Januvia 25mg/ -50mg/ -100mg Filmtabletten

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 22.03.2012
Hersteller: Merck Sharp & Dohme Limited
Wirkstoff: Sitagliptin
Darreichnungsform: Filmtablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Januvia 25mg/ -50mg/ -100mg Filmtabletten enthalten den Wirkstoff Sitagliptin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Januvia 25mg/ -50mg/ -100mg Filmtabletten.

Bei Patienten mit Diabetes mellitus vom Typ 2 wird der Wirkstoff zur Verbesserung der Blutzuckerkontrolle eingesetzt. Sitagliptin kann sowohl allein wie in Kombination mit anderen oralen Antidiabetika (Metformin, Sulfonylharnstoffe, Glitazone) eingesetzt werden.

Die Einzeltherapie mit Sitagliptin wird dann angewandt, wenn der Wirkstoff Metformin nicht eingesetzt werden kann. In Zweifach-Therapie kann der Wirkstoff zusammen mit Metformin, einem Sulfonylharnstoff oder einem Glitazon verwendet werden. Auch eine Dreifachtherapie zusammen mit Metformin und einem Glitazon ist möglich. Voraussetzung für die Zufügung von Sitagliptin ist eine nicht ausreichende Senkung des Blutzuckers durch Diät und Bewegung plus einer Monotherapie mit Glitazon, Metformin, einem Sulfonylharnstoff oder der Zweifachtherapie aus Metformin und Sulfonylharnstoff.

Sitagliptin ist darüber hinaus auch als Zusatztherapie zu Insulin bei der ­Behandlung von Patienten mit Typ-2-Diabetes zugelassen. ­Damit ist der Einsatz von des Wirkstoffs allein oder in Kombination mit Metformin zusätzlich zu Insulin erlaubt, wenn Diät und Bewegung plus eine stabile Dosis von Insulin und Metformin nicht ausreichen um den Blutzucker zu senken.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Sitagliptin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen orale Antidiabetika, Antidiabetika, zu welcher der Wirkstoff Sitagliptin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Altersdiabetes; Zuckerkrankheit vom Typ 2 - zur Einzeltherapie
  • Altersdiabetes; Zuckerkrankheit vom Typ 2 - in Kombination mit einem anderen Antidiabetikum zum Einnehmen
  • Altersdiabetes; Zuckerkrankheit vom Typ 2 - in Dreifach-Kombination zusammen mit Metformin und einem Glitazon (Antidiabetika zum Einnehmen)

Dosierung

Das Medikament kann sowohl allein wie in Kombination mit anderen oralen Antidiabetika (Metformin, Sulfonylharnstoffe, Glitazone) eingesetzt werden.

Die Einzeltherapie mit dem Medikament wird dann angewandt, wenn der Wirkstoff Metformin nicht eingesetzt werden kann. In Zweifach-Therapie kann das Medikament zusammen mit Metformin, einem Sulfonylharnstoff oder einem Glitazon verwendet. Auch eine Dreifachtherapie zusammen mit Metformin und einem Glitazon ist möglich.

Bei Kombination mit Metformin oder von Glitazonen sollte deren Dosierung beibehalten und gleichzeitig das Medikament dazu eingenommen werden.

Wird das Medikament mit einem Sulfonylharnstoff kombiniert, kann vom Arzt eine niedrigere Dosierung des Sulfonylharnstoffs verordnet werden, um das Risiko für Unterzuckerungen zu senken.

Die gebräuchliche Dosis beträgt eine Filmtablette (100 Milligramm Sitagliptin) einmal täglich. Haben Sie eine Dosis des Medikaments vergessen, sollten Sie die Einnahme nachholen, sobald Sie sich daran erinnern. Vermeiden Sie jedoch eine doppelte Dosis am selben Tag.

Das Medikament kann unabhängig von der Nahrungsaufnahme angewendet werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Magnesiumstearat
  • mikrokristalline Cellulose
  • Talkum
  • Titandioxid (E 171)
  • Calciumhydrogenphosphat
  • Croscarmellose-Natrium
  • Eisenoxide und -hydroxide (E 172)
  • Macrogol (3350)
  • Natriumstearylfumarat
  • Poly(vinylalkohol)

Nebenwirkungen

Das Auftreten von Nebenwirkungen war in hohem Maße von dem Kombinationspartner von Sitagliptin abhängig:

Sitagliptin + Metformin
Häufige Nebenwirkungen:
Übelkeit.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Schläfrigkeit, Durchfall, Oberbauchschmerzen, Blutzuckerwert-Erniedrigung.

Sitagliptin + ein Sulfonylharnstoff
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Unterzuckerung.

Sitagliptin + Metformin + ein Sulfonylharnstoff
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Unterzuckerung.

Häufige Nebenwirkungen:
Verstopfung.

Sitagliptin + Pioglitazon
Häufige Nebenwirkungen:
Unterzuckerung, Blähungen, Wasseransammlungen in Armen und Beinen.

Besonderheiten:
Zusätzlich zu den oben beschriebenen Nebenwirkungen kam es bei mindestens fünf Prozent der Patienten zu Infektionen der oberen Atemwege und Nasen-Rachen-Entzündungen. Etwas weniger häufig traten Knochen- und Gelenkschmerzen auf sowie Schmerzen in Armen und Beinen.

