Carbabeta 300 retard/-400 retard/-600 retard
Hersteller: betapharm Arzneimittel GmbH
Wirkstoff: Carbamazepin
Darreichungsform: Retardtablette
Bitte beachten: Die Angaben zur Wirkung beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihren Arzt oder Apotheker oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.
Carbabeta 300 retard/-400 retard/-600 retard
Wirkung
Carbabeta 300 retard/-400 retard/-600 retard enthält den Wirkstoff Carbamazepin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Carbabeta 300 retard/-400 retard/-600 retard.
Carbamazepin hat bei Epilepsien eine breite Wirksamkeit. So lassen sich einfache fokale Anfälle, komplexe psychomotorische Anfälle, das so genannte Grand mal in verschiedenen Ausprägungen und gemischte Epilepsieformen mit Carbamazepin gut behandeln.
Weiterhin wirkt Carbamazepin bei bestimmten Nervenschmerzen (Neuralgien), wie beispielsweise einer Trigeminus-Neuralgie oder Glossopharyngeus-Neuralgie. Hier sowie bei diabetischer Neuropathie wird der Wirkstoff angewandt, um leichte bis mäßig starke Schmerzen, aber auch starke bis sehr starke Schmerzen, zu lindern. Bei der diabetischen Neuropathie handelt es sich um eine Nervenschädigung (Polyneuropathie), die mehr als die Hälfte aller Diabetiker (Diabetes mellitus vom Typ 1 oder Diabetes mellitus vom Typ 2) entwickeln, wenn sie länger als zehn Jahre an Diabetes erkrankt sind. Diese Nervenschädigung beeinträchtigt die Wahrnehmung von Reizen und die Funktion von Organen. Die wesentliche Ursache ist ein schlecht eingestellter Diabetes mit langfristig erhöhten Blutzuckerwerten.
Bei multipler Sklerose vorkommende nicht-epileptische Anfälle (wie Anfälle mit Versteifung der Muskulatur, Anfälle mit Sprachstörungen, Bewegungskoordinationsstörungen, Missempfindungen und Schmerzanfälle) können ebenfalls mit Carbamazepin behandelt werden.
Daneben ist Carbamazepin zur Anfallsverhütung bei Alkoholentzug (nach Alkoholabhängigkeit) geeignet. Diese Anwendung darf allerdings nur stationär in einer Klinik erfolgen.
Bei Psychosen und Depressionen kann Carbamazepin zur Vorbeugung so genannter manisch-depressiver Phasen eingesetzt werden, wenn die Therapie mit Lithium versagt hat oder wenn Patienten mit Lithium nicht behandelt werden dürfen.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Carbamazepin sind vertiefende Informationen verfügbar:
- Schmerzen (leicht bis mäßig stark)
- Diabetes mellitus vom Typ 2
- Depressionen
- Diabetes mellitus vom Typ 1
- Schmerzen (stark bis sehr stark)
- Alkoholabhängigkeit
- Multiple Sklerose
- Epilepsien
- Psychosen
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Antiepileptika, Antidepressiva, zu welcher der Wirkstoff Carbamazepin gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Epilepsien: einfache, Teile des Gehirns betreffende Epilepsieformen; komplexe, Teile des Gehirns betreffende Epilepsieformen; generalisierte, alle Teile des Gehirns betreffende Epilepsieformen, insbesondere wenn sie von einer bestimmten Stelle des Gehirns ausgehen; sowie gemischte Epilepsieformen
- Erkrankung des Trigeminus-Nervs (ein Gesichtsnerv)
- zur Verhütung von Krampfanfällen bei einem Alkoholentzug
- Erkrankung des Nervus glossopharyngeus (ein Gesichtsnerv) ohne erkennbare Ursache sowie schmerzhafte Nervenschäden im Rahmen einer Zuckerkrankheit
- anfallsartige, nicht im Rahmen einer Epilepsie auftretende Störungen der Nervenfunktionen im Gehirn bei multipler Sklerose wie beispielsweise Trigeminus-Neuralgie, tonische Anfälle, paroxysmale Dysarthrie und Ataxie, paroxysmale Parästhesien und Schmerzanfälle
- zur Vorbeugung manisch-depressiver Phasen, wenn die Therapie mit Lithium (einem Wirkstoff gegen Depressionen) versagt hat oder wenn ein Patient unter Lithium schnelle Wechsel zwischen depressiven und erregten (manischen) Phasen erlebt oder wenn mit Lithium nicht behandelt werden darf
Video: Epilepsie
Dosierung
Das Arzneimittel wird individuell dosiert. Zu Beginn der Behandlung wird die Dosis langsam schrittweise gesteigert ("einschleichen"), bis die erforderliche Dosis ermittelt ist. Dies kann auch mit niedriger dosierten Arzneimitteln geschehen. Danach kann auf eine geeignete Dosierungsform (300, 400 oder 600 Milligramm) umgestellt werden.
Bei Epilepsie erhalten Erwachsene normalerweise 400 bis 1200 Milligramm Carbamazepin täglich auf 2 bis 3 Einzelgaben verteilt. Die tägliche Menge von 1600 Milligramm sollte nicht überschritten werden. Bei Kindern ab sechs Jahren wird je nach Größe und Alter dosiert, üblicherweise erhalten sie 10 bis 20 Milligramm Carbamazepin je Kilogramm Körpergewicht pro Tag.
Bei Trigeminus-Neuralgie erhalten Erwachsene anfangs 200 bis 400 Milligramm, danach kann auf 400 bis 800 Milligramm gesteigert werden.
Schmerzzustände bei diabetischer Neuropathie werden üblicherweise mit 600 Milligramm behandelt, es kann bei Bedarf auf 1200 Milligramm gesteigert werden.
Nicht-epileptische Anfälle bei Multipler Sklerose dosiert man mit 400 bis 800 Milligramm in zwei Einzelgaben pro Tag.
Zur Anfallverhütung beim Alkoholentzug werden normalerweise 600 Milligramm, in schweren Fällen auch 1200 Milligramm gegeben.
Zur Vorbeugung manisch-depressiver Phasen werden anfangs 200 bis 400 Milligramm Carbamazepin gegeben. Meist reicht diese Dosierung auch später aus, gelegentlich muss auf 800 Milligramm Carbamazepin in 3 bis 4 Gaben erhöht werden.
Ältere Patienten brauchen oft nur eine geringere Dosis. Die Retardtabletten werden während oder nach den Mahlzeiten mit Wasser eingenommen. Über die Dauer der Anwendung entscheidet der Arzt, normalerweise ist eine langfristige Einnahme erforderlich. Bei Beendigung der Behandlung ist langsames Absetzen ("ausschleichen") erforderlich.
Packungsgrößen
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- mikrokristalline Cellulose
- Croscarmellose-Natrium
- hochdisperses Siliciumdioxid
- Macrogol 6000
- Magnesiumstearat
- Poly[ethylacrylat-co-methylmethacrylat-co-(2-trimethylammonioethyl)methacrylatchlorid]
- Talkum