Eine Frau fasst sich nach einem Autounfall an die Halswirbelsäule.
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Schleudertrauma der HWS

Von: Till von Bracht (Medizinredakteur, M.A. Sportwissenschaften), Brit Weirich (Medizinautorin, M.A. Mehrsprachige Kommunikation)
Letzte Aktualisierung: 23.02.2021

Eine der häufigsten Folgen bei Autounfällen ist das Schleudertrauma. Gleichzeitig handelt es sich um eines der umstrittensten Krankheitsbilder überhaupt. Denn unter Umständen steht den Betroffenen mehrere tausend Euro Schmerzensgeld zu – der medizinische Nachweis gestaltet sich allerdings oft schwierig.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Schleudertrauma: Überblick

Im Allgemeinen bezeichnet man als Schleudertrauma eine Verletzung im Bereich der Halswirbelsäule (HWS), die durch eine ruckartige Bewegung des Kopfes entsteht. Genau genommen beschreibt der Begriff "Schleudertrauma" also kein festgelegtes Krankheitsbild, sondern lediglich den Unfallhergang. In Fachkreisen spricht man häufig auch von einer HWS-Distorsion oder einem Beschleunigungstrauma der Halswirbelsäule.

Auffahrunfälle oder Sportverletzungen (etwa beim Kampfsport) sind typische Beispiele für den Unfallhergang bei einem Schleudertrauma: Sie können dazu führen, dass die Halswirbelsäule kurzfristig überstreckt und anschließend sehr stark gebeugt wird. Welche Folgen ein solches Schleudertrauma haben kann, ist unterschiedlich und hängt von vielen Faktoren ab – bei einem Autounfall zum Beispiel von

  • der Auffahrgeschwindigkeit,
  • der Sitzposition während des Unfalls,
  • und der psychischen Verfassung und Belastbarkeit des Unfallopfers.

Das bedeutet: Selbst ein leichter Auffahrunfall kann unter Umständen schon ein Schleudertrauma verursachen. Auf der anderen Seite führt nicht jeder schwerere Unfall zwangsläufig zu einem Schleudertrauma.

Die Diagnose eines Schleudertrauma gestaltet sich oft schwierig: Nach einem Schleudertrauma kommt es – oft erst mehrere Stunden nach dem Unfall – zu einer schmerzhaften Steilhaltung der Halswirbelsäule und zu einer Verspannung der Nacken- und Halsmuskulatur. In vielen Fällen ist das Schleudertrauma aus medizinischer Sicht harmlos. Nur in schweren Fällen reißen durch die schleudernde Bewegung die Bänder der Halswirbel ein.

Allerdings lassen sich die feinen Verletzungen im Halswirbelbereich mithilfe bildgebender Untersuchungsmethoden (Röntgenaufnahmen, Computer- oder Magnetresonanztomographie) oft nicht sicher nachweisen – auch wenn die oder der Betroffene Beschwerden hat. Um eine HWS-Distorsion zu diagnostizieren, sind Ärzte deshalb in vielen Fällen allein auf die genaue Beschreibung der Beschwerden und des Unfallhergangs angewiesen.

Typische Symptome, die für ein Schleudertrauma sprechen, sind zum Beispiel:

Wie bei vielen Erkrankungen kann auch die psychische Komponente den Verlauf bei einem Schleudertrauma mit beeinflussen. Je nachdem, wie der Einzelne mit der Verletzung umgeht oder die schmerzhafte und erschreckende Situation verarbeitet, können die Beschwerden unterschiedlich stark ausfallen.

Die Therapie des Schleudertraumas erfolgt meist konservativ – also ohne operativen Eingriff. Betroffene sollten sich zwar wenig belasten, dennoch Kopf und Hals beweglich halten. Physiotherapie kann die Behandlung unterstützen und die Beschwerden lindern. Liegen keine schweren Verletzungen vor, können Betroffene ihren Alltag wieder aufnehmen – Bettruhe oder Halskrausen sind nur in schwereren Fällen erforderlich.

Bei einigen Personen können die Beschwerden eines Schleudertraumas chronisch verlaufen. Teilweise scheinen auch psychische Faktoren eine Rolle zu spielen: Der nachwirkende Unfallschock, Sorge um die Gesundheit oder andere Gründe können dazu führen, dass Betroffene eine Schonhaltung einnehmen und verstärkt Schmerzen wahrnehmen.

