Ein älterer Mann steht am Strand und schaut aufs Meer.
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Plasmozytom, multiples Myelom

Von: Wiebke Posmyk (Medizinjournalistin, Diplom-Pädagogin, M.A. Media Education)
Letzte Aktualisierung: 24.10.2022 - 14:49 Uhr

Bei einem multiplen Myelom bilden sich mehrere Tumorherde im Knochenmark. Mögliche erste Symptome sind Müdigkeit, Gewichtsverlust oder nächtliches Schwitzen. Ist nur ein einzelner Tumor zu finden, sprechen Ärzte von einem solitären Plasmozytom.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Multiples Myelom, Plasmozytom

Was ist ein multiples Myelom/Plasmozytom?

Das multiple Myelom ist eine Form von Knochenmarkkrebs. Dabei entartet eine sogenannte Plasmazelle. Plasmazellen spielen bei der Immunabwehr eine wichtige Rolle.

Ärzte unterscheiden das multiple Myelom von einem Plasmozytom:

  • Ein multiples Myelom betrifft den ganzen Körper. Es zeichnet sich durch mehrere Tumorherde im Knochenmark aus.
  • Selten ist nur ein Tumorherd vorhanden. Dann handelt es sich um ein sog. solitäres Plasmozytom.

Das multiple Myelom/Plasmozytom gehört zur Gruppe der langsam wachsenden Non-Hodgkin-Lymphome (NHL). Ein Non-Hodgkin-Lymphom ist ein bösartiger Tumor, der seinen Ursprung in Zellen des sogenannten lymphatischen Gewebes hat: den Lymphozyten.

Was sind Plasmazellen und was passiert, wenn sie entarten?

Plasmazellen sind Teil des Immunsystems. Sie entwickeln sich aus bestimmten weißen Blutkörperchen: den B-Lymphozyten.

Aufgabe einer gesunden Plasmazelle ist es, Abwehrstoffe herzustellen und abzusondern, die sich gegen bestimmte Krankheitserreger richten. Diese Abwehrstoffe nennt man Antikörper. Kommen die Antikörper mit dem jeweiligen Erreger in Kontakt, können sie ihn unschädlich machen.

Wenn eine Plasmazelle im Knochenmark bösartig entartet, produziert sie in großen Mengen Antikörper. Allerdings sind dies keine gesunden, sondern sogenannte monoklonale Antikörper. Monoklonal bedeutet, dass eine Gruppe identischer Zellen, die alle von einer einzigen Plasmazelle abstammen (ein sog. Zellklon), identische Antikörper bildet.

Die monoklonalen Antikörper, die eine entartete Plasmazelle bildet, sind für die körpereigene Abwehr funktionslos. Sie sind nicht in der Lage, Krankheitserreger zu bekämpfen.

Die wuchernden Zellklone stören unter anderem die Bildung gesunder Blutzellen. Es entstehen nach und nach viele einzelne Tumoren im Knochenmark (= multiple Myelome) oder ein einzelner Tumorherd (Plasmozytom).

Eine entartete Plasmazelle nennt man Myelomzelle.

Wie häufig ist ein multiples Myelom/Plasmozytom?

Das multiple Myelom zählt zu den häufigsten Krebserkrankungen von Knochen und Knochenmark. Im Vergleich zu anderen Krebsarten kommt es aber eher selten vor. Etwa 5 von 100.000 Personen erkranken jedes Jahr an einem multiplen Myelom/Plasmozytom, wobei Plasmozytome – also einzelne Tumorherde – deutlich seltener sind als multiple Myelome.

Die Wahrscheinlichkeit für ein multiples Myelom/Plasmozytom steigt mit zunehmendem Alter. Die meisten Patienten in Mitteleuropa sind bei der Diagnose zwischen 60 und 70 Jahre alt. Männer sind häufiger betroffen als Frauen.

Multiples Myelom/Plasmozytom: Ursachen

Die Ursachen eines multiplen Myeloms/Plasmozytoms sind bislang nicht eindeutig geklärt.

