Ein Spermium kurz bevor es in eine Eizelle eindringt
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3. SSW (Schwangerschaftswoche)

Von: Onmeda-Redaktion, Jasmin Krsteski (Biologin und Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 30.12.2021 - 09:24 Uhr

In der 3. Schwangerschaftswoche (SSW) beginnt die eigentliche Schwangerschaft, da erst nach dem Eisprung die Möglichkeit besteht, dass ein Spermium auf die Eizelle trifft und diese befruchtet.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

3. Schwangerschaftswoche (SSW)

Was passiert in der 3. SSW?

Etwa zu Beginn der 3. Schwangerschaftswoche (oder gegen Ende der 2. SSW) kommt es zur Befruchtung. Dabei dringt das Spermium in die Eizelle ein. Dieser Vorgang findet normalerweise im Eileiter statt; in seltenen Fällen treffen sich Spermium und Eizelle in der Gebärmutter.

Mit der Befruchtung ändert sich die Struktur der äußeren Hülle der Eizelle – es entsteht die sogenannte Zona pellucida. Sie verhindert das Eindringen weiterer Spermien.

Die 3. SSW ist die erste Woche der tatsächlichen Schwangerschaft. Die 1. und 2. SSW dienen nur der einfacheren Berechnung.

Sind die männliche Samenzelle und die weibliche Eizelle verschmolzen, steht der Bauplan für Ihr Baby fest. Etwa 30 Stunden nach der Befruchtung beginnt die Eizelle, sich zu teilen und macht sich auf den Weg in die Gebärmutter.

Wenn Sie wissen möchten, wie lange Sie tatsächlich schwanger sind, ziehen Sie von der vom Arzt angegebenen Schwangerschaftswoche einfach zwei Wochen ab. Sind Sie beispielsweise rechnerisch in der 10. SSW, sind Sie seit etwa 8 Wochen tatsächlich schwanger.

Die Mutter in der 3. SSW

In der 3. Schwangerschaftswoche (SSW) sind noch keine äußerlichen Anzeichen der Schwangerschaft zu sehen, und die meisten Frauen wissen jetzt noch nicht, dass sie schwanger sind.

Durch die Befruchtung wird jedoch eine Fülle hormoneller Veränderungen in Gang gesetzt, die den weiblichen Körper auf die folgenden etwa 38 Wochen vorbereiten und es zunächst ermöglichen, dass sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutter einnistet.

Dafür hat in den vergangenen sechs Tagen das Eizellbläschen, das bis zum Eisprung die schützende Hülle der Eizelle war, gesorgt. Seit dem Eisprung hat es eine neue Aufgabe: Als sogenannter Gelbkörper (Corpus luteum) produziert es das Gelbkörperhormon Progesteron, das den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut bewirkt und die Einnistung der befruchteten Eizelle unterstützt.

Der Embryo in der 3. SSW

Die befruchtete Eizelle beginnt nun, sich zu teilen. Am zweiten Tag besteht der Embryo aus vier, am dritten Tag bereits aus acht Zellen. Zu diesem Zeitpunkt ähnelt er vom Aussehen einer Maulbeere – Wissenschaftler nennen ihn daher Morula (lat. morum = Maulbeere). Etwa einen Tag später entsteht ein Hohlraum im Inneren des Zellhaufens. Man spricht jetzt von einer Keimblase (Blastozyste). Sie besteht im Wesentlichen aus zwei Zelltypen: den Embryoblasten und den Trophoblasten. Die einzelnen Zellen haben ganz unterschiedliche Bestimmungen:

  • Aus den Embryoblasten entsteht der Embryo,
  • aus den Trophoblasten der Mutterkuchen (Plazenta).

Der Mutterkuchen stellt eine Art Austauschorgan dar: Sauerstoff- und nährstoffreiches Blut der Mutter gelangt über den Mutterkuchen in die Nabelschnur und somit zum Embryo. Dieser wiederum gibt Abfallprodukte seines Stoffwechsels an das mütterliche Blut ab.

Etwa sechs Tage, also über die Dauer der 3. SSW, dauert es, bis der Embryo vom Eileiter bis in die Gebärmutter gelangt. Wenn er dort angekommen ist, besteht er aus 70 bis 100 Zellen. Zu Beginn der 4. Schwangerschaftswoche nistet sich der Embryo in der Gebärmutter ein. Einige Frauen nehmen das als leichtes Ziehen war oder sehen eine leichte Blutung zu dieser Zeit (Einnistungsblutung).