Arteoptic 1%/-2%

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 04.09.2007
Hersteller: Novartis Pharma GmbH
Wirkstoff: Carteolol
Darreichnungsform: Augentropfen
Rezeptpflichtig

Wirkung

Arteoptic 1%/-2% enthält den Wirkstoff Carteolol. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Arteoptic 1%/-2%.

Carteolol wird in Tablettenform benutzt, um bei Bluthochdruck die Blutdruckwerte zu verringern und den Blutdruck auf Dauer zu normalisieren. Zusätzlich kann der Wirkstoff bei Herzschmerzen (Angina Pectoris) und koronarer Herzkrankheit angewendet werden, um die Belastung des Herzens zu verringern. Carteolol wird außerdem bei Herzrasen und Herzstolpern (Herzrhythmusstörungen) eingesetzt.

Carteolol wird in Tropfenform angewendet zur Senkung des erhöhten Augeninnendrucks bei grünem Star (Glaukom), insbesondere bei der Sonderform des chronischen Weitwinkelglaukoms.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Carteolol sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Betablocker, Antiarrhythmika, Blutdrucksenker, zu welcher der Wirkstoff Carteolol gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • erhöhter Augeninnendruck
  • eine besondere Form des grünen Stars

Dosierung

Zweimal täglich (bevorzugt morgens und abends) jeweils einen Tropfen in der vom Arzt bestimmtem Dosisstärke in den Bindehautsack einträufeln.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

Nebenwirkungen

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Kribbeln und Kältegefühl an den Gliedmaßen.

Seltene Nebenwirkungen:
Muskelschwäche, Muskelkrämpfe, verminderter Tränenfluss.

Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit:
Reizerscheinungen der Bindehaut des Auges, Müdigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Schwitzen, Schlafstörungen, Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall, Übelkeit, Verstopfung, Hautreaktionen wie beispielsweise Hautrötungen, Juckreiz, langsamer Herzschlag (Bradykardie), verstärkter Blutdruckabfall, Gefäßkrämpfe mit Mangeldurchblutung in den Fingerspitzen und Zehenspitzen (Raynaud-Symptomatik), Verstärkung einer Durchblutungsstörung, Herzrhythmusstörungen, Verstärkung einer Herzmuskelschwäche, Störungen der Reizleitung am Herzen (Abnahme der AV-Überleitung), Depressionen.

Besonderheiten:
Bei Patienten mit Neigung zu Verengung der Atemwege beispielsweise bei Asthma oder asthmaähnlicher Bronchitis
kann es zu Atemnot kommen. In seltenen Fällen kann eine nicht offenkundige Zuckerkrankheit (latenter Diabetes mellitus) in Erscheinung treten oder eine bereits bestehende sich verschlimmern. Warnzeichen einer Unterzuckerung wie Herzrasen und Muskelzittern (Tremor) können abgemildert werden, sodass sie nicht mehr als Krankheitszeichen erkennbar sind (Verschleierung). Daher sind regelmäßige Blutzuckerspiegelkontrollen erforderlich. Beta-Rezeptorenblocker können in Einzelfällen eine Schuppenflechte auslösen, die Symptome dieser Erkrankung verschlechtern oder zu Schuppenflechte-ähnlichen Hauterscheinungen führen.

Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Anwendung mit Insulin oder anderen Wirkstoffen zur Behandlung von Zuckerkrankheit kann deren Wirkung verstärkt oder verlängert werden. Warnzeichen einer Unterzuckerung wie Herzrasen und Muskelzittern (Tremor) können abgemildert werden, sodass sie nicht mehr als Krankheitszeichen erkennbar sind (Verschleierung). Daher sind regelmäßige Blutzuckerspiegelkontrollen erforderlich.

