Aricept 10 mg

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 21.10.2007

Hersteller: Eisai GmbH
Wirkstoff: Donepezil
Darreichnungsform: Filmtablette

Rezeptpflichtig

Wirkung

Aricept 10 mg enthält den Wirkstoff Donepezil.

 

Donepezil wird zur Behandlung der Symptome einer leichten und mittelschweren Alzheimer-Demenz eingesetzt. Die Denk- und Handlungsfähigkeit der Patienten wird durch die Einnahme verbessert, die Krankheit jedoch nicht geheilt.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Donepezil sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Cholinesterase-Hemmstoffe, Antidementiva, zu welcher der Wirkstoff Donepezil gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Behandlung der Anzeichen von leichter bis mittelschwerer Altersverwirrtheit (Alzheimer-Krankheit)

Dosierung

Die Therapie mit dem Medikament sollte nur begonnen werden, wenn der Patient einen Angehörigen oder eine Pflegekraft hat, die die regelmäßige Medikamenteneinnahme überwacht.

Die Behandlung wird mit einmal täglich fünf Milligramm Donepezil-Hydrochlorid begonnen. Dafür steht ein schwächer dosiertes Präparat zur Verfügung. Das Medikament sollte am Abend kurz vor dem Schlafengehen eingenommen werden.

Die Fünf-Milligramm-Dosis sollte für mindestens einen Monat beibehalten werden, um einerseits eine gleichbleibende Konzentration des Wirkstoffes im Blut zu erreichen und andererseits eine Beurteilung des Ansprechens auf die Behandlung zu ermöglichen.

Bei erkennbarer Wirksamkeit kann der Arzt dann die Dosis auf einmal täglich zehn Milligramm Donepezil-Hydrochlorid steigern. Damit ist auch schon die empfohlene Maximaldosis erreicht, höhere Dosierungen wurden in klinischen Studien nicht überprüft. Weil bei leichten bis mittelschweren Funktionsstörungen der Leber der Abbau des Wirkstoffes verzögert sein kann, muss der Arzt über die Dosissteigerung entsprechend der individuellen Verträglichkeit entscheiden.

Die Therapie kann so lange fortgeführt werden, wie der Patient einen erkennbaren Nutzen davon hat. Der klinische Nutzen muss daher regelmäßig vom Arzt beurteilt werden. Ein Abbruch der Behandlung sollte in Erwägung gezogen werden, wenn ein therapeutischer Effekt nicht länger nachweisbar ist.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Hyprolose
  • Hypromellose
  • Magnesiumstearat
  • Maisstärke
  • mikrokristalline Cellulose
  • Talkum
  • Titandioxid (E 171)
  • Eisenoxidhydrat (E 172)
  • Lactose-Monohydrat
  • Macrogol 8000

Nebenwirkungen

 

Häufige Nebenwirkungen:
Durchfall, Muskelkrämpfe, Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Übelkeit und Erbrechen, Kopfschmerzen, Halluzinationen, Erregungszustände, Aggressivität, Magen-Darm-Beschwerden, Schwindel, Ohnmacht, bestimmte Blutbildveränderungen, Erkältung, Appetitlosigkeit, Ausschlag, Juckreiz, Harninkontinenz, Schmerzen.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Verlangsamter Herzschlag, Krampfanfälle, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre, Blutungen aus diesen Geschwüren, geringe Erhöhung der Muskelwerte im Blut (Kreatinkinase).

Seltene Nebenwirkungen:
Herzrhythmusstörungen, Leberfunktionsstörungen, Bewegungsstörungen, Leberentzündung.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
malignes neuroleptisches Syndrom (Anzeichen: Fieber, Muskelsteifigkeit, Veränderungen des Bewusstseins, Muskelschäden; insbesondere bei Patienten, die gleichzeitig Antipsychotika einnehmen).

