Das Bild zeigt einen schlafenden Jungen.
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Bettnässen (Enuresis)

Von: Onmeda-Redaktion, Astrid Clasen (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 20.01.2022 - 16:03 Uhr

Bis wann ein Kind endgültig trocken ist, lässt sich nicht vorhersagen. Mal geht es schneller, mal dauert es länger. Manche Kinder nässen sich auch mit fünf Jahren und länger noch regelmäßig nachts ein. Dann spricht man von Bettnässen (Enuresis nocturna). Was hat es damit auf sich?

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Bettnässen (Enuresis nocturna)

Die Blase zu kontrollieren müssen Kinder erst lernen. Dieser Lernvorgang beginnt etwa ab dem zweiten Lebensjahr. Wie lange er dauert, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Bis zum fünften Lebensjahr ist es jedenfalls völlig normal, dass Kinder sich gelegentlich einnässen. Und auch ein Bettnässen nach dem fünften Geburtstag ist noch kein Grund zur Sorge – meist löst sich das Problem von selbst:

  • Bis zu 20 % aller 5-jährigen Kinder nässen sich im Schlaf regelmäßig ein.
  • Etwa 10 % der 7-Jährigen haben ihre Blase nachts noch nicht unter Kontrolle.
  • Nur in ca. 1 % der Fälle tritt das Bettnässen noch nach dem 18. Lebensjahr auf (sog. adulte Enuresis).

Was ist Bettnässen?

Bettnässen – auch Enuresis nocturna genannt (lat. nocturnus = nächtlich) – ist die ungewollte, vollständige Blasenentleerung im Schlaf, wobei folgende Kriterien erfüllt sein müssen:

  • Das Kind ist 5 Jahre oder älter.
  • Das Bettnässen tritt mehr als 1-mal im Monat über einen Zeitraum von 3 Monaten auf.
  • Das Einnässen ist kein Anzeichen für eine organische Veränderung oder Grunderkrankung.

Ein solches nächtliches Einnässen bei Kindern gilt als relativ harmlos, da es oft von selbst aufhört – vorausgesetzt, das Bettnässen ist das einzige Symptom (sog. monosymptomatische Enuresis). Wenn das Kind auch tagsüber einnässt oder weitere Anzeichen für eine gestörte Blasenfunktion auftreten, ist die Enuresis nicht monosymptomatisch. Diese Unterscheidung ist wichtig, um die Situation einschätzen zu können.

Außerdem unterscheidet man beim Bettnässen zwischen primärer und sekundärer Enuresis:

  • Eine primäre Enuresis liegt vor, wenn die längste trockene Phase eines Kindes nach seinem fünften Geburtstag keine 6 Monate dauerte, das Kind also nie dauerhaft trocken gewesen ist.
  • Eine sekundäre Enuresis liegt vor, wenn ein Kind erneut mit dem Bettnässen beginnt, nachdem es schon über 6 Monate trocken war.

Bettnässen: Ursachen

Bettnässen (Enuresis nocturna) kann verschiedene Ursachen haben. Entscheidend ist dabei vor allem,

  • ob das Kind noch nie dauerhaft trocken war (primäre Form der Enuresis nocturna) oder
  • ob es nach einer mindestens sechsmonatigen trockenen Phase wieder mit dem Bettnässen begonnen hat (sekundäre Form der Enuresis nocturna).

Die wichtigste Ursache der Enuresis nocturna ist, dass die Kinder einfach nicht aufwachen, wenn ihre Blase voll ist. Sie nässen sich weder absichtlich ein, noch machen ihre Eltern irgendetwas falsch. Für Bettnässen ist also in der Regel niemand verantwortlich.

Primäre Enuresis nocturna

Primäres Bettnässen gilt als eine Entwicklungsverzögerung. Das bedeutet: Bei den betroffenen Kindern laufen die Reifungsprozesse, die zur Blasenkontrolle nötig sind, etwas langsamer ab. Im Einzelnen kann die primäre Enuresis nocturna also folgende Gründe haben:

  • Das Gehirn hat noch nicht gelernt, die Nervensignale der Blase zu erkennen und zu verarbeiten. Darum wacht das Kind nicht auf, wenn seine Blase voll ist.
  • Das Kind kann den Schließmuskel der Blase noch nicht richtig kontrollieren.
  • Die Urinmenge ist zu groß für die Blase, weil der Körper nachts noch zu wenig Vasopressin ausschüttet. Dieses Hormon sorgt normalerweise dafür, dass sich nachts weniger Urin bildet.
  • Die kindliche Blase ist noch zu klein, um den nachts gebildeten Urin zu speichern.

