Indo-CT 75 mg Retardkapseln

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 20.05.2008
Hersteller: CT-Arzneimittel GmbH
Wirkstoff: Indometacin
Darreichnungsform: Retardkapsel
Rezeptpflichtig

Wirkung

Indo-CT 75 mg Retardkapseln enthalten den Wirkstoff Indometacin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Indo-CT 75 mg Retardkapseln.

Indometacin wird meist bei Schmerzen aufgrund von Gelenkerkrankungen eingesetzt. Das Schmerzspektrum, das Indometacin dabei abdeckt, reicht von leicht bis mäßig starken Schmerzen beziehungsweise von starken bis sehr starken Schmerzen. Der Wirkstoff kann gleichzeitig die Entzündung wie auch den Schmerz wirksam bekämpfen.

Erkrankungen, bei denen Indometacin zum Einsatz kommt, sind Gicht, Morbus Bechterew, rheumatoide Arthritis, Fibromyalgien, Arthrose, Weichteilrheumatismus und andere entzündlich rheumatische Erkrankungen sowie Regelschmerzen.

Außerdem eignet sich der Wirkstoff zur Behandlung von schmerzhaften Schwellungen und Entzündungen nach Verletzungen und Operationen.

Am Auge wird Indometacin eingesetzt, um eine Entzündung des vorderen Augenabschnittes nach Operationen zu behandeln. Während einer Operation am Auge verhindert Indometacin die Engstellung der Pupille.

Der Wirkstoff steht in Form von Tabletten, Kapseln und Augentropfen sowie als Gel, Spray, Lösungen oder Zäpfchen zur Verfügung.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Indometacin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen nicht-steroidale Antirheumatika, Entzündungshemmer, Schmerzmittel, zu welcher der Wirkstoff Indometacin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • akute und chronische entzündliche Gelenkerkrankungen, einschließlich Gichtanfall
  • chronische entzündlich-rheumatische Erkrankungen mehrerer Gelenke
  • Morbus Bechterew (eine chronische, rheumatisch bedingte, entzündliche Gelenkerkrankung mit Fehlstellung und Versteifung der Wirbelsäule)
  • entzündlich-rheumatische Wirbelsäulenleiden
  • Reizzustände bei abnutzungsbedingten Erkrankungen der Gelenke und der Wirbelsäule
  • Weichteilrheumatismus
  • schmerzhafte Schwellungen oder Entzündungen nach Verletzungen oder Operationen

Dosierung

Die Retardkapsel enthält 75 Milligramm des Wirkstoffes. Erwachsene und Jugendliche über 14 Jahren nehmen täglich eine bis zwei Kapseln ein. Bei einem Gicht-Anfall können auch drei Kapseln notwendig sein. Das Arzneimittel wird unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit und nicht auf nüchternen Magen eingenommen. Bei empfindlichem Magen empfiehlt es sich, die Kapseln während der Mahlzeiten einzunehmen.

Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt. Bei rheumatischen Erkrankungen kann die Einnahme des Arzneimittels über einen längeren Zeitraum erforderlich sein.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Maisstärke
  • Carmellose-Natrium
  • Farbstoff E 171
  • Farbstoff E 172
  • Gelatine
  • Hypromellose
  • Lactose
  • Mikrokristalline Cellulose
  • Natriumdodecylsulfat
  • Povidon

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, leichte Blutungen im Magen-Darm-Trakt, Kopfschmerzen, Benommenheit.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Magengeschwüre, Verdauungsstörungen (Dyspepsie), Blähungen, Bauchkrämpfe, Appetitlosigkeit, Erregung, Reizbarkeit, Müdigkeit, Schwindel, Erhöhung der Leberenzyme, Schläfrigkeit, leichte Ermüdbarkeit, Erschöpfung, Depressionen, Hautjucken, Hautausschlag, Ohrensausen.

Seltene Nebenwirkungen:
Blutiges Erbrechen, Blutstuhl, blutiger Durchfall, Leberschäden, Blutarmut (Anämie), Blutzellverluste, Verwirrtheit, Angststörungen, psychische Störungen, Schlaflosigkeit, Nervenschäden, Muskelschwäche, Krämpfe, Empfindungsstörungen, vorübergehende Bewusstseinsverluste, Koma, Nesselsucht, Haarausfall, Leberschäden, Blutbildungsstörungen wie Verminderung der weißen Blutkörperchen (Leukopenie), Agranulozytose, Verminderung der roten Blutkörperchen (Anämie), Verminderung der Blutplättchen (Thrombozytopenie), Wassereinlagerungen, Doppeltsehen, Taubheit.

