Das Bild zeigt eine Hand, die in Erde greift.
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Clostridium tetani

Von: Onmeda-Redaktion
Letzte Aktualisierung: 11.03.2021

Clostridium tetani ist eine weltweit verbreitete Bakterienart, die man vor allem im Erdboden findet. Gelangen die Bakterien in Wunden (z.B. durch kleine Verletzungen bei der Gartenarbeit), können sie den lebensbedrohlichen Wundstarrkrampf (Tetanus) auslösen. Die Erkrankung ist nicht von Mensch zu Mensch übertragbar.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Überblick

Vor einer Infektion mit Clostridium tetani kann man sich mit einer Schutzimpfung schützen, die alle zehn Jahre aufgefrischt werden sollte. In Ländern, in denen eine regelmäßige Impfprophylaxe möglich ist, kommt es deshalb nur noch selten zu Erkrankungen oder Todesfällen durch Clostridium-tetani-Bakterien. Als Erfolg der Tetanus-Schutzimpfung erkranken in Deutschland nur noch wenige Menschen an Tetanus: Pro Jahr treten höchstens 15 Fälle von Wundstarrkrampf auf. In Entwicklungsländern gibt es aufgrund der schlechteren hygienischen Bedingungen und nicht vorhandener Impfprophylaxe dagegen deutlich mehr Erkrankungen durch Clostridium tetani. Weltweit verliefen im 2006 etwa 290.000 Tetanus-Fälle tödlich, 250.000 Fälle davon betrafen Neugeborene oder Säuglinge.

Clostridium-tetani-Bakterien produzieren ein starkes Nervengift (Neurotoxin): das sogenannte Tetanospasmin oder Tetanustoxin. Das Gift blockiert im Gehirn die Signalübertragung an den Nervenzellen (Neuronen) und lösen dadurch eine spastische Lähmung aus, die von Krampfanfällen begleitet wird. Vom Zeitpunkt der Infektion bis zum Auftreten der ersten Symptome (Inkubationszeit), vergehen in der Regel zwischen drei Tagen und drei Wochen.

Die Bakterien der Art Clostridium tetani sind dick, stäbchenförmig und können widerstandsfähige Dauerformen (Sporen) bilden. Clostridium tetani ist rundum mit Geißeln besetzt, mit deren Hilfe die Bakterien sich fortbewegen können. Der Krankheitserreger vermehrt sich nur unter Sauerstoffausschluss (anaerobes Wachstum).

Im Labor ist das Anzüchten von Clostridium tetani schwierig bis unmöglich. Der Arzt stellt die Diagnose deshalb in der Regel allein anhand der Symptome, die beim Betroffenen auftreten.

Krankheiten

Clostridium-tetani-Bakterien kommen vor allem im Erdboden vor. Bei kleinsten Hautverletzungen können sie so in die Wunde gelangen (z.B. bei der Gartenarbeit). Eine Infektionsgefahr besteht vor allem dann, wenn kleine verschmutzte Fremdkörper wie Holzsplitter oder Dornen in der Wunde zurückbleiben.

Nach einer Infektion mit Clostridium tetani treten innerhalb von wenigen Tagen bis drei Wochen die Symptome eines Wundstarrkrampfs (Tetanus) auf. Die Bakterien vermehren sich im infizierten Wundbereich und stellen ein Nervengift her – das Tetanustoxin. Durch das Tetanustoxin kommt es beim Erkrankten im Allgemeinen erst zu Kopfschmerzen und anschließend zu einem Krampf der Kiefer- und Zungenmuskulatur. Dadurch entsteht ein grinsender Gesichtsausdruck, der auch Teufelsgrinsen genannt wird (Fachausdruck: Risus sardonicus). Durch die verkrampfte Muskulatur können Betroffene den Mund häufig nicht richtig öffnen (Kieferklemme). Ein anderer Name für diesen Zustand ist Trismus. Die teils schmerzhaften Krampfzustände breiten sich auf die Muskeln von Nacken, Rücken und Bauch aus. Wenn dabei die Atemmuskulatur erfasst wird, tritt Lebensgefahr auf.

Vorbeugen

Einer Infektion mit Clostridium tetani können Sie leicht durch eine Schutzimpfung vorbeugen. Da Clostridium-tetani-Bakterien in der Natur weit verbreitet sind und leicht beim Arbeiten oder beim Spielen im Freien in Wunden gelangen können, ist diese vorbeugende Maßnahme unbedingt zu empfehlen. Für einen wirksamen Impfschutz sollten Sie die Impfung alle zehn Jahre auffrischen.