Airbufo Forspiro 160 Mikrogramm/4,5 Mikrogramm einzeldosiertes Pulver zur Inhalation

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 06.08.2019
Hersteller: HEXAL AG
Wirkstoffkombination: Formoterol + Budesonid
Rezeptpflichtig

Wirkung

Airbufo Forspiro 160 Mikrogramm/4,5 Mikrogramm einzeldosiertes Pulver zur Inhalation enthält die Wirkstoffkombination Formoterol + Budesonid. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Airbufo Forspiro 160 Mikrogramm/4,5 Mikrogramm einzeldosiertes Pulver zur Inhalation.

Die Kombination aus Formoterol und Budesonid werden bei Atemwegserkrankungen angewendet, bei denen die Bronchien verengt sind und es zu Atemnot kommt. Hierzu zählen Asthma bronchiale und COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) oder chronische Bronchitis. Die Kombination wird in der Langzeittherapie eingesetzt und ist für die akute Behandlung eines Asthmaanfalls nicht geeignet.

Die Kombination wird mit Hilfe eines Dosier-Aerosol oder in Form einer Inhalationslösung direkt in die Atemwege gesprüht.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Formoterol + Budesonid sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Glukokortikoide, Beta-2-Sympathomimetika, Entzündungshemmer, Antiasthmatika, zu welchen die Wirkstoffkombination Formoterol + Budesonid gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Asthma bei Erwachsenen und Jugendlichen ab zwölf Jahren, denen Inhalationen von Kortison und kurz wirksamen Beta-2-Sympathomimetika nicht ausreichend helfen
  • Asthma bei Erwachsenen und Jugendlichen ab zwölf Jahre, denen getrennte Inhalationen mit Kortison und lang wirksamen Beta-2-Sympathomimetika gut helfen
  • COPD bei Erwachsenen ab 18 Jahren, die auch mit bronchialerweiternden Medikamenten nur weniger als 70 Prozent der normalen Lungenkraft erreichen und in der Vorgeschichte Verschlimmerungen der Erkrankung hatten

Dosierung

Asthmatiker verwenden das Medikament meist zweimal täglich mit einer bis zwei Inhalationen. Bessern sich die Beschwerden dadurch, kann der Arzt auch eine einmal tägliche Anwendung empfehlen.

Personen mit einer chronischen Bronchialverengung (COPD) benötigen zweimal täglich zwei Inhalationen.

Die Inhalationen sollten auch angewendet werden, wenn Sie keine Beschwerden haben.

Bemerkt der Patient, dass er immer häufiger ein zusätzliches, schnell wirksamen Mittels zur Brochialerweiterung benötigt, lässt dies auf eine Verschlechterung der Grunderkrankung schließen; es sollte der Arzt befragt werden.

Die Handhabung des Inhalationspulvers und des dazugehörigen Forspiro-Inhalators wird den Patienten von der Arztpraxis gezeigt. Lassen Sie die korrekte Anwendung sicherheitshalber in gewissen Abständen von Arzt überprüfen.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Lactose-Monohydrat

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Heiserkeit; Husten; Pilzinfektionen im Mund- und Rachenraum; Kopfschmerzen; Herzklopfen (Palpitationen); Lungenentzündung.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Mund- und Halsirritationen; Muskelzittern (Tremor); Muskelkrämpfe; Erregung; Nervosität; Übelkeit; Schwindel; Schlafstörungen; Blutergüsse.

Seltene Nebenwirkungen:
Unruhe; Sodbrennen; Überempfindlichkeitsreaktionen (Juckreiz, Hautausschlag, Hauteinblutungen, Nesselsucht); Hautentzündungen; Verminderung der Blutplättchen (Thrombozytopenie); Gesichtsschwellungen; Nierenentzündungen; Verengung der Bronchien; Erniedrigung des Kaliumgehalts im Blut (Hypokaliämie); Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern, Tachykardie, Extrasystolen).

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Anstieg der Blutzuckerwerte; Blutdruckänderungen; Bronchienverengungen; Unterfunktion der Nebennieren; Depressionen; Verhaltensstörungen (vor allem bei Kindern); Geschmacksstörungen; Angina Pectoris.

Besonderheiten:
Die langfristige Anwendung von Glukokortikoiden wie Budesonid kann zu Störungen des Hormonhaushalts führen.

Außerdem kann eine längere Anwendung von Beta-2-Sympathomimetika einen Anstieg bestimmter Blutwerte verursachen. Hierzu zählen Ketonköper- und Glycerolwerte, Blutfettwerte und eine Erhöhung des Insulins.

Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Anwendung von bronchienerweiternden Wirkstoffen wie Muscarinrezeptor-Antagonisten oder Theophyllin verstärken sich die Wirkungen gegenseitig. Ebenso erhöhen sich die unerwünschten Nebenwirkungen auf den Herzschlag wie Herzrhythmusstörungen oder Zunahme der Herzfrequenz.

Betablocker hingegen vermindern die Wirkung des Formoterols und können so schwere Verengungen der Bronchien hervorrufen.

Werden gleichzeitig Antidiabetika oral eingenommen, kann deren blutzuckersenkende Wirkung abgeschwächt werden.

Halogenierte Kohlenwasserstoffe, die zur Narkose eingesetzt werden, tri- und tetrazyklische Antidepressiva und die ebenfalls antidepressiv wirkenden MAO-Hemmer rufen unerwünschte Wirkungen am Herzen wie Herzrhythmusstörungen hervor.

Wirkstoffe wie die Mittel gegen PilzerkrankungenItraconazol und Ketoconazol sowie die Virenmittel Ritonavir und Nelfinavir hemmen den Abbau von Budesonid im Körper und können daher eine Verstärkung der Wirkungen und Nebenwirkungen verursachen.

Gegenanzeigen

Die Kombination aus Formoterol und Budesonid darf bei einer Überempfindlichkeit gegen einen der beiden Wirkstoffe nicht eingesetzt werden. Auch bei Kindern unter sechs Jahren ist die Behandlung mit der Kombination nicht erlaubt.

In den folgenden Fällen sollten Formoterol und Budesonid nur nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiko durch den behandelnden Arzt eingesetzt werden:
  • gleichzeitige Anwendung weiterer Beta-2-Sympathomimetika oder Betablocker
  • akuter Asthmaanfall oder ein sich verschlechterndes Asthma
  • Tuberkulose
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus).
Auch bei Erkrankungen, die eine verminderte Leistung des Herzens zur Folge haben, sollen Formoterol und Budesonid nur unter ärztlicher Kontrolle eingesetzt werden. Hierzu zählen:
  • Herzmuskelschwäche und die hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie. Bei dieser Krankheit nimmt der Herzmuskel an Größe zu, ohne dass seine Leistung entsprechend steigt.
  • Herzrhythmusstörungen mit schnellem Herzschlag (Tachyarrhythmie)
  • eine Verengung der Aorta oder schwere Blutgefäßverschlüsse (Thrombosen)
  • Erweiterungen und Aussackungen der Blutgefäße (Aneurysma)
  • Bluthochdruck
  • Leistungsverminderung nach einem Herzinfarkt
  • Erregungsleitungsstörungen des Herzens (wie das Long-QT-Syndrom)
  • erniedrigter Kaliumgehalt im Blut wie etwa nach Behandlung mit Diuretika.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Formoterol und Budesonid können über die Plazenta in das Blut des ungeborenen Kinds übergehen und dort Schaden verursachen. Ein wehenhemmender Effekt ist bei der Inhalation von Formoterol unwahrscheinlich, kann jedoch nicht sicher ausgeschlossen werden. Daher sollte die Wirkstoffkombination nach Möglichkeit in der Schwangerschaft nicht verwendet werden. Vor allem während der letzten drei Monate sollte auf eine Behandlung mit Formoterol und Budesonid verzichtet werden.

Budesonid kann in die Muttermilch und damit in den Säugling übergehen. Um Schädigungen des Kinds zu vermeiden, sollte vor einer Behandlung mit der Wirkstoffkombination abgestillt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Kinder unter sechs Jahren dürfen die Kombination aus Formoterol und Budesonid nicht anwenden. Ältere Kinder sollten die Kombination nur unter Aufsicht Erwachsener inhalieren.

Durch die Unterdrückung der Produktion von körpereigenen Glukokortikoiden kann es bei Kindern zu Störungen des Wachstums kommen. Aus diesem Grund sollte die langfristige Anwendung der Wirkstoffkombination nur unter ärztlicher Kontrolle erfolgen.

Warnhinweise

  • Das Medikament ist nicht zur Behandlung eines akuten Asthmaanfalls geeignet.
  • Bei akuter Verschlechterung der Atemnot trotz der Behandlung mit dem Medikament ist ein Arzt aufzusuchen.
  • Zum Ende der Behandlung muss die Dosierung langsam vermindert ("ausgeschlichen") werden.
  • Nach jeder Anwendung ist der Mund mit Wasser auszuspülen, um das Risiko von Pilzinfektionen zu vermeiden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.


Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Airbufo Forspiro 160 Mikrogramm/4,5 Mikrogramm einzeldosiertes Pulver zur Inhalation sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Formoterol + Budesonid (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.