Carteolol kann die Wirkung von anderen blutdrucksenkenden Wirkstoffen verstärken und so zu einem übermäßigen Blutdruckabfall führen. Das gilt zum Beispiel für die Anwendung zusammen mit anderen Betablockern, Kalziumkanalblockern, Neuroleptika, blutgefäßerweiternden Mitteln (Vasodilatatoren) und Narkosemitteln (Narkotika). In ähnlicher Weise kann Carteolol die Wirkung von Mitteln gegen Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika) verstärken, sodass es zu Störungen der Herzfunktion kommen kann.

Wird Carteolol mit im Gehirn wirkenden blutdrucksenkenden Wirkstoffen wie Reserpin, Methyldopa, Guanfacin und Clonidin kombiniert, kann es zu einem stärkeren Absinken der Herzfrequenz und zu einer Verzögerung der Reizleitung am Herzen kommen.

Bei einer zusätzlichen Behandlung mit Clonidin darf dieses erst stufenweise abgesetzt werden, wenn einige Tage zuvor die Verabreichung des Beta-Rezeptorenblockers beendet wurde.

Gegenanzeigen

Carteolol darf nicht angewendet werden bei
  • Herzmuskelschwäche
  • schweren Erkrankungen des Reizleitungssystems des Herzens (wie AV-Block II. und III. Grades, Sinusknoten-Syndrom)
  • verlangsamtem Herzschlag (Ruhepuls vor Behandlungsbeginn unter 50 Schlägen pro Minute)
  • Herz-Kreislauf-Schock
  • frischem Herzinfarkt
  • Asthma und chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen
  • schweren Formen von Durchblutungsstörungen der Arme und Beine
  • Stoffwechselübersäuerung (Acidose)
  • Ernährungsstörungen der Hornhaut des Auges.
Nur unter strenger Abwägung von Nutzen und Risiko sowie mit ärztlicher Kontrolle darf Carteolol eingesetzt werden bei:
  • Zuckerkrankheit mit stark schwankenden Blutzuckerwerten
  • strengem Fasten
  • niedrigem Blutdruck
  • Patienten mit Schuppenflechte oder an Schuppenflechte erkrankten Familienmitgliedern
  • Phäochromozytom nur nach Behandlung mit bestimmten Wirkstoffen (Alpharezeptorenblockern).
Bei Nierenfunktionsstörungen sollte vom behandelnen Arzt die Dosis entsprechend der Schwere der Funktionsstörung verringert werden.
Bei Herzmuskelschwäche sollte vor Beginn der Therapie eine ausreichende Behandlung mit entsprechenden Wirkstoffen (Herzglykosiden) vom Arzt durchgeführt werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Die Anwendung während der Schwangerschaft und in der Stillzeit ist nur nach strenger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung zu empfehlen.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Carteolol sollte bei Kindern nur nach sorgfältiger ärztlicher Abwägung von Nutzen und Risiko eingesetzt werden.

Warnhinweise

  • Die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen kann durch die Auswirkungen auf den Blutdruck oder auf das Sehvermögen beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
  • Kontaktlinsenträger sollten die Kontaktlinsen vor der Anwendung der Augentropfen herausnehmen und erst 15 Minuten nach dem Eintropfen wieder einsetzen.
  • Regelmäßige ärztliche Kontrollen sind erforderlich.
  • Kontaktlinsenträger sollten die Kontaktlinsen vor dem Eintropfen herausnehmen und erst 15 Minuten nach dem Eintropfen wieder einsetzen.
  • Durch Beeinflussung der Sehleistung können die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden.
  • Konserviert mit Benzalkoniumchlorid! Nicht anwenden bei Unverträglichkeit gegen dieses Konservierungsmittel.
  • Bei ausgeprägten Problemen mit trockenen Augen (Sicca-Syndrom) ist wegen der verringerten Tränenproduktion besondere Vorsicht bei der Behandlung mit Betablocker-Augentropfen geboten.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Milliliter Augentropfen)
15 Milliliter Augentropfen
8,9 Milligramm Carteolol
15 Milliliter Augentropfen
17,8 Milligramm Carteolol

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Arteoptic 1%/-2% sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Carteolol (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Augentropfen

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.