Dabei hat primäres Bettnässen offenbar auch erbliche Ursachen: Denn die meisten Kinder mit Enuresis nocturna haben Verwandte, die dasselbe Problem haben oder hatten.

In geringem Maße kann eine falsche Verteilung der Flüssigkeitszufuhr für die primäre Enuresis nocturna mitverantwortlich sein, denn:

  • Wenn Kinder regelmäßig genug trinken, fördert dies die Erhöhung ihrer Blasenkapazität – und wirkt so dem Bettnässen entgegen.
  • Trinken Kinder jedoch tagsüber zu wenig und darum am Ende des Tages (wegen Durst) übermäßig viel, ist die Blase ausgerechnet zur Schlafenszeit überlastet.

Zumindest teilweise können auch äußerliche Einflüsse an der Entstehung der primären Enuresis nocturna beteiligt sein. Wenn beispielsweise die natürliche Entwicklung durch äußere Faktoren (wie eine zu frühe oder strenge Reinlichkeitserziehung) beeinträchtigt ist, kann dies das Bettnässen fördern. Da umgekehrt nächtliches Einnässen selbst seelische Probleme verursachen kann, entsteht mitunter ein Teufelskreis.

Sekundäre Enuresis nocturna

Wenn ein Kind schon mindestens sechs Monate trocken war und dann erneut mit Bettnässen beginnt, sind seelische Ursachen wahrscheinlich: Die sekundäre Enuresis nocturna kann ein unbewusstes Signal dafür sein, dass irgendetwas nicht stimmt. So finden sich im Leben eines Kindes, das plötzlich wieder einnässt, oft unerwartete Veränderungen, die es verunsichern oder beeinträchtigen – zum Beispiel:

  • die Geburt eines Geschwisterchens,
  • der Verlust eines Familienmitglieds,
  • Streitigkeiten in der Familie,
  • ein Trennungserlebnis oder
  • ein Umzug.

Nicht-monosymptomatische Enuresis

Ungewolltes Einnässen kann auch andere Gründe haben – vor allem, wenn nächtliches Bettnässen nicht das einzige Symptom ist, sondern das Kind auch tagsüber einnässt und/oder Anzeichen einer Blasenfunktionsstörung auftreten (z.B. plötzlichen starken Harndrang, häufiges Wasserlassen in kleinen Mengen). In dem Fall liegt zusätzlich zur Enuresis nocturna eine kindliche Harninkontinenz vor. Diese hat oft körperliche Ursachen, wie:

  • überaktive Blase
  • Reizungen der Blase (z.B. durch Fremdkörper)
  • Fehlbildungen des Harntrakts
  • gestörte Blasenfunktion (z.B. infolge von zu frühem und strengem Toilettentraining)
  • Harnwegsinfektion
  • Diabetes mellitus

Allerdings kann das Einnässen tagsüber bei Kindern auch seelische Ursachen haben. Zudem treten zusammen mit der nicht-monosymptomatischen Enuresis öfter psychische Störungen auf, wie:

Bettnässen: Symptome

Die bei Bettnässen (Enuresis nocturna) typischen Symptome sind:

  • tiefer Schlaf
  • erschwertes Aufwecken bei normalem Schlafverhalten
  • häufiges Einnässen mit großen Urinmengen

Die Enuresis nocturna löst oft Scham- und Schuldgefühle beim Kind aus. Aus Angst, dass andere seine Probleme mit dem Bettnässen herausfinden, vermeidet es häufig,

  • normal zu trinken,
  • in Situationen zu geraten, in denen es sich unsicher fühlt (wie Klassenfahrten oder Übernachtungen bei Freunden) oder auch
  • Freunde mit zu sich nach Hause zu bringen.

