Frau guckt sich im Spiegel Zahnverfärbung an.
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Zahnverfärbung: Wie lässt sie sich entfernen?

Von: Jessica Rothberg (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 08.09.2022

Egal, ob braune, schwarze, weiße oder gelbe Flecken auf den Zähnen – eine Zahnverfärbung ist meistens harmlos. Verfärbte Zähne bei Kindern können aber auch auf störende Einflüsse während der Zahnentwicklung hindeuten. Was verursacht eine Zahnverfärbung und wie lässt sie sich entfernen?

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Was ist eine Zahnverfärbung?

Jeder Mensch hat eine individuelle, natürliche Farbe der Zähne. Kommt es zu Veränderungen dieser Farbe, sprechen Fachleute von einer Zahnverfärbung. Die Ursachen für verfärbte Zähne sind in den meisten Fällen harmlos. Weiße und schöne Zähne prägen jedoch das ästhetische Erscheinungsbild eines Menschen stark – ein strahlendes Lächeln gilt allgemein als attraktiv. 

Deshalb kann eine sichtbare Zahnverfärbung nicht nur kosmetische, sondern auch psychische Auswirkungen haben. Allerdings lassen sich oftmals einige Zahnverfärbungen zu Hause oder durch eine zahnärztliche Behandlung erfolgreich entfernen und die Zähne zugleich wieder aufhellen.

Wie kommt die natürliche Zahnfarbe zustande?

Der Zahnschmelz bildet die harte, äußere Schutzschicht der Zähne und ist überzogen von einem dünnen Belag (Pellikel). Zudem umhüllt der Zahnschmelz das Zahnbein (Dentin). Welche Farbe ein Zahn aufweist, hängt vom Zahnbein ab – der Zahnschmelz selbst ist eher farblos. Dennoch hat er Einfluss auf die Zahnfärbung: Je dünner der Zahnschmelz ist, desto intensiver kann das darunter liegende dunkle Zahnbein durchscheinen.

Was verursacht eine Zahnverfärbung?

Hinter einer Zahnverfärbung können verschiedene Ursachen stecken. Dabei ist zu unterscheiden, ob die Verfärbung am Zahn innerlich (intrinsisch) oder äußerlich (extrinsisch) besteht.

Äußere Zahnverfärbung: Oberflächliche Verfärbungen der Zähne

Durch Ablagerungen auf der Zahnoberfläche (Plaque) kann es zu einer äußeren Zahnverfärbung kommen. Dabei lagern sich Farbstoffe von außen in den dünnen Film, der die Zähne überzieht, und in den Zahnstein oder Zahnbelag ein. Zudem können auch färbende Substanzen von außen in den Zahnschmelz eindringen und sich etwa entlang kleiner Risse in tiefere Bereiche der Zahnoberfläche ablagern.

Äußere Zahnverfärbungen entstehen oftmals durch: 

  • Kaffee
  • Tee
  • Tabak
  • Rotwein
  • Gewürze
  • Früchte und Fruchtsäfte
  • Einnahme von Medikamenten, die Eisen oder Nitrat enthalten
  • Mundspülungen mit Zinnfluorid oder Chlorhexidin

Innere Zahnverfärbung

Bei einer inneren Zahnverfärbung liegt der Ursprung im Zahnschmelz oder Zahnbein. Mögliche Auslöser für eine derartige Zahnverfärbung sind:

  • eingelagerte Substanzen wie Medikamente, besonders Antibiotika mit Tetracyclinen
  • Störungen bei der Zahnentwicklung, etwa Schmelzmissbildungen 
  • Mineralisierungsstörungen
  • Karies
  • Zähneknirschen (Bruxismus)
  • Zahnunfälle 
  • abgestorbene Zahnnerven
  • Wurzelbehandlungen
  • normaler Alterungsprozess
  • Mangelerscheinungen
  • Blut- und Lebererkrankungen

Zahnverfärbung bei Kindern

Zusätzlich können hinter einer Zahnverfärbung bei Kindern weitere Ursachen stecken. Die Farbe der Zähne gibt dann einen Hinweis auf den Auslöser der Verfärbung:

