Bambec

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 29.08.2007
Hersteller: AstraZeneca GmbH
Wirkstoff: Bambuterol
Darreichnungsform: Tablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Bambec enthält den Wirkstoff Bambuterol. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Bambec.

Bambuterol wird bei Atemwegserkrankungen angewendet, bei denen die Bronchien verengt sind. Hierzu zählen das Asthma und die COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung). Es wird in Tablettenform für die Langzeittherapie eingesetzt und ist für die akute Behandlung eines Asthmaanfalls nicht geeignet.

Eine langfristige Therapie mit Bambuterol sollte immer mit einer entzündungshemmenden Therapie kombiniert werden. Dies kann zum Beispiel eine Therapie mit Glukokortikoiden sein.

Die Dosierung des Medikaments richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung und ist vom Arzt festzulegen.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Bambuterol sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Beta-2-Sympathomimetika, Antiasthmatika, zu welcher der Wirkstoff Bambuterol gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Verhütung und Behandlung von Atemwegserkrankungen, die mit einer Verengung der Atemwege durch Krämpfe der Bronchialmuskulatur einhergehen (obstruktive Atemwegserkrankungen)
  • nur zur Behandlung für Patienten geeignet, die nicht mit Beta-2-Sympathomimetika (bestimmte bronchienerweiternde Medikamente) behandelt werden können
  • bei Patienten mit Asthma sollte die Behandlung in Ergänzung zu einer Dauertherapie mit entzündungshemmend wirkenden Substanzen erfolgen.

Dosierung

Es wird einmal täglich eine Tablette eingenommen. Verbessern sich die Beschwerden nicht und wird das Medikament gut vertragen, können Erwachsene und Kinder ab sechs Jahren nach ein bis zwei Wochen zwei Tabletten täglich einnehmen.
Asiatische Kinder zwischen zwei und sechs Jahren dürfen maximal eine halbe Tablette am Tag einnehmen. Asiatische Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren dürfen maximal eine Tablette täglich einnehmen.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Maisstärke
  • Lactose-1-Wasser
  • Magnesiumstearat
  • mikrokristalline Cellulose
  • Povidon K25

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Herzrasen, Herzklopfen, Zittern, Muskelkrämpfe, Hautausschlag, Nesselsucht, Kopfschmerzen.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Unruhegefühl.

Seltene Nebenwirkungen:
Herzrhythmusstörungen, Schlafstörungen, Erregung, Ruhelosigkeit, Übelkeit, Brechreiz.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Übelkeit, Brechreiz, Muskelkrämpfe.

Weitere Nebenwirkungen:
Benommenheit, Blutbildveränderungen wie Abnahme des roten Blutfarbstoffs, der roten und der weißen Blutkörperchen sowie einer Untergruppe der weißen Blutkörperchen (Lymphozyten) im Blut, Abfall des Kaliumspiegels im Blut (Hypokaliämie), Abfall des Enzyms alkalische Phosphatase, Anstieg einer Untergruppe der weißen Blutkörperchen (Neutrophilen) sowie von Leberwerten(Transaminasen).

Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Einnahme der bronchienerweiternden Anticholinergica oder Theophyllin verstärkt sich die bronchienerweiternde Wirkung. Ebenso verstärken sich die unerwünschten Wirkungen wie beispielsweise Herzrhythmusstörungen oder die Zunahme der Herzfrequenz (Tachykardie). Das Gleiche gilt für die Einnahme anderer Beta-2-Sympathomimetika.

Bambuterol kann die Wirkung von Muskelrelaxanzien verlängern.

Beta-Blocker hingegen vermindern die Wirkung des Bambuterols und können schwere Verengungen der Bronchien hervorrufen.

Werden gleichzeitig Antidiabetika eingenommen, kann deren blutzuckersenkende Wirkung vermindert sein.

Ein Abfall des Kaliumspiegels im Blut kann bei gleichzeitiger Einnahme von Entwässerungsmitteln (Diuretika), Xanthinderivaten (Theophyllin, Coffein, Theobromin) und Steroiden (beispielsweise Glukokortikoiden) auftreten.

Gegenanzeigen

Der Wirkstoff darf bei einer bekannten Überempfindlichkeit gegen Bambuterol oder Terbutalin, einer Schilddrüsenüberfunktion, einer Herzfrequenz über 100, bei Herzrhythmusstörungen mit gleichzeitigem schnellen Herzrhythmus (Tachyarrhythmie) sowie einem Verschluss der Aortenklappe nicht angewendet werden.

Es sollte nach Möglichkeit bei einem frischen Herzinfarkt, einem Kaliummangel, einer schlecht eingestellten Zuckererkrankung (Diabetes mellitus) und bei akuten Asthmabeschwerden nicht angewendet werden.

Bei Patienten mit einer Funktionsstörung der Leber oder Nieren muss die Dosierung entsprechend verringert werden.

Bambuterol sollte nicht zusammen mit Muskelrelaxanzien, Entwässerungsmitteln oder Digitalisglykosiden eingesetzt werden.

Während einer gleichzeitigen Therapie mit Xanthinderivaten (Theophyllin, Coffein, Theobromin), Steroiden (beispielsweise Glukokortikoiden) oder Entwässerungsmitteln muss der Kaliumspiegel im Blut regelmäßig kontrolliert werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Terbutalin, der aus Bambuterol freigesetzte Wirkstoff, kann über den Mutterkuchen in das Blut des ungeborenen Kindes gelangen und dort einen Abfall des Blutzuckerspiegels (Hypoglykämie) oder Herzrhythmusstörungen hervorrufen. Weiterhin wirkt Bambuterol wehenhemmend und sollte sechs Wochen vor der Geburt abgesetzt werden. Grundsätzlich sollte vor der Anwendung während der Schwangerschaft ein Arzt befragt werden.

Bambuterol sollte während des Stillens nicht angewendet werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Kinder unter zwei Jahren sollten das Medikament nicht einnehmen, da mögliche schädliche Auswirkungen nicht erforscht sind.

Asiatische Kinder müssen eine besonders geringe Dosierung erhalten, da die Ausscheidung von Bambuterol bei ihnen verlangsamt ist.

Warnhinweise

  • Verschlechtern sich die Beschwerden, muss ein Arzt aufgesucht werden.
  • Die Dosierung des Medikaments darf nicht selbstständig erhöht werden.
  • Das Medikament gehört zu den verbotenen Substanzen der Doping-Liste.
  • Bei asiatischen Kindern gelten andere Dosierungsanleitungen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Tablette)
20 Stück Tabletten
9,097 Milligramm Bambuterol
100 Stück Tabletten
9,097 Milligramm Bambuterol

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Bambec sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Bambuterol (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Tabletten

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.