Sehr seltene und vereinzelt auftretende Nebenwirkungen:
Mundschleimhautentzündungen (Stomatitis), Zungenentzündungen (Glossitis), Verletzungen der Speiseröhre, Unterbauchbeschwerden, blutende Dickdarmentzündungen, Verschlechterung entzündlicher Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, Verstopfungen, Darmverengungen, Hörstörungen, Gedächtnisstörungen, Desorientierung, Alpträume, Zittern, Depressionen, Hautausschlag mit Blasenbildung, Hautrötung, Lichtüberempfindlichkeit, kleinfleckige Hautblutungen, allergische Hautreaktionen wie Rötungen (Erythem), Juckreiz(Pruritus), Nesselsucht (Urtikaria), makulopapulöse Exantheme oder Erythromelalgie), schwere Verlaufsformen von Hautreaktionen wie dem Stevens-Johnson-Syndrom oder der Lyell-Syndrom), Nierenfunktionsstörungen, Eiweiß oder Blut im Urin, Nierenschädigungen, Bauchspeicheldrüsenentzündungen, Herzrasen, Brustschmerzen, Bluthochdruck, Herzmuskelschwäche, Blutgefäßentzündungen (Vaskulitis), bestimmte Formen der Lungenentzündung (Pneumonitis), Überzuckerung, Zucker im Urin, Vaginalblutungen, Verschlechterung von Entzündungen, schwere Überempfindlichkeitsreaktionen wie Gesichtsschwellungen, Zungenschwellungen, innere Kehlkopfschwellungen mit Einengung der Luftwege, Luftnot bis zum Asthmaanfall, Symptome einer Hirnhautentzündung (aseptische Meningitis) wie Nackensteifigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Fieber oder Bewusstseinstrübung.

Besonderheiten:
Eine Verstärkung der Symptome bei Epilepsie, der Parkinson-Krankheit und psychiatrischen Vorerkrankungen ist durch Indometacin möglich. Abhängig vom Schweregrad der Ausprägungen kann eine Dosisverringerung oder ein Absetzen der Therapie notwendig werden.

Bei älteren Patienten kann Indometacin häufiger zu unerwünschten Wirkungen im Verdauungstrakt führen, vor allem zu Blutungen und Durchbrüchen, die auch tödlich enden können.

Im Verlauf einer Langzeitbehandlung mit Indometacin können in seltenen Fällen Verfärbungen oder Trübungen der Netzhaut oder Hornhaut im Auge auftreten.

Wenn während der Anwendung von Indometacin Zeichen einer Infektion neu auftreten oder sich verschlimmern, wird dem Patienten empfohlen, unverzüglich den Arzt aufzusuchen.

Bei einer Injektion in den Muskel kann es an der Injektionsstelle zu einem brennendem Gefühl kommen. Bei fehlerhafter Injektion können auch sterile Abszesse, so genannte Fettgewebsnekrosen, auftreten.

Indometacin erhöht geringfügig das Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall. Dieses Risiko ist wahrscheinlicher, umso höher die Dosis ist und je länger die Behandlung dauert. Die empfohlene Dosis oder Behandlungsdauer ist nicht zu überschreiten. Alle Nebenwirkungen vermindern sich, wenn die niedrigste wirksame Dosis über den kürzest möglichen Zeitraum angewendet wird.

Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Einnahme von Indometacin und Digoxin, Lithium, Methotrexat oder Phenytoin erhöht die Konzentration dieser Wirkstoffe im Blut. Es kann zu Vergiftungen kommen.

Bei gleichzeitiger Gabe von Mitteln gegen Diabetes (orale Antidiabetika) wird deren blutzuckerspiegelsenkende Wirkung verstärkt. Es wird daher eine ärztliche Kontrolle der Blutzuckerwerte empfohlen. Bei Diabetikern muss eventuell die Dosis der Antidiabetika durch den Arzt angepasst werden.

Die gleichzeitige Einnahme von kaliumsparenden Entwässerungsmitteln (Diuretika) erhöht die Gefahr einer zu hohen Kaliumkonzentration im Blut.

Mittel gegen Bluthochdruck (Antihypertonika) und Entwässerungsmittel (Diuretika) werden in ihrer Wirkung durch Indometacin abgeschwächt.

Indometacin kann die Wirkung von ACE-Hemmern abschwächen, gleichzeitig erhöht sich die Gefahr von Nierenschädigungen.

Probenecid und Sulfinpyrazon verringern die Indometacin-Ausscheidung und erhöhen damit die Gefahr unerwünschter Wirkungen.

Außerdem erhöht sich durch die Einnahme von anderen nichtsteroidalen Antirheumatika (einschließlich der so genannten Coxibe oder selektiven COX 2-Hemmer) oder von Glukokortikoiden die Gefahr von Nebenwirkungen, insbesondere das Risiko von Magen-Darm-Blutungen und -Geschwüren ist erhöht. Die Kombination der genannten Wirkstoffe ist daher zu vermeiden.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Indometacin und Antikoagulanzien besteht eine erhöhte Blutungsgefahr.

Die nierenschädigende Wirkung von Ciclosporin wird durch Indometacin verstärkt.

In Kombination mit Acetylsalicylsäure kann die Wirkung von Indometacin abgeschwächt werden, während sich bei gleichzeitiger Gabe von Phenobarbital dessen Wirkung verringert.

