Frau mit Synovitis sitzt auf Sofa und fasst sich an schmerzendes Knie.
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Synovitis: Symptome, Ursachen und Behandlung

Von: Julia Heidorn (Medizinautorin)
Letzte Aktualisierung: 23.08.2023

Die Synovitis ist eine Entzündung der Gelenkschleimhaut. Die Erkrankung kann Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verursachen, unbehandelt sogar das gesamte Gelenk schädigen. Erfahren Sie weitere Symptome der Synovitis, wie sich die Behandlung gestaltet und welche Ursachen infrage kommen.

Zusammenfassung

  • Definition: Bei der Synovitis handelt es sich um eine Entzündung der Gelenkschleimhaut.
  • Symptome: Bewegungseinschränkungen und typische Entzündungszeichen wie Schmerzen, Schwellung, Rötung und Überwärmung des betroffenen Gelenks können von Allgemeinsymptomen wie Fieber, Abgeschlagenheit und Appetitmangel begleitet werden.
  • Therapie: Die akute Behandlung erfolgt meist mit Schmerzmitteln. Wichtig für den Behandlungserfolg ist eine Therapie der Grunderkrankung.
  • Ursachen: Infektionen, rheumatische Erkrankungen wie die rheumatoide Arthritis, Schuppenflechte, Gicht, Allergien, Tumore und Blutungen bei Hämophilie gehören zu den möglichen Auslösern der Synovitis.
  • Diagnose: Um eine Synovitis zu diagnostizieren, sind ein ärztliches Gespräch und eine körperliche Untersuchung sowie weitere Verfahren notwendig. Zum Einsatz kommen etwa Röntgen, MRT, Szintigrafie, Blutuntersuchungen, Ultraschall und/oder eine Gelenkpunktion.

Was ist eine Synovitis?

Die Synovitis – auch Synovialitis – ist eine Schleimhautentzündung in der Gelenkkapsel. Durch die Entzündung kommt es zu einem Erguss im Gelenk. Außerdem schwillt die Gelenkschleimhaut an. Wird die Entzündung nicht rechtzeitig behandelt, können Schleimhautwucherungen entstehen und anderen Strukturen im Gelenk geschädigt werden. Möglich ist etwa ein Knorpelschaden.

Die Bezeichnung Synovitis geht auf die wissenschaftliche Bezeichnung für die Gelenkinnenhaut zurück: Membrana synovialis; sie wird auch Synovialmembran genannt. Die Endung -itis steht für eine Entzündung. Synovitis und Tenosynovitis klingen sehr ähnlich. Bei letzterer handelt es sich jedoch um eine Sehnenscheidenentzündung.

Wie äußert sich eine Synovialitis?

Hauptsächlich löst die Synovitis Bewegungseinschränkungen und Schmerzen aus. Dazu können Entzündungszeichen wie Rötung, Schwellung und Überwärmung des betroffenen Gelenks kommen.

Eine Synovitis kann zum Beispiel im Kniegelenk auftreten. Doch auch andere Gelenke können von der Schleimhautentzündung betroffen sein. So kann eine Synovitis etwa auch in der Schulter oder im Handgelenk vorliegen.

Je nach Ursache können die bei einer Synovitis typischen Symptome von weiteren Beschwerden begleitet werden, etwa

Wird die Entzündung nicht rechtzeitig behandelt, kann das gesamte Gelenk zu Schaden kommen. Schlimmstenfalls sind dauerhafte Bewegungseinschränkungen möglich.

Synovialitis: Wie erfolgt die Behandlung?

Die Behandlung der Synovitis geht sowohl die Beschwerden als auch die zugrunde liegende Ursache an. Um die akuten Symptome zu lindern, eignen sich vor allem Schmerzmittel. Die sogenannten NSAR (nichtsteroidalen Antirheumatika) wirken sowohl schmerzlindernd als auch entzündungshemmend. Zur Dauertherapie sind sie jedoch nicht geeignet, da sie mit der Zeit das Herz-Kreislauf-System, die Nieren und den Magen-Darm-Trakt belasten. Außerdem beheben sie nicht die eigentliche Ursache der Entzündung.

