Doppel Spalt compact

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 05.12.2007
Hersteller: Whitehall Much GmH
Wirkstoffkombination: Acetylsalicylsäure + Coffein
Darreichnungsform: Tablette
Rezeptfrei

Wirkung

Doppel Spalt compact enthält die Wirkstoffkombination Acetylsalicylsäure + Coffein.

Die Wirkstoffkombination aus Acetylsalicylsäure und Coffein wird vor allem zur Linderung von Schmerzen (leicht bis mäßig stark) eingesetzt, beispielsweise bei Schmerzen der Gelenke oder Kopfschmerzen, Zahnschmerzen und Regelschmerzen. Aber auch bei der Migräne findet diese Wirkstoffkombination Anwendung.

Daneben kann die Kombination bei Entzündungen vor allem des Bewegungsapparats (beispielsweise der Gelenke) angewendet werden, um ein Abklingen der Entzündungsreaktion zu bewirken.

Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Senkung von Fieber, zum Beispiel bei Erkältungskrankheiten.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Acetylsalicylsäure + Coffein sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen nicht-opioide Schmerzmittel, nicht-steroidale Antirheumatika, Schmerzmittel, zu welchen die Wirkstoffkombination Acetylsalicylsäure + Coffein gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

    Dosierung

    Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren nehmen bis zu dreimal täglich ein bis zwei Tabletten ein. Der zeitliche Abstand zwischen den Einnahmen sollte mindestens vier Stunden betragen. Nicht mehr als sechs Tabletten pro Tag einnehmen.

    Die Tabletten sollten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (am besten Wasser) und nicht auf nüchternen Magen eingenommen werden.

    Die Dosierung und Dauer der Behandlung richtet sich nach der Art und Schwere der Erkrankung. Ohne ärztliche Anweisung darf das Arzneimittel nur für wenige Tage und nicht in erhöhter Dosierung angewendet werden. Kinder unter 14 Jahren dürfen das Arzneimittel nur auf besondere ärztliche Anweisung hin einnehmen.

    Sonstige Bestandteile

    Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

    • Maisstärke
    • mikrokristalline Cellulose

    Nebenwirkungen

    Häufige Nebenwirkungen:
    Magenschmerzen; bei längerer Einnahme in höheren Dosen: Wirkungsverlust durch Gewöhnung.

    Gelegentliche Nebenwirkungen:
    Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Schlafstörungen, innere Unruhe, Herzrasen, Reizbarkeit, Kopfschmerzen, Muskelzittern (Tremor).

    Seltene Nebenwirkungen:
    Magengeschwüre, Magenblutungen, Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautausschläge und Rötungen.
    Bei längerer Einnahme von Acetylsalicylsäure:
    Schwindel, Tinnitus (Ohrgeräusche, Ohrenklingeln), Sehstörungen, Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme), Schläfrigkeit, Säure-Basen-Haushaltsstörungen.
    Bei abruptem Absetzen nach längerer Anwendung:
    Kopfschmerzen, Müdigkeit, Nervosität , Muskelzittern, vegetative Symptome (beispielsweise Schweißausbrüche, Herzschlagveränderungen, Übelkeit, schnellere Atmung).

    Vereinzelte Nebenwirkungen:
    Nieren- und Leberfunktionsstörungen, Gichtanfall, Unterzuckerung (bei Diabetikern), Blutplättchenmangel, Verminderung der weißen Blutzellen, schwere Hautreaktionen, Verschlechterung nicht infektiös-bedingter Entzündungen.

    Besonderheiten:
    Sollten Hautrötungen mit Juckreiz und/oder Atemnot auftreten, kann es sich um eine allergische Reaktion auf die Acetylsalicylsäure handeln. Dann muss sofort ein Arzt aufgesucht werden.

