sowie der Vorbeugung vor wiederholten Ereignissen dieser Art benutzt.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Edoxaban sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Blutverdünner (Antikoagulantien), zu welcher der Wirkstoff Edoxaban gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Vorbeugung von Schlaganfällen bei Erwachsenen mit Vorhofflimmern (nicht durch die Herzklappen bedingt), mit Herzmuskelschwäche, Bluthochdruck, Alter über 75 Jahren, Zuckerkrankheit, Schlaganfall oder vorübergehender Durchblutungsstörung des Gehirns in der Vorgeschichte
  • Vorbeugung sonstiger Blutgefäßverstopfungen bei Erwachsenen mit Vorhofflimmern (nicht durch die Herzklappen bedingt), mit Herzmuskelschwäche, Bluthochdruck, Alter über 75 Jahren, Zuckerkrankheit, Schlaganfall oder vorübergehender Durchblutungsstörung des Gehirns in der Vorgeschichte
  • Behandlung tiefliegender Venenverstopfungen
  • Behandlung von Blutgefäßverstopfungen in der Lunge (Lungenembolie)
  • Vorbeugung von wiederkehrenden tiefliegenden Venenverstopfungen und Lungenembolien bei Erwachsenen

Dosierung

Vorbeugung von Schlaganfällen und sonstigen Blutgefäßverstopfungen
Die empfohlene Dosis ist 60 Milligramm Edoxaban einmal täglich.

Behandlung von tiefliegenden Venenverstopfungen und Lungenembolie sowie die Vorbeugung dagegen
Hier wird der Arzt über mindestens fünf Tage einen anderen Blutverdünner spritzen, ehe er täglich 60 Milligramm Edoxaban zur Einnahme verschreibt. Die Behandlungsdauer wird der Arzt je nach den Umständen festlegen.

Eine 30 mg-Dosierung täglich wird der Arzt in folgenden Fällen festlegen:
  • Bei mäßig oder stark eingeschränkter Nierenfunktion
  • einem geringen Körpergewicht (unter 60 Kilogramm)
  • bei zusätzlicher Anwendung von dem ImmunologikumCiclosporin, dem Makrolid-AntibiotikumErythromycin, dem AntiarrhythmikumDronedaron oder dem Pilzmittel Ketoconazol.

    Bei der Umstellung von anderen Blutverdünnern auf Edoxoaban ist besondere ärztliche Vorsicht geboten.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Hyprolose
  • Hypromellose
  • Macrogol 8000
  • Magnesiumstearat
  • Talkum
  • Titandioxid (E 171)
  • vorverkleisterte Stärke
  • Carnaubawachs
  • Crospovidon
  • Eisenoxide und -hydroxide (E172)
  • Mannitol

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Blutarmut, Nasenbluten, Blutungen des oberen und unteren Magen-Darm-Kanals, Mundblutung, Rachenblutung, Übelkeit, erhöhte Leberwerte (Bilirubin, Gamma-GT), Hautblutung, Ausschlag, Juckreiz, Blut im Urin, Scheidenblutung, Blutung an der Punktionsstelle, unnormaler Leberfunktionstest.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeit, Gehirnblutung, Blutung von Bindehaut und Augäpfeln, Blutung im Augapfel, Sonstige Blutung, Blutspucken, erhöhte Leberwerte (alkalische Phosphatase, ALAT, ASAT, Transaminasen), Nesselfieber, Blutungen an operierten Stellen.

Seltene Nebenwirkungen:
allergischer Schock, allergische Schwellung, Blutung unter der Aderhaut des Gehirns, blutiger Herzbeutelerguss, Bauchfellblutung, Blutung im Muskel, Gelenkblutung, Blutung unter der harten Hirnhaut, eingriffsbedingte starke Blutung.

Besonderheiten:
Vor Beginn einer Behandlung mit Edoxaban sollten ärztliche Leberfunktionstests durchgeführt werden. Patienten, die länger als ein Jahr behandelt werden, sollten eine regelmäßige Überwachung der Leberfunktion erfahren.

Wechselwirkungen

Edoxaban wird vorwiegend im oberen Magen-Darm-Kanal in den Körper aufgenommen. Somit besteht bei Wirkstoffen oder Krankheitszuständen, welche die Magenentleerung beschleunigen und die Darmbewegung steigern, die Möglichkeit einer verringerten Wirkstofffreisetzung und Wirkung.

Edoxaban wird von einem leicht beeinflussbaren Enzymsystem abgebaut. Zusammen mit Hemmstoffen dieses Enzymsystems ergibt sich eine stärkere Wirkung und höhere Blutungswahrscheinlichkeit. Zu diesen Substanzen gehören das ImmunologikumCiclosporin, das AntiarrhythmikumDronedaron, das Makrolid-AntibiotikumErythromycin und das Pilzmittel Ketoconazol. Die Edoxaban-Dosierung muss daher bei gleichzeitiger Anwendung auf 30 Milligramm täglich beschränkt werden.

