Man sieht eine Mücke auf einer Hand.
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Malaria

Von: Onmeda-Redaktion, Brit Weirich (Medizinautorin, M.A. Mehrsprachige Kommunikation)
Letzte Aktualisierung: 22.04.2021

Weltweit erkranken jährlich insgesamt etwa 200 Millionen Menschen an Malaria. Sie gilt deshalb als eine der häufigsten Infektionskrankheiten. Etwa 40 Prozent der Weltbevölkerung lebt in Malaria-Endemiegebieten. In Deutschland kommt Malaria deutlich seltener vor – meist ist sie ein "Urlaubssouvenir".

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Malaria

Was ist Malaria?

Malaria – auch Sumpffieber oder Wechselfieber genannt – ist eine Tropenkrankheit, die durch den Stich der Anophelesmücke übertragen wird und mit hohem Fieber verbunden ist. Anders als bei einer Grippe treten die Fieberanfälle bei Malaria jedoch meist rhythmisch auf – diese wiederholten Fieberschübe sind das kennzeichnende Merkmal der Malaria.

Malaria tritt in tropischen und subtropischen Regionen aller Kontinente in etwa 100 Ländern endemisch auf. Einzig Australien ist wenig bis gar nicht betroffen.

Malaria: Ursachen

Erreger

Ursache einer Malaria sind Einzeller der Gattung Plasmodium. Die verschiedenen Erreger rufen jeweils unterschiedliche Formen der Malaria hervor:

  • Plasmodium falciparum ruft die Malaria tropica hervor. Diese Form gilt als die gefährlichste Malaria.
  • Plasmodium vivax und Plasmodium ovale rufen die Malaria tertiana hervor. Diese Form ist nur selten tödlich, die Betroffenen fühlen sich aber sehr krank.
  • Plasmodium malariaeMalaria quartana hervor. Diese Erkrankung gilt als die seltenste Form der Malaria.

Entwicklungszyklus

Dass die Malaria je nach Erreger unterschiedlich verläuft, liegt daran, dass sich die verschiedenen Plasmodien-Arten nicht genau gleich entwickeln. Bei allen Malaria-Erregern verläuft der Entwicklungszyklus in zwei Teilen:

  1. Geschlechtlicher Entwicklungszyklus in der Anophelesmücke: Die Mücke sticht einen mit Malaria infizierten Menschen und nimmt mit dem Blut die sogenannten Geschlechtszellen des Malaria-Erregers auf. In der Mücke befruchten die männlichen Zellen die weiblichen und es entwickelt sich (über mehrere Zwischenschritte) die letzte Stufe des Malariaparasiten: der Sichelkeim (Sporozoit). Wenn die Mücke dann einen Menschen sticht, gelangen die Sichelkeime in dessen Blut.
  2. Ungeschlechtlicher Entwicklungszyklus im Menschen: Nachdem die Parasiten in die menschliche Blutbahn gelangt sind, dringen sie in die Leberzellen ein und entwickeln sich zur nächsten Zwischenstufe: den Schizonten. Ab diesem Punkt weisen die Entwicklungszyklen der Malaria-Erreger Unterschiede auf, die sich auf den Krankheitsverlauf auswirken und somit die unterschiedlichen Verlaufsformen der Malaria verursachen.

Beim Erreger Plasmodium falciparum, der die Malaria tropica hervorruft, entwickeln sich alle Schizonten in den Leberzellen des Menschen zu reifen Zellen, welche die sogenannten Merozoiten enthalten. Die Leberzelle reißt auf und die Merozoiten gelangen ins Blut, wo sie in die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) eindringen. Diese haften sich an die Wände der Blutgefäße und können sie dadurch verschließen. Das von dem Blutgefäß versorgte Gewebe erhält dann zu wenig Sauerstoff. Nach einem weiteren Entwicklungsschritt zerfallen die befallenen Erythrozyten und setzen auf diese Weise wieder Merozoiten ins Blut frei.

Bei den anderen Malaria-Erregern (Plasmodium vivax, Plasmodium ovale, Plasmodium malariae und Plasmodium knowlesi) entwickelt sich nur ein Teil der Schizonten zu reifen Zellen mit Merozoiten. Die übrigen Schizonten überdauern Monate bis Jahre in einer Art Ruhephase in der Leber. Dies hat zur Folge, dass die Malaria nach einiger Zeit erneut auftreten kann.