Deshalb kann eine weitere Therapie notwendig sein, die den Auslöser der Synovitis angeht. Im Fall einer bakteriellen Infektion ist eine sofortige operative Spülung des Gelenks mit anschließender antibiotischer Therapie notwendig. Ist eine Infektion sicher ausgeschlossen, kann unter Umständen auch eine Kortisoninjektion erfolgen, bei der der Wirkstoff direkt ins entzündete Gelenk gespritzt wird. Ist ein Tumor die Ursache der Synovitis, muss dieser entfernt werden. Ergänzend zur medikamentösen Behandlung kann Physiotherapie sinnvoll sein.

Weitere Behandlungsoptionen bei einer Synovitis

Sind all diese Maßnahmen nicht erfolgreich, stehen weitere Verfahren zur Behandlung zur Verfügung:

  • Radiosynoviorthese: Hier wird ein Stoff ins Gelenk gespritzt, der in seinem minimalen Umfeld radioaktiv wirkt. Er sorgt dafür, dass die Gelenkschleimhaut verschorft. Zudem verschließt er undichte Stellen, durch die es zu Flüssigkeitsansammlungen im Gelenkinneren kommt. So wird der Gelenkerguss gestoppt; die Schwellung nimmt ab. Bis sich die volle Wirkung dieses Verfahrens einstellt, kann es mehrere Monate dauern.

  • Synovektomie: Im Rahmen eines arthroskopischen oder offenen Eingriffs wird die entzündete Gelenkschleimhaut entfernt.

  • Gelenkersatz: In sehr schweren Fällen wird eine Operation durchgeführt, bei der zum Beispiel eine Gelenkprothese eingesetzt wird.

Woher kommt eine Entzündung der Gelenkschleimhaut?

Es gibt zahlreiche mögliche Ursachen für eine Synovitis. Dazu gehören vorangegangene

Auch Verletzungen und Arthrose sind potenzielle Auslöser. Bei Menschen mit Hämophilie (Bluterkrankheit) kann es zu Blutungen in der Schleimhaut des Gelenks kommen, die Entzündungen verursachen.

Auch bei Stoffwechselerkrankungen wie Gicht und Pseudogicht kann es zur Synovitis kommen.

Bei Kindern – vor allem im Alter von vier bis acht Jahren – kann Synovialitis in Form von Hüftschnupfen (transienter Synovitis oder auch Coxitis fugax) auftreten. Möglicherweise wird die Erkrankung von vorangegangenen Infektionen, wie etwa des Magen-Darm-Trakts oder Erkältungen verursacht.

Diagnose der Synovitis

Bei Entzündungszeichen und einem verminderten Allgemeinbefinden oder Krankheitsgefühl ist immer eine sofortige ärztliche Vorstellung angezeigt. Um eine Synovialitis zu diagnostizieren, kommen verschiedene Untersuchungsmethoden zum Einsatz.

Zu Beginn stehen ein ärztliches Gespräch und eine körperliche Untersuchung an. Je nach deren Ergebnis können Ärzt*innen weitere Untersuchungen durchführen:

  • bildgebende Verfahren wie Röntgen, die Mehrphasen-Skelettszintigraphie oder Magnetresonanztomographie (MRT)
  • Blutuntersuchungen 
  • Ultraschall
  • Gelenkpunktion

Verlauf der Synovitis

Entscheidend für den Behandlungserfolg ist eine rechtzeitige Therapie der Synovialitis, um die umgebenden Strukturen im Gelenk wie den Knorpel und die Knochen zu schützen.
Die Prognose ist abhängig von der Ursache. Bestimmte Grunderkrankungen wie rheumatoide Arthritis können wiederkehrende Entzündungen der Gelenkschleimhaut verursachen. Die Behandlung solcher Erkrankungen erfolgt in der Regel dauerhaft. Das bedeutet, dass die Medikamente regelmäßig eingenommen werden müssen.