Besonderheiten:
Da der Wirkstoff sehr langsam im Körper abgebaut wird, können Herzrhythmusstörungen erst einige Zeit nach Einnahmebeginn auftreten, aber auch für längere Zeit nach Behandlungsende bestehen bleiben. Die Herzrhythmusstörungen gehen mit einer Verlangsamung des Herzschlages einher, was zu Schwindel und kurzen Bewußtseinsverlusten führen kann. Treten solche erscheinungen bei Patienten auf, die mit Donepezil behandelt werden, ist der Arzt zu befragen.

Wenn ein Patient Anzeichen für ein malignes neuroleptisches Syndrom zeigt oder nur allein unklares, hohes Fieber hat, muss die Behandlung mit Donepezil abgebrochen werden.

Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Anwendung von Donepezil mit Muscarinrezeptor-Antagonisten oder anderen Wirkstoffen, die die Acetylcholinwirkung vermindern, wird deren Wirkung beeinträchtigt. Die Wirkung von Betablockern, Wirkstoffen, die die Wirkung von Acetylcholin erhöhen, sowie Succinylcholin und ähnlichen Wirkstoffen wird hingegen verstärkt.

Ketoconazol, Itraconazol, Erythromycin, Fluoxetin und Chinidin hemmen den Abbau von Donepezil und erhöhen deshalb dessen Wirkung.

Rifampicin, Phenytoin, Carbamazepin und Alkohol vermindern die Konzentration von Donepezil im Blut. Die Wirkung von Donepezil wird dadurch verringert.

Gegenanzeigen

Bei einer Überempfindlichkeit gegen Donepezil oder ähnliche Wirkstoffe (Piperidin-Abkömmlinge) darf der Wirkstoff nicht eingesetzt werden.

Nur unter größter ärztlicher Vorsicht darf Donepezil bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren, Ohnmacht, Krampfanfällen, Herzrhythmusstörungen, Erregungsleitungsstörungen am Herzen, Asthma, COPD, Harnabflussstörungen, Vollnarkose oder bei schweren Leberfunktionsstörungen verwendet werden.

Während einer Therapie mit nicht-steroidalen Antirheumatika soll nach Möglichkeit kein Donepezil eingenommen werden. Das Gleiche gilt für Wirkstoffe, die wie Donepezil wirken oder auf eine andere Weise in die Wirkung des Botenstoffs Acetylcholin eingreifen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

In der Schwangerschaft und Stillzeit darf der Wirkstoff nicht angewendet werden, weil nicht bekannt ist, ob Donepezil dem Kind schaden kann.

 

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Donepezil ist nicht für die Anwendung bei Kindern geeignet.

Warnhinweise

  • Das Medikament kann das Reaktionsvermögen herabsetzen.
  • Die Behandlung mit dem Medikament darf nur von einem Arzt begonnen und durchgeführt werden, der in der Therapie der Alzheimer-Erkrankung erfahren ist.
  • Die Wirksamkeit des Medikaments sollte regelmäßig überprüft werden. Wirkt er bei einem Patienten nicht, muss er abgesetzt werden.
  • Treten während der Behandlung Schwindel und kurze Bewußtseinsverluste auf, sollte der Arzt befragt werden.
  • Bei unklarem hohem Fieber, mit oder ohne Muskelbeschwerden und Bewusstseinstrübungen, ist die Behandlung zu beenden.
  • Das Medikament darf nicht wärmer als 30 Grad gelagert werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

 

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Filmtablette)
28 Stück Filmtabletten
9,12 Milligramm Donepezil
56 Stück Filmtabletten
9,12 Milligramm Donepezil
98 Stück Filmtabletten
9,12 Milligramm Donepezil

 

Vergleichbare Medikamente

 

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Aricept 10 mg sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Donepezil (ggf. auch Generika).

 
Medikament
Darreichungsform
Filmtabletten
Filmtabletten
Donepezil-HCl HEXAL SF 5mg/ -10mg Schmelzfilm
Schmelztabletten

 

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.