Die letzte Phase des Entwicklungszyklus ist bei allen Malaria-Erregern wieder gleich: Ein Teil der Merozoiten entwickelt sich zu den Geschlechtszellen, die beim nächsten Mückenstich in eine Anophelesmücke gelangen können.

Übertragung

Die Erreger der Malaria (Plasmodien) gelangen über einen Mückenstich einer weiblichen Stechmücke der Gattung Anopheles in den Körper des Menschen. Nur in diesen Tieren entwickeln sich die für den Menschen ansteckenden Entwicklungsstadien der Erreger. Durch den Mückenstich gelangen die Malaria-Erreger mit dem Speichel der Mücke in das Blut des Menschen. Von dort verbreiten sie sich weiter im Körper.

Malaria kann sich außerdem über Bluttransfusionen und infizierte Injektionsnadeln verbreiten. In Deutschland spielt dieser Übertragungsweg aber praktisch keine Rolle.

Ist eine Schwangere an Malaria erkrankt, können die Erreger über die Plazenta auch in das Blut des ungeborenen Kindes gelangen. Da in Deutschland nur wenige Frauen Malaria haben, ist auch dieser Übertragungswert kaum von Bedeutung. Eine anderweitige Malaria-Übertragung von Mensch zu Mensch ist allerdings nicht möglich: Wer an Malaria erkrankt, ist für andere also nicht ansteckend.

Wissenwertes:
Der Begriff Malaria leitet sich aus dem Italienischen ab und spiegelt die früher vorherrschende Meinung wider, dass die schlechte Luft in Sumpfgebieten krank mache (ital. male = schlecht, aria = Luft).

Inkubationszeit

Die Inkubationszeit – also die Zeit zwischen der Übertragung des Erregers und dem Ausbruch der Erkrankung – liegt bei Malaria bei mindestens sieben Tagen bis zu mehreren Wochen. Allerdings kann es auch wesentlich länger dauern, bis die Malaria ausbricht. Bei den Erregern, die in der Leber verbleiben, kann die Malaria zum Teil noch Jahrzehnte später erneut auftreten:

  • Plasmodium ovale: bis zu 5 Jahre nach der Ansteckung
  • Plasmodium vivax: bis zu 2 Jahre nach der Ansteckung
  • Plasmodium malariae: bis zu 40 Jahre nach der Ansteckung

Häufigkeit

Malaria ist weltweit eine der häufigsten Infektionskrankheiten: Insgesamt erkranken jährlich etwa 200 Millionen Menschen an Malaria. In den letzten Jahren ist die Zahl der Todesfälle durch Malaria deutlich zurückgegangen – 2013 verstarben etwa 584.000 Menschen daran. Etwa drei von vier Toten sind dabei Kinder unter fünf Jahren, vor allem in Afrika. In Deutschland traten in den letzten Jahren jeweils um die 500 Malaria-Fälle auf – im Jahr 2014 wurden mehr als 1.000 Fälle gemeldet.

Malaria ist weit verbreitet: Abgesehen von Australien kommt die Erkrankung in den tropischen und subtropischen Regionen aller Kontinente vor. In Afrika, Asien und Südamerika tritt Malaria besonders häufig auf. Es gibt jedoch auch einige tropische und subtropische Regionen, die frei von Malaria sind, zum Beispiel:

  • Nordafrika
  • Hongkong
  • Singapur

In Europa gilt Malaria als Reisekrankheit. Das bedeutet, die meisten Betroffenen bringen sich die Erkrankung als unerwünschtes "Urlaubssouvenir" aus Verbreitungsländern mit. Außerdem besteht in seltenen Fällen die Möglichkeit, dass die übertragenden Mücken in Flugzeugen ("Flughafenmalaria") oder mit dem Reisegepäck ("Baggage-Malaria") nach Europa gelangen.

Malaria: Symptome

Zu Beginn unterscheiden sich die Malaria-Symptome häufig kaum von denen einer Grippe, mögliche Beschwerden sind zum Beispiel:

Das Fieber verläuft bei Malaria anders als bei einer Grippe: Es tritt in Schüben auf. Fieberschübe sind damit die wichtigsten Malaria-Symptome.

Bei der Malaria tertiana, Malaria quartana und Malaria knowlesi treten diese Schübe in einem bestimmten Rhythmus auf, der je nach Art der Erkrankung variiert:

  • Malaria tertiana: Fieberschübe alle 48 Stunden
  • Malaria quartana: Fieberschübe alle 72 Stunden
  • Malaria knowlesi: tägliche Fieberschübe

Bei der Malaria tropica treten die Fieberschübe in unregelmäßigen Abständen auf.