Gegenanzeigen

Indometacin darf nicht bei Überempfindlichkeit (Allergie) gegen den Wirkstoff verabreicht werden.

Patienten, die auf die Einnahme von ähnlich wirkenden Wirkstoffen (wie zum Beispiel Acetylsalicylsäure oder andere nicht-steroidale Antirheumatika) mit Asthma-Anfällen, Verengung der Atemwege (Bronchospasmen), akutem Schnupfen (Rhinitis) oder roten, juckenden Hautausschlägen (Urtikaria) reagieren, dürfen den Wirkstoff ebenfalls nicht einnehmen.

Patienten, die eine erhöhte Blutungsneigung haben, sollten kein Indometacin einnehmen, weil es die Blutgerinnung beeinflusst. Hiervon sind zum Beispiel Patienten betroffen, die einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt erlitten haben, und nun blutverdünnende Wirkstoffe einnehmen. Auch Patienten mit Blutbildungs- oder Blutgerinnungsstörungen sollten Indometacin nicht ohne ärztliche Beratung anwenden.

Auch Menschen mit einer schweren Herzmuskelschwäche dürfen Indometacin nicht einnehmen.

Indometacin kann selbst Magen- und Darmgeschwüre hervorrufen. Patienten mit Magen-Darm-Geschwüren in der Vorgeschichte oder Magen-Darm-Beschwerden, entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa sollten den Wirkstoff nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt einnehmen.

Patienten mit Asthma bronchiale , Heuschnupfen (Allergie), Nasenpolypen oder chronischen Atemwegsinfektionen dürfen Indometacin nur unter regelmäßiger ärztlicher Kontrolle anwenden.

Patienten mit einer leichten bis mittelschweren Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz), akuten Stoffwechselstörungen wie hepatische Porphyrien, Leberfunktionsstörungen oder Bluthochdruck sollten sich vor der Anwendung ebenfalls mit ihrem Arzt beraten. Das betrifft auch ältere Menschen, Kinder, Alkoholiker und Patienten mit bestimmten Immunerkrankungen wie systemischer Lupus erythematodes oder Mischkollagenosen.

Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen (Niereninsuffizienz) kann es zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion durch Indometacin kommen. Eine besondere ärztliche Beobachtung ist hier erforderlich.

Direkt nach größeren chirurgischen Eingriffen darf Indometacin nur mit besonderer ärztlicher Vorsicht eingenommen werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Indometacin sollte in der Schwangerschaft und während der Stillzeit nicht verwendet werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Indometacin sollte bei Kindern nur auf ärztlichen Rat angewendet werden.

Warnhinweise

  • Das Reaktionsvermögen kann durch die Einnahme des Medikaments beeinträchtigt werden.
  • Die Leber- und Nierenwerte müssen während der Behandlung regelmäßig ärztlich kontrolliert werden.
  • Das Blutbild muss regelmäßig während der Behandlung vom Arzt auf Blutbildungsstörungen untersucht werden.
  • Bei Fieber, Halsschmerzen, oberflächlichen Wunden im Mund, grippeartigen Beschwerden, starker Abgeschlagenheit, Nasenbluten, Hautblutungen, Gesichtsschwellung, Zungenschwellung, Einengung der Luftwege, Luftnot oder Herzjagen muss sofort ein Arzt aufgesucht werden.
  • Bei Langzeittherapie sollte der Patient regelmäßig vom Augenarzt untersucht werden.
  • Tritt während der Behandlung mit dem Medikament Verschwommensehen auf, muss der Augenarzt aufgesucht werden.
  • Bei Anzeichen einer Infektion oder Verschlimmerung einer Infektion druch das Medikament muss ein Arzt aufgesucht werden.
  • Bei längerem Gebrauch des Medikaments können Kopfschmerzen auftreten, die nicht durch erhöhte Dosen behandelt werden dürfen.
  • Bei Bluthochdruck und/oder leichter bis mittelschwerer Herzmuskelschwäche in der Vorgeschichte ist eine regelmäßige ärztliche Kontrolle nötig, weil das Medikament Wassereinlagerungen im Gewebe verursachen kann.
  • Der Wirkstoff ist in Form einer Retardkapsel nicht zur Behandlung akuter Beschwerden geeignet.
  • Bei den angeborenen Stoffwechselerkrankungen Galactose-Unverträglichkeit, Lactase-Mangel, Glucose-Galactose-Malabsorption, Fructose-Unverträglichkeit oder Saccharase-Isomaltase-Mangel darf das Arzneimittel nicht eingenommen werden.
  • Das Arzneimittel soll bei Kindern und Jugendlichen nicht angewendet werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Retardkapseln)
20 Stück Retardkapseln
75 Milligramm Indometacin
50 Stück Retardkapseln
75 Milligramm Indometacin

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Indo-CT 75 mg Retardkapseln sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Indometacin (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.