Begleitend können bei einer Enuresis nocturna Symptome für psychische Störungen auftreten (z.B. ADHS) – vor allem dann, wenn das Kind:

  • wieder mit dem Bettnässen beginnt, obwohl es schon über sechs Monate trocken war (sekundäre Enuresis), oder
  • zusätzlich Symptome einer kindlichen Harninkontinenz entwickelt (nicht-monosymptomatische Enuresis) – wie:
    • häufiges Wasserlassen
    • sog. Haltemanöver (wie Aneinanderpressen der Oberschenkel, von einem Bein aufs andere hüpfen, Hockstellung)
    • ungewollter Harnabgang bei starkem Harndrang
    • Wasserlassen mit mehrfach unterbrochenem Strahl und unvollständiger Blasenentleerung
    • Inkontinenz bei angespanntem Bauch (wie beim Husten oder Niesen)

Bettnässen: Diagnose

Bettnässen (Enuresis nocturna) hört zwar mit der Zeit meist von selbst auf. Trotzdem ist spätestens nach dem fünften Lebensjahr ein Arztbesuch ratsam, wenn das Kind dann noch regelmäßig einnässt, denn:

  • Hinter ungewolltem Einnässen bei Kindern kann auch eine körperliche Ursache stecken, die eine Behandlung erfordert.
  • Außerdem ist Bettnässen mit einem hohen Leidensdruck verbunden, wodurch das Kind Verhaltensprobleme entwickeln kann.

Bei Bettnässen besteht der erste Schritt zur Diagnose in einem Gespräch über die Krankengeschichte (sog. Anamnese). Dabei kann der Arzt beispielsweise folgende Fragen stellen:

  • Wie oft nässt sich das Kind ein?
  • Liegen Besonderheiten beim Wasserlassen vor?
  • Hatten auch die Eltern oder ältere Geschwister Probleme mit dem Trockenwerden?
  • Wie sah das bisherige Sauberkeitstraining aus?
  • Ist das Bettnässen schon behandelt worden? Wenn ja, wie?
  • Gibt es familiäre oder kindliche Belastungen? Wenn ja, welche?
  • Hat das Kind körperliche oder psychische Begleitstörungen?

Ein alleiniges nächtliches Einnässen ohne weitere Beschwerden weist auf eine als harmlos geltende monosymptomatische Enuresis nocturna hin. Um mögliche organische Ursachen für das Bettnässen zu erkennen, sind trotzdem eine körperliche Untersuchung und eine Urinuntersuchung (sog. Urinstatus) nötig.

Außerdem ist eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) der Nieren und Harnwege sinnvoll, um körperliche Fehlbildungen als Auslöser für das Bettnässen sicher auszuschließen.

Beim Bettnässen eine organische Erkrankung auszuschließen ist deshalb wichtig, weil sich hinter dem Symptom Entzündungen oder Fehlbildungen der Harnwege verbergen können: Eine angeborene Missbildung des Harntrakts oder chronische Entzündungszustände können unerkannt über Jahre zu einer Zerstörung der lebenswichtigen Nieren führen.

Zur allgemeinen Abklärung kann es bei einer Enuresis außerdem sinnvoll sein, das Kind stationär aufzunehmen: Hier kann man beispielsweise

  • die Häufigkeit des Wasserlassens und die Urinmenge in einem 24-Stunden-Miktionsprotokoll erfassen und
  • das Kind genauer psychologisch untersuchen.

Weist die Basisdiagnostik darauf hin, dass hinter dem Bettnässen eine organische Störung steckt, können zusätzliche Untersuchungen nötig sein (wie Miktionscystourographie, Beckenboden-EMG, Uroflowmetrie). Des Weiteren ist es bei einer Enuresis wichtig, Erkrankungen (wie Diabetes mellitus oder Epilepsie) oder eine Medikamenteneinnahme (etwa Diuretika zur Wasserabgabe des Körpers) als Ursache auszuschließen.

Bettnässen: Therapie

Bettnässen (Enuresis nocturna) kann zwar auch ohne Therapie verschwinden. Doch mit Therapie geht es meist schneller.