    Wechselwirkungen

    Der Einsatz der Kombination kann verschiedene Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen haben. Zu einer Wirkungsverstärkung kommt es bei:
    • blutverdünnenden Antikoagulanzien
    • Digoxin (einem Mittel gegen Herzschwäche), Barbituraten (Gruppe von Medikamenten, die zur Narkose oder bei Krampfleiden eingesetzt werden) und Lithium (ein Mittel gegen Depressionen). Die Kombination erhöht die Konzentration der Wirkstoffe im Blut.
    • Sulfonylharnstoffen und Abkömmlingen im Sinne einer verstärkten Blutzuckersenkung
    • Sulfonamiden (Gruppe von Antibiotika gegen Infektionen durch Bakterien)
    • Trijodthyronin (Schilddrüsenmittel)
    • dem Epilepsie-Mittel Valproinsäure
    • Medikamenten, die den Herzschlag erhöhen. Hierzu gehören beispielsweise Thyroxin (ein Schilddrüsenmittel) und Sympathomimetika (Gruppe von Mitteln, die beispielsweise gegen Asthma, zur Hemmung vorzeitiger Wehen oder bei Herzmuskelschwäche eingesetzt werden).
    • Theophyllin (Asthma-Mittel) durch eine verlangsamte Ausscheidung.
    Weitere Wechselwirkungen sind:
    • Erhöhung des Risikos für Magen-Darm-Blutungen bei gleichzeitiger Einnahme von Glukokortikoiden (Hormonmitteln, die bei den verschiedensten Entzündungsreaktionen eingesetzt werden) oder gleichzeitigem Alkoholkonsum
    • Verstärkung der Nebenwirkungen, zum Beispiel Magenschmerzen, von nicht-steroidalen Antirheumatika wie Diclofenac oder Ibuprofen
    • Verstärkung der Wirkung und Nebenwirkungen von Methotrexat, einem Mittel gegen chronisches Gelenkrheuma und chronisch entzündliche Darmerkrankungen
    • Abschwächung der Wirkung von Aldosteronantagonisten und Schleifendiuretika (beides so genannte Entwässerungsmittel gegen Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme), zur Herzentlastung bei Herzmuskelschwäche oder Bluthochdruck) sowie von Beruhigungsmitteln (beispielsweise H1-Antihistaminika und Barbituraten, Gichtmitteln und Mitteln gegen Bluthochdruck).
    Auch die Wirkung der Kombination selbst kann durch andere Wirkstoffe beeinflusst werden:
    • Zur Verstärkung kommt es, wenn der Abbau der Kombination in der Leber verzögert ist. Das bewirken Cimetidin (Magenschutzmittel), Verhütungspillen, Disulfiram (Mittel gegen Alkoholabhängigkeit) und eine Gruppe von Antibiotika, die Gyrasehemmer.
    • Zur Wirkungsabschwächung kommt es zum Beispiel durch Barbiturate und Rauchen. Beides beschleunigt den Abbau der Kombination in der Leber.

    Gegenanzeigen

    Die Kombination darf nicht eingenommen werden bei
    • Überempfindlichkeit gegen Acetylsalicylsäure und Coffein oder deren chemische Verwandte
    • Magengeschwüren oder Darmgeschwüren
    • Asthma, da die Kombination einen Asthmaanfall hervorrufen kann.
    • erhöhter Blutungsneigung, da diese verstärkt wird.
    • Gicht, weil die Kombination einen Gichtanfall auslösen kann.
    • vorgeschädigter Niere
    • schwerer Leberfunktionsstörung
    • Herzmuskelschwäche.
    Eine strenge ärztliche Abwägung von Nutzen und Risiko der Einnahme ist nötig, wenn

    Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

    Die Einnahme der Kombination ist in jedem Fall ab dem dritten Schwangerschaftsmonat verboten. In den ersten Monaten der Schwangerschaft kann diese Wirkstoffkombination nach strenger ärztlicher Abwägung von Nutzen und Risiko in kleineren Dosierungen verabreicht werden.

    Während der Stillzeit dürfen hohe Dosen nicht gegeben werden. In niedrigeren Dosierungen kann die Kombination nach strenger ärztlicher Abwägung der Risiken eingenommen werden. Zu beachten ist jedoch, dass beide Wirkstoffe in die Muttermilch übergehen und dadurch beim Kind zu Unruhe und Verdauungsstörungen führen können.

    Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

    Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sollten von der Behandlung mit der Kombination absehen. Es besteht die Gefahr eines lebensbedrohlichen Reye-Syndroms. Ein Hinweis darauf ist lang anhaltendes Erbrechen als Reaktion auf die Wirkstoffeinnahme.

    Warnhinweise

    • Das Medikament kann bei Überdosierung zur Vergiftung führen.
    • Die Verabreichung der Kombination bei Kindern und Jugendlichen ist streng abzuwägen.
    • Die Kombination darf nicht über einen längeren Zeitraum in höheren Dosen ohne Befragung des Arztes eingenommen werden.
    • Bei Langzeitbehandlung in höherer Dosierung sind Nierenschäden möglich.
    • Bei Blut im Urin, Blutstuhl, Bluterbrechen oder blutigem Durchfall sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.
    • Bei Schilddrüsenüberfunktion darf die Kombination nur auf ärztliche Anweisung eingenommen werden.
    • Kinder unter 14 Jahren sollten das Arzneimittel nur auf ärztliche Anordnung einnehmen.
    • Vorsicht bei erhöhten Harnsäurespiegeln. Das Arzneimittel kann unter Umständen einen Gichtanfall auslösen.
    • Nicht anwenden bei Asthma.

    Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

    Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

    Packungsgrößen

    Packungsgröße und Darreichungsform
    20 Stück Tablette

    Vergleichbare Medikamente

    Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Doppel Spalt compact sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Acetylsalicylsäure + Coffein (ggf. auch Generika).

    Medikament
    Darreichungsform
    Tabletten

    Disclaimer:
    Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.