Möglicherweise sind erbliche Faktoren an der Entstehung beteiligt, denn in manchen Familien kommt Knochenmarkkrebs häufiger vor. Darüber hinaus stehen radioaktive Strahlung und bestimmte chemische Mittel wie Unkrautvernichtungs- und Schädlingsbekämpfungsmittel im Verdacht, ein multiples Myelom/Plasmozytom zu begünstigen.

Multiples Myelom/Plasmozytom: Symptome

Ein multiples Myelom/Plasmozytom macht sich zu Beginn kaum bemerkbar. Wenn Symptome auftreten, dann sind diese eher uncharakteristisch und kein direkter Hinweis auf Knochenmarkkrebs. Es handelt sich vielmehr um Beschwerden, die auch bei vielen anderen, auch harmlosen Erkrankungen vorkommen können.

Mögliche erste Symptome von Knochenmarkkrebs sind

Solche Beschwerden können harmlos sein und viele Ursachen haben. Sie sind nur selten Anzeichen von Knochenmarkkrebs. Zur Sicherheit sollten Sie solche Symptome aber immer von Ihrem Arzt abklären lassen, insbesondere, wenn sie länger anhalten.

Die Knochen werden brüchiger

Erst wenn die Erkrankung fortgeschritten ist, treten weitere Symptome hinzu. Wenn die Tumorzellmasse im Knochenmark zunimmt, entstehen Knochenschmerzen. Je nachdem, wo sich der Krebs befindet, spüren die Betroffenen zum Beispiel Rückenschmerzen oder Schmerzen im Beckenbereich.

Durch den Knochenmarkkrebs wird vermehrt Knochenmasse abgebaut. Dies führt zum Knochenschwund (Osteoporose). Es entstehen einzelne, im Abbau befindliche Herde im Knochengewebe: sogenannte Osteolysen. Typische Anzeichen für Osteoporose und Osteolyse sind, dass

  • die Knochen zunehmend instabil sind und leicht brechen und dass
  • der Calciumspiegel im Blut steigt, weil der instabile Knochen vermehrt Calcium freisetzt.

Multiples Myelom/Plasmozytom: Weitere Symptome

Weitere Symptome, die im Verlauf eines multiplen Myeloms/Plasmozytoms auftreten können, sind zum Beispiel:

Multiples Myelom/Plasmozytom: Diagnose & Stadien

Ein multiples Myelom/Plasmozytom macht sich anfangs kaum bemerkbar. Nicht selten ist der Knochenmarkkrebs daher ein Zufallsbefund. Zum Beispiel entdeckt ihn der Arzt im Rahmen einer Routineuntersuchung.

Beschwerden wie Müdigkeit, Gewichtsverlust oder nächtliches Schwitzen sind für viele nicht unbedingt ein Grund, zum Arzt zu gehen. Sie suchen die Arztpraxis erst auf, wenn weitere Symptome wie zum Beispiel Knochenschmerzen hinzutreten. Oft vergeht daher viel Zeit, bis der Krebs entdeckt wird.

Um den Ursachen der Beschwerden auf den Grund zu gehen, wird der Arzt zunächst einige Fragen stellen, zum Beispiel:

  • Welche Symptome treten auf?
  • Wie stark sind die Symptome?
  • Seit wann treten die Symptome auf?
  • Nehmen Sie bestimmte Medikamente ein, wenn ja, welche?
  • Haben Sie Vorerkrankungen, wenn ja, welche?

Die Antworten seines Patienten und eine anschließende körperliche Untersuchung können dem Arzt bereits erste Hinweise auf die Ursache geben.

