COPAXONE PEN 40 mg Injektionslösung im Fertigpen

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 29.04.2019
Hersteller: TEVA Generics GmbH
Wirkstoff: Glatiramer
Rezeptpflichtig

Wirkung

COPAXONE PEN 40 mg Injektionslösung im Fertigpen enthält den Wirkstoff Glatiramer. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von COPAXONE PEN 40 mg Injektionslösung im Fertigpen.

Glatiramer wird eingesetzt, um die Häufigkeit der Krankheitsschübe bei Patienten mit multipler Sklerose zu vermindern. Nach neueren Erkenntnissen kann auch schon nach einem ersten Schub der Einsatz des Wirkstoffes die Ausbildung des Vollbildes der Multiplen Sklerose verzögern.

Mit diesem Wirkstoff wird das Fortschreiten der MS-Erkrankung insgesamt nicht aufgehalten.

Glatiramer wird vom Patienten selbst unter die Haut gespritzt.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Glatiramer sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Immunstärkende und -schwächende Mittel, zu welcher der Wirkstoff Glatiramer gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Verminderung der Schubhäufigkeit bei Patienten mit schubförmiger multipler Sklerose, die ohne Hilfe gehen können und bei denen in den letzten zwei Jahren mindestens zwei Schübe aufgetreten sind

Dosierung

Der Behandlungsbeginn muss von einem Neurologen oder von einem in der Behandlung der multiplen Sklerose erfahrenen Arzt überwacht werden.

Erwachsene Patienten bekommen dreimal die Woche den Inhalt eines Pens unter die Haut gespritzt. Zwischen den Injektionen müssen 48 Stunden liegen. Es ergibt sich also ein Anwendungsrhythmus von Montag-Mittwoch-Freitag oder Dienstag-Donnerstag-Samstag.

Der Patient soll lernen, die Injektion selbst zu setzen. Bei den ersten beiden Selbstinjektionen ist eine jeweils dreißigminütige Überwachung durch medizinisches Fachpersonal nötig.

Bisher gibt es keine Erkenntnisse über die notwendige Behandungsdauer. Die Entscheidung über eine Langzeitbehandlung wird vom behandelnden Arzt individuell getroffen.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Mannitol
  • Wasser für Injektionszwecke

Nebenwirkungen

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Reaktionen an der Injektionsstelle, Brustschmerzen, Schmerzen, Herzklopfen, Blutgefäßerweiterung, Übelkeit, Angst, Atemstörung, Hautrötung, Schwitzen, grippeähnliche Symptome, Kraftlosigkeit, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Verstopfung, Durchfall, Gelenkschmerzen, Depression, Schwindel, erhöhte Muskelspannung.

