Eine Eizelle nistet sich ein.
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Einnistung (Nidation)

Von: Onmeda-Redaktion
Letzte Aktualisierung: 11.03.2021

Als Einnistung (Nidation) wird der Vorgang bezeichnet, bei dem sich eine befruchtete Eizelle in der aufgebauten Gebärmutterschleimhaut festsetzt. Mit der Einnistung beginnt die tatsächliche Schwangerschaft, die nun auch hormonell festgestellt werden kann – zunächst per Bluttest, kurz darauf auch per Urintest.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Einnistung (Nidation)

Einmal im Monat macht sich bei einer Frau im fruchtbaren Alter eine Eizelle auf den Weg Richtung Gebärmutter. Von einem der zwei Eierstöcke wandert sie zum Eileiter. Trifft sie hier auf Spermien, kann die Befruchtung stattfinden. Selten wird die Eizelle erst in der Gebärmutter befruchtet.

Die befruchtete Eizelle (Keimling) wird nun aktiv durch den Eileiter zur Gebärmutter transportiert, indem kleine Flimmerfäden im Eileiter sie mit wellenförmigen Bewegungen vorantreiben. In der Gebärmutter kann sich der Keimling dann einnisten.

Noch auf dem Weg zur Einnistung beginnt die neue Zelle sich zu teilen, die neu entstandenen Zellen teilen sich erneut und so geht es immer fort. In ihren Kernen enthalten alle Zellen völlig identische Erbanlagen (Stammzellen).

Etwa am 4. Tag nach der Befruchtung besteht der Keimling aus 32 bis 64 Zellen und wird Blastozyste genannt. Die Zellen beginnen, sich zu spezialisieren. Zu dieser Zeit erreicht die Blastozyste ihr Ziel: die Gebärmutter. Hier dringt sie in die Gebärmutterschleimhaut ein und ist bereits einige Tage später ganz in dieser eingebettet.

Den Vorgang vom Anheften bis zur vollständigen Einbettung in der Schleimhaut bezeichnet man als Einnistung.

Vom Zeitpunkt der Einnistung an lassen sich erste hormonelle Signale im Blut der Schwangeren messen. Ein Urintest ist erst um das Ausbleiben der Periode herum eindeutig. Die eigentliche Schwangerschaft hat begonnen, Sie befinden sich jetzt in der 4. Schwangerschaftswoche (SSW). Von allem, was bis jetzt passiert ist, haben Sie als werdende Mutter meist nichts oder nur wenig bemerkt, denn Sie sind jetzt erst ungefähr am 22. bis 23. Tag in Ihrem Zyklus, und es dauert noch fünf bis sechs Tage, bis Sie das Ausbleiben der Periodenblutung feststellen.

Wann genau ist die Einnistung?

Die befruchtete Eizelle nistet sich etwa eine Woche, bevor Sie Ihre nächste Periode erwarten, in der Gebärmutter ein. Sie können diesen Zeitpunkt relativ genau bestimmen, wenn Sie Ihre Zykluslänge und damit den Termin Ihres Eisprungs kennen.

Einige Frauen bemerken zum Zeitpunkt der Einnistung außerdem eine leichte Blutung, die sogenannte Einnistungsblutung. Eine Einnistungsblutung oder Nidationsblutung kann entstehen, wenn mikroskopisch kleine Gefäße verletzt werden, wenn die Eizelle sich in die Gebährmutterschleimhaut einbohrt.