Wie häufig ein Schleudertrauma chronisch verläuft und welchen Anteil psychische Gründe haben, ist stark umstritten.

Personen mit einem Schleudertrauma können bei einem chronischen Verlauf ein sogenanntes "Schmerzgedächtnis" entwickeln – das heißt Veränderungen im Nervenstoffwechsel. Dadurch können in einigen Fällen Schmerzen auch dann erhalten bleiben, wenn der Unfall bereits lange zurückliegt.

Schleudertrauma: Wann gibt es Schmerzensgeld?

Das Schleudertrauma gilt als eines der umstrittensten Krankheitsbilder überhaupt: Denn bei einem Schleudertrauma, das nachweislich durch einen Autounfall verursacht wurde, kann der Verletzte Schmerzensgeld fordern. Bei der Frage, wie viel Schmerzensgeld dem Unfallopfer genau zusteht, kommt es allerdings immer wieder zu Streitigkeiten zwischen Versicherungen und Geschädigten.

Zunächst einmal ist es wichtig, dass die oder der Betroffene den Unfall nicht selbst verschuldet hat. Wer beispielsweise für ein auf die Straße laufendes Kleintier (z.B. Eichhörnchen, Kaninchen oder eine Katze) bremst, muss damit rechnen, dass ihm eine Teilschuld zugesprochen wird. Bei einer Teilschuld kann sich das Schmerzensgeld für ein Schleudertrauma deutlich reduzieren.

Die Höhe des Schmerzensgeld hängt in erster Linie von

  • den genauen Beschwerden
  • und der Dauer der Arbeitsunfähigkeit ab.

Die Schmerzensgeldhöhe fällt daher ganz unterschiedlich aus und reicht von wenigen hundert bis mehreren tausend Euro (z.B. bei dauerhaften Schäden der Halswirbelsäule).

Grundsätzlich gilt: Es reicht nicht, Schmerzen und Beeinträchtigungen einfach nur zu behaupten. Die Unfallopfer können nur dann Schmerzensgeld erwarten, wenn das Vorhandensein einer HWS-Distorsion schriftlich von einem Arzt oder einer Ärztin bestätigt wird.

Der ärztliche Nachweis ist vor allem bei leichten Unfällen wichtig. Denn die Versicherungen argumentieren häufig, dass eine Geschwindigkeitsänderung von weniger als 10 bis 15 Kilometer pro Stunde im Normalfall nicht ausreicht, um ein Schleudertrauma zu verursachen. Für die Entstehung eines Schleudertraumas gibt es aber keine allgemeingültige Harmlosigkeitsgrenze: Eine HWS-Distorsion ist bei einer Aufprallgeschwindigkeit von unter 10 Kilometer pro Stunde zwar unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich. Bei der Forderung nach Schmerzensgeld sind in diesen Fällen häufig ärztliche sowie unfallanalytische Gutachten erforderlich.

Wer Opfer eines Autounfalls wurde, sollte von Anfang an auf engmaschige Untersuchungen achten und noch am selben Tag zum Arzt gehen. Da die Symptome bei einem Schleudertrauma oft erst einige Stunden oder sogar Tage nach dem Unfall auftreten, ist es ratsam, sämtliche Beschwerden und Auffälligkeite in einem Schmerztagebuch festzuhalten und gegebenfalls von einem Arzt abklären lassen.

Definition und Schweregrade von Schleudertrauma

Der Begriff "Schleudertrauma" beschreibt kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern nur einen bestimmten Unfallmechanismus, der zu einer Weichteilverletzung im Bereich der Halswirbelsäule führen kann. Die Weichteilverletzungen reichen von meist einfachen Muskelzerrungen bis hin zu Bänder- und Bandscheibenzerreißungen. Andere Strukturen, wie zum Beispiel

sind nur selten betroffen.

Es handelt sich beim Schleudertrauma um einen komplexen Verletzungsmechanismus, bei dem verschiedene Biege- und Scherkräfte wirken. Die Kräfte führen dazu, dass es zu einer gegensätzlichen Beschleunigung von Kopf und Rumpf und demzufolge zu einer unerwarteten Verbiegung der Halswirbelsäule kommt.