So stellt der Arzt die Diagnose Plasmozytom/multiples Myelom

Um ein Plasmozytom/multiples Myelom eindeutig diagnostizieren zu können, sind einige Untersuchungen notwendig. Hierzu zählen vor allem:

  • eine Blut- undUrinuntersuchung: Bei einem Plasmozytom/multiplen Myelom können verschiedene Blut- und Urinwerte verändert sein. Der Arzt wird unter anderem bestimmen lassen, ob im Blut sog. Paraproteine enthalten sind. Paraproteine sind entartete Antikörper, die die den Krebszellen produzieren. Im Urin kann der Arzt diese Antikörper in Form von sog. Bence-Jones-Proteinen nachweisen. Um beurteilen zu können, wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist, sind weitere Werte von Bedeutung, z.B. der Albumin-Wert und der β2-Mikroglobulin-Wert.
  • bildgebende Verfahren wie Computertomographie (CT) oder eine Magnetresonanztomographie (MRT): Früher zählte eine Röntgenuntersuchung zum Diagnosestandard – mittlerweile gilt die Computertomographie als gängige Untersuchungsmethode. Sie kann Aufschluss darüber geben, wie stabil der Knochen ist. Mithilfe einer zusätzlichen Magnetresonanztomographie kann der Arzt schon relativ früh beurteilen, ob der Knochen angegriffen ist und wie weit sich der Tumor im Knochenmark ausgebreitet hat.
  • eine Knochenmarkuntersuchung: Bei einer Knochenmarkpunktion entnimmt der Arzt eine Gewebeprobe aus dem Beckenkamm. So kann er den Anteil der Plasmazellen im Knochenmark bestimmen und die Zellen genauer untersuchen.

Stadieneinteilung: Wie weit ist der Krebs vorangeschritten?

Zur Diagnose eines Plasmozytoms/multiplen Myeloms gehört auch, das Stadium der Krebserkrankung zu bestimmen. Multiple Myelome und Plasmozytome teilen Mediziner in drei Stadien ein (International Staging System, ISS). In welches Stadium der Knochenmarkkrebs eingeordnet wird, hängt vor allem von zwei Werten im Blutserum ab:

  • Albumin und
  • Beta-2-Mikroglobulin.

Es gilt: Je niedriger der Albumin-Wert und je höher der β2-Mikroglobulin-Wert, desto höher ist das Stadium – und desto weiter ist die Erkrankung vorangeschritten.

Multiples Myelom/Plasmozytom: Therapie

In einigen Fällen ist es vorläufig ausreichend, das Plasmozytom/multiple Myelom nur zu beobachten und abzuwarten.

Sobald es aber Anzeichen dafür gibt, dass der Knochenmarkkrebs bereits den Körper schädigt, ist eine Therapie unverzichtbar – auch wenn sich der Patient möglicherweise gesund fühlt. Wenn solche Anzeichen vorliegen, sprechen Ärzte von einem symptomatischen multiplen Myelom beziehungsweise Plasmozytom.

Hinweise auf ein symptomatisches multiples Myelom sind vor allem

Ist mindestens eines dieser Anzeichen vorhanden, wird der Arzt eine Therapie vorschlagen. Auch bei anderen Zeichen einer Organschädigung ist eine Therapie unumgänglich, so zum Beispiel bei krankhaften Eiweißablagerungen im Gewebe (Amyloidose), allgemeinen Symptomen wie Müdigkeit, Gewichtsverlust und Nachtschweiß oder häufigen bakteriellen Infekten.

Wie wird ein multiples Myelom/Plasmozytom behandelt?

Zu häufigen Behandlungsverfahren zählen:

  • Chemotherapie mit oder ohne Stammzelltransplantation
  • verschiedene sog. neue Substanzen, die zusätzlich zur Chemotherapie zum Einsatz kommen
  • Strahlentherapie
  • weitere Behandlungsmethoden wie z.B. operative Eingriffe, weitere Medikamente, Physiotherapie

Welche Behandlung am besten geeignet ist, hängt von mehreren Faktoren ab, so zum Beispiel davon,

  • wie alt der Patient ist,
  • in welcher körperlichen und psychischen Verfassung der Patient ist,
  • wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist und
  • ob die Erkrankung nach einem Stillstand erneut aufgetreten ist.

Chemotherapie

Standard: Hochdosis-Chemotherapie mit Stammzelltransplantation

Die hochdosierte Chemotherapie mit anschließender Stammzelltransplantation zählt heute zur Standardbehandlung des multiplen Myeloms bei Patienten bis zu einem Alter von circa 70 bis 75 Jahren – sofern es deren psychischer und körperlicher Gesundheitszustand zulässt. Die Behandlung stellt eine hohe körperliche Belastung dar und birgt gewisse Risiken. Arzt und Patient müssen daher sorgsam abwägen, ob diese Therapie infrage kommt.

