Granisetron Denk 1 mg/ml Konzentrat

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Hersteller: Denk Pharma
Wirkstoff: Granisetron
Darreichnungsform: Infusionslösungs­konzentrat
Rezeptpflichtig

Wirkung

Granisetron Denk 1 mg/ml Konzentrat enthält den Wirkstoff Granisetron. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Granisetron Denk 1 mg/ml Konzentrat.

Granisetron gehört zu den 5-HT3-Antagonisten (Serotonin-Antagonisten), die gegen gesteigerten Brechreiz eingesetzt werden. Es ist vor allem wirksam bei Brechreiz und Übelkeit, die in Zusammenhang mit operativen Eingriffen, Bestrahlungstherapie oder der Therapie mit Zytostatika stehen.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Granisetron sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Antiemetika (Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen), zu welcher der Wirkstoff Granisetron gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • akute Übelkeit und Erbrechen durch eine Zytostatika-Behandlung oder Bestrahlungen
  • Übelkeit und Erbrechen nach Operationen als Folge der Narkose

Dosierung

Zur Vorbeugung akuter und verzögert einsetzender Übelkeit durch Krebs-Medikamente und Bestrahlungen wird fünf Minuten vor Beginn der Therapiemaßnahme eine Dosis von einem bis drei Milligramm (10 bis 40 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht) entweder als langsame Injektion in die Vene oder nach Verdünnung als Infusion in die Vene verabreicht.
Zu diesen Anwendungen wird die Lösung auf fünf Milliliter pro Milligramm Granisetron verdünnt.

Die vorgenannten Dosierungen dienen auch zur Behandlung akuter Übelkeit. Um Übelkeit dauerhaft zu verhindern, können im Abstand von mindestens zehn Minuten weitere Dosen den Medikaments gegeben werden.

Die Tageshöchstdosis liegt jedoch bei neun Milligramm Granisetron innerhalb von 24 Stunden; sie darf nicht überschritten werden.

Auch Kinder im Alter von zwei Jahren und älter können mit einer Dosis von
10 bis 40 Mikrogramm/Kilogramm Körpergewicht (bis zu einer Tageshöchstdosis von insgesamt drei Milligramm Granisetron) behandelt werden. Dazu wird das Konzentrat vor Beginn der Chemotherapie nach Verdünnung in 10 bis 30 Milliliter Trägerlösung als Infusion über fünf Minuten in die Vene verabreicht. Bei Bedarf kann innerhalb eines 24-Stunden-Zeitraums eine zusätzliche Dosis verabreicht werden. Diese zusätzliche Dosis darf erst mit einem Mindestabstand von zehn Minuten zur ersten Infusion gegeben werden.

Zur Verhinderung von Übelkeit nach Operationen wird die erste Dosis des Medikaments schon vor Einleitung der Narkose gegeben. Dazu verabreicht der Arzt ein Milligramm Granisetron (zehn Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht) langsam als Injektion in die Vene. Innerhalb von 24 Stunden sollte eine Höchstdosis von drei Milligramm dabei nicht überschritten werden. Für Kinder und Jugendliche können keine Dosierungsempfehlungen gegeben werden, da sich das Medikament zur Verhinderung von Übelkeit nach Operationen bei dieser Altersgruppe nicht eindeutig als wirksam erwiesen hat.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Natriumchlorid
  • Citronensäure-Monohydrat
  • Natriumhydroxid
  • Wasser für Injektionszwecke

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Verstopfung.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Grippeartige Symptome, Fieber, Schüttelfrost, Schwächegefühl, Benommenheit, Schwindel, Schlaflosigkeit, Stimmungsschwankungen, Angstgefühl, Müdigkeit.

Seltene Nebenwirkungen:
Vorübergehender Anstieg der Leberenzymkonzentration im Blut, Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautausschläge, Wassereinlagerungen (Ödeme), anaphylaktische Reaktionen; Blutdruckabfall, Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen;
bei wiederholter Anwendung als Injektion über eine Vene: örtliche Beschwerden an der Einstichstelle.

Wechselwirkungen

In Verbindung mit dem Narkosemittel Phenobarbital steigt die Nierenausscheidung von Granisetron um circa ein Viertel, wenn dieses direkt ins Blut (intravenös) gegeben wurde.

Granisetron sollte nur mit Vorsicht zusammen mit dem Parkinson-MittelApomorphin eingenommen werden. Bei dem chemisch ähnlichen Ondansetron kann es nämlich aufgrund bisher unbekannter Wechselwirkungen zu starkem Blutdruckabfall und Ohnmacht kommen.

Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen Granisetron oder andere 5-HT3-Antagonisten darf der Wirkstoff nicht eingenommen werden.

Bei Leberfunktionsstörungen darf es nur unter besonderer Vorsicht angewendet werden. Dies gilt auch, wenn die Beweglichkeit des Darms beeinträchtigt ist.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Bisher gibt es keine Hinweise auf Gefahren für Mutter oder Kind während der Schwangerschaft. Dennoch sollte wegen mangelnder Erfahrung auf die Einnahme des Medikaments während einer Schwangerschaft verzichtet werden.

Aus dem gleichen Grund darf das Medikament während der Stillzeit nicht verabreicht werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Kinder unter einem Jahr sollten das Medikament nicht erhalten. Für die Anwendung als Infusion über eine Vene liegt diese Grenze bei zwei Jahren.

Warnhinweise

  • Das Reaktionsvermögen kann beeinträchtigt sein.
  • Vorsicht ist im Straßenverkehr und beim Bedienen von potenziell gefährlichen Maschinen geboten.
  • Bei wiederholter Gabe muss der Arzt die Leberfunktion und das Blutbild kontrollieren.
  • Das Medikament darf nicht eingefroren werden.
  • Die Ampullen sind im Umkarton aufzubewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Milliliter Infusionslösungs­konzentrat)
5 Milliliter Infusionslösungs­konzentrat
1 Milligramm Granisetron
1 Milliliter Infusionslösungs­konzentrat
1 Milligramm Granisetron

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Granisetron Denk 1 mg/ml Konzentrat sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Granisetron (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Infusionslösungs­konzentrat

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.