Häufige Nebenwirkungen:
Schüttelfrost, Angioödem, allergische Hautreaktionen (an der Injektionsstelle), Bewusstlosigkeit, Herzrasen, Erbrechen, Lymphknotenerkrankung, Wassereinlagerung (Ödem), Gewichtszunahme, Nervosität, Muskelzittern, Herpes-Erkrankungen (Herpes simplex), Hautwucherungen, Augenfunktionsstörung, Hefepilzinfektionen, allergische Reaktionen, Fieber, Flankenschmerzen, Zystenbildung, Unwohlsein, Nackenschmerzen, Zellwucherungen, Bluthochdruck, Migräne, Blutgefäßfunktionsstörung, Nahrungsverweigerung (Anorexie), Schluckbeschwerden, Darminkontinenz, Darmschleimhautentzündung, Magenschleimhautentzündung, Mundschleimhautentzündung, rektale Funktionsstörungen, Zahnkaries, Störungen der Zähne, Wassereinlagerungen, Arthritis, Albträume, Unruhe, Hautblutung, Vergesslichkeit, Bewegungsstörung, Verwirrtheit, Spitzfußstellung, Augenzittern, Benommenheit, Sprachstörung, verminderte geistige und körperliche Aktivität, Bronchitis, Husten, Schnupfen, Hautstörungen, Quaddelbildung, Doppeltsehen, Hörstörungen, Mittelohrentzündung, Ohrenfunktionsstörungen, Ohrenschmerzen, Geschmacksstörung, Sehstörung, Harnblasenentzündung, schmerzhafte Regelblutung (Dysmenorrhoe), Impotenz,
Menstruationsstörung, Harnverhalt, falsch positiver Test auf Gebärmutterhalskrebs, Störungen des Harnapparats, Harndrang.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Selbstmordversuch, Abszessbildung, Zellulitis, Katergefühl, Eingeweidebruch, Unterkühlung, Entzündung, Schleimhautstörung, Post-Impfungs-Syndrom, Extrasystole, Blässe, Krampfadern, Speiseröhrengeschwüre, Blutungen, Dickdarmentzündung, Lebervergrößerung, Milzvergrößerung, Speicheldrüsenvergrößerung, Kropf, Schilddrüsenüberfunktion, Blutbildänderungen, Alkoholunverträglichkeit, Gicht, Sehnenstörung, Sehnenscheidenentzündung, Euphorie, Manie, Halluzinationen, Feindseligkeit, Muskelzuckung, Nervenentzündung, Persönlichkeitsstörung, Schiefhals, Atemnot, Nasenbluten, Stimmritzenkrampf, Wassereinlagerungen im Gesicht, Lungenfunktionsstörung, Stimmveränderung, Kontakt-Dermatitis Knotenrose, Ohrenentzündung, Furunkelbildung, Fettschwund (an der Injektionsstelle), Hautkrebs, Hautknötchen, Katarakt (Linsentrübung, "grauer Star"), Hornhautschädigung, Augenblutung, Pupillenerweiterung, Herabhängen des Oberlids (Ptosis), Fehlgeburt, Brustschwellung, Blutharn, Nierenschmerzen, Eierstockstörung, Dauererektion, Prostatafunktionsstörung, Nieren- und Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis), Hodenfunktionsstörung, Harnanomalie, Vaginalblutung, Störungen von Vulva und Vagina.

Seltene und sehr seltene Nebenwirkungen:
Krampfanfälle, Veränderung der Anzahl weißer Blutkörperchen, Leberwerterhöhung, Überempfindlichkeitsreaktionen mit anaphylaktischer Reaktion, Atemwegskrampf und Hauterscheinungen.

Besonderheiten:
Innerhalb von Minuten nach der Injektion kann es zu Reaktionen wie Gefäßerweiterung, Brustschmerzen, Atemstörung, Herzklopfen oder Herzschlagbeschleunigung kommen. Diese Symptome sind meist von kurzer Dauer und gehen von selbst und ohne weitere Folgen zurück.

Wechselwirkungen

Wechselwirkungen mit Glatiramer wurden bislang nicht in Studien untersucht.

Bei gleichzeitiger Verwendung von Glukokortikoiden wurden häufiger Reaktionen an der Injektionsstelle beobachtet.

Gegenanzeigen

Glatiramer darf nicht eingesetzt werden, wenn eine Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff besteht. Ebenso sollte der Wirkstoff bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht eingesetzt werden.

Patienten mit einer Herz- oder Nierenkrankheit, die mit einer Funktionsstörung verbunden ist, sollten vom Arzt überwacht und regelmäßig kontrolliert werden. Nimmt ein Patient zusätzlich andere Arzneistoffe ein, die stark an Bluteiweiße gebunden werden, muss er sorgfältig ärztlich beobachtet werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Der Wirkstoff darf während der Schwangerschaft nicht eingesetzt werden. Während der Therapie mit Glatiramer muss für eine wirksame Empfängnisverhütung gesorgt werden.

Während der Einnahme von Glatiramer sollte nicht gestillt werden. Mütter, die trotzdem stillen möchten, müssen sich vorher mit ihrem Arzt beraten.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Anwendung von Glatiramer sollte auf Personen über 18 Jahren beschränkt bleiben.

Warnhinweise

  • Empfängnisfähige Frauen sollten während der Behandlung mit dem Medikament verhütende Maßnahmen ergreifen.
  • Der Behandlungsbeginn muss von einem Nervenarzt oder einem in der Behandlung der multiplen Sklerose erfahrenen Arzt überwacht werden.
  • Bei schweren allergischen Reaktionen ist die Behandlung mit dem Medikament zu beenden.
  • Das Medikament ist bei zwei bis acht Grad im Kühlschrank aufzubewahren, darf aber nicht eingefroren werden.
  • Die Fertigspritzen sind im Umkarton zu lagern, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.


Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über COPAXONE PEN 40 mg Injektionslösung im Fertigpen sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Glatiramer (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.