Der Patient erhält bei dieser Behandlungsform eine hoch dosierte, intensive Chemotherapie. Ziel ist, dass alle Krebszellen zerstört werden.

Durch die hohen Wirkstoffdosen gehen nicht nur die Krebszellen zugrunde, sondern auch die blutbildenden Zellen (sog. Stammzellen) im Knochenmark. Die Folge: Die körpereigene Immunabwehr kann nicht mehr funktionieren.

Daher bekommt der Patient nach der Chemotherapie Blutstammzellen übertragen, die ihm vor der Therapie entnommen wurden. Dieses Verfahren nennt man autologe Stammzelltransplantation. Aus diesen Zellen kann sich das blutbildende System langsam neu aufbauen.

Die hochdosierte Chemotherapie mit Stammzelltransplantation kann die Erkrankung in vielen Fällen für mehrere Jahre zum Stillstand bringen. Kehrt der Krebs zurück, kann eine erneute Therapie nötig sein.

Allogene Stammzelltransplantation: Stammzellen von einem Fremdspender

Eine Chemotherapie mit anschließender Übertragung körpereigener Stammzellen kann den Krebs bremsen. Eine Heilung ist damit jedoch nicht heilen. Die einzige Möglichkeit, eine Heilung zu erzielen, ist eine Chemotherapie mit anschließender allogener Stammzelltransplantation. Dabei werden die Stammzellen eines gesunden Fremdspenders auf die erkrankte Person übertragen.

Da diese Therapieform mit schweren, teilweise lebensbedrohlichen Risiken verbunden ist – etwa, weil sich das Immunsystem des Spenders gegen gesunde Organe des Patienten richtet – kommt die allogene Stammzelltransplantation nur infrage, wenn eine autologe Stammzelltransplantation keinen Erfolg gebraucht hat.

Alternative: Kombinationstherapie mit verschiedenen Substanzen

Für ältere und/oder geschwächte Personen wäre die hochdosierte Chemotherapie mit Stammzelltransplantation zu riskant. Diese Patienten erhalten daher eine konventionelle Chemotherapie (z.B. mit dem Wirkstoff Melphalan und einem Kortisonpräparat). Diese wird mit weiteren Wirkstoffen (sog. neue Substanzen) wie Bortezomib, Lenalidomid oder Thalidomid kombiniert.

Jede Chemotherapie ist mit Nebenwirkungen verbunden – denn die Wirkstoffe greifen nicht nur die Krebszellen an, sondern schädigen auch gesunde Zellen. Der Arzt wird mit seinem Patienten über solche Nebenwirkungen sprechen und bei zu starken Beschwerden gegebenenfalls das Präparat wechseln.

"Neue Substanzen" erhöhen die Wirksamkeit

Zusätzlich zur Chemotherapie mit oder ohne Stammzelltransplantation kommen sogenannte neue Substanzen aus verschiedenen Wirkstoffgruppen zum Einsatz. Sie können die Wirksamkeit der Chemotherapie verbessern, sind allerdings auch mit zusätzlichen Nebenwirkungen verbunden. Der Arzt muss daher sorgfältig abwägen, welche Präparate er in welcher Kombination verordnet.

Zu den neuen Substanzen zählen Wirkstoffe wie

  • Thalidomid,
  • Bortezomib,
  • Lenalidomid
  • Pomalidomid,
  • Carfilzomib,
  • Ixazomib,
  • Panobinostat,
  • Daratumumab oder
  • Elotuzumab.

Strahlentherapie

Das multiple Myelom/Plasmozytom spricht auf eine Therapie durch Bestrahlung an, ist also strahlensensibel. Die Strahlentherapie ist jedoch nur örtlich wirksam – das heißt, sie wirkt nur in dem Bereich, der im Bestrahlungsfeld liegt. Da meist mehrere Myelom-Herde vorliegen, stellt die Strahlentherapie meist eine Ergänzung zur Chemotherapie dar. Eine alleinige Strahlentherapie ist höchstens bei einem solitären Plasmozytom sinnvoll.