Manchmal trägt eine Person mehrere Generationen des Malaria-Erregers gleichzeitig in sich. Dann kann sich der Rhythmus der Fieberschübe verändern:

  • Malaria tertiana duplex: Hat sich eine Person zum Beispiel mit zwei Generationen der Erreger Plasmodium virax oder Plasmodium ovale angesteckt, können sich die zweitägigen Rhythmen der Generationen so überschneiden, dass täglich ein Fieberschub auftritt. Mediziner*innen sprechen dann von einer Malaria tertiana duplex.
  • Malaria quartana triplex: Bei einer Malaria quartana triplex trägt der*die Erkrankte drei Generationen des Erregers Plasmodium malariae in sich. Die Rhythmen sind dann so versetzt, dass das die Fieberschübe als typische Malaria-Symptome ebenfalls täglich auftreten.
Tägliche Fieberschübe bezeichnet man auch als Malaria quotidiana.

Die Malaria ruft im weiteren Krankheitsverlauf eine Blutarmut (Anämie) hervor. Unbehandelt können sich bei der gefährlichsten Form von Malaria – der Malaria tropica – in wenigen Tagen schwerwiegende Symptome mit zum Teil tödlichen Komplikationen entwickeln. Ein Beispiel hierfür ist die sogenannte zerebrale Malaria (bzw. Gehirnmalaria), die mit Benommenheit beginnt, später zu einem Koma führt und meist tödlich endet. Außerdem können verschiedene Organe Schaden nehmen, so etwa:

Bei einer schweren Malaria tropica treten zum Beispiel folgende Symptome auf:

Da Malaria unbehandelt schwerwiegend oder sogar tödlich verlaufen kann, sollten Sie sich unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben, wenn bei Ihnen Symptome wie regelmäßige Fieberschübe auftreten – insbesondere, wenn Sie vor kurzem eines der Verbreitungsgebiete bereist haben!

Malaria: Diagnose

Bei einer akuten Malaria liegt die Diagnose in der Regel bereits anhand der typischen Symptome nahe – vor allem die rhythmischen Fieberschübe sind ein deutlicher Hinweis. Dabei ist der Verdacht besonders dann begründet, wenn die Betroffenen vorher Malaria-Risikogebiete bereist haben.

Da das Fieber bei der Malaria tropica jedoch oft nicht nach einem erkennbaren Rhythmus auftritt, reicht Fieber als Symptom nicht immer aus, um die Diagnose sicher zu stellen. Wenn nach einem Aufenthalt in einem Malaria-Risikogebiet grippeähnliche Beschwerden auftreten, ist es für die Diagnose deshalb grundsätzlich wichtig, den*die Arzt*Ärztin über diesen Aufenthalt zu informieren: Nur dann können die entsprechenden Untersuchungen schnell eingeleitet werden.

Um Malaria eindeutig festzustellen, erfolgt ein mikroskopischer Nachweis der Malaria-Erreger im Blut. Nicht immer lassen sich auf Anhieb Malaria-Erreger im Blut finden – bestehen jedoch weiterhin Malaria-Symptome, wird die Blutuntersuchung gegebenenfalls mehrmals wiederholt.

Außerdem gibt es einen Schnelltest auf Malaria, der immunologische Eigenschaften nutzt, um den Malaria-Erreger im Blut nachzuweisen. Dieser Schnelltest ist jedoch nur in bestimmten Fällen sinnvoll – die Standardmethode ist der Erreger-Nachweis unter dem Mikroskop.

Laut Infektionsschutzgesetz ist der Nachweis von Malaria-Erregern im Blut meldepflichtig.

Malaria: Therapie

Es gibt mehrere wirksame Medikamente gegen Malaria. Welche im Einzelfall geeignet sind, hängt unter anderem davon ab, welcher Malaria-Erreger für die Erkrankung verantwortlich ist.

Vor allem bei einer Malaria tropica ist es wichtig, dass die Behandlung so früh wie möglich beginnt. Daher ist es ratsam, dass Sie sich bei möglichen Malaria-Anzeichen sofort in ärztliche Behandlung begeben – dies gilt sowohl für den Fall, dass Sie sich noch im Reiseland befinden, als auch noch lange Zeit nach Ihrer Rückkehr.

