Frau bekommt einen Ultraschall ihrer Brust
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Zyste in der Brust: Meistens harmlos und gutartig

Von: Miriam Funk (Medizinredakteurin und Redaktionsleitung)
Letzte Aktualisierung: 23.04.2024 - 14:19 Uhr

Eine Zyste in der Brust ist ein flüssigkeitsgefüllter, von einer Kapsel umgebener Hohlraum im Drüsengewebe der Brust. Brustzysten können einzeln auftreten, aber auch gehäuft vorkommen. Sie können verschiedene Ursachen haben, sind aber meist harmlos.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

FAQ: Häufige Fragen zur Zyste in der Brust

Besteht der Verdacht auf eine Brustzyste, wird eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) der Brust durchgeführt, da sich Zysten meistens sehr gut erkennen lassen. In manchen Fällen wird dennoch eine Mammographie notwendig.

Meistens ist bei Brustzysten keine Behandlung notwendig und sie verschwinden mit der Zeit von selbst wieder. Eine große Zyste in der Brust kann punktiert werden. 

Meist handelt es sich bei Brustzysten um gutartige Gewebeveränderungen, die nur in Einzelfällen oder bei bestimmten Krankheitsbildern zu bösartigem Brustkrebs entarten.

Was bedeutet eine Zyste in der Brust?

Zysten in der Brust sind gutartige Veränderungen, die häufig bei Frauen im Alter zwischen 30 und 50 Jahren auftreten. Meistens verursachen Brustzysten keinerlei Beschwerden. Oft fällt eine Zyste bei Tastuntersuchungen in der gynäkologischen Praxis oder bei der Selbstuntersuchung der Brust auf.

Häufig treten Brustzysten im Rahmen einer sogenannten Mastopathie auf, eine gutartige Veränderung des Brustdrüsengewebes. Sie kommt vor allem bei Frauen während beziehungsweise nach den Wechseljahren vor. Manchmal sind Brustzysten auch angeboren. Auch kann sich in Zysten ein gutartiger Tumor (Papillom) befinden.

Anatomie der weiblichen Brust

Die weibliche Brust besteht aus dem Brustdrüsenkörper, der Brustwarze und dem Warzenhof. Die Brustdrüse besteht aus etwa 15 Einzeldrüsen, Bindegewebe und individuell unterschiedlich viel Fettgewebe. Jede Einzeldrüse besteht aus mehreren Drüsenläppchen (Lobuli), die durch ein Mantelgewebe voneinander abgegrenzt sind und ableitende Milchgänge besitzen.

Die Brustdrüse unterliegt sämtlichen hormonellen Schwankungen während des Menstruationszyklus, in der Schwangerschaft, der Stillzeit bis hin zur Menopause, sogar bis ins hohe Alter.

Ursachen für Zysten in der Brust

Brustzysten können unterschiedliche Ursachen haben. Durch hormonelle Veränderungen im Zyklus kann sich die Größe einer Zyste verändern. Folgende Ursachen kommen neben einer Mastopathie infrage:

  • Verstopfte Ausführungsgänge der Drüsenläppchen (Lobuli): Brustzysten können entstehen, wenn sich Flüssigkeit im Drüsenläppchen sammelt.
  • Chronische Brustentzündungen: Entzündungen können zu Verletzungen im Brustgewebe führen, sodass Flüssigkeit nicht mehr abtransportiert werden kann. Die Folge sind Zysten, die nicht mehr verschwinden.
  • Ölzysten: Sie entstehen durch verletztes Fettgewebe, beispielsweise nach einem Unfall oder einer Operation.
  • Genetische Veranlagung: Vereinzelte (solitäre) Brustzysten können angeboren sein.

Die meisten Brustzysten stellen gutartige Veränderungen des Brustdrüsengewebes dar, die vor allem während beziehungsweise nach den Wechseljahren auftreten. 

Symptome einer Zyste in der Brust

Brustzysten verursachen selten Symptome. Erst wenn die Zyste sehr groß ist, macht sie auch Beschwerden, beispielsweise in der Bauchlage.

Oft fallen Zysten nur beim Abtasten oder im Ultraschall auf. Sie fühlen sich wie ein Knoten im Gewebe an, können aber erst ab einem Durchmesser von etwa einem Zentimeter von außen getastet werden.

Tritt aus der Brustwarze (Mamille) Flüssigkeit aus, kann dies auf Brustzysten hinweisen, aber auch Symptom einer anderen Erkrankung sein.

Viele Frauen bekommen einen Schreck, wenn sie etwas in der Brust ertasten. Im Gegensatz zu einem Knoten in der Brust lassen sind Zysten beweglich und lassen sich verschieben.

Wie wird eine Zyste in der Brust festgestellt?

Zysten in der Brust sind oft ein Zufallsbefund bei der Tastuntersuchung. Mittels Ultraschall lassen sich Größe, Wanddicke und Lage der Brustzyste feststellen.

Um die Beschaffenheit der Brustzyste genauer zu untersuchen, wird mit einer feinen Kanüle in die Zyste gestochen und etwas von der enthaltenen Flüssigkeit entnommen (Biopsie). Dabei wird die Position der Nadel per Ultraschall kontrolliert. Die gewonnene Flüssigkeit wird anschließend unter dem Mikroskop untersucht.

Bei Unsicherheiten bezüglich der Zyste kann zusätzlich eine Röntgenuntersuchung der Brust, die Mammographie, erfolgen. Sie ist jedoch keine Standarduntersuchung bei Zysten in der Brust. Per Mammographie kann Brustkrebs ausgeschlossen werden.

Behandlung einer Zyste in der Brust

Bei unauffälligen Brustzysten ohne Beschwerden ist keine Therapie notwendig. Vierteljährliche Kontrollen der Zysten mittels Ultraschall reichen in der Regel aus.

Größere Zysten, die Beschwerden verursachen, können mittels Punktion entleert werden. Dafür wird mit einer Hohlnadel in die Zyste gestochen und die Flüssigkeit abgesaugt. Kehren Brustzysten trotz mehrmaliger Punktion erneut auf, werden sie meist operativ entfernt.

Verlauf und Vorbeugen von Zysten in der Brust

Der Verlauf von Brustzysten ist häufig unkompliziert: Sofern die Veränderungen des Brustgewebes unauffällig sind, ist keine Therapie notwendig. Kehren die Brustzysten im Verlauf häufig wieder oder zeigen sich im Ultraschall oder bei der mikroskopischen Untersuchung Auffälligkeiten, wird die Zyste entfernt.

Brustzysten lässt sich nicht vorbeugen. Um eine ernsthafte Erkrankung auszuschließen, sollten Frauen jedoch bei allen Veränderungen der Brust, zum Beispiel wenn Flüssigkeit aus der Brustwarze austritt, eine gynäkologische Praxis aufsuchen.