Weitere Behandlungsmöglichkeiten

Es gibt zahlreiche ergänzende Therapiemethoden, die zur Behandlung von Knochenmarkkrebs infrage kommen.

SogenannteBisphosphonate stabilisieren den Knochenstoffwechsel. Diese Medikamente finden bei Erkrankungen des Knochen- und Calciumstoffwechsels sowie zur Behandlung bestimmter tumorbedingter Komplikationen (z.B. Zerstörung der Knochenstruktur, Schmerzen) Anwendung. Bisphosphonate machen die Knochen unempfindlicher gegen den Abbau; der Arzt kann sie als Tabletten oder als Infusionen über dieVeneverabreichen.

Manchmal kann auch eine Operation nötig sein – zum Beispiel dann, wenn spontane Knochenbrüche drohen oder bereits Knochenbrüche aufgetreten sind. Operationen sollen vor allem dazu beitragen, Komplikationen wie Lähmungen durch Nervenverletzungen zu vermeiden und die Beweglichkeit wiederherzustellen oder zu sichern.

Zu weiteren ergänzenden Behandlungsmöglichkeiten zählen unter anderem

Multiples Myelom/Plasmozytom: Reha & Nachsorge

Unmittelbar nach der Therapie kann sich eine Rehabilitation (Reha) anschließen. Ziel einer Reha ist es, dass der Patient rasch wieder einen geregelten Alltag führen und möglicherweise auch seinem Beruf wieder nachgehen kann. Es gibt Fachkliniken, die sich auf die Rehabilitation von Krebskranken spezialisiert haben.

Wenn Therapie und Reha abgeschlossen sind, sind Kontrolluntersuchungen in zeitlich festgelegten Abständen nötig. Diese Nachsorge ist wichtig, um

  • Rückfälle rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln,
  • Folgeschäden zu behandeln, die durch die Krebserkrankung entstanden sind und
  • dem Patienten bei seelischen, sozialen oder körperlichen Problemen zur Seite zu stehen.

In einem Nachsorgetermin wird der Arzt unter anderem

  • nach dem Befinden des Patienten fragen,
  • ihn gründlich körperlich untersuchen,
  • Blut- und Urinwerte bestimmen und
  • weitere Untersuchungen wie z.B. Röntgenuntersuchungen oder eine Knochendichtemessung durchführen.

Anfangs wird der Arzt eine engmaschige Nachsorge vorschlagen. Im weiteren Verlauf finden die Nachsorgetermine dann in zeitlichen immer größeren Abständen statt.

Multiples Myelom/Plasmozytom: Verlauf

Ein Plasmozytom multiples Myelom kann sich ganz unterschiedlich entwickeln. Verlauf und Prognose hängen unter anderem vom Stadium der Tumorerkrankung ab.

Mit einer angemessenen Therapie kann man den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen: Häufig kann das Wachstum des Krebses für längere Zeit gebremst werden. Bleibt die Erkrankung dagegen dauerhaft unbehandelt, schreitet sie immer weiter voran und führt schließlich zum Tod.

Ist ein multiples Myelom/Plasmozytom heilbar?

Ein multiples Myelom kann sich bei angemessener Therapie so weit zurückbilden, dass es im Blut nicht mehr nachweisbar ist. Ärzte sprechen von einer Remission. Nach einigen Monaten bis Jahren kann es allerdings zu einem Rückfall kommen.

Die Heilung eines multiplen Myeloms ist nur bei einer allogenen Stammzelltransplantation möglich, welche sehr riskant ist. Dabei werden nach einer hochdosierten Chemotherapie gesunde Blutzellen eines Fremdspenders übertragen.

Ist nur ein einzelner Tumorherd vorhanden (sog. solitäres Plasmozytom), kann dieser mithilfe einer Strahlentherapie in vielen Fällen geheilt werden. Allerdings kann es passieren, dass sich aus einem Plasmozytom im Laufe der Zeit ein multiples Myelom entwickelt.