Verwirrender Begriff: HWS-Schleudertrauma

Wenn jemand von einem Schleudertrauma spricht, so beschreibt er damit streng genommen nur den Unfallmechanismus – welche Strukturen dabei verletzt wurden, beinhaltet der Begriff nicht. Dies liegt vermutlich daran, dass es häufig schwierig ist, die angegebenen Beschwerden klinisch nachzuweisen.

Ärzte benutzen für ein Schleudertrauma ohne klinischen Befund häufig auch die Bezeichnung HWS-Distorsion – also eine Verstauchung der Halswirbelsäule. Der Begriff HWS-Distorsion beschreibt allerdings nur die körperlichen Ursachen. Die psychische Komponente bleibt bei dieser Bezeichnung außen vor.

Das Schleudertrauma beziehungsweise die HWS-Distorsion sollte man nicht mit dem sogenannten HWS-Syndrom verwechseln. Das HWS-Syndrom ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene Beschwerden im Nackenbereich, die unterschiedliche Ursachen haben können – zum Beispiel verschleißbedingte oder rheumatische Erkrankungen der Halswirbelsäule.

In vielen Fällen ist das Schleudertrauma aus medizinischer Sicht harmlos. Dennoch kann es durch die kurzzeitige starke Belastung zu feinen Rissen und vorübergehenden Schwellungen oder Entzündungen des Gewebes kommen, welches für den Betroffenen schmerzhaft ist. Auch spannen sich die Muskeln im Bereich der Halswirbelsäule häufig reflexhaft stark an, um Rücken und Hals zu schützen. Je nach Stärke des Schleudertraumas klingen die Beschwerden meist nach wenigen Tagen bis Wochen wieder vollständig ab.

In Anlehnung an die sogenannte Quebec Task Force lassen sich vier unterschiedliche Schweregrade der HWS-Distorsion unterscheiden:

Schweregrade einer HWS-Distorsion nach der Quebec Task Force (QTF)

SchweregradBeschwerden
0Keine Schmerzen, keine klinischen Befunde
ISchmerzen im Nacken, Verspannungen und Überempfindlichkeit, keine klinischen Befunde
IIwie bei Schweregrad I, zusätzlich Druckschmerz und Bewegungseinschränkungen, Muskelzerrung und Hämatombildung durch Gefäßverletzung möglich
IIIwie bei Schweregrad II, zusätzlich abgeschwächte Muskeleigenreflexe und Lähmungserscheinungen
IVFraktur der Halswirbelsäule, Bänderriss, Verletzung des Rückenmarks, Querschnittslähmung möglich

Ursachen von Schleudertrauma

Die mit Abstand häufigste Ursache für ein Schleudertrauma ist der Auffahrunfall. Wenn ein anderes Auto von hinten auffährt, wird der Kopf nach vorne beziehungsweise nach hinten geschleudert und die Halswirbelsäule (HWS) dabei gewaltsam gebeugt oder überstreckt. Unmittelbar auf dieses Trauma folgt ein zweites, welches in der entgegengesetzten Richtung verläuft (sog. Contrecoup).

Ein typisches Beispiel: Sie stehen mit Ihrem Auto an einer roten Ampel und wollen rechts abbiegen. Kurz nachdem Sie angefahren sind, müssen Sie noch einmal abbremsen, weil sich auf dem Fahrradweg neben Ihnen noch ein Radfahrer befindet. Ihr Hintermann bemerkt dies zu spät und fährt hinten auf. Der Heckaufprall bewirkt, dass das Fahrzeug und Ihr Rumpf ruckartig nach vorne beschleunigt werden.

Ihr Kopf jedoch "reagiert" etwas langsamer und wird nach hinten bis in die Kopfstütze gedrückt – dies ist das physikalische Gesetz der Trägheit der Masse. Dabei kommt es zu einer Überstreckung der Halswirbelsäule, was dazu führt, dass sich die beteiligten Muskeln reflektorisch zusammenziehen (als Schutz vor weiteren Verletzungen).