Können Sie innerhalb von 24 Stunden nach Auftreten der Symptome keine ärztliche Hilfe finden, besteht die Möglichkeit, sich als Übergangslösung selbst zu behandeln (sog. Malaria-Standby-Behandlung): Bei Reisen in Malaria-Gebiete ist es daher ratsam, ein entsprechendes Malaria-Notfallmedikament mitzuführen. Lassen Sie sich dazu vor Ihrer Reise von einem*einer Arzt*Ärztin mit tropenmedizinischen Kenntnissen beraten, welches Malariamittel für Sie infrage kommt.

Resistenzen gegen Malaria

Resistenzen können die Malaria-Therapie erschweren: So ist zum Beispiel der Erreger der schweren Malaria tropica, Plasmodium falciparum, in vielen Regionen der Erde resistent gegen das als sicher und wirksam geltende Malariamittel Chloroquin. Als Alternativen zu Chloroquin kommen daher Kombinationspräparate aus

  • Atoquavon und Proguanil infrage, sowie
  • Artemether und Lumefantrin oder
  • Dihydroartemisinin und Piperaquin.

Bei komplizierten Formen der Malaria tropica verabreichen Ärzte*Ärztinnen den Wirkstoff Artesunat direkt in die Vene (intravenös). Im Anschluss erhalten Betroffene nochmal Atoquavon und Proguanil in Kombination. Als Alternative zu Artesunat gilt Chinin, das jedoch zur intravenösen Verabreichung in Deutschland nicht zugelassen ist.

Malaria tertiana

Bei einer Malaria tertiana kann die Behandlung normalerweise ambulant erfolgen. Der*die Arzt*Ärztin verschreibt in der Regel eine Kombination aus

  • Artemether und Lumefantrin oder
  • Atovaquon und Proguanil in Form von Tabletten.

Diese Kombinationen können verschiedene Nebenwirkungen haben. Bei der Kombination Artemether und Lumefantrin können zum Beispiel folgende Nebenwirkungen auftreten:

Zu den möglichen Nebenwirkungen der Kombination aus Atoquavon und Proguanil zählen:

Anschließend verschreibt der*die Arzt*Ärztin den Wirkstoff Primaquin. Dieser tötet die möglicherweise in der Leber befindlichen Ruhestadien der Malaria-Erreger ab und beugt dadurch Rückfällen vor. Am besten wirkt Primaquin in Kombination mit dem Malariamittel Chloroquin. Deshalb verschreibt der*die Arzt*Ärztin diesen Wirkstoff häufig zusätzlich über sieben Tage.

Zu den möglichen Nebenwirkungen des Wirkstoffs Primaquin gehören:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Kopfschmerzen

Malaria quartana

Bei Malaria quartana muss der*die Betroffene für die Behandlung nicht ins Krankenhaus – die Therapie erfolgt ambulant. Der*die Arzt*Ärztin verschreibt in der Regel Chloroquin. Dieses Malariamittel verursacht bei den meisten Personen kaum Nebenwirkungen. Manchen Betroffenen wird übel oder sie müssen erbrechen. Eine anschließende Behandlung mit Primaquin wie bei der Malaria tertiana ist nicht notwendig.

Malaria knowlesi

Die Behandlung einer Malaria knowlesi entspricht der einer Malaria tropica.

Malaria tropica

Unkomplizierte Malaria tropica

Die Malaria tropica ist die schwerste Malariaform, sie sollte in einem Krankenhaus behandelt werden – möglichst von Personal mit tropenmedizinischer Erfahrung. Es gibt mehrere Malariamittel, die bei einer unkomplizierten Malaria tropica gleich gut geeignet sind:

  • Artemether und Lumefantrin
  • Atoquavon und Proguanil
  • Dihydroartemisinin und Piperaquin

Ist eine unkomplizierte Malaria tropica aufgetreten, obwohl der*die Betroffene vorsorglich Atoquavon und Proguanil eingenommen hatte, ist diese Wirkstoffkombination zur Behandlung nicht geeignet, da der Erreger darauf nicht reagiert (Resistenz).

Komplizierte Malaria tropica

Eine komplizierte Malaria tropica ist ein medizinischer Notfall – der*die Betroffene wird in der Regel auf einer Intensivstation versorgt. Das Personal sollte dringend tropenmedizinisch erfahren sein.