Beratung

Die Behandlung der Enuresis nocturna beginnt meistens mit einer Beratung. Ihr Zweck besteht vor allem darin, das Kind und seine Familie über das Bettnässen zu informieren, zu beruhigen und zu entlasten. Thema der Beratung kann auch sein, welche seelischen Belastungen mit dem Einnässen einhergehen können.

Um das Bettnässen in den Griff zu bekommen, ist vor allem eins wichtig: eine entspannte Situation zu schaffen. Hierzu sind folgende Tipps hilfreich:

  • Verzichten Sie unbedingt auf unsinnige Behandlungsversuche – dazu gehören:
    • strafen oder drohen,
    • dem Kind gut zureden,
    • die Flüssigkeitszufuhr am Abend einschränken,
    • das Kind in der Nacht wecken und auf die Toilette setzen.
  • Sorgen Sie beim Frühstück für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, besprechen Sie die abendlichen Gewohnheiten des Kindes.
  • Führen Sie mit Ihrem Kind einen "Sonne-und-Wolken-Kalender", bei dem Sie die trockenen Nächte mit einer Sonne markieren. Dies macht es leicht, Fortschritte zu erkennen und mit Lob zu verstärken.
  • Kaufen Sie einen Beinschutz, eine waschbare Bettdecke usw., um sich zu entlasten.

Bei manchen Kindern reichen diese Maßnahmen bereits aus, um die Enuresis nocturna erfolgreich zu behandeln.

Verhaltenstherapie

Bessert sich das Bettnässen durch einfache Maßnahmen nicht, bietet sich eine mehrwöchige apparative Verhaltenstherapie mit einem Klingelgerät an (Klingelhose oder Klingelmatte): Dieses gibt beim Einnässen ein Signal ab und soll so das Kind wecken. Ziel ist, dass das Kind lernt, entweder trocken durchzuschlafen oder bei voller Blase aufzuwachen.

Viele Kinder mit Enuresis nocturna schlafen jedoch so tief, dass sie die Klingel überhören. Darum ist die Klingeltherapie oft nur sinnvoll, wenn sich auch die Eltern wecken lassen, sodass sie mit dem Kind zur Toilette gehen können.

Mit einem Klingelgerät gegen die Enuresis anzugehen ist sowohl für das Kind als auch für die Eltern sehr aufwendig. Am besten klappt es, wenn die ganze Familie ausführlich über die Anwendung des Klingelgeräts informiert ist. Wichtig ist dabei, das Kind zu motivieren und ihm eine dem Alter angemessene Verantwortung für die Behandlung zu übergeben.

Richtig angewendet hat die apparative Verhaltenstherapie bei Bettnässen eine Erfolgsquote von etwa 70 Prozent. Die Klingeltherapie ist besonders für Kinder geeignet, die bisher noch nie über längeren Zeitraum trocken waren (sog. primäre Enuresis nocturna).

Neben dem Klingelgerät bietet die Verhaltenstherapie weitere Behandlungsmethoden an – zum Beispiel das Blasentraining: Dabei geht man davon aus, dass Kinder mit Enuresis die Blasenkontrolle noch nicht ausreichend erlernt haben. Dies sollen sie nun mithilfe von Übungen nachholen. Häufig kombiniert man das Blasentraining gegen Bettnässen langfristig mit einer Belohnung trockener Nächte (Lernen am Erfolg, operante Konditionierung).

Medikamente

Auch Medikamente können gegen Bettnässen helfen. Eine medikamentöse Behandlung ist beispielsweis in folgenden Fällen empfehlenswert:

  • Wenn eine Verhaltenstherapie nicht den gewünschten Erfolg erzielt
  • In Kombination mit verhaltenstherapeutischen Maßnahmen
  • Zur Motivationssteigerung, falls die Motivation zum Beispiel für eine apparative Verhaltenstherapie nicht ausreicht
  • Bei familiären oder sonstigen Belastungen, die keine aufwendige Behandlung (z.B. mit einem Klingelgerät) zulassen
  • Wenn es nötig ist, dass das Kind kurzfristig trocken wird, zum Beispiel bei Schulausflügen und dergleichen (ist allerdings kontrovers diskutiert)
  • Wenn es Hinweise auf körperliche Ursachen gibt (z.B. bei einer krankheitsbedingten vermehrten Harnausscheidung)

Vorwiegend kommt gegen Bettnässen Desmopressin zum Einsatz: Dieser Wirkstoff ähnelt dem körpereigenen Hormon Vasopressin, das antidiuretische Eigenschaften hat (also die Wasserausscheidung des Körpers hemmt) und die Blasenfüllung verringert. Das Medikament ist in Tablettenform erhältlich. Es hat wenige Nebenwirkungen und ist – richtig angewendet – gut verträglich.