Erst danach – wenn die Beschleunigung des Fahrzeugs schon wieder abnimmt – bewegt sich auch der Kopf nach vorne. Die Vorwärtsbewegung des Rumpfes wird schließlich durch den Sicherheitsgurt gebremst. Der Kopf aber schwingt weiter nach vorne, wodurch es zu einer Beugung der Halswirbelsäule kommt. Diese Phase gilt allerdings als energiearm, sodass sie als Ursache für ein Schleudertrauma nicht in Betracht gezogen werden kann.

Für ein Schleudertrauma kommen aber auch andere Ursachen infrage: Hierzu zählen nicht nur Auto-, sondern auch Sportunfälle. Sportarten mit einem erhöhten Risiko sind beispielsweise Kampfsportarten wie:

  • Boxen
  • Karate
  • Judo
  • Ringen

Nicht zu vergessen sind auch "Vergnügungsunfälle", beispielsweise beim Achterbahn- oder Autoscooterfahren.

Es handelt sich beim Schleudertrauma um einen komplexen Verletzungsmechanismus, bei dem verschiedene Biege- und Scherkräfte wirken. Diese können selten ernstere, meist jedoch minimale Verletzungen hervorrufen, die mit Muskelverspannungen und Nackenschmerzen einhergehen.

Teilweise können die in der Folge auftretenden Schmerzen auch psychosomatischer Natur sein, das heißt die psychische Komponente wirkt sich auf den Körper und die Schmerzen aus. Zu welchem Anteil körperliche Folgen und psychische Faktoren eine Rolle spielen, ist noch nicht vollständig entschlüsselt.

Typische Symptome von Schleudertrauma

Ein Schleudertrauma kann – je nach Ausmaß – unterschiedliche Symptome hervorrufen. Zu den ersten Beschwerden zählen Bewegungseinschränkungen des Kopfs beziehungsweise der Halswirbelsäule. Diese treten unmittelbar nach dem Unfallereignis oder ein bis zwei Tage verzögert auf.

In vielen Fällen nehmen die Schmerzen in ihrer Intensität zu (Crescendo-Symptome) – häufig ohne, dass die medizinischen Gründe dafür gefunden werden können. Es kann also vorkommen, dass Betroffene erst einige Tage nach dem Unfall über Beschwerden klagen.

Als eigentliche Ursachen für die Symptome kommen zum Beispiel feine Verletzungen im Gewebe mit Entzündungsreaktionen und schmerzhafte Muskelverspannung im Bereich der Halswirbelsäule infrage.

Die häufigsten Symptome beim Schleudertrauma sind:

Bei einem leichten Schleudertrauma vergehen diese Symptome nach wenigen Tagen bis Wochen. Weitere mögliche Beschwerden sind außerdem:

Diagnose bei Schleudertrauma

Die Diagnose eines Schleudertraumas gestaltet sich oft schwierig. Der Grund: Leichte Verletzungen wie Nackenschmerzen oder Verspannungen lassen sich klinisch oft nicht sicher nachweisen.

Im Wesentlichen basiert die Diagnose daher

  • auf der Unfallgeschichte
  • und den vom Betroffenen beschriebenen Symptomen.

Der Arzt oder die Ärztin kann eine knöcherne Beteiligung der Halswirbel ausschließen, indem er oder sie die Halswirbelsäule röntgt. Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) gehören beim Schleudertrauma nicht zur Routine. Für die Diagnose von stärkeren Weichteilverletzungen oder Knochenverletzungen setzen Ärzte diese bildgebenden Verfahren in Einzelfällen jedoch ein.

Wenn die Symptome verzögert auftreten, muss immer umgehend ein ärztlicher Rat hinzugezogen werden – auch bei folgenden akuten Beschwerden:

Dann werden Kopf und Wirbelsäuleuntersucht, um eine Schädel- oder Hirnverletzung sicher nachweisen beziehungsweise ausschließen zu können.

Besteht der Verdacht, dass durch das Schleudertrauma auch Nerven verletzt wurden, sind zur genauen Diagnose entsprechende neurologische Untersuchungen notwendig.