Bei der komplizierten Malaria tropica ist der Wirkstoff Artesunat das Medikament der Wahl. Es wird über eine Vene direkt in die Blutbahn gebracht. Allerdings ist dieser Wirkstoff in Deutschland nicht verfügbar und muss aus dem Ausland, zum Beispiel aus China, bezogen werden. Steht Artesunat nicht zur Verfügung, ist Chinin eine Alternative – allerdings sind in Südostasien viele Malaria-Erreger dagegen resistent. Chinin ist für die intravenöse Verabreichung in Deutschland eigentlich nicht zugelassen, steht aber in Tropenmedizin-Zentren für solche Notfälle zur Verfügung.

Im Anschluss an die Behandlung mit Artesunat erhalten die Malaria-Erkrankten die Wirkstoffkombinationen Atoquavon und Proguanil oder Artemether und Lumefantrin als Tabletten.

Ist die Therapie nur mit Chinin möglich, erhält der*die Betroffene gleichzeitig den Wirkstoff Doxycyclin oder Clindamycin.

Neben den Mitteln zur Bekämpfung der Malaria-Erreger erfordert die komplizierte Malaria tropica außerdem eine unterstützende Behandlung: Wadenwickel und Paracetamol können hohes Fieber senken. Acetylsalicylsäure und andere sogenannte nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) sind dagegen bei Malaria nicht zur Fiebersenkung geeignet.

Darüber hinaus sind unter Umständen – je nachdem, wie die komplizierte Malaria tropica beziehungsweise die Therapie verläuft – unterstützende Maßnahmen nötig, so zum Beispiel

Außerdem ist es bei komplizierter Malaria tropica ratsam, die Atmung und den Kreislauf zu überwachen, um eventuelle Funktionsstörungen der Lungen frühzeitig erkennen und behandeln zu können. Auch die Kontrolle der Herztätigkeit per Elektrokardiogramm (EKG) ist während der Behandlung einer Malaria tropica unverzichtbar, um Veränderungen zu erfassen und entsprechend reagieren zu können.

Mehr zum ThemaRezeptpflichtige Medikamente bei Malaria

Malaria: Verlauf

Bei der Malaria hängt der Verlauf vom Erreger – und somit von der Form der Malaria – und von der Behandlung ab.

Eine Malaria tertiana oder Malaria quartana nimmt meist einen guten Verlauf: Selbst ohne Behandlung verschwindet die Krankheit oft nach einiger Zeit von selbst. Todesfälle sind selten.

Wird die Malaria tropica rechtzeitig angemessen behandelt, ist auch bei dieser Form von Wechselfieber eine vollständige Heilung möglich. Selbst ohne oder bei später Behandlung überleben etwa 80 Prozent der Betroffenen.

Malaria: Vorbeugen

Malariaprophylaxe

Einer Malaria können Sie weitgehend selbst vorbeugen. Eine wirksame Malariaprophylaxe besteht aus zwei Maßnahmen:

  1. Expositionsprophylaxe: Mückenstiche vermeiden
  2. Chemoprophylaxe:Malariamittel einnehmen

Eine Impfung steht bislang nicht als Malariaprophylaxe zur Verfügung.

Malaria ist in fast allen tropischen und in vielen subtropischen Ländern verbreitet. Wenn Sie eine Reise in ein malariagefährdetes Gebiet planen und eine wirksame Malariaprophylaxe mit Medikamenten zusammenstellen möchten, erkundigen Sie sich vorher bei Ihrem*Ihrer Hausarzt*Hausärztin oder beim nächsten Tropeninstitut, wie hoch das Malariarisiko einzuschätzen ist und ob möglicherweise schon eine Widerstandsfähigkeit (Resistenz) der dortigen Erreger gegen bestimmte Malariamittel bekannt sind. Allerdings ist zu beachten, dass die zur Chemoprophylaxe verfügbaren Medikamente Sie nicht vollständig vor einer Infektion mit dem Malariaerreger schützen.

Mückenschutz als wichtigste Maßnahme

Grundsätzlich kommt also dem Mückenschutz bei der Malariaprophylaxe eine große Bedeutung zu. Mückenstiche können Sie wie folgt vermeiden:

  • Tragen Sie nach Einbruch der Dunkelheit lange Hosen und langärmelige Oberteile in hellen Farben.
  • Setzen Sie Mückenabwehrmittel (sog. Repellents) ein – sowohl direkt auf der Haut als auch zum Imprägnieren von Kleidung und Moskitonetzen.
  • Verwenden Sie Mückenabwehrmittel.