Geht das Bettnässen durch Desmopressin zurück, kann man nach etwa zwölf Wochen versuchen, das Medikament abzusetzen. Um hierbei das Risiko für Rückfälle zu verringern, ist es ratsam, die Therapie nicht plötzlich zu beenden, sondern die Dosis langsam zu verringern.

Wenn eine zu geringe Blasenkapazität schuld am Bettnässen ist, können auch andere Medikamente weiterhelfen: sogenannte Anticholinergika (z.B. Oxybutynin oder Propiverin). Diese Mittel sollen die Enuresis beseitigen, indem sie die Kapazität der Blase erhöhen.

Stationäre Behandlung

Unter bestimmten Umständen kann es auch nötig sein, Bettnässen im Krankenhaus zu behandeln. Für eine stationäre Behandlung der Enuresis nocturna sprechen folgende Faktoren:

  • Aufgrund der familiären Situation kommen die anderen Behandlungsmethoden nicht infrage.
  • Durch das Einnässen ist das Kind einem sehr starken Leidensdruck ausgesetzt.
  • Das Kind zeigt eine ausgeprägte psychische Begleitproblematik.

Bettnässen: Verlauf

Bettnässen (Enuresis nocturna) kann im weiteren Verlauf von ganz alleine verschwinden: Während zum Beispiel bis zu 20 Prozent aller 5-Jährigen nachts noch regelmäßig unwillkürlich die Blase entleeren, sind es bei den 7-Jährigen nur noch etwa 10 Prozent.

Daher gilt Bettnässen als gutartige Störung. Allerdings bleibt die Enuresis nocturna in seltenen Fällen auch über die Kindheit und Jugend hinaus bestehen: Etwa 1 Prozent der Erwachsenen ist betroffen.

Wenn ein Kind nach dem fünften Lebensjahr noch regelmäßig einnässt, ist es also wichtig, die Ursache hierfür von einem Arzt abklären zu lassen. Außerdem erzeugt das Bettnässen einen hohen Leidensdruck. Verläuft die Enuresis hartnäckig, können daher psychische Probleme entstehen. Dabei reichen oft einfache Maßnahmen aus, um die Enuresis erfolgreich zu behandeln und damit das Problem aus der Welt zu schaffen.

Bettnässen: Vorbeugen

Bettnässen (Enuresis nocturna) können Sie nur bedingt vorbeugen, da es aus den unterschiedlichsten Gründen auftreten kann. Bis zu einem gewissen Alter ist es aber völlig normal, dass Kinder sich immer wieder einmal einnässen. Die Entwicklung der Blasenkontrolle lässt sich auch nicht beschleunigen. Bis zum fünften Geburtstag ist es daher nicht nötig, etwas gegen das Einnässen zu unternehmen.

Wenn Sie einer Enuresis vorbeugen möchten, ist vor allem eins wichtig: bloß keinen Druck aufbauen! Denn Druck kann psychisch bedingtes Bettnässen fördern. Ein zu frühes und strenges Toilettentraining ist daher unbedingt zu vermeiden.

Zudem können Sie versuchen, das Bettnässen nicht noch durch falsche Trinkgewohnheiten zu fördern: Achten Sie darauf, dass Ihr Kind auf den ganzen Tag verteilt ausreichend Flüssigkeit erhält, damit es nicht in den letzten zwei Stunden vor dem Schlafengehen so starken Durst hat, dass es dann übermäßig viel trinkt.

Darüber hinaus kann eine Enuresis als Folge einer Stressbelastung des Kindes in der Zeit der Sauberkeitserziehung oder einer körperlichen Störung entstehen (wie einem chronischen Harnwegsinfekt). Achten Sie daher auf entsprechende Anzeichen, um dem Bettnässen früh genug gegensteuern zu können.