Amitriptylin 75 mg retard Desitin
Hersteller: Desitin Arzneimittel GmbH
Wirkstoff: Amitriptylin
Darreichungsform: Retardkapsel
Bitte beachten: Die Angaben zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihren Arzt oder Apotheker oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.
Amitriptylin 75 mg retard Desitin
Gegenanzeigen
Der Wirkstoff darf nicht verwendet werden bei:- Überempfindlichkeit gegen Amitriptylin oder andere tri- und tetrazyklische Antidepressiva
- gleichzeitiger Einnahme von MAO-Hemmern (Antidepressiva)
- Vergiftungen durch Schlafmittel, Schmerzmittel, Psychopharmaka oder Alkohol
- Patienten mit einem Delirium
- unbehandeltem Engwinkelglaukom (grüner Star) (bei Injektion)
- gutartiger Prostatavergrößerung mit Restharnbildung und/oder Harnverhaltung
- Verengung des Magenausgangs (Pylorusstenose) oder krampfbedingtem Darmverschluss
- Reizüberleitungsstörungen zum Herzmuskel oder Blockierungen im Herzerregungsleitungssystem mit Herzschlagverlangsamung
- Kaliummangel oder bei gleichzeitiger Behandlung mit Medikamenten (beispielsweise Entwässerungsmitteln), die einen Kaliummangel verursachen.
- gutartiger Prostatavergrößerung ohne Restharnbildung
- schwerer Beeinträchtigung der Leber- oder Nierenfunktion
- Neigung zu epileptischen Krämpfen
- Störungen der Blutbildung
- psychischen Störungen aufgrund einer hirnorganischen Ursache
- älteren Patienten.
Treten bei Anwendung von Amitriptylin manische Phasen (mit extrem gehobener Stimmung und übersteigertem Antrieb) auf, muss der Wirkstoff sofort abgesetzt werden. Dies gilt auch, wenn während der Behandlung, insbesondere im Verlauf schizophrener Erkrankungen (Schizophrenien), zusätzliche depressive Symptome neu auftreten.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Bisher gibt es keine Hinweise darauf, dass Amitriptylin das ungeborene Kind schädigen könnte. Sicherheitshalber sollte die Anwendung in der Schwangerschaft, besonders in den ersten drei Monaten, trotzdem nur bei zwingenden Gründen und nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen. Wird Amitriptylin gegen Ende der Schwangerschaft verwendet, muss das Neugeborene während der ersten Monate auf Nachwirkungen des Wirkstoffs ärztlich überwacht werden.
Da Amitriptylin in die Muttermilch übergeht, sollte der Wirkstoff nicht in der Stillzeit verwendet werden. Gegebenenfalls muss bei einer Behandlung mit Amitriptylin vorher abgestillt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren sollte der Wirkstoff nicht eingenommen werden, da für diese Patientengruppe keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen. Wenn der Arzt den Einsatz des Wirkstoffes bei jüngeren Patienten für nötig hält, darf die Anwendung nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung und unter seiner Kontrolle erfolgen.
Warnhinweise
- Die Reaktionsfähigkeit wird besonders in den ersten Tagen der Behandlung beeinträchtigt. In diesem Zusammenhang ist auch die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen stark eingeschränkt. Das Lenken von Fahrzeugen sollte daher in den ersten Tagen der Behandlung unterbleiben.
- Regelmäßige ärztliche Blutdruckkontrollen sind bei Patienten mit Bluthochdruck und labilen Kreislaufverhältnissen ratsam, da es zu starken Blutdruckabfällen während der Behandlung kommen kann.
- Die Überwachung der Herzfunktion und EKG-Kontrollen durch den Arzt sind bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen empfehlenswert.
- Eine regelmäßige ärztliche Kontrolle der Leberenzyme sollte bei Patienten mit Lebererkrankungen erfolgen.
- Eine regelmäßige ärztliche Überprüfung der Nierenfunktion wird insbesondere bei älteren Patienten angeraten.
- Regelmäßige ärztliche Blutbildkontrollen sollten gemacht werden, da es zu Blutbildveränderungen kommen kann.
- Ärztliche Kontrollen insbesondere bei Auftreten von Fieber und grippalen Infekten sind über die gesamte Behandlungsdauer notwendig.
- Die regelmäßige ärztliche Kontrolle der Zähne ist wichtig, da bei Langzeitanwendung vermehrt Zahnkaries beobachtet wurde.
- Während der Behandlung mit dem Medikament sind ärztliche EEG-Kontrollen der Hirntätigkeit in regelmäßigen Abständen durchzuführen.
- Schwer depressive Patienten und besonders junge Erwachsene unter 30 Jahren sind trotz Therapie bis zum Eintritt einer Besserung immer selbstmordgefährdet.
- Das plötzliche Absetzen einer längerfristigen hoch dosierten Therapie sollte vermieden werden, da es sonst zu unerwünschten Reaktionen (Unruhe, Angstgefühl, Schweißausbruch, Schwindel, Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen, Schlafstörungen) kommen kann.
- Beim Auftreten einer manischen (übersteigert gehobenen) Verstimmung oder Symptomen im Rahmen einer schizophrenen Erkrankung ist der Wirkstoff sofort abzusetzen.
- Bei Neigung zu Epilepsie und Hirnschäden kann es durch das Medikament verstärkt zu Krampfanfällen kommen.
- Bei Patienten mit Schilddrüsenüberfunktion beziehungsweise bei Gabe von Schilddrüsenhormonen ist besondere ärztliche Vorsicht geboten, da unerwünschte herzschädigende Effekte verstärkt werden können.
- Vor einer Operation sollte der Narkosearzt über die Behandlung mit dem Medikament informiert werden.
- Bei Kontaktlinsenträgern können Hornhautschädigungen aufgrund einer verminderten Tränendrüsentätigkeit entstehen.
- Intensives Sonnenlicht sollte während der Behandlung mit dem Medikament vermieden werden.
- Die antidepressive Wirkung des Medikaments wird durch Nikotin (Rauchen) abgeschwächt.
- Alkohol verstärkt die abdämpfende Wirkung des Medikaments und verstärkt die Verschlechterung der Reaktionsfähigkeit.
- Die Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren mit dem Medikament ist nur in Ausnahmefällen erlaubt.
- Das Medikament kann unter Umständen zu einem erhöhten Risiko von Knochenbrüchen führen.
- Das Medikament darf nicht wärmer als 25 Grad gelagert werden.
- Bei älteren oder geschwächten Patienten, bei Patienten mit Störungen der Hirn-, Atem- und Kreislauf-Funktion sowie Störungen von Nieren- und Leberfunktion muss die Dosierung vom Arzt angepasst werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.