Das Bild zeigt gebratene Leber.
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Pantothensäure

Von: Onmeda-Redaktion, Astrid Clasen (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 20.12.2021 - 11:16 Uhr

Die Pantothensäure gehört zu den B-Vitaminen und hat ihren Namen vom griechischen Begriff pantothen, was "überall" bedeutet.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Allgemeines

Pantothensäure ist ein dickflüssiges, gelbliches Öl und wie der Name schon sagt, ist sie in fast allen Nahrungsmitteln enthalten. Dies erklärt, weshalb selten ein Mangel entsteht. Pantothensäure ist leicht löslich in Wasser und Alkohol und hitzeempfindlich. Deshalb gehen bei der Verarbeitung und Lagerung von pantothensäurehaltigen Lebensmitteln 30 Prozent des B-Vitamins verloren.

Lebensmittel enthalten das Vitamin meist in gebundener Form als Bestandteil des Koenzyms A. Dem Organismus muss Pantothensäure deshalb erst zugänglich gemacht werden. Über die Nahrung wird Pantothensäure hauptsächlich in Form des Koenzyms A im Dünndarm aufgenommen.

Besonders viel Pantothensäure ist in Innereien, vor allem Leber, aber auch Herz und in manchen Fleischsorten, in verschiedenen Getreidearten und in Pilzen und Hefen enthalten.

Mangelerscheinungen kommen aufgrund des verbreiteten Vorkommens äußerst selten vor. Wenn ein Defizit an Pantothensäure besteht, fehlen häufig zeitgleich auch andere B-Vitamine wie Thiamin, Riboflavin, Pyridoxin und Niacin. Deshalb sind über den Bedarf an Pantothensäure bislang keine genauen Werte bekannt.

Als Schätzwert werden für Erwachsene sechs Milligramm pro Tag angegeben. Trotz bestehender Unsicherheiten geht man davon aus, dass Schwangere und Stillende einen höheren Bedarf an Pantothensäure haben, genauso wie besondere Lebensumstände und Ernährungsgewohnheiten eine höhere Aufnahme erfordern. So scheinen Stresseinflüsse und Alkoholkonsum den Pantothensäurebedarf zu erhöhen.

Verschiedene Salze der Pantothensäure sind in Medikamenten mit dem Wirkstoff Panthenol zur Haut- und Schleimhautbehandlung von oberflächlichen Wunden enthalten. Beim Auftragen auf der Haut nehmen die Hautanhangsgebilde (Haare, Nägel, Schweiß-, Duft- und Talgdrüsen) den Wirkstoff gut auf.

Funktion im Körper

Pantothensäure ist, wie die anderen Vitamine der B-Gruppe, hauptsächlich an Reaktionen von Enzymen in Stoffwechselvorgängen beteiligt, speziell im Zellstoffwechsel, wo sie der Energiegewinnung dient.

Pantothensäure trägt zum Abbau von Kohlenhydraten, Fetten und einiger Aminosäuren bei und spielt eine Rolle bei der Bildung von Fettsäuren und Cholesterin.

Täglicher Bedarf

Der tägliche Bedarf an Pantothensäure kann normalerweise durch die Ernährung gedeckt werden. Die empfohlenen sechs Milligramm für Erwachsene sind schon in vier Eiern oder zwei Litern Milch enthalten. Auch Schwangere und Stillende, bei denen vermutlich ein erhöhter Bedarf an Pantothensäure vorliegt, können diesen problemlos über eine ausgewogene Ernährung decken.

Es gibt keine Nebenwirkungen bei Überdosierungen mit Zusatzpräparaten, höchstens leichte Darmstörungen bei einer monatelangen Einnahme von mehr als zehn Gramm pro Tag. Pantothensäure wird jedoch als Einzelpräparat kaum angewendet, eher zusammen mit anderen B-Vitaminen.

Es wird vermutet, dass weitere Faktoren wie Stresseinflüsse oder hoher Alkoholkonsum den Bedarf an Pantothensäure erhöhen.

Pantothensäurelieferanten

Pantothensäure ist in einer Vielzahl pflanzlicher und tierischer Lebensmittel vorhanden, besonders in Innereien und Vollkornprodukten. Auch Eier, Reis, Obst wie Apfelsinen und Avocado, Gemüse, Milch und Bierhefe sind gute Lieferanten für Pantothensäure.

Pantothensäure in Nahrungsmitteln

NahrungsmittelGehalt pro 100 g
Kalbsleber8,0 mg
Schweineleber6,8 mg
Rinderleber8,0 mg
Hering7,4 mg
Hühnerei1,4 mg
Weizen (Vollkorn)1,2 mg
Haferflocken1,1 mg

Pantothensäuremangel

Ein Pantothensäuremangel tritt selten auf, es sei denn im Zusammenhang mit besonderen Ernährungsgewohnheiten oder mit Alkoholabhängigkeit. Auch für Diabetiker oder Dialysepatienten besteht eine Tendenz zur Unterversorgung mit dem Vitamin.

Bei einem schweren Mangelzustand fehlen dem Körper meist auch andere Vitamine der B-Gruppe. Es kann zu Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Depressionen, tauben oder schmerzenden Muskeln, Immunschwächen und Magenschmerzen kommen.