  • angeborener Gallengangverschluss: grün verfärbte Zähne im Milchgebiss

  • Erbkrankheit kongenitale erythropoetische Porphyrie: rötlich-braune Verfärbung

  • Rhesusunverträglichkeit zwischen Mutter und Kind: blau-grünliche Zahnverfärbung

  • zu hohe Aufnahme von Fluorid: weiße oder gelbe Flecken auf den Zähnen

  • Bakterien im Mund um den Saum des Zahnfleischs: schwarze Zahnverfärbung, auch „black stains“ genannt

Zahnverfärbung: Zahnärztliche Diagnose

Um die genaue Ursache der Zahnverfärbung zu identifizieren, ist für Zahnärzt*innen interessant, ob Betroffene

  • viel Kaffee oder Tee trinken, 
  • rauchen, 
  • bestimmte Medikamente einnehmen und
  • auf eine regelmäßige Zahnhygiene achten. 

Nach diesem ausführlichen Anamnesegespräch folgt die gründliche Untersuchung des Gebisses. Dabei lässt sich etwa herausfinden, ob Karies oder andere Auslöser für die Zahnverfärbung verantwortlich sind. Bei inneren Verfärbungen der Zähne ist es zudem wichtig zu wissen, ob in der Vergangenheit eine Wurzelbehandlung erfolgte oder es bereits Zahnunfälle gab. Möglicherweise folgen weitere Untersuchungen wie eine Röntgenuntersuchung.

Zahnverfärbung selbst entfernen

Eine äußere Zahnverfärbung lässt sich oftmals selbst entfernen. Äußerliche, weiche Beläge können in der Regel durch eine Zahnreinigung gesäubert werden. Diese umfasst eine gründliche Zahnpflege und Mundhygiene, die auch die Verwendung von Zahnseide und Mundwasser beinhalten. Zusätzlich kann so auch der Entstehung von Zahnstein gegengesteuert werden.

Zähnen aufhellen durch Hausmittel

Es gibt einige Hausmittel und frei verkäufliche Produkte, die Verfärbungen entfernen und zugleich Zähne aufhellen sollen. Dazu zählen etwa Backpulver, Kokosöl, Natron oder Aktivkohle sowie Bleaching-Produkte und spezielle Zahncremes. Viele dieser Hausmittel und Produkte sind jedoch schädlich für die Zähne, weshalb sie besser nicht zum Bleichen verwendet werden sollten. Wer eine Zahnaufhellung durchführen möchte, sollte sich ärztlichen Rat einholen, um Schädigungen an den Zähnen vorzubeugen.

Zahnverfärbungen zahnärztlich entfernen lassen

Bei einer äußeren Zahnverfärbung durch härtere und festhaftende Beläge reicht oftmals Zähneputzen nicht aus, um sie restlos zu entfernen. In diesem Fall kann eine professionelle Zahnreinigung (PZR) in der zahnärztlichen Praxis sinnvoll sein. 

Wenn trotz aller Reinigungsmaßnahmen die Farbe der Zähne dunkel oder gelblich ist, kann ein Bleaching in der zahnärztlichen Praxis gegen die Zahnverfärbung helfen. Diese Methode besteht darin, die Zähne mithilfe bestimmter Bleichmittel um einige Farbtöne aufzuhellen. 

Innere Verfärbung am Zahn entfernen lassen

Je nach zugrunde liegender Ursache der inneren Verfärbung von Zähnen, kann ein zahnärztlicher, rein kosmetischer Eingriff notwendig sein, um die Zahnverfärbung zu entfernen. Dabei stehen zwei Maßnahmen zur Verfügung:

  • Zähne überdecken: Zum einen lassen sich innere Zahnverfärbungen überdecken – dazu eignet sich eine Verblendschale (Veneer) oder Krone.

  • Zähne von innen aufhellen: Zum anderen können Zahnärzt*innen verfärbte Zähne mit Bleichmittel von innen her aufhellen. Für dieses interne Bleaching muss der Zahn angebohrt werden, damit das Bleichmittel an die entsprechenden Stellen im Zahn gelangen kann.

In manchen Fällen lassen sich innere Zahnverfärbungen nicht entfernen. Wenn bei Kindern nur die Milchzähne betroffen sind, kann das Problem mit dem Zahnwechsel jedoch von selbst verschwinden.