Der Arzt oder die Ärztin prüft zum Beispiel die Reflexe des Patienten, unter Umständen sind auch Kraftprüfung und Tests auf Gefühlsstörungen angebracht. Häufig wird auch ein Elektromyogramm (EMG) erstellt oder die Nervenleitgeschwindigkeit (NLG) gemessen.

Schleudertrauma: Behandlungsmöglichkeiten

Jahrelang war es in ärztlichen Praxen üblich, die Halswirbelsäule nach einem Schleudertrauma mit einer Schaumstoff-Halskrause oder einer HWS-Schiene ruhig zu stellen. Neuere Untersuchungen belegen jedoch, dass eine langfristige Immobilisation oder eine übertriebene Schonhaltung die Heilung verzögert.

Ärzte empfehlen deshalb, bei einem leichten Schleudertrauma die Alltagsaktivitäten nach kurzer Schonung wieder aufzunehmen und den Heilungsprozess mit krankengymnastischen Nackenübungen zu unterstützen. Gegen die Schmerzen helfen in der Regel Muskelrelaxanzien oder Schmerzmittel.

Auch Chiropraktik im Sinne der manuellen Therapie kann bei einem Schleudertrauma angewendet werden. Die manuelle Therapie weist gute Erfolge bei der Behandlung von Übelkeit und Schwindelgefühlen auf, die beim Schleudertrauma auftreten können. Bei dauerhaften Verspannungen können regelmäßige Wärmeanwendungen und in einigen Fällen Akupunktur schmerzlindernd wirken.

Nur bei ernsteren Weichteilzerrungen, die durch das Schleudertrauma entstanden sind, kann es nötig sein, dass der Betroffene eine Halskrause trägt. Sind Frakturen der Halswirbelsäule vorhanden, wird der Bereich über längere Zeit ruhig gestellt oder gegebenenfalls operiert.

Verlauf des Schleudertraumas

Beim Schleudertrauma ist der Verlauf von Person zu Person unterschiedlich. Ein leichtes Schleudertrauma heilt meist auch ohne Behandlung innerhalb von Tagen bis Wochen ab. Auch wenn keine Verletzung festgestellt werden kann, halten in manchen Fällen die Schmerzen beziehungsweise Beschwerden weiter an.

Warum ein Schleudertrauma in einigen Fällen problemlos verläuft und in anderen Fällen einen chronischen Verlauf nimmt, kann unterschiedliche Ursachen haben – und ist Grundlage verschiedener Diskussionen.

Nimmt ein Schleudertrauma einen chronischen Verlauf, sind verschiedene Gründe denkbar:

  • Die Wirbelsäule war bereits vor dem Schleudertrauma geschädigt, etwa durch Arthrose (Gelenkverschleiß).
  • Betroffene nehmen dauerhaft eine Schonhaltung ein, welches schmerzhafte Verspannungen begünstigt und die Wirbelsäule einseitig belastet.
  • Es bildet sich ein sogenanntes "Schmerzgedächtnis" aus – in einem solchen Fall nimmt der Betroffene Schmerzen auch dann noch wahr, wenn die ursprünglichen Ursachen bereits länger zurückliegen.
  • Betroffene können durch das Schleudertrauma geschockt und verängstigt sein, oder sie werden von anderen bestärkt, sich mehr als nötig zu schonen. Dadurch können die Beschwerden eines Schleudertraumas subjektiv stärker erlebt werden.

Schleudertrauma vorbeugen

Einem Schleudertrauma können Sie vorbeugen, indem Sie versuchen, Unfälle zu vermeiden – und sich sowohl im Straßenverkehr als auch im Sportbereich umsichtig verhalten.

Als Sicherheitsmaßnahme im Auto ist die richtige Einstellung der Kopfstütze von Bedeutung. Des Weiteren ist es wichtig, dass Sie bei Verdacht auf ein Schleudertrauma immer einen Arzt aufsuchen. Nur so lassen sich mögliche schwerwiegendere Verletzungen erkennen und behandeln.

Bei einem leichten Schleudertrauma können Sie einem chronischen Verlauf teilweise vorbeugen, indem Sie sich an die Empfehlungen des Arztes halten. Meist ist es sinnvoll, die Wirbelsäule nach einer kurzen Ruhezeit wieder sanft zu belasten und zu bewegen. So vermeidet man eine nachteilige Schonhaltung.