AMGEVITA 20 mg/ -40 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze/ -40 mg Injektionslösung im Fertigpen
Hersteller: AMGEN GmbH
Wirkstoff: Adalimumab
Darreichungsform: Injektionslösung
Bitte beachten: Die Angaben zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihren Arzt oder Apotheker oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.
AMGEVITA 20 mg/ -40 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze/ -40 mg Injektionslösung im Fertigpen
Gegenanzeigen
Adalimumab darf nicht angewendet werden, wenn der Patient eine Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff hat, an Tuberkulose im aktiven Krankheitsstadium oder anderen schweren Infektionen sowie an einer mäßigen bis schweren Herzmuskelschwäche (NYHA-Klasse III/IV) leidet.Weil es durch den Wirkstoff vermehrt zu schweren Infektionen einschließlich Tuberkulose und Leberentzündung (Hepatitis B) kommen kann, müssen die Patienten vor, während und nach Behandlung mit Adalimumab sorgfältig vom Arzt überwacht werden. Da die Ausscheidung von Adalimumab aus dem Körper bis zu fünf Monate dauern kann, sollte die ärztliche Kontrolle auch nach Ende der Therapie über diesen Zeitraum fortgesetzt werden. Tritt bei einem Patienten während der Behandlung eine schwere Infektion neu auf, sollte der Wirkstoff so lange abgesetzt werden, bis die Infektion gebessert ist.
Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt darf Adalimumab gegeben werden bei
- Patienten mit wiederkehrenden Infektionen sowie mit Grunderkrankungen und begleitenden Behandlungen, die das Entstehen von Infektionen begünstigen (beispielsweise medikamentöse Behandlung mit Stoffen, die das Immunsystem unterdrücken)
- Hinweisen auf eine Erkrankung des Nervengewebes (beispielsweise Multiple Sklerose)
- krebsartigen Erkrankungen, weil es hierzu bisher keine ausreichenden Untersuchungen gibt und eine Förderung solcher Leiden durch den Wirkstoff denkbar ist
- leichter Herzmuskelschwäche (NYHA Klasse I/II), wobei die Behandlung bei Verschlechterung beendet werden muss
- geplanten Operationen, weil durch die Behandlung ein höheres Infektionsrisiko besteht.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Bisher gibt es keine Studien zur Anwendung von Adalimumab bei schwangeren Frauen. Allerdings ist zu vermuten, dass der Wirkstoff die Ausbildung der körpereigenen Abwehr des Kindes stört. Daher sollte Adalimumab während der Schwangerschaft nicht eingesetzt werden. Frauen im gebärfähigen Alter sollen während der Behandlung auf jeden Fall zuverlässige Methoden zur Empfängnisverhütung anwenden und diese mindestens fünf Monate nach der letzten Adalimumab-Gabe fortführen.
Es ist nicht bekannt, ob Adalimumab in die Muttermilch übergeht oder nach Aufnahme mit der Nahrung in den Körper gelangt. Da menschliche Immuneiweiße in die Muttermilch und somit an das Kind abgegeben werden, dürfen Frauen während der Anwendung von Adalimumab und nach der letzten Gabe mindestens fünf Monate lang nicht stillen.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Kinder können mit dem Wirkstoff gegen die jugendliche Vielgelenkserkrankung ab einem Alter von zwei Jahren und/oder 10 Kilogramm Gewicht und bei Beteiligung der Sehnenansätze ab einem Alter von sechs Jahren behandelt werden.
Die Schuppenflechte der Haut kann ab einem Alter von vier Jahren und einem Gewicht ab 15 Kilogramm mit dem Wirkstoff behandelt werden.
Die chronisch-entzündliche Darmerkrankung Morbus Crohn kann ab einem Alter von sechs Jahren mit dem Wirkstoff erfolgen.
Die Dosierung bei Kindern und Jugendlichen richtet sich nach dem Körpergewicht.
Für die Einsatzgebiete eitrige Hautentzündung, Colitis ulcerosa oder Augapfelentzündung gibt es keine Erfahrungen mit Patienten im Alter unter 17 Jahren.
Rheumatische Verkrümmungen der Wirbelsäule sowie Gelenkbefall durch Schuppenflechte kommen bei Kindern nicht vor.
Warnhinweise
- Das Medikament kann die Reaktionsfähigkeit beim Autofahren und Bedienen von Maschinen beeinträchtigen.
- Vor der Behandlung mit dem Medikament müssen schwere Infektionen (einschließlich Tuberkulose) vom Arzt eindeutig ausgeschlossen werden.
- Vor der Behandlung mit dem Medikament sollten alle Patienten, die eine das Immunsystem unterdrückende Therapie oder eine Lichttherapie (PUVA) erhielten, vom Arzt auf Hauttumore untersucht werden.
- Tritt während der Behandlung eine allergische Reaktion auf, ist das Medikament sofort vom Arzt abzusetzen und eine geeignete Behandlung zu beginnen.
- Kommt es während der Therapie zu Fieber, Blutergüssen, Blutungen oder Blässe, ist sofort ein Arzt aufzusuchen.
- Während der Behandlung kann geimpft werden - jedoch nicht mit Lebendimpfstoffen.
- Während der Behandlung und fünf Monate danach muss eine Schwangerschaft zuverlässig verhütet werden.
- Kommt es während der Behandlung zu Fieber, Nachtschweiß und Gewichtsverlust, Schwitzen, Husten oder Atembeschwerden, ist sofort ein Arzt aufzusuchen.
- Die Behandlung mit dem Medikament sollte von einem Arzt mit Erfahrung in der Therapie chronisch-entzündlicher Krankheitsbilder begonnen und überwacht werden. Augenärzte sollten vor dem Einsatz einen entsprechenden Spezialisten zu Rate zu ziehen.
- Das Medikament ist bei zwei bis acht Grad im Kühlschrank zu lagern, darf aber nicht eingefroren werden.
- Das Medikament ist im Umkarton aufzubewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.