Atomoxetin Accord 25 mg/ -40 mg/ -60 mg Hartkapseln
Hersteller: Accord Healthcare Gmbh
Wirkstoff: Atomoxetin
Darreichungsform:
Bitte beachten: Die Angaben zu Nebenwirkungen und Wechselwirkungen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihren Arzt oder Apotheker oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.
Atomoxetin Accord 25 mg/ -40 mg/ -60 mg Hartkapseln
Nebenwirkungen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Appetitverminderung, Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen.
Häufige Nebenwirkungen:
Appetitlosigkeit, Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, Schlaflosigkeit, Schwindel, Verstopfung, Verdauungsstörungen, Hautentzündung, Hautausschlag, Müdigkeit, Antriebsarmut, Gewichtsverlust, Blutdruckerhöhung.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Selbstmordneigung, Selbstmordversuche, Aggression, Feindseligkeit, Gefühlsschwankungen, Schlafstörungen, Ohnmacht, Zittern, Migräne, Pupillenerweiterung, Herzklopfen, Herzrasen (Sinustachykardie), Juckreiz, vermehrte Schweißabsonderung, allergische Reaktionen, Kraftlosigkeit.
Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Psychosen (einschließlich Wahnvorstellungen), Aufregung, Krampfanfälle, Herzrhythmusstörungen (QT-Intervall-Verlängerung), Durchblutungsstörungen von Fingern und Zehen (Raynaud-Syndrom), Blut-Leberwert-Erhöhung, Gelbsucht, Leberentzündung, Harnverzögerung, Harnverhalt, krankhafte Penissteifigkeit (Priapismus), Penisschmerzen, Hodenschmerzen.
Besonderheiten:
In Studien mit Kindern und Erwachsenen zeigten Atomoxetin-Patienten im Vergleich zu Placebo eine Erhöhung des Pulsschlages sowie Anstiege des Blutdrucks. Der Zustand von Herz und Blutgefäßen muss daher regelmäßig ärztlich kontrolliert werden. Die Werte von Blutdruck und Puls sind nach jeder Dosisveränderung und dann mindestens alle sechs Monate zu erfassen und auszuwerten. Bei Patienten, die während ihrer Atomoxetin-Behandlung Beschwerden bekommen, die auf eine Herzerkrankung hindeuten, muss umgehend eine Untersuchung durch einen Herzspezialisten erfolgen.
Wechselwirkungen
Atomoxetin darf nicht in Kombination mit Antidepressiva aus der Wirkstoffgruppe der MAO-Hemmer angewendet werden. Die Therapie mit einem MAO-Hemmer muss seit mindestens zwei Wochen beendet sein, bevor Atomoxetin angewendet werden darf. Auch Atomoxetin muss mindestens zwei Wochen lang abgesetzt sein, bevor die Behandlung mit einem MAO-Hemmer begonnen wird.
Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer wie Fluoxetin und Paroxetin (gegen Depressionen), das Herzmittel Chinidin und das Pilzmittel Terbinafin behindern den Abbau von Atomoxetin, steigern seine Wirkung und verstärken das Risiko von Herzrhythmusstörungen. Bei Kombination mit solchen Wirkstoffen muss der Arzt eine Dosisanpassung vornehmen und Dosissteigerungen besonders langsam angehen. Dies gilt besonders für Menschen, die Atomoxetin sowieso schon verzögert verstoffwechseln.
Werden Asthma-Patienten mit hohen Dosen von Beta-2-Sympathomimetika (besonders Salbutamol) in Form von Asthma-Spray, zum Einnehmen oder als Spritzen behandelt, ist Atomoxetin vorsichtig anzuwenden, da es die Wirkung von Salbutamol auf das Herzkreislaufsystem verstärkt. Es kann zu Herzklopfen und Bluthochdruck kommen.
Alle Wirkstoffe mit Effekten auf den Herzrhythmus sind zusammen mit Atomoxetin riskant. Neuroleptika, Antiarrhythmika der Klassen IA und III, die Antibiotika Moxifloxacin und Erythromycin, das Drogen-Ersatzmittel Methadon, Mefloquin (gegen Malaria), Trizyklische Antidepressiva und Lithium (gegen Depressionen) oder das Magenmittel Cisaprid können zusammen mit Atomoxetin Herzrhythmusstörungen hervorrufen. Gleiches gilt für Wirkstoffe wie Entwässerungsmittel aus der Gruppe der Thiazide, die den Mineralhaushalt im Blut stören.
Direkt oder indirekt blutdrucksteigernde Wirkstoffe (wie beispielsweise Salbutamol) dürfen in Kombination mit Atomoxetin nur mit Vorsicht eingesetzt werden, da sich ein übermäßiger Blutdruckansteig ergeben kann. Umgekehrt kann Atomoxetin den Effekt von Blutdrucksenkern aufheben.
Atomoxetin kann schon alleine Krampfanfälle des Gehirns hervorrufen. Bei Kombination mit Antidepressiva, Neuroleptika, Mefloquin, Bupropion (zur Raucherentwöhnung und gegen Depressionen) oder Tramadol (opioides Schmerzmittel) steigt dieses Risiko zusätzlich.
Substanzen mit einer Wirkung auf den Nervenbotenstoff Noradrenalin sollten bei gleichzeitiger Anwendung von Atomoxetin nur vorsichtig eingesetzt werden. Die Wirkungen können sich nämlich nachteilig ergänzen. Beispiele sind hier Antidepressiva wie Imipramin, Venlafaxin und Mirtazapin oder schleimhautabschwellende Mittel wie Pseudoephedrin oder Phenylephrin.