Axura 10 mg Filmtabletten

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 11.12.2007
Hersteller: Merz Pharmaceuticals GmbH
Wirkstoff: Memantin
Darreichnungsform: Filmtablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Axura 10 mg Filmtabletten enthalten den Wirkstoff Memantin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Axura 10 mg Filmtabletten.

Memantin kann allein oder in Kombination mit anderen Wirkstoffen bei mittelschwerer bis schwerer Demenz vom Alzheimer-Typ und auch schon im Frühstadium der Krankheit eingesetzt werden. Der Wirkstoff verbessert die Denk- und Handlungsleistung der Patienten. Memantin kann jedoch bestenfalls den Fortschritt der Alzheimererkrankung verlangsamen, geheilt wird die Krankheit dadurch nicht.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Memantin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen NMDA-Antagonisten, Antidementiva, zu welcher der Wirkstoff Memantin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • mäßige bis schwere Altersverwirrtheit (Alzheimer-Krankheit)

Dosierung

Der Arzt wird zuerst eine Dosis von 5 Milligramm (eine halbe Tablette) pro Tag für die erste Woche verordnen. Das Medikament wird morgens eingenommen. Während der zweiten Woche kann die Dosis nach Abschätzen des Arztes auf 10 Milligramm (eine Tablette) erhöht werden, wenn die Nebenwirkungen das zulassen. Eine weitere Dosissteigerung um 5 Milligramm ist in der dritten Woche möglich. Die Höchstdosis von 20 Milligramm (zwei Tabletten) kann in der vierten Woche erreicht werden, wenn der Arzt dies befürwortet.

Patienten, die eine schwere Nierenfunktionsstörung haben, bekommen vom Arzt eine niedrigere Dosis.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Lactose 1H2O
  • hochdisperses Siliciumdioxid
  • Magnesiumstearat
  • Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer (1:1)
  • mikrokristalline Cellulose (E 460)
  • Natriumdodecylsulfat
  • Polysorbat 80
  • Simeticon-Emulsion
  • Talkum
  • Triacetin

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Schwindel, Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Verstopfung.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Halluzinationen, Verwirrtheit, Angstzustände, Müdigkeit, erhöhte Muskelspannung, Gangstörungen, Erbrechen, Blasenentzündungen, gesteigertes sexuelles Verlangen.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Krampfanfälle.

Wechselwirkungen

Mittel zur Behandlung der Parkinson-Krankheit wie Levodopa oder Dopaminrezeptor-Agonisten können in ihrer Wirkung verstärkt werden. Das Gleiche gilt auch für Muscarinrezeptor-Antagonisten.

Dagegen wird der Effekt von Neuroleptika, bestimmten Schlafmitteln (Barbituraten) und dem Wirkstoff Hydrochlorothiazid abgeschwächt.

Bei gleichzeitiger Einnahme von Dantrolen oder Baclofen zur Muskelentspannung kann deren Wirkung verändert sein, es ist unter Umständen eine Dosisanpassung durch den Arzt erforderlich.

Amantadin, Ketamin, Dextromethorphan erhöhen das Risiko von Psychosen, wenn sie mit Memantin kombiniert werden.

Memantin sollte nicht mit Phenytoin kombiniert werden.

In Kombination mit Wirkstoffen wie H2-Rezeptorenblockern, Antiarrhythmika wie Procainamid und Chinidin sowie Chinin und Nikotin besteht die Gefahr eines erhöhten Blutspiegels von Memantin. Die Dosierungen müssen dann vom Arzt angepasst werden.

Gegenanzeigen

Bei einer Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff darf Memantin nicht eingenommen werden.

Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen, Epilepsie, erhöhtem Epilepsierisiko, Harnwegsinfektionen, frischem Herzinfarkt, Herzmuskelschwäche oder unkontrolliertem Bluthochdruck sollten den Wirkstoff nur unter besonderer ärztlicher Vorsicht einnehmen.

Bei Erkrankungen, die den pH-Wert des Urins verändern, oder übermäßiger Einnahme von säurebindenden Mitteln muss der Patient genauso sorgfältig ärztlich überwacht werden wie Patienten, die kürzlich ihre Ernährung auf vegetarische Kost umgestellt haben.

Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren dürfen Memantin nicht einnehmen.

Bei gleichzeitiger Anwendung anderer NMDA-Antagonisten wie Amantadin, Ketamin oder Dextromethorphan erhöht sich die Gefahr von Nebenwirkungen. Deshalb sollten diese Wirkstoffe nur unter sorgfältiger ärztlicher Überwachung mit Memantin kombiniert werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

In der Schwangerschaft und Stillzeit darf der Wirkstoff nicht angewendet werden, weil nicht bekannt ist, ob Memantin dem Kind schaden kann.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Memantin darf nicht bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren eingesetzt werden.

Warnhinweise

  • Schwindel, möglicherweise auftretende Wahnvorstellungen und Müdigkeit sowie eine Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens machen Autofahren und die Bedienung von Maschinen gefährlich.
  • Eine Behandlung mit dem Medikament darf nur von einem Arzt begonnen werden, der Erfahrung in der Therapie von Demenz hat.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Filmtabletten)
50 Stück Filmtabletten
8,31 Milligramm Memantin
100 Stück Filmtabletten
8,31 Milligramm Memantin

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Axura 10 mg Filmtabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Memantin (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.