Gelusil Lac Tabletten

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 14.10.2007
Hersteller: PFIZER GmbH
Wirkstoff: Almasilat
Darreichnungsform: Kautablette
Rezeptfrei

Wirkung

Gelusil Lac Tabletten enthalten den Wirkstoff Almasilat. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Gelusil Lac Tabletten.

Almasilat wird angewendet, um die Beschwerden bei säurebedingten (peptischen) Erkrankungen wie Sodbrennen und Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre zu behandeln.

Hierfür sollten bis zu viermal täglich 1000 Milligramm Almasilat nach den Mahlzeiten und vor dem Schlafen eingenommen werden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Almasilat sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Antazida, Mittel gegen zu viel Magensäure, zu welcher der Wirkstoff Almasilat gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Säurebeschwerden verschiedener Art wie Sodbrennen oder saures Aufstoßen, zur unterstützenden Therapie bei Magengeschwüren und Zwölffingerdarmgeschwüren

Dosierung

Mehrmals täglich sollten ein bis zwei Kautabletten eingenommen werden. Die Tabletten können gekaut oder auch gelutscht werden.

Die Einnahme erfolgt ein bis zwei Stunden nach den Mahlzeiten, unmittelbar vor dem Schlafengehen oder bei akuten Beschwerden.

Bei ausbleibender Besserung der Beschwerden nach über zweiwöchiger Anwendung sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Magnesiumstearat
  • Aromastoffe
  • Lactose
  • Magermilchpulver
  • Saccharose

Nebenwirkungen

Seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen.

Sehr seltene oder vereinzelte Nebenwirkungen:
Durch hohe Dosierungen: breiige Stühle; Obstipation; Magendrücken; Blähungen; Übelkeit (Übelkeit und Erbrechen.
Bei langfristiger Anwendung: Silikatsteine in Niere und Harnblase.

Besonderheiten:
Bei Nierenfunktionsstörungen kann es zu Magnesiumanreicherung, Aluminiumeinlagerungen und Phosphatverarmung kommen. Diese Effekte können bei langfristiger Einnahme und/oder hohen Dosierungen auch bei Anwendern mit gesunden Nieren auftreten. Als Folge davon können Müdigkeit, Muskelschwäche oder Herzrhythmusstörungen auftreten.

Wechselwirkungen

Almasilat verringert die Aufnahme von Herzglykosiden und von verschiedenen Antibiotika (Tetrazyklinen, Chinolonderivaten) in die Blutbahn.
Außerdem kann Almasilat die Aufnahme von Phenytoin (Epilepsiemittel), Chenodesoxycholsäure (bei Gallensteinen), Cimetidin und Ranitidin (H2-Rezeptorenblocker), bestimmten Ionen (Eisen, Fluorid, Phosphat), herzwirksamen Betablockern, blutgerinnungshemmenden Arzneistoffen und Halofantrin (Malariamittel) beeinträchtigen. Dies gilt auch für Isoniazid (Tuberkulosemittel) und Chlorpromazin (Psychopharmakon).

Die Aufnahme des ParkinsonmittelsLevodopa wird durch Almasilat erhöht.

Bei gleichzeitiger Einnahme von sauren Getränken (Obstsaft) oder Brausetabletten (aufgrund ihres Zitronensäuregehalts) ist die Aufnahme von Aluminium aus dem Almasilat erhöht.

Almasilat erhöht den pH-Wert des Harns (Alkalisierung). Dadurch kann die Ausscheidung von Chinidin, einem herzwirksamen Arzneistoff und Malariamittel, verringert werden. Die Ausscheidung von salicylathaltigen Wirkstoffen, wie zum Beispiel Acetylsalicylsäure ist dagegen unter Umständen erhöht.

Ein zeitlicher Abstand (ein bis zwei Stunden) zwischen der Einnahme von Almasilat und anderen Medikamenten oder sauren Getränken ist in jedem Fall ratsam.

Gegenanzeigen

Almasilat darf nicht eingenommen werden bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder gegen die enthaltenen Mineralien Aluminium und Magnesium sowie bei Verstopfung, Dickdarmverschluss oder verminderten Phosphatblutwerten.

Almasilat darf von Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion nur bei regelmäßiger ärztlicher Kontrolle der Aluminium- und Magnesiumblutwerte angewendet werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Almasilat kann während der Schwangerschaft angewendet werden. Die Einnahme sollte jedoch wegen der möglichen Aluminiumbelastung des Ungeborenen nur in niedrigen Dosen und nur über einen kurzen Zeitraum erfolgen. In jedem Fall sollte mit dem Frauen- oder Hausarzt eine Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.

Für Aluminiumverbindungen ist ein geringer Übergang in die Muttermilch beschrieben worden. Da Aluminium vom Kind nur geringfügig aufgenommen wird, ist kein Risiko zu erwarten. Dennoch sollte Almasilat aufgrund fehlender Untersuchungen in der Stillzeit nur kurzfristig eingesetzt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Almasilat sollte wegen unzureichender Erfahrungen bei Kindern unter 12 Jahren nicht angewendet werden.

Warnhinweise

  • Der Gehalt an Lactose und Milcheiweiß kann bei bestehender Allergie oder Empfindlichkeit gegen diese Stoffe zu Unverträglichkeiten führen.
  • Eine Tablette entspricht 0,035 Broteinheiten für Diabetiker.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Kautabletten)
100 Stück Kautabletten
500 Milligramm Almasilat
20 Stück Kautabletten
500 Milligramm Almasilat
50 Stück Kautabletten
500 Milligramm Almasilat

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Gelusil Lac Tabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Almasilat (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Pulverbeutel
Kautabletten

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.