Dexamytrex Kombipackung

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 22.10.2007
Hersteller: Mann (Dr. Gerhard Mann, Chem.-pharm. Fabrik GmbH)
Wirkstoffkombination: Gentamicin + Dexamethason
Darreichnungsform: Augentropfen
Rezeptpflichtig

Wirkung

Dexamytrex Kombipackung enthält die Wirkstoffkombination Gentamicin + Dexamethason. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Dexamytrex Kombipackung.

Die Kombination aus den Wirkstoffen Gentamicin und Dexamethason wird in Form von Augentropfen oder Augensalben bei bakteriellen Infektionen und Entzündungen des vorderen Augenabschnittes angewendet, sofern diese von Gentamicin-empfindlichen Erregern verursacht sind.

Zu solchen Augeninfektionen durch Bakterien gehören Bindehautentzündungen (Konjunktivitis), Hornhautentzündungen (Keratitis), Entzündungen der Lidränder (Blepharitis) und Gerstenkörner.

Behandelt werden können mit der Wirkstoffkombination außerdem allergisch bedingte Entzündungen der Bindehaut und des Lidrandes.

Daneben dient Gentamicin in Kombination mit Dexamethason zur Infektionsvorbeugung bei Verletzungen des vorderen Augenabschnitts und zur Behandlung von Entzündungszuständen nach chirurgischen Eingriffen am Auge.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Gentamicin + Dexamethason sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Glukokortikoide, Aminoglykosid-Antibiotika, Entzündungshemmer, Antibiotika, zu welchen die Wirkstoffkombination Gentamicin + Dexamethason gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • bakterielle Infektionen des vorderen Augenabschnitts, zum Beispiel Entzündung von Bindehaut, Hornhaut und des Lidrandes, die eine stark entzündliche Reaktion aufweisen
  • allergische Entzündung der Bindehaut und des Lidrandes, die durch eine zusätzliche Infektion mit Bakterien gekennzeichnet ist

Dosierung

Die Augensalbe wird drei- bis viermal täglich und vor dem Schlafengehen in den unteren Bindehautsack eingebracht. Zusätzlich wird je ein Tropfen der Augentropfen-Lösung vier- bis sechsmal täglich eingeträufelt.

Allgemein sollte die Behandlungsdauer mit der Salbe und den Tropfen nicht länger als zwei Wochen dauern.

Regelmäßige Kontrollen des Augeninnendruckes sollten erfolgen.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • alpha-Tocopherol
  • Butylhydroxytoluol
  • Cetrimid
  • Chlorobutanol ½H2O
  • Citronensäure 1H2O
  • dickflüssiges Paraffin
  • Glycerol 85 Vol.%
  • Glycerolmonostearat
  • Hypromellose
  • Kaliumdihydrogenphosphat
  • Natriumedetat
  • Natriummetabisulfit
  • Natriummonohydrogenphosphat 12H2O
  • Palmitoylascorbinsäure (E 304)
  • Povidon K 25
  • Propylenglycol
  • Wasser für Injektionszwecke
  • weiße Vaseline
  • Wollwachs

Nebenwirkungen

Seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen wie kurzzeitiges leichtes Augenbrennen, Rötungen, Fremdkörpergefühl, vermehrter Tränenfluss.

Sehr seltene und vereinzelt auftretende Nebenwirkungen:
Pupillenerweiterung (Mydriasis).

Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Wundheilungsstörungen (nach Augenverletzungen), Augeninnendruckerhöhung (grüner Star), Linsentrübung (Katarakt), Schleiersehen.

Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Anwendung der Wirkstoffkombination mit anderen den Augeninnendruck steigernden Wirkstoffen (zum Beispiel Atropin oder andere vergleichbare Anticholinergika) kann eine zusätzliche Steigerung des Augeninnendrucks hervorrufen.

Der Wirkstoff Gentamicin ist unverträglich mit den Wirkstoffen Amphotericin B, Heparin, Sulfadiazin, Cefalotin und Cloxacillin. Die gleichzeitige Anwendung am Auge kann zu sichtbaren Niederschlägen im Bindehautsack führen.

Werden andere Augentropfen oder Augensalben zusätzlich angewendet, sollte zwischen beiden Behandlungen mindestens ein Zeitraum von 15 Minuten liegen.

Gegenanzeigen

Die Wirkstoffkombination darf bei Überempfindlichkeit gegen Gentamicin oder Dexamethason, bei Augeninfektionen durch Herpesviren (Herpes corneae superficialis), Geschwüren und Verletzungen der Hornhaut, Augentuberkulosen sowie Pilzinfektionen am Auge (Augenmykosen) oder virusbedingten Augenerkrankungen nicht angewendet werden.

Ebenso dürfen Patienten mit erhöhtem Augeninnendruck durch die Augenkrankheit grüner Star (Eng- und Weitwinkelglaukom) oder akuten eitrigen Erkrankungen des vorderen Augenabschnittes die Wirkstoffkombination nicht einsetzen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Da auch nach Anwendung von Glukokortikoiden am Auge nicht ausgeschlossen werden kann, dass die Wirkstoffe in den Körper der Mutter aufgenommen werden und so das Ungeborene schädigen können, sollte die Kombination aus den Wirkstoffen Gentamicin und Dexamethason während der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden.

Glukokortikoide wie Dexamethason gehen in die Muttermich über. Gelangt der Wirkstoff über die Haut oder Schleimhaut in den Blutkreislauf der Mutter und dadurch in die Muttermilch, kann der Säugling geschädigt werden. Deshalb sollte die Behandlung mit dem Wirkstoff ärztlich sorgfältig abgewogen werden. Sind aus Krankheitgründen höhere Konzentrationen von Dexamethason erforderlich, sollte vor der Anwendung abgestillt werden.

Der Wirkstoff Gentamicin gelangt nur in sehr geringen Mengen in die Muttermilch. Obwohl beim gestillten Säugling bislang keine unerwünschten Wirkungen beobachtet wurden, wird ebenfalls zur ärztlichen Nutzen-Risiko-Abwägung vor der Anwendung geraten.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Für die Anwendung der Wirkstoffkombination Gentamicin und Dexamethason bei Kindern liegen bislang keine ausreichenden Erfahrungen und Erkenntnisse vor. Daher sollte die Kombination nur nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung bei Kindern angewandt werden.

Warnhinweise

  • Auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch kann das Sehvermögen und somit das Reaktionsvermögen im Straßenverkehr oder die Bedienung von Maschinen beeinträchtigt werden.
  • Während der Anwendung dürfen keine Kontaktlinsen getragen werden.
  • Wenn andere Augenarzneimittel zur gleichen Zeit äußerlich angewendet werden, sollte zwischen den beiden Behandlungen ein zeitlicher Abstand von etwa 15 Minuten eingehalten werden.
  • Das Arzneimittel kann bei häufiger Anwendung Reizungen des Auges (Brennen, Rötungen, Fremdkörpergefühl) hervorrufen. Bei längerer Anwendung schädigt es die Hornhaut.
  • Die Behandlung sollte nicht länger als zwei Wochen dauern.
  • Eine Kontrolle des Augendruckes ist zu empfehlen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
3 Gramm Augensalbe
5 Gramm Augentropfen

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Dexamytrex Kombipackung sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Gentamicin + Dexamethason (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Augensalbe, Augentropfen

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.