Es gibt aber auch Wirkstoffe, die das Enzymsystem aktivieren und damit zu verminderter Wirkung von Edoxaban führen. Dazu gehören das Tuberkulose-MittelRifampicin, die AntiepileptikaPhenytoin, Carbamazepin und Phenobarbital sowie Johanniskraut (gegen Depressionen).

Die gleichzeitige Anwendung von Edoxaban und anderen Blutverdünnern (Antikoagulantien) sowie nicht-steroidalen Antirheumatika ist wegen des erhöhten Blutungsrisikos verboten. Nur Acetylsalicylsäure in Dosierungen bis 100 Milligramm täglich ist gleichzeitig erlaubt, bedarf aber bei älteren Patienten ebenfalls der ärztlichen Kontrolle.

Gegenanzeigen

Edoxaban darf nicht eingesetzt werden bei
  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
  • gefährlichen akuten Blutungen
  • Lebererkrankungen, die mit Defekten des Gerinnungsystems und damit der Gefahr schwerer Blutungen einhergehen
  • Wunden oder Situationen, die schwere Blutungen nach sich ziehen können wie
    • akuten oder kürzlich aufgetretenen Magen-Darm-Geschwüre
    • Krebserkrankungen mit hohem Blutungsrisiko
    • kürzlich aufgetretenen Hirn- oder Rückenmarksverletzungen
    • kürzlich durchgeführten Operationen an Gehirn, Rückenmark oder Augen
    • kürzlich aufgetretenen Gehirnblutungen
    • bekannten oder vermuteten Krampfadern in der Speiseröhre
    • Fehlbildungen von Arterien oder Venen
    • Aussackungen von Blutgefäßen (Aneurysmen)
    • größeren Anomalien im Rückenmark oder dem Gehirn.
Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Bewertung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf der Wirkstoff angewendet werden bei Patienten mit übersteigerter oder verminderter Nierenfunktion sowie leicht oder mäßig eingeschränkter Leberfunktion. Bei Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion wird der Einsatz nicht empfohlen.

Hinweise:
Wenn die Blutverdünnung bei einem chirurgischen oder sonstigen Eingriff vorübergehend beendet werden muss, dann ist die Behandlung mit Edoxaban so bald wie möglich und vorzugsweise mindestens 24 Stunden vor dem Eingriff abzubrechen.

Die Anwendung von Edoxaban bei Patienten mit mechanischen Herzklappen, bei Patienten während der ersten drei Monate nach Einsatz einer bioprothetischen Herzklappe mit oder ohne Vorhofflimmern, oder bei Patienten mit mäßig schwerer bis schwerer Verengung der Mitralklappe wurde nicht untersucht. Daher wird die Anwendung von Edoxaban bei diesen Patienten nicht empfohlen.

Die Wirksamkeit und Sicherheit von Edoxaban in der Behandlung und/oder Vorbeugung von Blutgefäßverstopfungen bei Patienten mit akuten Krebserkrankungen sind nicht erwiesen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Edoxaban bei Schwangeren sind nicht erwiesen. Tierexperimente haben Schäden an den Nachkommen gezeigt. Aufgrund der möglichen Missbildungen und des Blutungsrisikos sowie aufgrund von Hinweisen auf eine Durchdringung des Mutterkuchens ist der Einsatz von Edoxaban während der Schwangerschaft verboten. Frauen im gebärfähigen Alter sollten vermeiden, während der Behandlung mit Edoxaban schwanger zu werden.

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Edoxaban bei stillenden Frauen sind nicht erwiesen. Bei Tieren ergaben sich Hinweise, dass Edoxaban in die Muttermilch übergeht. Daher darf der Wirkstoff nicht in der Stillzeit eingesetzt werden. Der Arzt wird darüber entscheiden, ob das Stillen oder die Behandlung zu unterbrechen ist oder ob auf die Behandlung verzichtet werden soll.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Edoxaban bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist nicht erwiesen. Die Anwendung bei diesen Patienten liegt im Ermessen des Arztes.

Warnhinweise

  • Während der Bahndlung mit dem Medikament muss eine Schwangerschaft sicher verhütet werden.
  • Vor Beginn und regelmäßig während längerer Behandlung mit dem Medikament wird der Arzt Lebertests durchführen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Filmtabletten)
10 Stück Filmtabletten
15 Milligramm Edoxaban
28 Stück Filmtabletten
30 Milligramm Edoxaban
98 Stück Filmtabletten
30 Milligramm Edoxaban
10 Stück Filmtabletten
30 Milligramm Edoxaban
10 Stück Filmtabletten
60 Milligramm Edoxaban
28 Stück Filmtabletten
60 Milligramm Edoxaban
98 Stück Filmtabletten
60 Milligramm Edoxaban

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Lixiana 15 mg/ -30 mg/ -60 mg Filmtabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Edoxaban (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.