Nach Markteinführung wurden folgende zusätzliche Nebenwirkungen mit unbekannter Häufigkeit genannt: Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich Schock, Gefäßschwellungen, Hautausschlag, Nesselfieber und schwere Hauterkrankungen einschließlich Stevens-Johnson-Syndrom.

Möglicherweise erhöht die Einnahme des Wirkstoffs das Risiko für die Entstehung einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung. Allerdings gibt es dazu bisher nur Hinweise aus den USA. Bei Übelkeit und Erbrechen, Appetitlosigkeit und Bauchschmerzen sollte die Anwendung des Wirkstoffs sofort unterbrochen und ein Arzt aufgesucht werden.

Auch das Risiko von Krebs der Bauchspeicheldrüse ist möglicherweise durch die Einnahme von Sitagliptin erhöht. Anzeichen, die einen Artzbesuch erfordern, sind ein starker Gewichtsverlust und Gelbsucht.

In seltenen Fällen kann Sitagliptin eine Erhöhung bestimmter Leberwerte (Transaminasen) oder sogar eine Leberentzündung hervorrufen. Bei Anzeichen einer solchen Nebenwirkung (Müdigkeit, Gelbfärbung der Haut, Übelkeit) ist sofort ein Arzt zu verständigen.

Wechselwirkungen

Bisher haben sich in den klinischen Studien keine Wechselwirkungen von Sitagliptin mit anderen Wirkstoffen gezeigt, die eines besonderen Hinweises zur Dosierungsveränderung bedurft hätten. Lediglich sollten Herzpatienten, die besonders empfindlich auf das HerzglykosidDigoxin reagieren, bei einer gemeinsamen Behandlung mit Sitagliptin und Digoxin vom Arzt sorgfältig überwacht werden.

Gegenanzeigen

Der Einsatz von Sitagliptin verbietet sich bei
  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
  • Diabetes mellitus vom Typ 1
  • einer mit der Zuckerkrankheit verbundenen Stoffwechselentgleisung (diabetische Ketoazidose)
  • mäßiger bis schwerer Nierenfunktionsstörung wegen des Fehlens einschlägiger Erfahrungen.
Eine besondere ärztliche Kontrolle ist bei der Behandlung mit dem Wirkstoff erforderlich, wenn Sitagliptin mit einem Sulfonylharnstoff kombiniert wird. Hier kann es zu plötzlichen Unterzuckerungen (Hypoglykämien) kommen; gegebenenfalls muss der Arzt die Dosierung des Sulfonylharnstoffs vermindern.

Nach Markteinführung von Sitagliptin kam es bei einigen Patienten zu schwerwiegenden Überempfindlichkeitsreaktionen auf den Wirkstoff. Diese Reaktionen schließen Schock, Gefäßschwellungen und schwere Hautreaktionen (einschließlich Stevens-Johnson-Syndrom) mit ein. Das Auftreten dieser Reaktionen erfolgte innerhalb der ersten drei Monate nach Beginn der Behandlung mit Sitagliptin, einigen Berichten zufolge nach der ersten Dosis. Falls ein Verdacht auf eine Überempfindlichkeitsreaktion besteht, muss der Wirkstoff sofort abgesetzt werden. Die Diabetesbehandlung ist dann mit anderen Wirkstoffen fortzuführen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Bisher wurden nicht genügend Studien zur Anwendung von Sitagliptin bei schwangeren Frauen durchgeführt. im Tierexperiment ergaben sich jedoch schon
Hinweise auf Missbildungen bei hohen Dosen. Das mögliche Risiko beim Menschen ist unbekannt. Aufgrund der fehlenden Erkenntnisse sollte der Wirkstoff in der Schwangerschaft nicht eingenommen werden.

Es ist nicht bekannt, ob Sitagliptin in die menschliche Muttermilch übertritt. In Tierstudien wurde gezeigt, dass Sitagliptin in die Muttermilch übergeht. Daher sollte der Wirkstoff auch während der Stillzeit nicht eingenommen werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Weil es keine Studien zu Wirkung und Verträglichkeit bei Kindern gibt, darf Sitagliptin nicht bei Personen unter 18 Jahren angewendet werden.

Warnhinweise

  • Autofahren und das Bedienen von Maschinen können durch Schwindel und Schläfrigkeit beeinträchtigt sein.
  • Bei Übelkeit und Erbrechen, Appetitlosigkeit und Bauchschmerzen sollte die Anwendung des Wirkstoffs sofort unterbrochen und ein Arzt aufgesucht werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Filmtabletten)
28 Stück Filmtabletten
25 Milligramm Sitagliptin
98 Stück Filmtabletten
25 Milligramm Sitagliptin
28 Stück Filmtabletten
50 Milligramm Sitagliptin
98 Stück Filmtabletten
50 Milligramm Sitagliptin
28 Stück Filmtabletten
100 Milligramm Sitagliptin
98 Stück Filmtabletten
100 Milligramm Sitagliptin

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Januvia 25mg/ -50mg/ -100mg Filmtabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Sitagliptin (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.